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Kapsel überschr., Metastase im Sitzbein, keine Ektomie, LHRH, Bestrahlung sinnvoll?

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    Kapsel überschr., Metastase im Sitzbein, keine Ektomie, LHRH, Bestrahlung sinnvoll?

    Hallo Gemeinde!
    Der Vorschlag zu einer zusätzlichen Bestrahlung kam von einem Urologen bei einem LPS Treffen in der Uni Düsseldorf. Nachdem in meinem vorherigen Thread sich zwei Leute FÜR die Bestrahlung ausgesprochen haben, hat mein Mann bei den Ärzten ein anderes Echo bekommen. Der behandelnde Urologe ist dagegen, wegen der Lebensqualität. Der Professor vom zertifizierten Krankenhaus meinte, das sei ein Glücksspiel, das könne er nicht empfehlen, mein Mann und ich sollten aus dem Bauch heraus entscheiden. Der Strahlentherapeut meinte, daß nur bei Beschwerden eine Bestrahlung sinnvoll sei, allein zur Tumorreduktion tauge das nicht.

    Jetzt suche ich dringend Betroffene mit vergleichbarem Krankheitsbild [Alter: 54, fortgeschrittener Prostatakrebs und eine Knochenmetastase, Prostatakapsel schon überschritten, PSA war seit Oktober 2012 (100) auf knapp über 400 angestiegen (Ende März 2013), alle 12 von 12 Stanzen bei der Biopsie waren positiv, Gleason Score war 4+4=8, seit Anfang April alle drei Monate eine Antihormonspritze, jeden Morgen 1 Tablette Tamsulosin, PSA steht jetzt bei einem Wert von 0,14]. Wer hat selbst Erfahrungen mit einer Bestrahlung der kompletten Prostata und Metastase oder kennt einen solchen Fall? Ich wüßte gerne, welche Vorteile oder Nachteile die Bestrahlung demjenigen gebracht hat im Vergleich zur alleinigen Hormontherapie. Ich hoffe sehr, daß sich hier ein Betroffener meldet.
    Liebe Grüße!
    Marion

    #2
    Hallo Marion:-

    Ich glaube, dass ich ein vergleichbarer Fall bin, mit der Einschränkung, dass Therapien bei Menschen unterschiedlich anschlagen und Nebenwirkungen unterschiedlich sind. Ich habe lokal fortgeschrittenen Krebs in alle umliegenden Organe und ossäre Metastasierung im Beckenbereich., Gleason 4+5. In dieser Situation habe ich Hormontherapie abgelehnt aus der Überlegung, dass sie infolge des hohen Gleason auf jeden Fall therapeutisch zu kurz greift und nach wenigen Monaten die Wirkung verpufft sein würde. Ich habe mich dann nach Beratung mit einem Strahlentherapeuten zu einer Bestrahlung der Beckenmetastase 2 Gy Einzeldosis bis 40 Gy und anschließender Bestrahlung der Prostataregion bis zu einer Dosis von 80 Gy entschieden. Es ist wegen evtl. Nebenwirkungen wichtig, ein möglichst präzises Bestrahlungsverfahren zu finden. Ich hatte eine TOMO-Bestrahlung, das Planungs-CT ein Cholin-Pet.Ct, und vor jeder Sitzung wurde zum Zwecke der Justierung ein Low-Dose-CT gemacht. Der PSA-Wert war 3 Monate nach der Bestrahlung auf 1,5 abgesunken.
    Nebenwirkungen hatte ich nur wenig, insbes. Durchfall und häufiger Harndrang, die aber 1-2 Monaten danach abgeklungen sind.
    Die Überlegung bei mir war, in so schlechter Situation möglichst viel Tumormasse zu beseitigen. Im November ist aus gleichem Grund eine leichte Chemotherapie (nach Leibowitz-Protokoll) beabsichtigt, zunächst nur ein Zyklus. Nach Abschluss dieser Therapien muss ich versuchen, den dann erreichten Status zu stabilisieren.
    Die Urologen wollten mich aus Altersgründen nur palliativ behandeln, was ich nicht mitgemacht habe.

