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Tragedauer Katheter nach RPE

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    Tragedauer Katheter nach RPE

    Hallo,
    nach RPE am 10.08. sollte heute am 13. postoperativen Tag der Dauerkatheder raus. Leider ergab das Zystogramm, dass die Anastomose undicht ist -
    Ich soll min. 10 Tage warten, neuer Termin in 12 Tagen.

    Seit der Prüfung tut nun die Nahtstelle weh, das war vorher nie der Fall.

    Evtl. sind das Luxusprobleme (OP selbst war ja erfolgreich) - ich bin trotzdem etwas frustriert,
    - weil ich bisher meist von 7 - 10 Tagen bis Kathederentfernung gehört habe und fest mit einer "Befreiung" gerechnet hatte
    - weil die bisherige Zeit seit Entlassung aus der Klinik durch Harnwegsinfektion, Fieber, starke allergische Reaktion auf das Antibiotokum gegen die Infektion, tägliche Probleme mit der Kathederdichtheit (immer wieder laufen einige Milliliter da raus, wo es ohne Katheder auch der Fall wäre) geprägt waren
    - weil die 12 Tage Nachschlag diese Probleme verlängern bzw. mglw. erneut auftreten lassen.

    Ist eine so lange Wartezeit von 10 Tagen bis zur nächsten Prüfung angemessen?
    Sind 25 Tage Tragedauer des Katheders dauerhaft nachteilig für Blase, Penis, (spätere) Erektionsfähigkeit etc. ?
    Kann mir jemand Trost spenden, der das Ding auch so lange tragen musste ;-)


    Danke für jeden Beitrag zu euren Erfahrungen.

    Grüße
    Matthias
    Zuletzt geändert von RalfDm; 07.08.2019, 14:57. Grund: Rechtschreibfehler im Titel korrigiert

    #2
    Guten Abend Mathias,
    Auch bei mir war die Anastomose undichtch und daher musste ich den Katheter 26 Tage tragen.
    Ob das nachteilig für Blase, Penis, (spätere) Erektionsfähigkeit etc ist kann ich nicht beurteilen.
    Gruß
    Hans

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      #3
      Zitat von MatthiasL Beitrag anzeigen
      ... Evtl. sind das Luxusprobleme ...
      ... bei mir wurde das Zystogramm dreimal durchgeführt - jeweils nach sieben Tagen. Die Zeit mit dem Katheder zuhause war viel schlimmer als die eigentliche Operation. Ständige Schmerzen, ständiger Harnaustritt. Trotz des Katheders war ich auf Vorlagen angewiesen. Schwacher Trost: auch das ging vorbei. Als der Katheder endlich entfernt war, gab es totale Inkontinenz. Nach etwa zwei Monaten konnte ich erstmals ohne Vorlage auskommen.

      Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben.

      Gruß

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        #4
        Hallo Mathias,

        Du machst Dir etwas "zuviel" Kopf.

        Da heißt es einfach warten, bis die Anostomose dicht ist.

        Folgeprobleme mit der langen Kathethertragezeit - außer der Gefahr von Entzündungen sehe ich nicht.

        Ich selbst habe nach der Op und während der anschließenden Bestrahlung wochenlang einen Katheter getragen ohne Folgeprobleme.

        Gruß

        Hansjörg

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          #5
          Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
          Folgeprobleme mit der langen Kathetertragezeit - außer der Gefahr von Entzündungen sehe ich nicht.
          Jeder Dauerkatheterpatient muss nach dem Katheder erst einmal wieder trainiert werden alleine zu urinieren. Bei RPE Patienten kommt noch hinzu, dass die Hauptarbeit zukünftig vom inneren Schließmuskel erledigt werden muss. Ergo, je länger die Tragezeit desto später kann die "Umprogrammierung" erfolgen. Das Erreichen einer zufriedenstellenden Kontinenz verzögert sich demnach. Daher sollte die Kathertertragezeit nur so lange wie nötig erfolgen.

          Gleiches gilt übrigens auch für Beatmungspatienten, die erst einmal nach einer längeren kontrollierten Beatmungsphase trainiert werden wieder selbstständig zu atmen.

