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    #91
    Guten Abend Herr Schostak,

    Die verschiedenen Teile der Empfehlungen rund um die Biopsie haben einen Evidenzgrad von 1++ (das Maximum) bis 2+.
    Mehr Evidenz gibt es eigentlich nirgendwo in der Leitlinie...
    Das hört sich sehr überzeugend an. Da ich in den Jahren meiner Beschäftigung mit dem PCa noch nie auf Arbeiten oder Studien zur Stanzbiopsie gestoßen bin, interessiert mich, wie dieser Evidenzgrad ermittelt wurde. Vielleicht können Sie mir dazu einige Hinweise geben.

    PSA ist sehr sensitiv (90%), aber sehr unspezifisch (25%). Ein Münzwurf hat 50% Spezifität.
    Da meine erste Argumentation für das PSA-Screening wohl nicht verständlich genug aufgebaut war, möchte ich heute einen neuen Anlauf machen. Parallel läuft der Thread „Therapieempfehlung“ von uwes2403, und so eine Diagnose für einen 50jährigen ist schon bedrückend und meiner Überzeugung nach durch PSA-Screening vermeidbar, denn über den langfristigen zeitlichen PSA-Verlauf kann die Spezifität der PSA-Aussage wesentlich verbessert werden. In der nachstehenden Grafik habe ich einmal dargestellt, wie das PCa sich bei Uwe entwickelt haben könnte.



    Gemäß meiner Vorstellung sollte das PSA-Screening mit 40 Jahren und bei PCa in der Familie mit 35 Jahren beginnen. In diesem Fall wäre die erste Messung am 1.11.2002 erfolgt, und wie aus der Vorgeschichte in der Grafik zu sehen, hat bereits ein PCa begonnen, sich zu etablieren. Die nachfolgenden Messungen zeigen weiter einen kontinuierlichen Anstieg, was stark auf ein PCa hinweist. Neben der grafischen Darstellung ist die Verdopplungszeit zu ermitteln, da diese ein guter Indikator für die Aggressivität des PCa ist und weiter die Information liefert, ob es sinnvoll ist abzuwarten oder zu handeln. Nachstehend ist die Tabelle der Verdopplungszeiten zu obiger PSA-Grafik.



    Aus den nachfolgenden Messungen ergeben sich bis zum Jahr 2005 Verdopplungszeiten von drei Jahren und ab 2006 mit fallender Tendenz, so dass wohl im Zeitraum 2006 bis 2008 eine Stanzbiopsie angesagt gewesen wäre.
    Dies Fallbeispiel zeigt die Vorteile des PSA-Screenings nämlich
    • Richtiger Zeitpunkt für eine kurative Therapiemaßnahme
    • Vermeidung unnützer Biopsien und damit Übertherapie


    Ein sinnvolles PSA-Screening rettet also Menschenleben und vermeidet Übertherapie!
    Gruß Knut.

    Kommentar


      #92
      Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
      Guten Abend Herr Schostak,
      Das hört sich sehr überzeugend an. Da ich in den Jahren meiner Beschäftigung mit dem PCa noch nie auf Arbeiten oder Studien zur Stanzbiopsie gestoßen bin, interessiert mich, wie dieser Evidenzgrad ermittelt wurde. Vielleicht können Sie mir dazu einige Hinweise geben.
      Vielleicht nicht am richtigen Ort nachgesehen.
      Das S3-Verfahren ist genau definiert; Das gewählte Expertengremium arbeitet mit Unterstützung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Es wurde eine komplizierte Software zur Beurteilung der Millionen Pca-Paper eingesetzt und nur solche zur Bewertung durchgelassen, die bestimmten, strengen Kriterien genügten. Durchgefallen sind z.B. alle Paper mit weniger als 50 Patienten, aus nicht für Deutschland übertragbaren Kollektiven u.v.m.