    Gruß, Reinardo

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      #3
      Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
      Ich glaube, dass ich ein vergleichbarer Fall bin, ...
      Das Alter spielt beim Vergleichen eine nicht zu unterschätzende Rolle

      Februarfrau (Marion): Alter 54

      Reinardo: Alter 81

      Kommentar


        #4
        Zitat von Februarfrau Beitrag anzeigen
        ...PSA war seit Oktober 2012 (100) auf knapp über 400 angestiegen (Ende März 2013)...
        Marion,
        leider sind relativ wenige Daten zum Krankheitsverlauf Deines Mannes bekannt. Warum ist der PSA ungehindert von 100ng/ml auf 400ng/ml angestiegen? Warum wird nur mit ADT1 behandelt? Warum wurde keine genaue Ausbreitungsdiagnostik durchgeführt? Sind es lytische oder blastische Knochenmetastasen? Was sagen die Knochenmarker? CEA, PAP, NSE, CGA, ect? Wurde Zometa®/Denosumab angeboten?

        Bei PSA 400ng/ml darf man wohl davon ausgehen, dass es mehr als eine Metastase gibt. Aber sicher weiß man es erst nach entsprechender Diagnostik, die VOR der ADT hätte erfolgen müssen. Der Abfall des PSA Wertes auf 0.14ng/ml ist aber sehr robust, prognostisch günstig, allerdings würde ich im M1b Setting IMMER zumindest ADT3 empfehlen.

        Zurück zur Frage RT, ja oder nein:
        kann man ohne Beantwortung der offenen Fragen noch nicht empfehlen! Ich hab's gemacht, Alter 52, PSA ~25ng/ml, cT3a, GS:5+4, M1b -> ADT3 + Zometa@ + RT (Prostata mit Lymphbahnen + Wirbelkörper). Ob's was gebracht hat? Hope so, aktuell PSA <0.007ng/ml unter ADT3.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          leider sind relativ wenige Daten zum Krankheitsverlauf Deines Mannes bekannt. Warum ist der PSA ungehindert von 100ng/ml auf 400ng/ml angestiegen?

          Hallo zusammen!
          Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Aber erstmal: der PSA Wert ist deshalb so gestiegen, weil mein Mann mich bei meiner Herz- und Diabetes Geschichte die ganze Zeit im Krankenhaus mit betreut hat und wenn Männer ohne Aufsicht sind tun sie nicht immer das was sie sollen, in diesem Fall z.B. die Stanzbiopsie, damit es endlich weitergeht. Dann kam alles noch mal ganz anders. Durch die Selbsthilfegruppen sind wir an eine Urologin aus Duisburg geraten, die am Rande einer Vortragsveranstaltung riet, statt einer Bestrahlung doch noch eine OP zu versuchen. Je mehr man hört, desto breiter wird das Spektrum der Ratschläge. Sie riet uns einen der bekanntesten Profs anzusprechen. Und siehe da, eine Prostatektomie rückte in greifbare Nähe. Der Professor hatte dazu geraten, obwohl man damit die Leitlinie ein bischen verlässt. Das Ergebnis:


          Diagnose: Adenokarzinom der Prostata ypT2c, ypN0 (0/7), L0,
          V1, Pn1, R0
          ‑ ED 01/2013. Prostatastanze:
          ‑ Gleason‑Score 8 (4+4)
          ‑ 12/12 Stanzbiopsien positiv,
          ‑ iPSA 200ng/ml, cT4, cM1 (Oss ischii rechts)
          Seit 2/2013: Einleitung einer Androgendeprivation
          mit LH‑RH Analoga (Pamorelin)

