Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Jetzt medikamentöse Therapie ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Korrektur: "ein paar Tage Bicalutamid" reichen nicht.
    Bicalutamid hat eine Halbwertzeit von 3 Wochen und
    daher auch erst nach mehreren Wochen einen stabilen
    Blutplasmaspiegel erreicht (4-5 Halbwertzeiten sind so ein Richtwert)
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #32
      Danke Euch allen für die Infos.
      Heute ( !! ) ist nun endlich der Termin für die Therapiebesprechung nach dem PSMA Pet.
      Irgendwie läuft das alles suboptimal.
      Der PSA ist von 1,08 am 23.8. auf 2,31 gestern gestiegen. Also mehr als Verdoppelung in 2 Monaten.
      Das macht schon Sorgen.
      Das Testosteron ist sehr niedrig, nur 5,7 nmol/L, also unter dem Referenzwert. Macht eine Hormontherapie da überhaupt Sinn ?
      Wann sollte man den PSMA PEt wiederholen ?
      Ich habe das Gefühl, wenn man keine genauen Vorgaben macht, schlendert das alles möglichwerweise vor sich hin.
      Danke für Eure Meinungen.
      Gabriele

      Kommentar


        #33
        Nachtrag; Ich habe mir soeben noch einmal den Befund von Professor Bonkhoff von 2008 anegsehen.
        P 27 kleiner 50 % mit abgerschwächter Immunreaktion und z.T. ach zytoplasmatische Immunreaktion
        COX 2 2-3 positiv
        Chromogranin A einzelne positive Tumorzellen
        Somastostatin Rezeptor : neg.
        HER2 neu neg
        bcl 2 : neg
        Androgenrezeptor: 3 positiv

        Kommentar: Die Überexpression des Androgenrezeptors spricht für einen hypersensitiven Rezeptormechanismus. Ein weiterer Risikofaktor für Androgenresistenz ist der partielle Verlust von P 27. Andere Marker, die mit einer Androgenresistenz assoziiert werden, sind negtiv. Das hier vorliegende Prostatakarzinom zeigt keine nennenswerte neuroendolrine Differenzierung.

        Mögliche therapeutische Targets sind der hypertensive Androgenrezeptor und COX2.
        In ZUsammenschau mit



        deute ich das als Problem bei der Entzugstherapie.

        Gibt es dazu Meinungen ?

        Gabriele

        Kommentar


          #34
          In diesem Falle sollte von vornherein eine maximale Androgenblockade erfolgen, wenn Hormontherapie.
          D.h. Testosteron < 0.2 ng/ml (noch besser < 0.1) während der gesamten Therapiedauer.
          Und die Medikamente müssen so daran angepasst werden, dass dieser Wert erreicht wird.
          ----------------------------------------------------------
          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
          vor Ort ersetzen

          Gruss
          fs
          ----------------------------------------------------------

          Kommentar


            #35
            Die Therapiebesprechung in Zürich Ende Oktober ergab: abwarten, PSA steigen lassen, so lange wie möglich die medikamentöse Therapie herauszögern wegen der Nebenwirkungen. Kontrolle PSA Anfang Dezember.
            Ein Besuch für eine Zweitmeinung ( in der Hoffnung, evtl. doch Cyperknife einsetzen zu können ) in Heidelberg ergab: alles ganz harmlos, warum das Theater, was wollen Sie eigentlich hier ? ==>> nehmen Sie Bicalutamid.
            PSA Anfang Dezember war 4,99. Urologe: Im Neuen JAhr beginnen mit 3 -Monatsspritze. Aber vorher nochmal KOntrolle des PSA, denn er könnte falsch positiv sein wegen soeben durchgemachter Cystits ( unter anderem E. Coli ) mit Antibiose. Abwarten, bis völlig ausgeheilt und dann erneut Kontrolle. Der Urin war jetzt ca 14 Tage klar und ohne Befund, heute morgen wieder trüb mit massenhaft Leukos. Also kein PSA sondern erst mal Resistenzbestimmung. Mein MAnn, ( Arzt, Pessimist) ist überzeugt, dass eine Blasen-Darm-Fistel besteht, wenn das Antibiogramm wieder Coli ergibt.
            Ausserdem bestehen seit einiger Zeit Dammschmerzen. Das sind natürlich bis jetzt Spekulationen und es heisst jetzt erst mal: ab zum Urologen.
            Aber ich bin immer gerne im Vorfeld gewappnet. Also: hat jemand von Euch Erfahrung mit Fisteln ?
            Viele GRüsse
            Gabriele