      Rausgekommen sind 889 Literaturstellen, die genügend Evidenz hatten. Die folgenden 15 davon betreffen die Stanzbiopsie:
      1. Heidenreich A, Aus G, Abbou CC, Bolla M, Joniau S, Matveev V, Schmid HP, Zattoni F,European Association of Urology (EAU). EAU guidelines on prostate cancer. Arnhem: EAU;2007.
      2. National Comprehensive Cancer Network (NCCN). Prostate Cancer Early Detection. Clinical Practice Guidelines in Oncology. V.2.2007. Fort Washington: NCCN; 2007.
      3. Turkeri L, Tarcan T, Biren T, Kullu S, Akdas A. Transrectal ultrasonography versus digitally guided prostate biopsies in patients with palpable lesions on digital rectal examination. Br J Urol 1995;76(2):184-6.
      4. Renfer LG, Schow D, Thompson IM, Optenberg S. Is ultrasound guidance necessary for transrectal prostate biopsy? Journal of Urology 1995;154(4):1390-1.
      5. Hodge KK, McNeal JE, Terris MK, Stamey TA. Random systematic versus directed ultrasound guided transrectal core biopsies of the prostate. Journal of Urology 1989;142(1):71-4.
      6. National Collaborating Centre for Cancer, National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE). Prostate Cancer: diagnosis and treatment. 2008 [cited: 2011 Jan 27].Available from: http://www.nice.org.uk/Guidance/CG58
      7. Eichler K, Hempel S, Wilby J, Myers L, Bachmann LM, Kleijnen J. Diagnostic value of systematic biopsy methods in the investigation of prostate cancer: a systematic review. Journal of Urology 2006;175(5):1605-12.
      8. NHS Cancer Screening Programmes. Undertaking a transrectal ultrasound guided biopsy of the prostate. PCRMP Guide No 1. Sheffield: NHS Cancer Screening Programmes; 2006.
      9. Bootsma AM, Laguna Pes MP, Geerlings SE, Goossens A. Antibiotic prophylaxis in urologic procedures: a systematic review. Eur Urol 2008;54(6):1270-86.
      10. Hergan L, Kashefi C, Parsons JK. Local anesthetic reduces pain associated with transrectal ultrasound-guided prostate biopsy: a meta-analysis. Urology 2007;69(3):520-5.
      11. Richman JM, Carter HB, Hanna MN, Murphy JD, Rowlingson AJ, Andrews RA, Wu CL. Efficacy of periprostatic local anesthetic for prostate biopsy analgesia: a meta-analysis. Urology 2006;67(6):1224-8.
      12. Tiong HY, Liew LC, Samuel M, Consigliere D, Esuvaranathan K. A meta-analysis of local anesthesia for transrectal ultrasound-guided biopsy of the prostate. Prostate Cancer Prostatic Dis 2007;10(2):127-36.
      13. Borboroglu PG, Sur RL, Roberts JL, Amling CL. Repeat biopsy strategy in patients with atypical small acinar proliferation or high grade prostatic intraepithelial neoplasia on initial prostate needle biopsy. Journal of Urology 2001;166(3):866-0.
      14. Iczkowski KA, Bassler TJ, Schwob VS, Bassler IC, Kunnel BS, Orozco RE, Bostwick DG. Diagnosis of "suspicious for malignancy" in prostate biopsies: predictive value for cancer. Urology 1998;51(5):749-57.
      15. Davidson D, Bostwick DG, Qian J, Wollan PC, Oesterling JE, Rudders RA, Siroky M, Stilmant M. Prostatic intraepithelial neoplasia is a risk factor for adenocarcinoma: predictive accuracyin needle biopsies. Journal of Urology 995;154(4):1295-9


      Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
      Ein sinnvolles PSA-Screening rettet also Menschenleben und vermeidet Übertherapie!
      Screening ist definiert: Unselektierte Massenprüfung.
      Also genau das Gegenteil von Ihren Überlegungen und Uwes Fall hat definitiv nichts mit Screening zu tun.
      Für dieses Thema gibt es übrigens auch 14 Paper mit hoher Evidenz
      Schon eher trifft Ihre Beschreibung gut gemachte Früherkennung - und die von Ihnen dargestellte Kompliziertheit macht deutlich, warum das Thema in die Hand von Urologen und nicht von Hausärzten gehört.

      Fazit: Für die Leitlinien haben wir uns sehr viel Arbeit gemacht - es lohnt sich, mal rein zu sehen.

      Schöne Feiertage

      M. Schostak

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        #93
        Guten Abend Herr Schostak,
        ich bedanke mich für die Informationen/Literaturhinweise zur Stanzbiopsie und werde mir diese ansehen.