          Therapie: Zytoreduktive retropubische radikale Prostatektomie mit
          regionaler Lymphadenektomie [OPS: 5‑604.02]
          Histologie: Prostata: Beidseitiges, betont linksseits und apikal gelegenes
          Adenokarzinom der Prostata mit geringgradiger
          Perineuralscheideninfiltration. Keine
          Kapselinfiltration, kein kapselüberschreitendes Wachstum.
          Prostataparenchym mit Drüsenatrophie und reaktiven
          Epithelveränderungen. Tumorfreie Prostataresektionsflächen.
          Tumorfreie Samenblasen beidseits.
          Vor allem im an die Samenblasen angrenzenden
          Weichgewebe herdförmig geringe Perineuralscheiden-*
          infiltration sowie Hämangiosis carcinomatosa (keine Kontinuität
          zum intrraprostatischen Karzinom). Dysplasiefreies Urothel der
          prostatischen Harnröhre mit herdförmiger Urethritis cystica.
          Tumorvolumen: Rechts: 0,027ml. Links: 0,27ml. Gesamt: 0,3ml
          (entspricht 0,75% des Prostatavolumens). Aufgrund der
          Vortherapie wird standardgemäß auf die Angebe eines
          Gleason‑Scores verzichtet; das Gleason‑Muster würde einem
          Score von 7 (4+3) entsprechen.
          UICC‑Klassifikation (7. Auflage 2010): ypT2c, ypN0 (0/7), L0,
          V1, Pn1, RO
          Befunde:

          Labor bei Aufnahme:
          Leukozyten 4.5 /nl, Erythrozyten 4.6 /pl, #..Hämoglobin 13.9 g/dI, Thrombozyten 205 /nl, Hämatokrit 38.4 %, TPZ (Quick) 108 %, Natrium 135 mmol/l, Kalium 4.0 mmol/l, Calcium (gesamt) 2.39 mmol/l, Kreatinin 0.62 mg/dl
          CRP 5.2 mg/l, PSA (gesamt) 0.06 ng/ml, TSH 2.12 mU/l

          Labor bei Demissio:

          Leukozyten 7.2 /nl, Erythrozyten 3.7 /pl, Hämoglobin 11.4 g/dI, Thrombozyten 276 /nl, Natrium 141 mmol/l, Kalium 4.0 mmol/l, Chlorid 105 mmol/l, GFR (MDRD‑Formel) >60.0 ml/min/1.73m, Kreatinin 0.66 mg/dl, CRP 49.4 mg/]

          Therapie & Verlauf:

          Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgte elektiv zu o.g. Eingriff. Dieser konnte wie geplant durchgeführt werden. Der peri‑ und postoperative Verlauf war unproblematisch. Es lagen reizlose Wundverhältnisse vor. Der Dauerkatheter konnte zeitgerecht entfernt werden. Hiernach stellte sich eine regelgerechte fast restharnfreie Miktion bei leichter Inkontinenz ein. Eine AHB wurde eingeleitet.
          Wir entlassen den Patienten in gutem und stabilem Zustand in Ihre Weiterbehandlung.

          Mit dem Patienten besprochenes empfohlenes Procedere

          Fachurologische Verlaufskontrollen. Aufgrund des nun vorliegenden, histopathologischen Untersuchungsbefundes empfehlen wir die Fortführung der antiandrogenen Therapie für mindestens 2 Jahre sowie eine Radiotherapie der Metastasen im Beckenknochen unter engmaschigen Kontrollen des Serum PSA‑ und Testosteronwertes.

          Außerdem empfehlen wir die Weiterführung der Thromboseprophylaxe mit
          niedermolekularen Heparinen postoperativ für 3 Wochen.



          Das ist natürlich eine Menge Fachchinesisch. Aber ich habe das Gefühl, daß wir mit dieser Behandlung besser bedient sind als mit der Strahlentherapie, weil der Tumor jetzt da ist wo er hingehört, im Labor. Wer kann diesen Bericht übersetzen? Ich habe es so verstanden, daß wenn wir die Metastase im Sitzbein bestrahlen lassen, sollten wir danach Ruhe haben. Für Eure Antworten schon mal vielen Dank im Voraus.

          Liebe Grüße!
          Marion

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            #6
            Hallo Marion,

            ich hätte mir auch gewünscht, dass sich ein Mediziner hier zunächst zur Antwort durchgerungen hätte. Aber, die Zurückhaltung ist immer dann zu verspüren, wenn Metastasen vorhanden sind.
            In diesem Stadium hat die Schulmedizin ihre Schwächen und setzt immer noch auf die rein palliative Versorgung, ohne in Erwägung zu ziehen, dass auch bei Einzelmetastasierung noch eine KURATIVE Chance besteht, wenn man diese gezielt angeht.

