M.M.n. muss da operativ nachgearbeitet werden.
Im Prinzip ja.
Nach 4 Wochen fließt kein Urin "in den Bauch", sondern bildet oberhalb der Nahtstelle eine Höhle. Das überwächst innerlich mit Haut und dient später als eine Art Vorblase.
Mit ist nur ein früherer Fall erinnerlich, wo die Anastomose unbemerkt komplett ausgerissen war. Nach dem ersten Zystogramm (1 Woche) haben wir drei Wochen keine weiteren Röntgenuntersuchungen gemacht, sondern meinem Buchbeitrag folgend nach insg. 4 Wochen einfach den DK gezogen. Der Betroffene hat subjektiv keinen Unterschied zw. Vorblase und "richtiger" Blase bemerkt und konnte normal wasserlassen.
Eins ist sicher: Je länger der Katheter bleibt, desto höher ist das Risiko für Folgen in der Harnröhre (Strikturen)
herzliche Grüße
M. Schostak
@m.schostak: Danke für die Info. Nur wenn das Kontrastmittel austritt, kann sich doch keine Vorblase bilden? Oder?
Bei mir tritt neuerdings seit einigen Tagen Harn aus trotz DK- jetzt wird eine Kultur angelegt. DK war vorher 100%ig dicht.
Bin zwar laut Pathollogie völlig tumorfrei, aber ich merke eine Zunahme der Schmerzen seit 2. Zystogramm.
Also kommende Woche auch trotz Undichtigkeit DK ziehen lassen? Was bedeutet nachoperieren lassen? (vorpost)
Das s.g. Urothel, also die Schleimhaut der Harnblase besiedelt in jedem Fall von oben nach unten die Höhle der Undichtigkeit - man nennt das Epithelialisierung oder Sekundärheilung. Also auf deutsch: die Haut der Blase wächst da garantiert rein.
Ich gebe aber zu, dass es auch von ärztlicher Seite schon etwas Mut braucht, den DK tatsächlich zu ziehen, v.a. wenn die Höhle "riesig" ist. Einfach alles so zu lassen ist natürlich einfacher. Wenn aber erstmal 4 Wochen ein Extravasat bestand wird es wegen der Blasenschleimhaut, die da reingewachsen ist, ohnehin niemals mehr so aussehen, wie es eigentlich im Röntgen gedacht war. Das ist aber insofern egal, als der Betroffene die Vorblase wie beschrieben funktionell garnicht merkt. Deshalb muss man eben auf weitere Röntgenkontrollen einfach verzichten (das macht einen nur verrückt) und den DK ziehen. Wenn es wirklich überhauptnicht geht (Schmerzen), kann man ihn ja auch wieder reinlegen (ggf. flexibel zystoskopisch assistiert).
Die Fälle im Forum, die offenbar tatsächlich ein Jahr den DK hatten, untermauern meine These - da kann man bis zum Sanktnimmerleinstag auf Besserung warten. Das einzige, was dann sicher eintritt sind Infekte und eine Harnröhrenvernarbung.
Es wird niemals nachoperiert - zumindest nicht in dem Sinn, dass man es irgendwie versucht, dadurch eine bessere Naht dicht hinzubekommen. Jede OP würde das funktionelle Ergebnis (Kontinenz und Potenz) sicher verschlechtern.
Einziger vorstellbarer Grund für eine akute Nach-OP innerhalb der ersten Woche könnte eine schwere Blutung sein. das habe ich in 20 Jahren Umgang mit Radikal-Ops genau einmal erlebt.
Herzliche Grüße
M. Schostak
Hallo Martin,
durch ein Problem mit dem Provider dieses Forums oder durch was auch immer, ist die Reihenfolge der unter neu angezeigten Beiträge etwas durcheinander geraten. Durch diesen Beitrag von mir sollte es wieder stimmig geworden sein.
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd!"
(Laotse)
Herzliche Grüße
Harald
Hallo liebe Mitleser, liebe Kathetergeschädigte - in der Vergangenheit und z u k ü n f t i g e,
kopiert euch das Zitat von Herrn Prof. Schostak und tragt es immer mit zum nächsten Arztbesuch!