            Kommentar


              #36
              Zitat von Gabriele Beitrag anzeigen
              Die Therapiebesprechung in Zürich Ende Oktober ergab: abwarten, PSA steigen lassen, so lange wie möglich die medikamentöse Therapie herauszögern wegen der Nebenwirkungen. Kontrolle PSA Anfang Dezember.
              Ein Besuch für eine Zweitmeinung ( in der Hoffnung, evtl. doch Cyperknife einsetzen zu können ) in Heidelberg ergab: alles ganz harmlos, warum das Theater, was wollen Sie eigentlich hier ? ==>> nehmen Sie Bicalutamid.
              PSA Anfang Dezember war 4,99. Urologe: Im Neuen JAhr beginnen mit 3 -Monatsspritze. Aber vorher nochmal KOntrolle des PSA, denn er könnte falsch positiv sein wegen soeben durchgemachter Cystits ( unter anderem E. Coli ) mit Antibiose. Abwarten, bis völlig ausgeheilt und dann erneut Kontrolle. Der Urin war jetzt ca 14 Tage klar und ohne Befund, heute morgen wieder trüb mit massenhaft Leukos. Also kein PSA sondern erst mal Resistenzbestimmung. Mein MAnn, ( Arzt, Pessimist) ist überzeugt, dass eine Blasen-Darm-Fistel besteht, wenn das Antibiogramm wieder Coli ergibt.
              Ausserdem bestehen seit einiger Zeit Dammschmerzen. Das sind natürlich bis jetzt Spekulationen und es heisst jetzt erst mal: ab zum Urologen.
              Aber ich bin immer gerne im Vorfeld gewappnet. Also: hat jemand von Euch Erfahrung mit Fisteln ?
              Viele GRüsse
              Gabriele
              Fisteln sind zwas selten, kommen aber vor.
              Einfacher Test: an einem Tag ca. 200 Gr. Mohnsamen zu sich nehmen - egal wie.
              Die Samen sind so klein, dass sie sehr oft durch die Fistel wandern.
              Pinkelt Ihr Mann in den nächsten Tagen Mohnkügelchen ist das beweisend!
              Ansonsten Blasenspiegelung sinnvoll
              ----------------------------------------------------------
              Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
              sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
              wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
              vor Ort ersetzen

              Gruss
              fs
              ----------------------------------------------------------

              Kommentar


                #37
                Liebe Mitstreiter und Helfer,

                das Jahr ist zwar schon nicht mehr ganz frisch, trotzdem Euch allen die allerbesten Wünsche für die kommende Zeit.
                Bei uns ist es so weiter gegangen:

                Erst mal Danke für den Fisteltip, Mohn gegessen, kam aber nicht wieder raus.
                Aufgrund einer sehr schweren erneuten Cystitis, dieses Mal keine Coli sondern Klebsiella pneumoniae, wurde dann zusätzlich zum Antibiogramm eine zytologische Diagnostik durchgeführt und weder verdächtige Zellen noch Darminhaltpartikel gefunden. Also zumindest hinsichtlich einer Fistel tatssächlich Entwarnung.

                PSA:

                06.12.16 4,99
                21.12.16 6,33
                05.01.17 8,94
                Ab 10.1.17 Bicalutamid 50 mg, 1 x täglich für 10 Tage, dann melden.

