Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

fortgeschrittener Prostatakrebs

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Moin Werner,

    warum sollte Dein Testosteronwert von 0,56 nmol/l das Ende der Fahnenstange sein ? Vielleicht haben andere Mittel, z.B. ein GnRH-Antagonist (wie Firmagon) statt eines GnRH-Analogon (wie Pamorelin) eine bessere Durchschlagskraft. Ein Versuch wäre es doch wert oder ?

    Ich bin ja sehr froh, dass mein Testosteronwert auch ohne Ergänzung in den kaum mehr messbaren Bereich gefallen ist. Habe trotzdem kaum Nebenwirkungen. Will aber trotzdem intermittieren. Ist mir nicht so geheuer, mit Testosteron dauerhaft im Nullbereich zu leben. Wer sagt mir Genaueres über Langzeitwirkungen ? Die von mir besuchte Endokrinologin nahm es auf die leichte Schulter. Bin mir da aber nicht so sicher.

    Und hast Du schon an die Ergänzung von Abirateron gedacht ? Das bekommst Du doch bereits jetzt auch ohne Resistenz verschrieben. Es senkt ja auch die Hormonproduktion in der Nebenniere und dürfte den Testosteronwert auch bei Dir noch weiter senken.

    Ein schönes Coronavirusfreies W/E wünscht Dir

    Werner

    Kommentar


      Hallo WernerJ,

      Testo 0,56nmol/l ist im grünen Bereich. Das reicht mir. Alles andere hebe ich mir für später auf.

      Viele Grüße

      WernerE

      Kommentar


        Guten Abend Werner,

        klar, so kann man es machen.

        Meine Überlegung ist nur folgende: Bei meiner erster iADT erreichte ich bereits nach einem Monat Firmagon einen Testosteronwert von < 0,03 ng/ml, was schon sehr ungewöhnlich ist. Die Nebennieren sollen ja 5-10% des Testosterons produzieren. Bei meinem Testosteron-Ausgangswert von 4,8 hätten das doch mindestens 0,24 ng/ml sein müssen. Offensichtlich sind meine Nebennieren hier wenig bis gar nicht produktiv. Mein PSA Wert ist dann auch nach 5 Monaten in den nicht mehr messbaren Bereich (< 0,01 ng/ml) gefallen. Trotz dieser extrem guten Ausgangsposition stieg mein PSA bereits nach einem Jahr wieder auf 0,53 ng/ml und war nach einem weiteren Jahr nahezu auf der gleichen Höhe wie zu Beginn der Therapie. D.h. ich hatte zwei Jahre Intermittierung gewonnen.

        Wenn man diese Entwicklung mit anderen vergleicht, ist das Ergebnis nicht so berauschend. Meine jetzige iADT verläuft schon wesentlich langsamer, und mein Ziel-PSA wird möglicherweise gar nicht mehr erreicht. Das hieße, die Intermittierung danach wird wahrscheinlich noch kürzer. Und wie häufig werde ich die iADT bis zur Resistenz wiederholen können ?
        Du hast vor zwei Jahren mit Deiner iADT bei einem viel niedrigeren PSA Wert (0,18 ng/ml allerdings mit Bicalutamid) begonnen und nach 10 Monaten bei Erreichen Deines PSA Zielwerts von 0,04 ng/ml intermittiert. Auch zwei Jahre nach Beginn der Therapie stehst Du wieder vor der nächsten iADT bei einem PSA von 7,45 ng/ml.

        Im Prinzip haben wir beide zwei Jahre die Hormonunterdrückung vermeiden können.

        Meine Frage ist: Geht es noch besser ? Ich für meinen Teil werde versuchen, die Zeit mit einem (sehr) niedrigen Nadir mehrere Monate durchzuhalten, verbunden mit der Hoffnung, dass die längere Zeit der Testosteronunterdrückung die Krebszellen weiter schädigen und damit die Nachhaltigkeit in Form einer längeren Intermittierung verbessert wird. So mein laienhaftes Verständnis.

        Mein Urologe empfahl dagegen: Bei Erreichen des Nadir (zweimaliges Messen) > Intermittierung. Dies ist mir nach meiner letzten Erfahrung zu schnell (ich hatte wegen Firmagon ja monatlich gemessen). Wenn man allerdings bei einem Dreimonatsdepot das Messen des PSA auch beim Setzen der Spritze vornimmt, wären es ja auch zusätzliche 3 Monate Verlängerung mindestens.

        Eigentlich vertrage ich die extreme Testosteronunterdrückung ganz gut. Allerdings habe ich schon ordentliche Konditionsmängel. Der tägliche stramme gut einstündige Ausgang wegen des so „geliebten“ Coronavirus macht mir schon zu schaffen, bin danach total durchgeschwitzt. Zum Glück habe ich so gut wie keine Hitzewallungen. Aber auch meine Blutwerte leiden durch die Therapie. Eine kontinuierliche ADT käme bei mir nicht in Frage.