        Schostak
        Screening ist definiert: Unselektierte Massenprüfung.
        In Wikipedia heißt es

        Unter einem Screening (englisch für: Durchsiebung, Rasterung, Selektion, Durchleuchten) versteht man ein systematisches Testverfahren, das eingesetzt wird, um innerhalb eines definierten Prüfbereichs – dieser besteht meist aus einer großen Anzahl von Proben oder Personen – bestimmte Eigenschaften der Prüfobjekte zu identifizieren. Ein Screening ist somit ein auf bestimmte Kriterien ausgerichteter orientierender Siebtest
        und so habe ich den Begriff verwendet, weil ich diesen Begriff auch aus meiner früheren beruflichen Praxis als systematische Vorgehensweise kannte. Wenn sich nun in der Medizin eine davon abweichende Bedeutung etabliert hat, werde ich dies beachten und die PSA-Messung durch systematische Vorsorge/Früherkennung ersetzen.

        Schostak
        Fazit: Für die Leitlinien haben wir uns sehr viel Arbeit gemacht - es lohnt sich, mal rein zu sehen.
        In der Neufassung der S 3 Leitlinie hatte die PSA-Messung eine geringe Würdigung. Wenn sich dies nun im Update geändert hat, ist das sehr positiv. Ich werde mir auch die S3 Leitlinien demnächst wieder ansehen.
        Auch Ihnen schöne Feiertage und ein erfolgreiches Jahr 2013.
        Knut Krüger

        Kommentar


          #94
          Zitat von M. Schostak
          Screening ist definiert: Unselektierte Massenprüfung.
          Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
          In Wikipedia heißt es
          Unter einem Screening (englisch für: Durchsiebung, Rasterung, Selektion, Durchleuchten) versteht man ein systematisches Testverfahren, das eingesetzt wird, um innerhalb eines definierten Prüfbereichs – dieser besteht meist aus einer großen Anzahl von Proben oder Personen – bestimmte Eigenschaften der Prüfobjekte zu identifizieren. Ein Screening ist somit ein auf bestimmte Kriterien ausgerichteter orientierender Siebtest
          @Knut: Das passt schon zusammen:
          Man siebt (screening) z.B. mit PSA-Tests zur Früherkennung lediglich einen bestimmten Personenkreis, etwa nach den folgenden Kriterien: Männer ab 50, also weder 85-Jährige, noch Frauen, noch Kinder und Jugendliche und junge Männer. Innerhalb dieser sehr weit gefassten Gruppe wird nicht weiter vorselektioniert.
          Dazu kommt noch eine Vorselektion von Risikogruppen unter den Jüngeren, z.B. solche mit PCa in der Verwandtschaft, die früher getestet werden, aber auch innerhalb dieser Gruppe eben unspezifisch.
          Die Selektion erfolgt ja gerade durch das sieben, ...

          ... hofft man wenigstens.



          Zitat von Knut
          und so habe ich den Begriff verwendet, weil ich diesen Begriff auch aus meiner früheren beruflichen Praxis als systematische Vorgehensweise kannte. Wenn sich nun in der Medizin eine davon abweichende Bedeutung etabliert hat, werde ich dies beachten und die PSA-Messung durch systematische Vorsorge/Früherkennung ersetzen.
          Du kannst den Begriff 'Screening' also auch angewandt auf den PSA-Massentest auch am Tag 1 nach dem Weltuntergang ruhig weiterbenutzen für 'systematische Vorsorge/Früherkennung'.


          Freut Euch des Lebens, wiedereinmal liegt die Wintersonnwende hinter uns und das Licht kommt zurück!

          Herzlich
          Hvielemi
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #95
            Hallo MomoRonja!
            Ich habe eine Biopsie vor einem Jahr in der ALTA-Klinik durchführen lassen. Ich würde diese Art der Biopsie auf jeden Fall wieder dort durchführen lassen. Die Aufklärung, auch die telefonische Information, war umfangreich und für mich als Laie verständlich. Die Biopsie war auf Grund der erhöhten Prostatawerte durch meinen behandelnden Urologen angeraten. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
            Udo