                PSA 20.1.17 2,58

                23.01.17
                Termin in der Urologie, die Schwester soll eine 3-Monatsspritze Zoladex geben. Bicalutamid noch eine Woche weiter nehmen und dann absetzen.
                Da wir davon ausgegangen sind, dass man die Therapie anhand der vorliegenden Befunde diskutieren wird, haben wir sehr ausführlich Hausaufgaben gemacht und die Arbeit von Ralf-Rainer Damm im Vorfeld des Arztbesuchs ganz gründlich durchgearbeitet, bis uns die Zusammenhänge klar waren. ( Super Arbeit !!! Jeder nach ImpactFactors strebende Wissenschaftler könnte sich mit so eine durchdachten und strukturierten Arbeit glücklich schätzen !!)

                Jetzt sind wir doch etwas verwundert, dass die Hinweise von Prof. Bonkhoff : maximale Homontherapie ( die sich mit dem Rat von fs- Urologe im Forum decken ) , auf die wir ausdrücklich beim letzten Arztbesuch Anfang Dezember aufmerksam gemacht haben, gar nicht zur Diskussion stehen.
                Die Heidelberger, bei denen wir ja für eine Zweitmeinung waren, hatten ja ausschliesslich Bicalutamid 150 verordnet und waren auch nicht auf die Bonkhoff-Empfehlung eingegangen.
                Dort: Ein brüskes, ungeduldiges „Nein“ ohne jegliche Erklärung. KAnn man Bonkhoff nicht leidern ?

                Wir bitten nun darum, den Arzt kurz zu sprechen. Wir erfahren von ihm : Antiandrogene als Dauertherapie ebenso wie ADT 2 oder ADT 3 entspricht nicht den Gepflogenheiten hier am Klinikum. Es gibt nie primär eine ADT 2 oder 3, es gibt IMMER eine ADT 1, und zwar ausschliesslich ein Analogon, nämlich Zoladex. Mit einer ADT 2 könne man weiterfahren, wenn die ADT 1 versagt.
                Antagonisten, Firmagon, werden nicht eingesetzt, man hat sie m Haus nicht im Repertoire.
                Man hat nur mit Zoladex Erfahrung. Unser Einwand: evtl. weniger cardiale NW bei Firmagon : : darüber weiss man nichts.
                Es bringt nichts, irgend etwas diskutieren zu wollen, es gibt weder Zeit noch Interesse.
                Und als Kollege ist man ja höflich und pflegeleicht.

                Also: wir einigen uns auf die 1 Monatsspritze Zoladex und Termin in 28 Tagen.
                Bis dahin geht viel Wasser den Rhein runter und wir können uns bei Euch im Forum schlau machen. Ist es klug, Bicalutamid weg zu lassen ? Was verschenkt man ? Oder verschenkt man nichts ? Immer mit dem Zellbefund im Hinterkopf.
                Gibt es eigentlich irgendwo den Urologen, der mit dem Patienten in Ruhe Für und Wider einer Therapie abwägt ? Oder ist er so selten wie die eierlegende Wollmilchsau ? Sind Urologen primär eigentlich nur Chirurgen ? Es kann dich einfach nicht wahr sein, dass es in einer Fachabteilung nur eine einzige Therapiestrasse gibt, unabhängig vom jeweiligen Individualbefund.
                JA, jetzt hoffe ich auf Rat von Euch, ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Es hätte vieles so viel besser laufen können, wenn ich es schon vor der OP gekannt hätte.
                Auf jeden Fall sind schon die ersten leichten Hitzewallungen da. Immerhin !
                Viele GRüsse Euch allen
                Gabriele, ziemlich verunsichert

