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Therapieentscheidung - Wie viel Zeit ist normal?

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    #16
    Liebe Briele,

    ich finde es schön, dass du mir als Frau schreibst. Deine Beschreibungen haben mir die weiteren Problemzusammenhänge aus einer möglichen Perspektive meines Freundes noch einmal deutlicher gemacht. Ich kritisiere immer schnell, dass er keine Linie für sein Leben hat. Das ist vielleicht sehr schwer für ihn. Wobei ich denke, ohne Linie kann man nicht unterscheiden, wo vorwärts und wo rückwärts ist...

    Die Hinweise von anderen helfen mir allerdings schon. Es drehten sich in den letzten Wochen ja Gedanken wie Mühlsteine in meinem Kopf, und das hat nun aufgehört. Die Beispiele von anderen geben mir so etwas wie einen Orientierungsrahmen, in dem ich meinen Weg abstecken kann. Ich kann wieder ahnen, wie Männer kämpfen und wie sie lieben können, - und das ist glaub ich wichtig in meinem Fall, zu erkennen, ob er mich liebt oder nicht. Und sehr schön, wie du schreibst, dass Kopf und Herz wichtig sind!

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      #17
      Zitat von Rhava13
      Ich kann wieder ahnen, wie Männer kämpfen und wie sie lieben können, - und das ist glaub ich wichtig in meinem Fall, zu erkennen, ob er mich liebt oder nicht.
      Woran kann eine Frau erkennen, ob ein Mann sie aufrichtig liebt? Doch wohl nicht daran, dass er bereit ist, kurzfristig eine Entscheidung zu fällen, die sehr wohl auch einen längeren Aufschub verdient.

      Zitat von Rhava
      Ich konnte mich dann da hinein versetzen, dass er ohne Therapie ein Leben als Gesunder führt, und mit Behandlungsbeginn zum Patienten wird.
      Hallo Rhava,

      wie immer man auch Deine Formulierung Patient dreht oder wendet, letztlich meinst Du wohl eher Kranker.

      Zitat von Rhava
      Und mir sagen, dass eine Krebserkrankung mit mir nichts zu tun hat, ist auch nicht ganz wahr. Mir ist es nicht egal, wie lange seine Lebenserwartung ist oder ob es noch Sex gibt.
      Diese Aussage deutet eigentlich für mich als sehr gefühlvoller Mensch schon an, dass es sehr wohl primär nicht um die Lebenserwartung geht, sondern um möglicherweise hernach nicht mehr optimal zu erfüllende sexuelle Leistung.

      Zitat von Rhava
      Sein Tenor ist, das sei seine persönliche Sache, ich hätte mich nicht einzumischen, er würde das für sich entscheiden, - es sei ja auch fraglich, ob er in einem oder fünf Jahren noch mit mir zusammen wäre.
      Diese Aussage wäre eigentlich für mich als Unbeteiligter Anlaß genug, trotz viel Verständnis für seinen psychischen Stress, meinen Hut zu nehmen.

      Zitat von Rhava
      Er hat irgendwann auch mal was gesagt in der Richtung: ohne mich wäre das einfacher, und gerade jetzt, wo er seinen zweiten Frühling genießt... oder so ähnlich.

      Würde ich ihm letztendlich helfen, wenn ich mich trenne?
      Gut möglich, dass er sich danach besinnt und erkennt, was er möglicherweise verloren hat.

      Ich hatte unlängst ein Zitat, es war wohl Konfuzius, eingestellt. Es würde passen:

      "Was Du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer"

      Gruß Harald

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        #18
        @Harald_1933:

        "Diese Aussage deutet eigentlich für mich als sehr gefühlvoller Mensch schon an, dass es sehr wohl primär nicht um die Lebenserwartung geht, sondern um möglicherweise hernach nicht mehr optimal zu erfüllende sexuelle Leistung."

        Du hast mich positiv überrascht, "den Nagel auf den Kopf getroffen."