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              #96

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                #97
                Hallo Namensvetter,
                nach 56 Stanzen bin ich auch auf die ALTA-Klinik aufmerksam geworden und war auch dort - sie haben meinen Krebs gefunden, denn alle 56 Stanzen über vier Jahre, waren negativ. Allerding hatte ich ein MRT mit einem schwarzen Punkt in der Prostata, den man mit der Biopsie unter Ultraschall nicht sieht bzw. nicht sicher treffen kann - es gibt noch keine techn. Schnittstelle zwischen Ultraschall und MRT.
                So konnten die Herren in der ALTA-Klinik mit MRT gezielt auf den schwarze Punkt hinarbeiten, was dann auch der Volltreffer war. Nach der OP hörte ich dann, dass die gesamte Prostata befallen war und nicht nur der schwarze Punkt ein Befall bedeutet hat. Warum die vielen Biopsien nichts zutage gebracht haben, kann ich nicht beantworten.
                Ich wünsche dir die rechte Entscheidung und ein gutes Jahr.
                LG
                Günter alias angst52

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                  #98
                  Liebe Forumsteilnehmer,
                  zunächst einmal meine guten Wünsche für das Jahr 2013 an euch Alle. Ich danke für die vielen Beiträge zum Thema.
                  Irgendwann muss jeder für sich aus dem vielfältigen Informationsangebot seinen Weg finden. Ich werde wohl im Rahmen meiner AS in der Nähe zum Heimatort eine Stanzbiopsie machen lassen; 540 km nach Coburg zur FNAB ist doch ein erheblicher Aufwand, zumal es die völlig unangefochtene Biopsie-Lösung nicht zu geben scheint. Eine Frage habe ich zur Betäubung im Rahmen der Stanzbiopsie, ich habe gelesen, dass es folgende Möglichkeiten gibt: die örtliche Betäubung, die Sedoanalgesie ("Dämmerschlaf") und die Narkose. Warum wird die Sedoanalgesie nicht standardmäßig angeboten / angewendet. Nach meiner schmerzlichen Erfahrung vor 4 Jahre muss es sich bei mir wohl um die örtliche Betäubung gehandelt haben; vielleicht war dieselbe auch nicht stark genug dosiert, denn am Ende der Biopsie waren die Schmerzen sehr groß. Ich kenne die Sedoanalgesie von der Darmspiegelung: eine wunderbare Angelegenheit. Über aufklärende Antworten freue ich mich.
                  Die Stanzen möchte ich übrigens traditionell pathologisch und auch zytologisch untersuchen lassen.
                  LG
                  MomoRonja (Günter)

                  Kommentar


                    #99
                    Hallo MomoRonja,

                    obwohl ich in diesem Forum dafür schon kräftig auf die Nase bekommen habe, hier meine Erfahrung: Die 1. Biopsie vor ca. 6 Jahren habe ich komplett ohne Betäubung machen lassen. Wie bereits in meinem eigenen Thema beschrieben, war dieses schmerzhafte Erlebnis der Grund für mich, weitere Biopsien "vor mir her zu schieben" Bis zum Frühjahr 2012. Da war auf dem MRT ein Knoten zu sehen. Da musste ich nun doch wohl wieder los. Ich habe eine Vollnarkose erhalten. Ergebnis: Keinerlei Schmerzen. Bin direkt anschließend mit gutem Appetit frühstücken gegangen. Und: Der Arzt konnte in aller Ruhe an mir arbeiten. Er musste auf nichts Rücksicht nehmen.

                    Viele Grüße Werner

                    Kommentar


                      Das Problem der Sedoanalgesie ist normalerweise die hierzu nötige Überwachung und Ausbildung.

                      Theoretisch müßte jeder sedierte Patient einer EKG Überwachung unterzogen werden. Keine urologische Praxis wird sich ein EKG anschaffen wollen, es sei denn es wird dort generell ambulant operiert.

                      Die Chance auf eine Biopsie mit Analogsedierung ist daher eher im klinischen Bereich zu finden.

                      Unabhängig davon hat sicherlich die Sedierung einen wesentlichen Vorteil für Patient und Arzt. Eigentlich sollten die Zeiten vorbei sein bei denen es heißt, Zähne zusammenbeißen und durch. Die Analogsedierung hat sich mittlerweile sogar in der Zahnheilkunde bewährt.

                      Tom

                      Ergänzend:
                      vielleicht war dieselbe auch nicht stark


                      Kann ohne weiteres sein. Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Xylocain bzw. Lidocain haltige L
                      okalanästhetika. Bekannt dürfte dies beim Zahnarzt sein, wenn dann "nachgespritzt" werden muss. Es gibt auch Menschen die sich durch Xylocain überhaupt nicht beeindrucken lassen und trotz allem Schmerzen verspüren. Urologen verlassen sich vermutlich auf ihre Initialdosis ohne zu prüfen ob der Schmerz tatsächlich ausgeschaltet ist und "nachspritzen" stört dann den weiteren Biopsieablauf.