                Kommentar


                  #38
                  Der behandelnde Urologe hat eine maximale Androgenblockade, wie von Urologe fs und Prof. Bonkhoff vorgeschlagen, abgelehnt.
                  Leider hat meine Mann sich nicht mit ihm auseinander gesetzt sondern sich friedfertig eine 1-er und 2 3-er Spritzen Zoladex geben lassen. Zoladex also von JAnuar bis einschliesslich Juli.
                  Ich habe den Kopf in den Sand gestecket und so getan, als gäbe es kein PCA, Forum, Ärzte, Sorgen oder so. Etwas Dümmeres hätte ich gar nicht tun können.
                  PSA ging auf 0,04 und und Testo auf 0,5 herunter.
                  Also wurde Zoladex ausgesetzt.

                  Die Quittung: während eines Spitalaufenthaltes wegen eines kleinen Herzinfarktes, der gestentet wurde, wurde mehr oder weniger zufällig ein CT gemacht.
                  MAn fand: dissiminierte osteoblastische WK- Läsionen in allen erfassten Wirbelkörpern, dem Becken und Rippen.

                  Also haben wir tatsächlich, wie vermutet, verschiedene Entitäten und die Knochenmetastasen sprechen nicht auf Androgenentzug an sondern sind regelrecht losgaloppiert in den wenigen Monaten

                  Der Onkologe meint noch, es könne auch zwischen dem PET -CT im September 2016 , in dem man ja nur eine einzige LWK-5-Metastase gesehen hat und dem Einsetzen der ADT im JAnuar 2017 geschehen sein. Glaube ich allerdings nicht.
                  Nun werden wir sehen müssen, wie es weiter geht........

                  Kommentar


                    #39
                    So ging s weiter: Bei Entlassung aus dem KH wurde Prolia gespritzt, Parathormon auf 200 gestiegen.
                    Letzte Woche wurde ein Szinti gemacht.
                    War vor einem Jahr im PSMA Pet nur eine einzige, nicht allzu grosse LWK-Metastase zu sehen gewesen, so sind es jetzt Dutzende, praktisch am gesamten STammskelett, auch in verschiedenen Wirbelkörpern. Die L-5 Metastase, die man im CT schon gesehen hat, hat sich in Dreiviertel des Wirbelkörpers ausgedehnt.
                    Der Nuklearmediziner empfiehlt Xofigo.
                    Heute Termin beim Onkologen : NSE 40,8. CGA wurde nicht gemacht. Wird als neuroendokrine Entartung gedeutet mit ganz schlechter, kurzer Prognose.
                    Mit dem Tumorboard soll besprochen werden, ob Docetaxel oder Carboplatin und ob trotzdem Xofigo. Sandostatin hält man nur für wirksam bei neuroendokronen Primärtumoren, nicht bei neuroendokriner Metastasierung.
                    Ich habe noch ein bisschen Hoffnung, dass das NSE falsch positiv ist, da mein Mann eine recht lange Zeit Pantozol in hoher Dosierung eingenommen hat, unter der Annahme, seine Schmerzen im rechten Oberbauch könnten durch eine Gastritis oder Ulcus verursacht sein. Jetzt, nachdem auch eine Gastroskopie o.B. war, wissen wir, es sind Metastasenschmerzen.
                    Im Forum habe ich unter "Endokrinologe Tumore " diesen Bericht von DR. MYers gefunden
                    Bei uns in der Praxis (AIDP), habe ich spezielles Interesse an der Behandlung von neuroendokrinem Prostatakrebs ohne Chemotherapie. Stattdessen gilt meine ganze Aufmerksamkeit der Beobachtung, dass Sandostatin®neuroendokrine Zellen veranlassen könnte, sich zu Prostata-Adenokarzinomzellen zurückzuentwickeln. Laborergebnisse bieten die Möglichkeit, dass eine Sandostatin®-basierte Behandlung bei dieser Form von Prostatakrebs auch wieder die Hormon-Sensitivität herstellen könnte.
                    Ich werde versuchen, heraus zu finden, ob es dazu Neues gibt. Und den Hinweisen von fs Urologe auf der gleichen Seite nachgehen.
                    Kann man biopsieren ? Der Onkologe konnte dazu nichts sagen. Bringen Untersuchungen von zirkulierenden Zellen etwas ?
                    Und noch viele, viele weitere Fragen.
                    Hoffentlich gelingt es uns nach der ganzen, von Anfang an verkorksten CA_KArriere, dieses Mal die richtige Therapie zu finden.
                    Und so noch ein bisschen Zeit zu gewinnen.....
                    Grüsse Euch allen
                    Gabriele