          Tom

          Tom

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            #6
            Hallo MathiasL,
            nach über einjähriger Erfahrung mit Harnröhren-Katheter sollte ein Wechsel nach ca. 6Wochen erfolgen.
            Gruß
            Hajoke
            "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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              #7
              Hallo Matthias,
              zu der langen Tragzeit des Katheders nach der RPE kann ich leider nicht viel sagen, möchte Dir aber trotzdem meine Erfahrungen danach schildern.
              Ich bekam den Katheder am 10. postoperativen Tag raus, da die Anastomose dicht war. Allerdings hatte ich danach eine starke Harnwegsinfektion, die ich 14 Tage lang mit Antibiotikum behandeln musste. Nach ca. 4 Monaten bekam ich wegen starker Narbenbildung an der Nahtstelle Harnröhre/Blase eine Anastomosenstriktur, die den Blasenausgang komplett abdichtete. Symptome dafür waren ebenfalls Schmerzen an der Nahtstelle. Die Folge war eine äußerst schmerzhafte Harnsperre. Ich bekam neuerlich einen Katheder und musste dann 6 Wochen bis zur neuerlichen OP warten, bei der die Verengung "geschlitzt" wurde. Nach ca. 8 Wochen neuerlich Anastomosenstriktur und wieder Harnsperre, also neuerlich Katheder und "Schlitzung". Nach weteren zwei Monaten wiederum dasselbe Theater, also wieder Katheder und OP. Dann wurde die Narbenbildung mittels Cortison unterdrückt und seitdem hab ich schon über ein Jahr Ruhe. Heute glaube ich, dass meine schnelle Dichtheit nach der RPE auf meine starke Narbenbildung zurückzuführen war. Ich kenne einige Betroffene, die bis zu 26 Tage nach der RPE einen Katheder hatten, erst dann war die Anastomose dicht! Dafür hatten sie nachher auch keine Probleme mehr im Gegensatz zu mir. Diese Betroffenen hatten jedenfalls keine Probleme durch die lange Tragedauer des Katheders, weder mit der Blase noch mit dem Penis.
              Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute für die weitere Zukunft und vor allem, dass Dir meine Probleme, die ich hatte, erspart bleiben.

              Liebe Grüße
              Siegfried

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                #8
                Mir scheint, es ist einmal wieder an der Zeit, auf diesen thread aufmerksam zu machen.

                Ralf
                Zuletzt geändert von RalfDm; 24.08.2012, 23:41. Grund: Änderung

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                  #9
                  Für alle die noch mehr über den Katheter wissen wollen hier eine, nach meiner Meinung, recht guten Information mit dem Umgang eines Solchen: http://www.klinik-hygiene.de/tl_file...nfektionen.pdf

                  Darüber hinaus ist der Heilungsprozess bei einer Anastomose auch vom allgemeinen Zustand des Patienten bzw. dessen evtl. Grunderkrankungen abhängig und daher sehr individuell.

                  Tom

                  PS: Wenn man(n) aber auch die automatische Korrektur so gewohnt ist...... (zwinker)

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                    #10
                    Zitat von MatthiasL Beitrag anzeigen
                    Hallo,


                    Evtl. sind das Luxusprobleme (OP selbst war ja erfolgreich) - ich bin trotzdem etwas frustriert,
                    - weil ich bisher meist von 7 - 10 Tagen bis Kathederentfernung gehört habe und fest mit einer "Befreiung" gerechnet hatte


                    Grüße
                    Matthias
                    Zitat von Hajoke Beitrag anzeigen
                    nach über einjähriger Erfahrung mit Harnröhren-Katheter sollte ein Wechsel nach ca. 6Wochen erfolgen.
                    Gruß
                    Hajoke
                    Hallo Mathias,

                    Im Moment gibt es in Anbetracht der undichten Naht erstmal keine Alternative. Der Katheter soll die undichte Naht von innen schienen.

                    In dem Buch: Komplikationen in der Urologie (2. Auflage; Kopf-Verlag; Herausgeber Steffens) habe ich folgendes geschrieben (und seither, wenn es sehr selten mal notwendig war, auch gemacht): "Nach spätestens 4 Wochen kann man jeden Katheter rausziehen." Bis dahin hat sich in der vielleicht noch nicht verheilten Zone der Naht eine Haut gebildet und die ehemals undichte Loge nimmt eine Stelle als "Vorblase" ein. Weitere Vorteile des längeren Belassens des DK bestehen dann nicht mehr.
                    Ein Dauerkatheter für eine lange Zeit (also länger als 4 Wochen) hat hingegen durchaus Nachteile. Entlang des Schlauches wachsen Bakterien in jedem Fall in Richtung Harnblase. Selbst unter Dauerantibiose kann man zumindest die dadurch ausgelöste Reizung der Harnröhre nicht immer verhindern, mögliche übermäßige Narben können die Folge sein.
                    Die meisten Operateure belassen den DK deshalb nur 5 - 10 Tage. Einige wenige (wie ich) ziehen ihn bereits nach 3 Tagen raus. Risiko eines besonders frühen Entfernen des DK ist die noch vorhandene Schwellung und das damit verbundene etwas höhere Risiko eines Harnverhaltes (8% nach 3 Tagen statt 5% nach 7-10 Tagen). Ich sehe das trotzdem als großen Vorteil, denn man geht bereits nach 4 Tagen ohne jeden Schlauch nach Hause.