        LG Werner

        Kommentar


          Nachtrag:

          Es war wohl etwas spät gestern abend, deshalb heute morgen einige Korrekturen/Ergänzungen: Meine Zeit der Intermittierung betrug zwar etwa zwei Jahre, aber in dieser Zeitspanne hatte ich nur ca. 15 Monate meinen alten Testosteronwert. Und bei Dir war die Zeit der Intermittierung nur 14 Monate, und Deinen alten Testosteronwert hast Du erst jetzt am Ende der Intermittierung erreicht.

          Kommentar


            Hallo Werner,

            danke nochmals für Deine Ausführungen. Vom Grundsatz her haben wir die gleichen Ansätze. Nur glaube ich nicht daran, dass, wenn man die AHT bei Erreichen des Nadirs in die Länge zieht, die Krebszellen sich anschließend langsamer entwickeln werden. Irgendwo bleiben aggressive Zellen übrig und die erwachen, sobald wieder Testosteron auf der Speisekarte steht. Ich habe eher die Befürchtung, dass sich das Testosteron nach langer AHT immer langsamer entwickelt. Daraus resultierend ist es natürlich möglich, dass der PSA langsamer steigt. Will man das? Ich kann nur sagen, dass ich die kurze Zeit mit habwegs normalem Testo genossen habe. Die nicht mehr lange auf sich wartende AHT wird mir wieder erhebliche Nebenwirkungen bescheren. Ich glaube sogar, dass mein Herzstillstand in 10/2019 und der Einsatz des Herzschrittmachers zum Teil der AHT geschuldet sind.

            Viele Grüße

            WernerE

            Kommentar


              Wernersens,

              es ist eigentlich eine unbestrittene Tatsache, dass eine intermittierende ADT (iADT) eine etwas bessere Lebensqualität , bei etwas geringerem Gesamtüberleben bietet. Alles andere sind Schönreden individueller Einzelschicksale, um die eigene Überzeugung zu stützen. Hat aber mit statistischen Fakten nichts zu tun!

              Befragt man die beiden Gruppen, also die, die kontinuierliche ADT gemacht haben, und die iADT Männer, dann sind die Unterschiede bei der Lebensqualität nicht sonderlich groß. Aber man lebt während der Therapiephase in Hoffnung auf Besserung, was wichtig sein kann.


              Wie könnte man ADT bzw. iADT verbessern? Dazu hat Georg schon einiges zusammengetragen. Ergänzend dazu könnte man beispielsweise die iADT auch in eine bipolare-Androgen-Therapie (BAT) überführen, dann müsste man nicht monatelang warten, bis der Testosteronwert wieder nachhaltig lebensqualitätsverbessernde Höhen erreicht hätte – und der PSA Wert gleich lustig mitgestiegen wäre. Aber das bei unseren Urologen durchzusetzen, wahrscheinlich unmöglich.
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

              Kommentar


                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Alles andere sind Schönreden individueller Einzelschicksale, um die eigene Überzeugung zu stützen. Hat aber mit statistischen Fakten nichts zu tun!
                Dann bin ich wohl die Ausnahme, welche die Regel (statistische Fakten) bestätigt.
                Nachdem ich ab Dezember 2019 mit dem Hormonentzug ausgesetzt habe, zeigt der Testosteronwert bisher keine Erholung, allerdings sind nach einigen Wochen trotz des niedrigen Wertes die Hitzewallungen und die Nebenwirkungen die mich im Herbst 2019 immer schlimmer plagten, verschwunden.
                Einzig die Libido hat sich testosteronbedingt nicht wieder eingestellt.
                Meine Stimmung ist ausgeglichen, körperlich und geistig fühle ich mich trotz des niedrigen Testosteronspiegels fit.
                Ob sich das irgendwie mit einem Placebo-Effekt erklären lässt?

                Franz

                Kommentar


                  Hallo Franz,

                  Du hast ja recht lange ADT gemacht, da dauert es einige Zeit bis sich das Testosteron erholt. Ich hatte dazu geschrieben:


                  Georg

                  Kommentar


                    Hallo zusammen,

                    trotz 4 Wochen Bicalutamid 50 mg ist der PSA-Wert von 7,45 auf 11,4 gestiegen. Sicherlich überhaupt kein gutes Zeichen. Gestern habe ich die Pamorlin-Spritze erhalten.

                    Viele Grüße

                    WernerE

                    Kommentar


                      Zitat von WernerE Beitrag anzeigen
                      Hallo zusammen,

                      trotz 4 Wochen Bicalutamid 50 mg ist der PSA-Wert von 7,45 auf 11,4 gestiegen. Sicherlich überhaupt kein gutes Zeichen. Gestern habe ich die Pamorlin-Spritze erhalten.

                      Viele Grüße

                      WernerE

                      Hallo Werner,

                      ist schon beunruhigend dieser Anstieg , ob die Einnahme von Bicalutamid 150 den Anstieg vielleicht verhindert hätte ?