                    Kommentar


                      #40
                      Nuklearmedizin

                      Liebe Gabriele

                      Das ist eine sehr schwierige Situation, in der wohl vor allem die
                      Nuklearmedizin einigermassen aussichtsreiche Optionen bietet:

                      Geht es nur um Knochenmetastasen, ist Alpharadin (Xofigo) die erste Wahl:
                      Das ist alpha-strahlendes Radium223, das sich anstelle von Calcium in die
                      Knochenmetastasen einbaut und diese von innen heraus zerstrahlt.
                      Dabei ist es vollkommen egal, ob die neuroendokrin seien oder nicht.

                      Auch Myers versuchte, seinen Patienten mit Radionukliden zu helfen:
                      Mit Octreotid (Sandostatin) als Ligand wird eine Nukleartherapie erreicht,
                      die bei vielen Knochenmetastasen kontraindiziert ist, da sie nur mit
                      den beta-Strahlern Y90 und Lu177 angeboten wird. Mit Yttrium90 wird
                      das Knochenmark weit um jede Metastase herum zerstört werden, und
                      auch mit dem kürzer strahlenden Lutetium177 wird die Schädigung noch
                      deutlich sein. Spätestens nach wenigen Zyklen wird die Blutbildung stark
                      beeinträchtigt sein.
                      Eine absurde Idee von Myers ist, damit den neuroendokrinen Tumor
                      wieder zu einem normalen Adenokarzinom zurückbilden zu können.
                      Sandostatin würde lediglich besser an neuroendokrine Zellen binden
                      und vielleicht 'normale' Metastasen unbehelligt lassen, sodass diese
                      einfach nicht therapiert würden und in den folgenden Tests überwiegen
                      würden, bis die neuroendokrinen wieder nachgewachsen wären.

                      Bei Tumoren, die im PSMA-PET gut sichtbar, also PSMA-positiv sind,
                      läge es viel näher, als Liganden PSMA-617 zu verwenden, genau wie in der euch
                      bekannten PSMA-Bildgebung. Der nächste Schritt wäre also ein erneutes PSMA-PET,
                      um zu schauen, ob die im Knochenscan gesehenen Läsionen auch PSMA-positiv seien.
                      Doch auch bei der PSMA-Ligandentherapie von vielen Knochenläsionen gelten
                      dieselben Vorbehalte gegenüber den beta-Strahlern Y90 und Lu177.

                      Nur von der Uniklinik Heidelberg wird PSMA alternativ auch mit dem alpha-Strahler
                      Actinium225 angeboten, das aufgrund seiner extremen Kurzstrahligkeit das
                      Knochenmark unbehelligt lässt. Ansprechpartner dort ist Dr. Clemens Kratochwil.
                      Ein Problem ist allerdings die Toxizität von PSMA auf die Speichel- und Tränendrüsen.
                      Auch dem PSMA-Liganden ist es egal, ob die Krebszellen 'normal' oder
                      neuroendokrin seien, was ja zuvor im PSMA-PET schon überprüft wird.

                      Myers hatte wohl darüber nicht geschrieben, weil es damals weder Alpharadin
                      (Xofigo) für Knochenmetastasen gab, noch PSMA-Liganden für Prostatakrebs.