            Wohltuend zu sehen, dass es auch noch solche Mediziner gibt. Nur leider viel zu wenige, wie aus nachfolgendem hervorgeht.

            Durch die Selbsthilfegruppen sind wir an eine Urologin aus Duisburg geraten, die am Rande einer Vortragsveranstaltung riet, statt einer Bestrahlung doch noch eine OP zu versuchen. Je mehr man hört, desto breiter wird das Spektrum der Ratschläge. Sie riet uns einen der bekanntesten Profs anzusprechen. Und siehe da, eine Prostatektomie rückte in greifbare Nähe. Der Professor hatte dazu geraten, obwohl man damit die Leitlinie ein bischen verlässt.
            Die OP ist dann besser verlaufen als die Anfangsdiagnose:
            Adenokarzinom der Prostata ypT2c, ypN0 (0/7), L0,
            V1, Pn1, R0,
            Score von 7 (4+3),
            linksseits und apikal gelegenes
            Adenokarzinom der Prostata mit geringgradiger
            Perineuralscheideninfiltration. Keine
            Kapselinfiltration, kein kapselüberschreitendes Wachstum.

            Versuche jetzt nicht, retrograd das medizinische Vokabular zu ergründen, sondern konzentriere Dich nur noch auf
            cM1 (Oss ischii rechts)

            Lasse Dich von dem vermeintlichen hohen iPSA nicht zu sehr beinflussen und meide weiterhin die Mediziner, die diesem Wert hohe Bedeutung beimessen und nur die ADT anwenden wollen.
            Ich habe es so verstanden, daß, wenn wir die Metastase im Sitzbein bestrahlen lassen, sollten wir danach Ruhe haben.


            Die Hoffnung besteht, geht es an.
            Verlaßt die schulmedizinische Leitlinie nochmals und belaßt es NICHT bei der ADT. Diese ist nur palliativer Natur und führt im Zeitablauf zur Wirkungslosigkeit.

            Versucht ein Bestrahlungsinstitut zu finden, welches mit hochwertigen Geräten höhere Gy applizieren können, oder die Metastase Strahlensensibel macht.
            Diejenigen Institute, die sich unter Strahlensensibel und Anwenden etwas Vorstellen können - nimm - meide die, welche sich nichts Darunter vorstellen können und sich nur auf die Studienlage (SWOG) ADT + RT verlassen.

            Dieses ist der Rat eines Betroffenen, der weiß worüber er schreibt.

            Weiterhin eine glückliche Hand
            Hans-J.


            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #7
              Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
              Versucht ein Bestrahlungsinstitut zu finden, welches ... die Metastase Strahlensensibel macht.
              Hallo Hans-J.!
              Vielen lieben Dank für deine Antwort!! Was ich nicht verstehe: wie kann man mit Strahlung die Metastase strahlensensibel machen? Und wieviele Gy braucht es dafür? Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden ??
              Liebe Grüße!
              Marion

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                #8
                Hallo Marion,

                Was ich nicht verstehe: wie kann man mit Strahlung die Metastase strahlensensibel machen?
                Ich versuche hier nicht die Vorgänge mit medizinischem Fachvokabular darzustellen und weitere Fragen zu induzieren.
                Wissenschaftlich gesichert ist, dass Metastasen sowohl im Ruhezustand als auch im wachen Zustand sich befinden können. Darüberhinaus bedienen Metastasen sich einer Vielzahl von Mechanismen um einen Überlebensvorteil zu sichern.

                z.B. sie senden Signal- und Botenstoffe aus, um sich zu tarnen, Resistenzen zu bilden, das Immunsystem abzuschalten, den Tumor auf Hypoxie zu switschen u.a.
                Dazu gehört auch die Metastase in einem Ruhezustand zu versetzen. Mit der Folge, dass Photonenstrahlen ( RT ) als auch Chemo - wenn dieser Zustand während der Behandlung einträte - die Wirkung der Behandlung sehr beeinträchtigen könnte ( G0 ), bis hin zur Wirkungslosigkeit.

