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Sinerem ab Mitte Januar in Nijmegen wieder verfügbar

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    Sinerem ab Mitte Januar in Nijmegen wieder verfügbar

    "Aufgescheucht" durch einen kurzen Satz in Dr. Eichhorns jüngstem Rundbrief vom September, der (der Satz) anscheinend weitgehend unbeachtet geblieben ist, obwohl er eine kleine Sensation zum Inhalt hatte, setzte ich mich im November per E-Mail mit Prof. Barentsz in Nijmegen in Verbindung. Der betreffende Satz hatte gelautet:

    "Die moderne Bildgebung grundsätzlich abzulehnen ist mir unverständlich. In diesem Zusammenhang habe ich von Prof. Barentsz die Information, dass die USPIO-Untersuchung wahrscheinlich ab Frühjahr 2014 wieder zur Verfügung steht." (Hervorhebung durch mich)

    Ich fragte Prof. Barentsz, ob tatsächlich Hoffnung besteht, dass das Kontrastmittel Combidex/Sinerem wieder verfügbar werden könnte. Er antwortete mir postwendend, dass seine radiologische Abteilung des Uniklinikums Nijmegen Combidex (wohl das Patent oder eine Lizenz dazu) vom ursprünglichen Hersteller AMAG gekauft habe, es nun selbst herstellen werde und dass ab Mitte Januar 2014 wieder Patienten damit untersucht werden könnten. Er bat mich dann noch, diese Information bis zum Dezember unterm Deckel zu halten, woran ich mich gehalten habe.

    Diejenigen Forumsbenutzer, denen die Begriffe "USPIO", "Cobidex" und "Sinerem" nichts sagen, seien auf die betreffende Seite im "Forumextrakt" verwiesen. Dort heißt es einleitend:

    [Die Lymphknotenuntersuchung mittels ultrakleinem superparamagnetischem Eisenoxid, die einige Jahre lang im Universitätsklinikum Nijmegen in den Niederlanden erhältlich war, musste im April 2010 eingestellt werden, weil das Präparat (Handelsname in Europa Sinerem®, in USA Combidex®) nicht mehr hergestellt wird. Es besteht eine gewisse Hoffnung, dass es irgendwann ein Nachfolgepräparat mit vergleichbarer Spezifität geben wird. Nachstehend die bisher an dieser zu dem alten Präparat zusammengetragene Information, die wie gesagt nur noch historische Bedeutung hat:

    Das USPIO-Verfahren ist ein ganz neues Diagnoseverfahren, das allen anderen bekannten bildgebenden Verfahren (CT, MRT-S, Cholin-PET) in der Auflösung und der Aussagekraft überlegen zu sein scheint. Es können z. B. befallene Lymphknoten bis hinunter zu einer Größe von 3 mm erkannt werden (etwa Streichholzkopfgröße).

    Dabei werden dem Patienten sehr kleine Eisenoxidpartikel injiziert (Handelsname: Sinerem®), die sich an die roten Blutkörperchen anlagern. Nach 24 Stunden wird ein MRT mit rektaler Spule vorgenommen und untersucht, wo sich die Teilchen angelagert haben (Muttertumor, Samenblasen, Lymphknoten). Organe, die keine der Eisenoxidpartikel aufweisen (im Bild weiß bleiben) sind krebsbefallen. So lässt sich feststellen, ob der Krebs lokal bereits weiter fortgeschritten ist (die normale Reihenfolge der Ausbreitung ist Prostata – Samenblasen – Lymphknoten – Knochen).

    Als weiteres Novum wurde bei dem in Nijmegen (deutsch: Nimwegen) verwendeten MRT-Gerät die magnetische Flussdichte gegenüber dem derzeit üblichen Wert verdoppelt, man arbeitet mit 3 T (Tesla) gegenüber den üblicherweise bei MRT-Geräten verwendeten 1,5 T. Dies bewirkt eine weiter verbesserte Bildauflösung.

    Das USPIO-Verfahren wird weltweit erst an zwei Instituten angeboten, eines davon befindet sich in Europa, an der Radboud Universiteit Nijmegen:

    ... – Ed]

    "USPIO" steht für "ultrasmall paramagnetic iron oxide", also ultrakleines paramagnetisches Eisenoxid, "Combidex®" und "Sinerem®" sind die Handelsnamen, unter denen ein diese Partikel enthaltendes Kontrastmittel bis zum April 2010 in USA bzw. Europa (eben in Nijmegen) verfügbar war, dann verweigerte die EMEA die Zulassung in Europa, und die Herstellung wurde eingestellt. Nun, knapp vier Jahre später, soll es also als das wahrscheinlich derzeit beste Verfahren zum Aufspüren krebsbefallener Lymphknoten auch für deutsche Patienten wieder verfügbar sein.

    Ralf
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