                      Kommentar


                        Hallo Günter,
                        danke für die Wünsche für das neue Jahr.
                        Ich kann mich dem Gesagten meiner Vorredner nur anschließen, denn beim ersten Mal habe ich auch noch die Zähne zusammen gebissen und beim zweiten und dritten Mal habe ich mich gefragt, warum?
                        Zur ALTA-Klinik: Wenn du keinen unter MRT sichtbaren Verdacht hast, brauchst du da nicht hin, denn dann stochern die auch nur im Dunkeln und nehmen ein Haufen Kohle für die Biopsie.
                        Diese Werbung, wir treffen ihren Tumor mit einer Nadel, ist halt Werbung.
                        Sie nehmen eine MRT-verträgliche Hohlnadel, die über einen kleinen Schnitt in der Haut (Gesäß) mit örtlicher Betäubung eingeführt wird und durch diese, normale Biopsienadeln geschossen werden.
                        Ich glaube, ich sagte es schon, wenn du im MRT kein Verdachtsmoment siehst, kannst du dir das Geld sparen und in einer Klinik eine normale Biopsie mit „Schlafnarkose“ (ähnlich Darmspiegelung) machen lassen und alles ist schön.
                        LG
                        Günter

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                          Zitat von MomoRonja Beitrag anzeigen
                          Liebe Forumsteilnehmer, vielen Dank für die vielen sachverständigen Beiträge!

                          Ich hätte nicht gedacht, dass das Thema "Alta-Klinik" eine so weit gefächerte Resonanz hervorrufen würde. Zu meinem Fall (ich bin 67,5 Jahre alt) will ich ergänzend
                          anführen, dass ich in 11/2008 die Stanzbiopsien habe machen lassen. Meine PSA-Werte waren in 10/2008 = 6.79, in 12/2008 = 7.33 und jetzt in 11/2012 = 8,63.
                          Von den 10 Stanzen war eine mit ca. 10% positiv. Aufgrund des Gleasons 7a (3+4) sollte ich nach Anraten der Krankenhaus-Urologen operiert werden. Ich stieß
                          damals durch Zufall auf eine GEK-Info mit dem Beitrag "DNA-Zytologie". Im Internet fand ich Prof. Böcking als Experten für diese Thematik; er riet mir die schon vereinbarte
                          Da-Vinci-OP /Gronau abzusagen, um erst einmal das Stanzmaterial zytologisch zu analysieren. Die Diagnose von Prof. Böcking: "Haustierkrebs", zur Zeit nicht behandlungsrelevant.
                          Zufälligerweise oder absichtlich vergingen viele Wochen bis das Stanzmaterial von der Nordseeküste nach Düsseldorf geschickt wurde.
                          Erst durch hartnäckiges Bohren kam die Versendung in Gang. War das Zufall oder ...?
                          Prof. Böcking verwies mich zur Bestätigung der Analyse an Dr. Bliemeister. Auf dessen Rat habe ich zur Sicherheit ein Knochenzintigramm anfertigen lassen;
                          dort war Alles ok. Es folgte je ein MRT in 2009, 2010 und jetzt in 2012. Veränderungen konnten dort nicht
                          festgestellt werden. Meine Ernährung habe ich bewusster gestaltet nach dem Motto "Krebszellen mögen keine Himbeeren" u.a.!
                          Beschwerden habe ich bis heute keine gehabt. Auf Anraten von Dr. Bliemeister sollte im Rahmen der AS eine DNA-zytologische Analyse gemacht werden; empfohlen wurde mir Dr. Strohmaier / Coburg.
                          Die Sekretärin von Dr. Weidenfeld (Düsseldorf) sagte mir heute, dass im Marienhospital kaum noch FNABs gemachten würden; sie muss noch ihren Chef fragen wie der aktuelle Stand ist. Düsseldorf wäre geografisch günstiger für mich als Coburg.
                          Der Urologe, der den letzten PSA-Wert bestimmen ließ (11/2012=8,63) meinte im Beratungsgespräch, dass nach S3 noch die Abtastung per Finger u. die Ultraschalluntersuchung folgen sollten/müssten(?). Bringen diese beiden für mich harmlosen Untersuchungen noch etwas vor dem Hintergrund einer FNAB, oder können diese Kosten nicht besser eingespart werden?
                          Die Alta-Klinik habe ich übrigens abgehakt!