                Es gilt also, um die Einwirkung zu Optimieren, den Aggregatzustand zu verändern, den Tumor/Metastase von vorne herein sensibel zu machen. Damit die Behandlung optimiert würde und die Unbekannten - von vorne herein ausgeschaltet würden.

                Als eine der Wirkungsvollsten wird z. Z. die Hyperthermie angesehen.
                Klammere Dich jetzt nicht an die Art dieser Bestrahlung - absolut ohne NW - da das Tumorareal lokal überwärmt würde. Ob Kurzwelle, Infrarot A, B, C soll jetzt nicht die Diskussion sein.

                Nachgewiesen ist die Wirksamkeit und darauf kommt es an.

                Und wieviele Gy braucht es dafür?
                Du meinst nun die RT, da ja die Hyperthermie aus Kurzwellenstrahlen oder Infrarotstrahlen besteht.

                Jetzt wird es schwierig.
                Die meist Gesamt Gy von 40 sind zu wenig, dass weiß man inzwischen. Viele Institute gehen höher ran, zumal der Sitzbeinhöcker keine Organe tangiert.
                Es gibt auch keine einheitliche Dosisrichtlinie für Metastasen. Auch die Fraktionen spielen eine große Rolle in der Oxygenierung und im Repair.

                Es wäre somit primäre Aufgabe der Strahleninstitute hier die richtige Gesamtdosis zu applizieren. Es ist bekannt, dass bei Vorliegen von Strahlensensibilität die Dosis geringer sein könnte. Aber um wieviel, sagen auch die Kundigen nicht aus und ist offenbar Neuland. Es wird ja auch nach Gy abgerechnet, somit dürfte das Interesse auch nicht allzu hoch sein.

                Wichtig ist doch für den Betroffenen, dass der Erfolg der Bestrahlung eine ganz andere Qualität hat unter Sensibilisierung. Und das ist der Punkt.

                Grüsse
                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                  Du meinst nun die RT, da ja die Hyperthermie aus Kurzwellenstrahlen oder Infrarotstrahlen besteht.

                  Jetzt wird es schwierig.
                  Die meist Gesamt Gy von 40 sind zu wenig, dass weiß man inzwischen. Viele Institute gehen höher ran, zumal der Sitzbeinhöcker keine Organe tangiert.
                  Es gibt auch keine einheitliche Dosisrichtlinie für Metastasen. Auch die Fraktionen spielen eine große Rolle in der Oxygenierung und im Repair.

                  Es wäre somit primäre Aufgabe der Strahleninstitute hier die richtige Gesamtdosis zu applizieren. Es ist bekannt, dass bei Vorliegen von Strahlensensibilität die Dosis geringer sein könnte. Aber um wieviel, sagen auch die Kundigen nicht aus und ist offenbar Neuland. Es wird ja auch nach Gy abgerechnet, somit dürfte das Interesse auch nicht allzu hoch sein.

                  Wichtig ist doch für den Betroffenen, dass der Erfolg der Bestrahlung eine ganz andere Qualität hat unter Sensibilisierung. Und das ist der Punkt.
                  Man darf nicht vergessen, dass hier eine palliative Situation besteht. Es gibt eine sichtbare Knochenmetastase und in der Regel ist das leider nur die "Spitze des Eisbergs". Bei einer palliativen Radiotherapie sollte man zwar suffizient dosiert bestrahlen, man sollte es aber auch nicht übertreiben. Gibt man mehr Dosis als üblich, besteht auch die Möglichkeit, dass man dem Patienten schadet. Ferner darf man das Ziel einer Strahlentherapie am Knochen nicht vergessen: Schmerzlinderung oder Frakturvermeidung. Das schaffen Sie auch genau so mit einer "normalen" Dosis.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                    #10
                    Hallo Herr "Schmidt"
                    ja, gebe ich Ihnen Recht, wahrscheinlich nur "Spitze des Eisbergs".