Meinem Schwager in einer südwestdeutschen Stadt blüht offenbar das gleiche Schicksal. Mehrmaliges Hinausschieben der Katheterentfernung macht den Patienten schier verrückt...Das s.g. Urothel, also die Schleimhaut der Harnblase besiedelt in jedem Fall von oben nach unten die Höhle der Undichtigkeit - man nennt das Epithelialisierung oder Sekundärheilung. Also auf deutsch: die Haut der Blase wächst da garantiert rein.
Ich gebe aber zu, dass es auch von ärztlicher Seite schon etwas Mut braucht, den DK tatsächlich zu ziehen, v.a. wenn die Höhle "riesig" ist. Einfach alles so zu lassen ist natürlich einfacher. Wenn aber erstmal 4 Wochen ein Extravasat bestand wird es wegen der Blasenschleimhaut, die da reingewachsen ist, ohnehin niemals mehr so aussehen, wie es eigentlich im Röntgen gedacht war. Das ist aber insofern egal, als der Betroffene die Vorblase wie beschrieben funktionell garnicht merkt. Deshalb muss man eben auf weitere Röntgenkontrollen einfach verzichten (das macht einen nur verrückt) und den DK ziehen. Wenn es wirklich überhauptnicht geht (Schmerzen), kann man ihn ja auch wieder reinlegen (ggf. flexibel zystoskopisch assistiert).
Die Fälle im Forum, die offenbar tatsächlich ein Jahr den DK hatten, untermauern meine These - da kann man bis zum Sanktnimmerleinstag auf Besserung warten. Das einzige, was dann sicher eintritt sind Infekte und eine Harnröhrenvernarbung.
Es wird niemals nachoperiert - zumindest nicht in dem Sinn, dass man es irgendwie versucht, dadurch eine bessere Naht dicht hinzubekommen. Jede OP würde das funktionelle Ergebnis (Kontinenz und Potenz) sicher verschlechtern.
Einziger vorstellbarer Grund für eine akute Nach-OP innerhalb der ersten Woche könnte eine schwere Blutung sein. das habe ich in 20 Jahren Umgang mit Radikal-Ops genau einmal erlebt.
Winfried
Habe am 28.11(4Wo. nach OP) nächsten Anastomosecheck. Macht es überhaupt Sinn diesen durchzuführen, wenn gelegentlch der Urin noch stark mit Blut durchsetzt ist?.Dann auch wieder klarer Urin im Katheterbeutel.
Danke nochmals für alle sehr informativen Antworten.
Grüsse
Reinhard
Gelierendes Blut kann das Wasserlassen nachhaltig behindern. Der Urin sollte deshalb rechtzeitig (3-5 Tage) vor dem geplanten Ziehen des DK noch mal kontrolliert werden und der 100% sicher vorhandene Infekt antibiotisch behandelt werden. Außerdem sollte speziell in dieser Zeit eine ausreichende Ausscheidung von mind. 2 Litern bestehen.
Je nachdem, wie groß die Höhle im Vorfeld war, macht eine erneute Prüfung eher weniger als mehr Sinn. Wie beschrieben sind bei dem röntgenologischen "Anastomosencheck" sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechte Nachrichten zu erwarten (mit Haut bewachsene Höhle...). Falls es jetzt doch "perfekt" aussieht, würde ich allerdings an Stelle der Kollegen noch ein paar Tage warten, damit sich das zusammengewachsene Ergebnis weiter stabilisieren kann. Sieht es aus wie zuvor (also mit Höhle), würde ich hingegen den DK gleich ziehen. Bin gespannt, wie vor Ort entschieden wird.
Grüße
MS
Weiterhin undicht. Von den 3 Ärzten wollte keiner mir raten den DK zu ziehen. Der Chirurg war wohl beim Operieren, hat sich noch nicht gemeldet. Von Sekundärheilung konnte ich nichts auf dem Monitor entdecken. Höhlengrösse kann wohl nicht sehr gross sein: Prostata 28ml, Gesamtgewicht 44g.Nach jeder Untersuchung würden die Harnröhrenschmerzen immer heftiger.
Kann das ein Kontrastmittelrest verursachen?
Kann die Dichtigkeit auch mittels Ultraschall festgestellt werden- wie der "urologe" bemerkte?