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zuerst MRT und dann Stanzbiopsie?

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    #16
    Hallo Tom,

    Du lässt also Grundsätze links liegen um Neuerungen den Weg zu ebnen, egal ob sie richtig oder falsch sind.

    - Es ist auch in der Medizin nicht so, dass Grundsätze keine Ausnahmen zulassen. Es kann aber nicht angeraten werden, die Ausnahme zum Grundsatz zu machen, denn das würde sich aus Deiner Forderung ergeben.

    - Die Standpunkte stehen also fest und müssen auch diesmal nicht abfällig bewertet werden.

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #17
      Die große Gefahr von Evidenz ist Stillstand!
      Die grosse Gefahr von Autofahren sind Autounfälle. Sie fahren aber trotzdem Auto, oder?

      Allerdings zu warten bis jemals Studien eine Evidenz beweisen ist sicherlich in den heutigen Zeiten schwer.
      Nein. Es ist nicht schwer. Nicht, wenn es eine sehr gute, effektive und erprobte Methode bereits gibt. Die Standard-Stanzbiopsie der Prostata ist eine evidenzbasierte Methode mit sehr hoher Aussagekraft. Damit man diese sehr gute Methode mit einer deutlich teureren Methode ersetzen können, müssen erst Studien her.
      Anders ist es, wenn man keine Alternativen hat und z.B. bei austherapierten Patienten ein neues Medikament erscheint. Da sollte man in der Tat, bevor definitive Langzeitergebnisse vorliegen, Zugang zu dieser Behandlung haben können.

      Ihre Denkungsweise ist, meiner Meinung nach, ein "Zukunftskiller". Warum sollen wir uns nach Alternativen umschauen wenn das Althergebrachte, mit Evidenz versehene, Verfahren doch schon 50 Jahre prima ging? Das bisschen Fehlerquote einer Biopsie ist doch verkraftbar, solange der negativ biopsierte Patient dann doch immer wieder erscheint um Folgebiopsien auf sich zu nehmen bis das sein Krebs doch endlich mal entdeckt wird.
      Das sind pure Behauptungen und kein Mensch hat jemals in einer Studie gezeigt, dass die MRT-basierte Biopsie besser als die Standarddiagnostik ist.

      Was ist eigentlich mit den Prostatakarzinomherden, die in der MRT nicht sichtbar sind? Wie sollten wir diese erwischen, wenn man nur auf MRT setzt? Haben Sie eigentlich jemald darüber nachgedacht? Dass man vielleicht mit der hochgezielten Biopsie nur eine Teil der Prostata abdeckt und relevante Tumorformationen verpasst. Mancher Patient könnte sich da z.B. für eine falsche Therapie entscheiden, weil ihm die vollständige Information vorenthalten wird.


      Allerdings jedesmal wieder darauf hinzuweisen ist nicht Sinn dieses Forums. Das Forum lebt durch und mit dem Blick über den Tellerrand.
      In diesem Fall ist der Blick eher in die Geldbörse des Radiologen.

      Da die hier angesprochenen Verfahren sowie keine Regelleistungen der GKV sind und auch manche Private hier die Kosten nicht übernehmen, dürfte hier kein finanzieller Kollaps bevorstehen. Als Selbstzahler sollte dann jeder Betroffene auch entscheiden können welchen Weg er geht.
      Das Problem das ich habe jedoch, ist dass Sie systematisch die (ahgnungslosen) Neubetroffenen zu solchen teuren Zusatzuntersuchungen animieren, die sie dann selber zahlen müssen. Und dies ohne jemals darauf hinzuweisen, dass die MRT-gesteuerte Biopsie in der Primärdiagnostik von jeglicher Evidenz befreit ist...
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #18
        Zitat von tom aus lu Beitrag anzeigen
        Als Selbstzahler sollte dann jeder Betroffene auch entscheiden können welchen Weg er geht.
        Auch dieses Prinzip "Geld regiert die Welt" hat moralische Grenzen, wenn das Angebot knapp ist. Beispiel für übertretene Grenze ist der Organskandal vom letzten Sommer (SPIEGEL.)

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          #19
          Die Stanzbiopsie in der derzeitigen Form wurde von mir in keinster Weise in Frage gestellt. Ich treibe auch nicht ahnungslose Neubetroffene in irgendwelche teure Zusatzuntersuchungen. Immerhin ist jeder für sich Verantwortlich und wer ausschließlich den Meinungen dieses Forums folgt hat sich nicht nachhaltig informiert.

          Ich vertrete aber den Standpunkt der freien Meinungsbildung. Hierzu gehört eben auch über Möglichkeiten von Diagnostiken und Therapien zu schreiben die nicht dem "Mainstream" entsprechen. Auch gab es bei der Evidenz basierten Medizin schon genügend Irrtümer in der Vergangenheit, ein großer war der ungezügelte Einsatz von Antibiotika!

          Dies nur noch mal zur Klarstellung und als letztes Posting zu diesem Thema.

          Tom

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            #20
            Die MRT-gestützte Prostatabiopsie ist auch nicht sehr viel besser als das Standardverfahren, nämlich 1/3 der vermeintlich prostatakrebsverdächtigen Herde in der MRT
            waren dann auch wirklich Prostatakrebs (Dia eines entsprechenden Zentrums - aber leider sehr unscharf - sorry) bei immerhin 368 MRT-biopsierten Patienten.

            Zuletzt geändert von Urologe; 06.02.2013, 09:04.
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            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
            vor Ort ersetzen

            Gruss
            fs
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