                      Ich erhalte ab nächster Woche 4 Brustbestrahlungen, der Strahlen-Arzt sagte zu mir das diese in seltenen Fällen nicht wirke, ob man das glauben kann ?
                      Anschliesend mache ich eine Monotherapie mit Bicalutamid 150, mit der Spritze will ich noch abwarten, .

                      Hoffe das die Spritze deinen Wert wieder absenkt.

                      Gruss Richard

                      Kommentar


                        Hallo Werner,
                        17.12.2019: PSA 0,87 bei Testo 13,6 nmol/l
                        17.03.2020: PSA 5,65 bei Testo 14,95 nmol/l
                        09.04.2020: PSA 7,45.

                        Ich nehme Bicalutamid 50 mg zur Vorbereitung auf die nächste ADT.

                        05.05.2020: PSA 11,4 trotz 4 Wochen Bicaöutamid 50 mg.

                        Ab 04.05.2020 ADT mit Pamorelin.
                        Du musst das dann mal abwarten was die nächste Messung aussagt.
                        ich würde in einem Monat dann messen lassen Testo und PSA.
                        dann siehst Du wo es lang geht.

                        lg
                        Adam

                        Kommentar


                          hallo nochmal,
                          einen Hinweis noch aus dem Basiswissen.
                          Schau da mal Kapitel 8.5.1 auf Seite 124
                          lg
                          Adam

                          Kommentar


                            Hallo Werner,
                            Zitat von WernerE Beitrag anzeigen
                            trotz 4 Wochen Bicalutamid 50 mg ist der PSA-Wert von 7,45 auf 11,4 gestiegen. Sicherlich überhaupt kein gutes Zeichen.
                            Aufmerksam geworden durch Deinen Beitrag habe ich gerade einen neuen Abschnitt in den Ersten Rat (alias "Basiswissen") eingefügt, der mit der nächsten Ausgabe am 1.6. erscheinen wird, aber hier schon mal ein Vorabdruck:
                            8.5.2 Wenn unter reiner Antiandrogen-Behandlung der PSA-Wert steigt

                            Wenn der Patient eine Therapie nur mit einem Antiandrogen der ersten oder zweiten Generation macht – das sind im Wesentlichen Flutamid und Bicalutamid – geschieht es manchmal nach einiger Zeit, dass der PSA-Wert steigt, obwohl der Patient sein Antiandrogen ordnungsgemäß einnimmt. Das Messen des Testosteronspiegels hilft hier nicht weiter, denn die Antiandrogene senken ihn nicht, mehr hierzu auf Seite 127. Der Krebs kann gelernt haben, sich vom Antiandrogen zu ernähren, eine Tatsache, die manchen Urologen unbekannt zu sein scheint. Der weiter oben erwähnte Dr. Leibowitz berichtete hiervon schon vor fast 20 Jahren.

                            In der Folge steigt der PSA-Wert, ohne dass es scheinbar eine Erklärung hierfür gibt. Die einzige mir bekannte Möglichkeit, hier eine Klärung herbeizuführen, ist das Absetzen des Antiandrogens. Fällt daraufhin der PSA-Wert, so ist tatsächlich dieser Umstand eingetreten und es darf nie wieder ein Antiandrogen der ersten oder zweiten Generation eingesetzt werden. Für dieses Abfallen des PSA-Werts nach Entzug des Antiandrogens gibt es in der Medizin eine Bezeichnung: Antiandrogen-Entzugssyndrom, englisch anti-androgen withdrawal syndrome, AAWS.

                            Die Therapie muss jetzt geändert werden.
                            Ralf

                            Kommentar


                              Wenn ich das Profil richtig verstehe, nimmt Werner seit 2016 Bicalutamid. Dann kann dieses jetzt auch seine Wirkung verloren haben. Eventuell sind dann die Androgenrezeptoren des Tumors, wie Ralf beschrieben hat, in der Lage Bicalutamid statt Testosteron für ihr Wachstum zu verwenden. Ich habe dies in meinem Text "Nebenwirkungen der ADT" auf Seite 31 beschrieben. Dort erwähne ich auch, dass die Möglichkeit besteht, von Bicalutamid auf Flutamid zu wechseln, wenn man gerne weiter Antiandrogene verwenden will.

                              Kommentar


                                Hallo Werner,
                                Ab Sommer 2017 Bicalutamid 150 mg.

                                Der Tumor in der Harnblase hatte Gottlob keine malignen Zellen.

                                02.10.2017: PSA 1,64
                                15.01.2018: PSA 1,34
                                19.04.2018: PSA 1,8
                                Du hattest Bicalutamid 150 mg genommen in 2017,Dein PSA ist dann wieder angestiegen Anfang 2018. Das Bica hat also keine Wirkung mehr.genauso wie bei mir.
                                Ich habe es dann abgesetzt weil die PSA Verdoppelungszeiten wieder so waren wie ohne Bica.
                                es ist dann so wie es Ralf im Basiswissen beschrieben hat.
                                lg
                                Adam

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X