                    Grundsätzlich, so mein ich, sollte man Knochenmetastasen, wenn man sie denn zu behandeln wünscht, so angehen, dass das nicht unbedingt einer Wiederholung bedarf. Bei einem Patienten post Chemo kann dazu durchaus auch eine Einzeitbestrahlung ausreichend sein. Bei Patienten, die in der Primärdiagnostik ganz wenige Läsionen zeigen, sollte schon ein längerfristig wirksamer Ansatz gewählt werden. 40-45Gy, evt. in Kombination mit ADT und/oder Bisphosphonaten. Komplemtäre Hyperthermie könnte auch hilfreich sein.

                    Bitte auch ggf. den MRI-HIFU (Philips Sonalleve MR-HIFU for bone metastasis) Ansatz beachten:



                    "...It enables you to perform non-invasive palliative pain treatment of bone metastases."
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #11
                      Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                      Hallo Marion, ... Es gilt also, um die Einwirkung zu Optimieren, den Aggregatzustand zu verändern, den Tumor/Metastase von vorne herein sensibel zu machen. Damit die Behandlung optimiert würde und die Unbekannten - von vorne herein ausgeschaltet würden.

                      Als eine der Wirkungsvollsten wird z. Z. die Hyperthermie angesehen.
                      Klammere Dich jetzt nicht an die Art dieser Bestrahlung - absolut ohne NW - da das Tumorareal lokal überwärmt würde. Ob Kurzwelle, Infrarot A, B, C soll jetzt nicht die Diskussion sein.

                      Nachgewiesen ist die Wirksamkeit und darauf kommt es an. ...offenbar Neuland ... dass der Erfolg der Bestrahlung eine ganz andere Qualität hat unter Sensibilisierung. Und das ist der Punkt.

                      Grüsse
                      Hans-J.
                      Hallo allesamt!

                      Ich weiß nicht ob das statthaft ist, dass ich mich als Betroffener hier einmische. Ich bin der "Aprilmann", der Ehemann von Februarfrau, die mir ihren Account kurz ausgeliehen hat. Unser Versuch, so eine Bestrahlung mit unterstützender Hyperthermie zu bekommen, ist kläglich gescheitert. Unser ortsansässiges zertifiziertes Krankenhaus bietet die Hyperthermie garnicht an, Herr Dr. Hoffmanns meinte aber, Düsseldorf hätte es mal gemacht. Also Anruf in Düsseldorf: (Die Damen von der Hotline sinngemäß) Machen wir. Also Überweisung geholt und ab zur Uniklinik Düsseldorf. Dort dann beim Arzt Erstaunen über die uns gegebene Auskunft, ja 2 Behandlungen hätte es mal gegeben, aber nun nicht mehr. Jetzt ist natürlich die Frage: Ist die Hyperthermie nicht wirksam oder gibt es da Studien, die diese Behandlung in Zukunft in die Leitlinie befördern werden? Die Strahlentherapeuten scheinen davon nicht allzuviel zu halten? Welche Klinik bietet denn die Kombination an: Hyperthermie und Bestrahlung (kurativ)?

                      Grüße an alle
                      Helmut

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                        #13
                        HIFU

                        Zitat von Februarfrau Beitrag anzeigen
                        Unser Versuch, so eine Bestrahlung mit unterstützender Hyperthermie zu bekommen, ist kläglich gescheitert.
                        Lieber "Aprilmann" Helmut

                        In der http://www.medizin.uni-tuebingen.de/...perthermie.pdf Brochure
                        werden Indikationen für die Hyperthermie aufgeführt (Seiten 10, 11)
                        Knochen werden nicht erwähnt.

                        Wenn schon Wärme, dann gleich richtig, denkt man sich bei Phillips.
                        LowRoad hatte schon auf diese Maschine hingewiesen zum verkochen
                        von Knochenmetastasen mit HIFU:


                        Aber wie auch die Bestrahlung von Knochenmetastasen, wird die HIFU
                        lediglich palliativ angeboten. Der offensichtliche Vorteil dieses Verfahrens:
                        Es kann bei Bedarf wiederholt werden.
                        Ob das geeignet sei, weiss ich ebensowenig wie, wo so eine Maschine
                        oder was ähnliches in Betrieb sei.

                        Carpe diem!
                        Hvielemi
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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