                    Fazit:
                    Ich halte derzeit ein Antibiotikum bis zur DK-Entfernung für notwendig
                    Ich halte 4 Wochen Katheterverweilzeit für das Maximum, danach bringt der DK selbst bei immer noch bestehender Undichtigkeit keinen weiteren Vorteil

                    Im Übrigen drücke ich natürlich die Daumen, dass dein Körper es jetzt heilen lässt

                    Grüße

                    Martin Schostak

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                      #11
                      Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
                      Hallo Mathias,

                      Ich halte 4 Wochen Katheterverweilzeit für das Maximum, danach bringt der DK selbst bei immer noch bestehender Undichtigkeit keinen weiteren Vorteil

                      Im Übrigen drücke ich natürlich die Daumen, dass dein Körper es jetzt heilen lässt

                      Grüße

                      Martin Schostak
                      Sorry, wenn ich den alten Beitrag hervorhole.
                      Heisst das nun- nach 4 Wochen DK auf jeden Fall ziehenn auch wenn Anastomose noch undicht ist- und Urin in die Bauchhöhle eintritt?

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                        #12
                        M.M.n. muss da operativ nachgearbeitet werden.

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                          #13
                          Zitat von reini99 Beitrag anzeigen
                          Sorry, wenn ich den alten Beitrag hervorhole.
                          Heisst das nun- nach 4 Wochen DK auf jeden Fall ziehenn auch wenn Anastomose noch undicht ist- und Urin in die Bauchhöhle eintritt?
                          Im Prinzip ja.
                          Nach 4 Wochen fließt kein Urin "in den Bauch", sondern bildet oberhalb der Nahtstelle eine Höhle. Das überwächst innerlich mit Haut und dient später als eine Art Vorblase.
                          Mit ist nur ein früherer Fall erinnerlich, wo die Anastomose unbemerkt komplett ausgerissen war. Nach dem ersten Zystogramm (1 Woche) haben wir drei Wochen keine weiteren Röntgenuntersuchungen gemacht, sondern meinem Buchbeitrag folgend nach insg. 4 Wochen einfach den DK gezogen. Der Betroffene hat subjektiv keinen Unterschied zw. Vorblase und "richtiger" Blase bemerkt und konnte normal wasserlassen.
                          Eins ist sicher: Je länger der Katheter bleibt, desto höher ist das Risiko für Folgen in der Harnröhre (Strikturen)

                          herzliche Grüße

                          M. Schostak

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                            #14
                            @m.schostak: Danke für die Info. Nur wenn das Kontrastmittel austritt, kann sich doch keine Vorblase bilden? Oder?
                            Bei mir tritt neuerdings seit einigen Tagen Harn aus trotz DK- jetzt wird eine Kultur angelegt. DK war vorher 100%ig dicht.
                            Bin zwar laut Pathollogie völlig tumorfrei, aber ich merke eine Zunahme der Schmerzen seit 2. Zystogramm.
                            Also kommende Woche auch trotz Undichtigkeit DK ziehen lassen? Was bedeutet nachoperieren lassen? (vorpost)

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                              #15
                              Das s.g. Urothel, also die Schleimhaut der Harnblase besiedelt in jedem Fall von oben nach unten die Höhle der Undichtigkeit - man nennt das Epithelialisierung oder Sekundärheilung. Also auf deutsch: die Haut der Blase wächst da garantiert rein.
                              Ich gebe aber zu, dass es auch von ärztlicher Seite schon etwas Mut braucht, den DK tatsächlich zu ziehen, v.a. wenn die Höhle "riesig" ist. Einfach alles so zu lassen ist natürlich einfacher. Wenn aber erstmal 4 Wochen ein Extravasat bestand wird es wegen der Blasenschleimhaut, die da reingewachsen ist, ohnehin niemals mehr so aussehen, wie es eigentlich im Röntgen gedacht war. Das ist aber insofern egal, als der Betroffene die Vorblase wie beschrieben funktionell garnicht merkt. Deshalb muss man eben auf weitere Röntgenkontrollen einfach verzichten (das macht einen nur verrückt) und den DK ziehen. Wenn es wirklich überhauptnicht geht (Schmerzen), kann man ihn ja auch wieder reinlegen (ggf. flexibel zystoskopisch assistiert).
                              Die Fälle im Forum, die offenbar tatsächlich ein Jahr den DK hatten, untermauern meine These - da kann man bis zum Sanktnimmerleinstag auf Besserung warten. Das einzige, was dann sicher eintritt sind Infekte und eine Harnröhrenvernarbung.

                              Es wird niemals nachoperiert - zumindest nicht in dem Sinn, dass man es irgendwie versucht, dadurch eine bessere Naht dicht hinzubekommen. Jede OP würde das funktionelle Ergebnis (Kontinenz und Potenz) sicher verschlechtern.
                              Einziger vorstellbarer Grund für eine akute Nach-OP innerhalb der ersten Woche könnte eine schwere Blutung sein. das habe ich in 20 Jahren Umgang mit Radikal-Ops genau einmal erlebt.

                              Herzliche Grüße

                              M. Schostak

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