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PSA-Wert und Testosteron-Wert

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    PSA-Wert und Testosteron-Wert

    Hallo,
    wenn man die Krankheitsgeschichten hier liest ,fällt mir auf dass das der PSA -WERT oft direkt mit einem Testosteron - Wert genannt wird. Welche Aussagekraft hat er zusammen mit dem PSA-Wert ?

    #2
    Zitat von herbi278 Beitrag anzeigen
    Hallo,
    wenn man die Krankheitsgeschichten hier liest ,fällt mir auf dass das der PSA -WERT oft direkt mit einem Testosteron - Wert genannt wird. Welche Aussagekraft hat er zusammen mit dem PSA-Wert ?
    Du bist gegenwärtig unter 'Profact' (Buselerin), einem Medikament, das die
    Testosteron-Bildung in den Hoden unterdrückt. Der Krebs braucht aber
    dieses Testosteron, um wachsen zu können. Somit ist anzunehmen, dass
    der PSA-Wert umso tiefer fällt, je tiefer der Testosteronwert ist.
    Diesen Zusammenhang von Testosteron und PSA beobachte ich derzeit mit
    höchster Spannung: [1] Mal sehen, ob der erneute Einsatz der Androgen-
    deprivation den Anstieg des PSA (auf sehr tiefem Niveau) noch einmal bremst ...

    Eine andere Antwort bin ich Dir noch schuldig, nämlich, welchen Einfluss
    Dein Alter von 85 Jahren habe:

    Diese Hormondeprivation, also Testosteron-Unterdrückung, hat nur
    eine beschränkte Wirkungszeit. Irgendwann wird der Krebs
    hormonunabhängig und wächst auch ohne oder mit nur sehr
    wenig Testosteron weiter. Das wäre dann "Kastrationsresistenz".
    Doch Du hast gute Chancen, dass dir der Krebs in den kommenden
    Jahren nichts mehr anhaben wird. Falls Du die Therapie mal
    nebenwirkungshalber unterbrechen wolltest, würde der
    Testosteron-Spiegel ansteigen und damit rasch auch der PSA-Wert.
    Auch dazu gibt die Grafik [1] ein Beispiel im Jahr 2011/12, allerdings
    ohne Testosteron-Messung (Dass sich meine PSA-Werte im Promille-
    Bereich der Deinen bewegen ändert die Sache zwar quantitativ,
    jedoch nicht qualitativ. Die Deinen werden nun unter AHT auch
    lange in den Bruchteilen des Gehabten verharren)

    Carpe diem!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Hier findest du was interessantes:

      Keineswegs konform mit den Empfehlungen hat ein US-Urologe dem Wunsch eines 84-jährigen Patienten mit einem diagnostizierten, unbehandelten Prostatakarzinom nachgegeben und zur Therapie von Erektionsproblemen sowie Anorgasmie eine Testosterontherapie eingeleitet. Es handelt sich um die erste Beschreibung eines solchen Falles (Morgentaler A, 2009): Es steht außer Zweifel, dass zum Wachstum eines Prostatakarzinoms eine gewisse Menge an Androgenen notwendig ist. Exakte Schwellenwerte sind nicht bekannt. Offenbar sind dabei die intraprostatischen Androgenkonzentrationen ausschlaggebend.
      Mehrere kleinere Studien legen zudem nahe, dass eine Testosterongabe bei hypogonadalen Männern mit kurativ behandeltem Prostatakarzinom das Rezidivrisiko nicht erhöht.

      Der 84-jährige Patient, ein noch praktizierender Rechtsanwalt, trieb dreimal wöchentlich Sport und befand sich in einem gutem Allgemeinzustand. Er klagte über Erektionsprobleme, die sich bei der Behandlung mit Sildenafil nicht gebessert hatten. In der Anamnese war einzig die Einnahme von Kumarin wegen Vorhofflimmern erwähnenswert.
      Die körperliche urologische Untersuchung ergab eine moderat vergrößerte Prostata ohne knotige Veränderungen. Im Biopsiegewebe fand sich in zwei von sechs Stanzen ein Prostatakarzinom (Gleason-Summe 6). Der Patient lehnte eine Behandlung des Karzinoms ab und erbat trotz Aufklärung über mögliche Risiken eine Behandlung seiner hypogonadalen Beschwerden mit Testosteron.
      Der Urologe leitete wunschgemäß die Behandlung mit Testosteron ein, initial wurden 5 g Gel appliziert und dann auf 10 g täglich auftitriert. Alle zwei bis drei Monate wurden die Hormonspiegel und der PSA-Wert bestimmt.
      Zwei Monate nach der Biopsie entwickelte sich bei dem Patienten eine Dranginkontinenz, die antibiotisch erfolgreich behandelt wurde – ebenso eine Harnwegsinfektion mit Escherichia coli.
      Unter der Hormongabe besserten sich die Erektionsprobleme und die Libido. Der Patient fühlte sich insgesamt kraftvoller. Die Anorgasmie blieb bestehen.
      Im Serum wurde eine Konzentration von 4,0 ng/ml an Gesamttestosteron gemessen. Der Anteil des freien Testosterons lag mit 7,4 pg/ml (Normwert: 10-55 pg/ml) sehr niedrig. Unter der Substitution stieg der Testosteronspiegel vom unteren in den mittleren Normbereich an (6,99 ng/ml). Das freie Testosteron erreichte einen Wert von 17,1 pg/ml.
      Der Ausgangs-PSA von 8,7 ng/ml verringerte sich auf 5,7 und 5,2 ng/ml nach acht bzw. zehn Monaten. Dann stieg er leicht an auf 6,2-6,3 ng/ml und blieb über acht Monate stabil (Abb.). Aufgrund von Miktionsbeschwerden wurde nach 21 Monaten Dutasterid verordnet, das der Patient allerdings bereits nach einem Monat wieder absetzte. Nach 24 Monaten lag der PSA-Wert bei 3,8 ng/ml. Es kam zu keinerlei tastbaren Veränderungen oder anderen Nebenwirkungen der Therapie. Eine erneute Biopsie lehnte der Patient ab.

      Von hier:

      In dem Fall eines Patienten, der bei nachgewiesenem Prostatakarzinom eine Testosterontherapie erhielt, wurde keine klinische oder biochemische Progression des Malignoms beobachtet.


      Otto

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