                          Gruß
                          Günter (MomoRonja)
                          Zitat von MomoRonja Beitrag anzeigen
                          Hallo Knut,
                          ich gebe einmal einige Daten aus dem zytolog. Gutachten von Prof. Böcking an:
                          Nach enzymatischer Zellvereinzelung, Eichung mit 31 Fibroblasten u. Messung von 313 Tumorzellen, zeigt sich eine drößte (muss wohl größte heissen), peridiploide Stammlinie b ei 2,11c sowie weitere kleine Stammlinien in Bereich zwischen 4c und 5c und Werte bis 6c. Damit liegt ... ein überwiegend peridiploides DNA-Verteilungsmuster mit einem soeben beginnenden Übergang in peritetraploides Muster.
                          Dies entspricht einem beginnenden Übergang von Typ A zu Typ B nach Tribukait (1993).
                          Auf der Seite 2 mit DNA-Histogramm steht u.a.: DNA-Interpretation: DNA-ANEUPLOIDY NOT DETECTED BUT MALIGNANCY HAS BEEN CONFIRMED MORPHOLOGICALLY.
                          The statement on DNA-aneuploidy is based on the DNA-stemline interpretation according to Boecking et al. 1993 (p y 0 001, Kolmogoroff-Smirnow test with DNA-stemline [c] out of the range [1 85 - 2 15}, [3 70 - 4 30], [7 40 - 8 60].

                          Ich muss gestehen, dass vor allem diese letzeren Daten für mich als Laien böhmische Dörfer sind.

                          Grüße von
                          Günter
                          Liebe Forumsteilnehmer,

                          jetzt habe ich meine Kontroll-Stanzbiopsie (13 Stanzen) unter Narkose hinter mir: 12 Zylinder in typischer Weise u. eine zusätzliche Stanze in dem Bereich, in dem vor 4,5 Jahren eine Stanze positiv war (Gleason 3+4); die damalige DNA-zytologische Untersuchung in 2008 brachte nach Prof. Böcking das Resultat "klinisch nicht relevant" (vergleiche meine Zitate). Ich entschied mich damals Gott sei Dank gemeinsam mit Dr. Bliemeister für die Active Surveillance. Die jetzige Stanzbiopsie führte zu dem Ergebnis: alle Stanzen ohne Tumornachweis. Nebenbefundlich zeigte sich eine leichte Prostatitis, die allerdings keine Beschwerden verursacht, aber wahrscheinlich für den PSA-Anstieg auf 8,63 verantwortlich ist nach 7,33 im Jahr 2008.
                          Verfahrensweise für die Zukunft: PSA-Kontrollen alle Vierteljahr u. nach ca. 1 - 1,5 Jahren eine neue MRT-Kontrolle.
                          Prof. Böcking (jetzt am patholog. Institut Düren tätig) hat übrigens mit zwei Co-Autoren ein neues Informationsheft zum Thema Prostatakrebs herausgebracht, in dem alle relevanten Aspekte dieser Erkrankung sehr anschaulich erklärt werden, natürlich auch die DNA-zytolog. Analyse, die von vielen Urologen den Patienten - aus welchen Gründen auch immer - nicht mitgeteilt wird, weil sie ja nicht in der S3-Richtlinie steht, obwohl die Krankenkassen diese Leistung seit einigen Jahren bezahlen. Auch die Informationsschrift der Deutschen Krebshilfe erwähnt diese Analysetechnik nicht wegen der nicht ganz aktuellen Richtlinien (telefonische Auskunft auf meine Email-Anfrage).

                          Viele Grüße
                          Günter

                          Kommentar


                            Hallo Günter,

                            vielen Dank für Deine Informationen. Zur Abrundung lies bitte trotzdem noch einmal hier und da, was zum Thema veranschaulicht wird.

                            Hier handelt es sich wohl um die von Dir erwähnte neue Broschüre, die den Interessenten meist erst nach Anforderung ausgehändigt wird.

                            Mit besten Grüßen Harald.

                            Kommentar


                              Vielen Dank Harald,
                              genau das ist die neue Broschüre!
                              Viele Grüße Günter

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