                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                      Kommentar


                        #41
                        liebe Gabriele,
                        hast du dich auch auf der Seite „myprostate“ umgeschaut? Vielleicht wäre es hilfreich sich dort zu registrieren? Möglicherweise findest du dort Hinweise, Tipps usw..
                        LG!
                        Daniela

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=637&page=report

                        Kommentar


                          #42
                          Noch was aus dem Bonkhoff-Bericht in Beitrag #33:

                          Somastostatin Rezeptor : neg.
                          Sandostatin wohl nicht einsetzbar, aber wie schon dargelegt,
                          ist das ohnehin die falsche Substanz.

                          Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                          Kommentar


                            #43
                            Liebe Gabriele,

                            im "Ersten Rat" habe ich im Kapitel 7.11 (ab S. 131) zusammengetragen, was ich über die Behandlung neuroendokriner Prostatakrebs-Tumoren gefunden habe. Vielleicht findet Ihr darin etwas für Euch oder etwas, das Ihr einem Arzt ausdrucken könnte, z. B. diesen ganz aktuellen ASCO-Abstract. Mein Urologe, den ich einmal diesbezüglich befragte, hatte bisher zwei Patienten mit NEPCa-Anteilen. Die hat er umgehend zum Onkologen in der Martini-Klinik Hamburg geschickt.

                            @ Konrad: Prof. Bonkhoff schrieb hier schon vor Jahren:
                            - NE- (Chr-A-positive) Prostatakrebszellen verharren in der GO-Phase des Zellzyklus, in der Tumorzellen üblicherweise gegen Bestrahlung und Zytotoxika resistent sind.
                            - NE-Tumorzellen entgehen auch dem programmierten Zelltod. Selbst unter Androgenentzug zeigen nur 0,16 % von NE-Tumorzellen apoptotische Aktivität. Dies zeigt, dass die riesige Mehrheit der NE-Tumorzellen beim Prostatakrebs eine unsterbliche Zellpopulation darstellt.


                            Ralf

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                              Eine absurde Idee von Myers...
                              Konrad,
                              ich glaube, Du bist hier irgendwie abgerutscht!?
                              Myers hat weder absurde Ideen, noch will er seine Patienten mit Octreotid-Radionukliden behandeln! Er hat sich in dunklen Zeiten schon sehr genau darüber informiert, was man tun könnte, wenn die ADT nicht mehr funktioniert. Eine Entwicklung dabei ist die Transformation der androgenabhängigen PCA Tumore in Tumore mit kleinzelligen, Testosteron unabhängigen Eigenschaften. Abrahamson schreibt in [1] bezüglich Somatostatin analogues beispielsweise:

                              Somatostatin analogues
                              Somatostatin analogues have been used with varying success, to treat a number of neuroendocrine tumours (Wynik & Bloom 1991, Öberg 1994). The hormone is a general inhibitor of neuroendocrine hormone secretion, and its long-acting analogues are effective in treating tumour-related syndromes. There is also evidence that, under certain circumstances, somatostatin analogues inhibit neuroendocrine tumour growth, resulting in a decrease in tumour size.

                              As somatostatin receptors tend to be expressed by both normal and malignant neuroendocrine cells, somatostatin analogues may be effective in combination with androgen depletion, in treating prostatic carcinomas with neuroendocrine differentiation.
                              Andere wie Singh, Algotar und Bracamonte [2] wollen kleinzelligen Prostatakrebs ehe mit Chemotherapien zu Leibe rücken:



                              Nun sind die Zeiten von Frei und Freireich längst vorbei und die unabhängigen Freidenker unter den Ärzten längst durch die Leitlinienkeule eingehegt, und auch die klassische Turmoboardmedizin hat heute mehr zu bieten als vor 20 Jahren. Trotzdem ist die Situation für Patienten mit kleinzelligen Prostatatumoren nicht einfach.

                              Bei Gabriele Mann muss das nicht unbedingt relevant sein, denn eine Erhöhung des NSE Wertes auf etwa den doppelten Normwert halte ich noch nicht für ausreichend um das abschließend beurteilen zu können. Auch die scheinbar schnelle Entwicklung von Knochenmetastasen würde ich erst mal hinterfragen, nämlich wie denn die Vorbefunde durchgeführt wurden? Auch mittels PSMA-PET/CT oder nur klassisch mit Technetium-Knochenszintigramm +/- CT? Sind die Knochenmetastasen blastisch, lytisch oder gemischt? Eine Biopsie könnte helfen die biologischen Eigenschaften aufzuklären. Sollte sich eine kleinzellige, neuroendokrine Entartung bestätigen, wird es ganz schwierig, das ist klar.

                              --------------------------------------------------------
                              [1]: Abrahamsson; Neuroendocrine cells in tumour growth of the prostate; Endocrine-Related Cancer (1999) 6 503-519
                              [2]: Singh, Algotar, Bracamonte; Prostatic Small Cell Carcinoma: Diagnosis and Management; Journal of Cancer Therapy, 2013, 4, 804-810
                              [3]: Medscape; FDA Approves Lanreotide for Neuroendocrine Tumors
                              [4]: Aparicio & Tzelepi; MDCancernetwork; Neuroendocrine (Small-Cell) Carcinomas: Why They Teach Us Essential Lessons About Prostate Cancer; cancernetwork Oct-15-2014
                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

                              Kommentar


                                #45
                                Letzte Woche wurde ein PET-CT gemacht. Hier ist der Befund

                                Standard-Ganzkörper-PET/CT mit 153 MBq 68Ga-PSMA vom 13.10.2017

                                Klinische Angaben/ Fragestellung:
                                Ossär und lymphatisch metastasiertes, kastrationsresistentes Prostatakarzinom, ED 2007, initial pT3 pN0 cM0, Gleason 7. Restaging.

                                Technik:
                                60 bis 75 Minuten p.i. wurden eine PET/CT mit low-dose CT in 40-Zeilen-Technik zur Schwächungskorrektur und anatomischen Korrelation vom Kopf bis subinguinal sowie Spätbilder des Abdomens/Beckens angefertigt. Bild-Rekonstruktionen in drei orthogonalen Raumebenen und computergestützte Bildfusion.

                                Befund:
                                Zum Vergleich liegen eine CT Thorax/Abdomen-Untersuchung vom 13.09.2017 sowie eine externe 68Ga-PSMA-PET/CT-Untersuchung vom 13.09.2016 vor.
                                Kopf/Hals:
                                Keine vergrösserten oder 68Ga-PSMA-mehrspeichernden Lymphknoten kraniozervikal. Physiologische Anreicherung des Radiopharmazeutikums in den zervikalen Speicheldrüsen. Unauffällige Schilddrüse.
                                Thorax:
                                Keine vergrösserten oder 68Ga-PSMA-mehrspeichernden Lymphknoten mediastinal, axillär oder supraklavikulär beidseitig. Geringe, symmetrische, unspezifische 68Ga-PSMA-Anreicherung in den bronchohilären Lymphknoten beidseits. Keine Radiopharmazeutikum-positiven pulmonalen Rundherde oder parenchymalen Konsolidationen in den Lungen. Soweit in nicht inspiratorischer Nativ-CT beurteilbar zur VU 09/2017 grössenkonstanter, subpleuraler Herd im lateralen Unterlappensegment rechts mit 7 mm, und vollständig verkalktes Hamartom mit 14 mm, im apikalen Unterlappensegment rechts, jeweils ohne 68Ga-PSMA-Speicherung. Zusätzlich einzelne verkalkte intrapulmonale Granulome. Bekannte Pleuraverkalkungen.
                                Abdomen:
                                Kein Nachweis von suspekten 68Ga-PSMA-Mehrspeicherungen in der Prostataloge.
                                Der in der CT vom 13.09.2017 bereits vorbeschriebene, ca. 11 mm durchmessende Lymphknoten paraaortal auf Höhe von LWK2/3 ist im kurzfristigen Verlauf grössenkonstant und weist eine diskrete, jedoch fokale 68Ga-PSMA-Aufnahme auf (SUVmax 3.3). Im langfristigen Verlauf seit 09/2016 ist der Lymphknoten neu aufgetreten. Hingegen im Verlauf regrediente 68Ga-PSMA-Speicherung eines vorbeschriebenen Lymphknotens links paramedian prävertebral des LWK5. Die übrigen, intraabdominalen, iliakalen und retroperitonealen Lymphknotenstationen stellen sich unauffällig dar. Umschriebene, sehr kleine und im langfristigen Verlauf konstante 68Ga-PSMA-Speicherungen angrenzend an die V. iliaca interna links, DD vaskulär.
                                Physiologische 68Ga-PSMA-Akkumulation der Leber, der Milz und kleiner Nebenmilz, des Pankreas, der Nieren, der Nebennieren sowie der ableitenden Harnwege. Keine freie Flüssigkeit. St.n. Cholezystektomie.
                                Muskuloskelettal:
                                Im Vergleich zur PET/CT vom 13.09.2016 zahlreiche, neu aufgetretene 68Ga-PSMA-mehrspeichernde, teils osteoblastische Knochenmetastasen, exemplarisch im Humeruskopf rechts (SUVmax 14.2), im BWK11 (SUVmax 16.8) und im SWK1 (SUVmax 22). Zudem deutlich progrediente 68Ga-PSMA-mehrspeichernde Metastase im LWK5.


                                Beurteilung:
                                Deutlich progrediente, disseminierte, PSMA-exprimierende, teils osteoblastische Knochenmetastasen, teils CT-morphologisch nicht abgrenzbar.
                                Im langfristigen Verlauf neu aufgetretene, im kurzfristigen Verlauf grössenkonstante, PSMA-exprimierende LK-Metastase paraaortal auf Höhe LWK 2/3 und regrediente LK-Metastase auf Höhe LWK5; die übrigen, vorbeschriebenen, seinerzeit PSMA-positiven Lymphknoten sind aktuell nicht mehr abgrenzbar.
                                Kein Nachweis eines Lokalrezidivs bei St.n. Prostatektomie.


                                Also keine Organmetastasierung. Spricht das nicht gegen neuroendokrin ?
                                Aber die Metastasen sind unter Zoladex entstanden. Also doch neuroendokrin ?
                                Aber der CGA war ebenfalls erhöht. Wert( nicht SEHR hoch ) muss ich nachschauen, stelle es dann später ein.
                                Parathormon ist wieder gesunken. PHosphatasen o.B.
                                Normale Phosphatase passt nicht zu neuroendokrin.
                                Eine liquid Biopsie läuft seit heute in Eppendorf/Berlin. Beckenkammbiopsie für nächste Woche angedacht.
                                Aber: der Onkologe will jetzt sofort mit Carboplatin/Paclitaxel einsteigen.
                                Ich habe dabei ein ganz ungutes Gefühl. UNd würde lieber warten, bis die Biopsie da ist. Wo gibt man sie hin ? Prof. Bonkhoff ? Prof. Bojar, Düsseldorf, UKE ? München ? Ich denke, bei den reltiv wenigen neuroendokrinen Tumoren, die es wohl in der Schweiz gibt, ist ein Schweizer normaler Pathologe nicht unbedingt Spezialist für ds neuroendokrine PCA.
                                UNd macht eine so harte Chemo Sinn ? Wie langes Überlegen kann sie bringen? Sind die NW zumutbar ?
                                Ich habe alles zum neuroenddokrinen PCA gelesen, was ich finden konnte, bin eigentllicch gut informiert, abervöllig ratlos.

                                Gabriele

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X