        Gruß Helmut

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          #19
          @Harald_1933
          tut mir leid, dass ich mich so unklar ausgedrückt habe, dass du zu solchen Schlussfolgerungen kommst.

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            #20
            Liebe Rhava,

            wenn es bei der anstehenden Therapieentscheidung nur um eine mehr oder weniger unangenehme Behandlung ginge (in diesem Kontext egal welche), und danach wär's gut und man(n) wäre gewissermaßen repariert - Tja, dann wäre die Entscheidung einfach und eine mehr technische Frage. So ist es aber eben nicht. Das Leben ist ja nicht unmittelbar bedroht, im Gegenteil, Nichtstun ist zunächst mal die beste Methode, um die vielbemühte Lebensqualität zu behalten. Die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Nebenwirkungen jedes Eingriffs, laß' es uns auf den Punkt bringen, sind ED (Erektile Dysfunktion) und Inkontinenz. Beides unschön, um es milde zu sagen, und daß die "gewisse Wahrscheinlichkeit" nicht seriös quantifiziert werden kann macht es nicht besser. Natürlich hat Dein Freund davor Manschetten. Jeder hätte das. Und Druck wird, glaube ich, nicht die Bohne helfen.

            Du fragst "Kann es denn sein, dass ich ihn durch unseren "zweiten Frühling" von einer Behandlung abhalte?! Er hat irgendwann auch mal was gesagt in der Richtung: ohne mich wäre das einfacher, und gerade jetzt, wo er seinen zweiten Frühling genießt... oder so ähnlich." Klar macht das eine Entscheidung nicht einfacher. Mir zumindest, wenn ich mich mal in die Situation Deines Freundes hinein versetze, würde es die Entscheidung schwerer machen. Nicht Deine Schuld. Ist einfach so.

            Solltest Du Dich trennen, gewissermaßen aus therapeutischen Gründen? Überleg' mal: Aus Sicht Deines Freundes würdest Du ein mögliches befürchtetes Behandlungsergebnis (Sex ist nicht wie vorher, Frau haut vielleicht ab) durch die reale befürchtete Situation ersetzen (kein Sex mehr, Frau ist abgehauen). Vielleicht hast Du Gründe, Dich zu trennen, aber diese therapeutische Erwägung macht wenig Sinn.

            Ich habe vor kurzem in einer anderen Diskussion behauptet (und es dem dort Rat Suchenden bei seiner Entscheidung möglicherweise schwerer gemacht), daß man(n) als Single von einer ED schwerer betroffen ist, als wenn man in einer (auch sexuell) gut eingespielten Partnerschaft lebt. Glaube ich zwar noch. Nur zeigt mir Deine/Eure Situation, daß gerade der berühmte 2. Frühling es offenbar ähnlich schwer macht. Wahrscheinlich ist es Blödsinn, nach Situationen zu suchen, die die Scheißkrebsdiagnose leichter/schwerer erträglich macht.

            Du warst von Haralds obigem Beitrag #17 wenig begeistert. Die Zitate aus Deinen Beiträgen sind dort zwar ein wenig aus dem jeweiligen Zusammenhang gerissen, aber doch die, über die auch ich gestolpert bin. Ich finde seine Einschätzung, daß es weniger um "Gesunder vs. Patient", als um "Gesunder vs. Kranker" geht, gut auf den Punkt gebracht. Mach' Dir klar, ob Du ggfs. auch mit einem kranken Mann zusammen sein willst.

            Ich finde Deine Überlegung, daß es Dir "nicht egal (ist), wie lange seine Lebenserwartung ist oder ob es noch Sex gibt" durchaus legitim. Aber gerade wenn Du auf eine Behandlung drängst, mach' Dir klar, ob Du da ggfs. mit Einschränkungen leben kannst. Selbst eine komplette ED bedeutet ja nicht keinen-Sex-mehr, sondern möglicherweise Sex-auf-andere-Art.

            Etwas unbehaglich ist mir dabei, daß Du Deine Fragen in einem Prostatakrebs-Forum stellst, es aber, wenn man zwischen Deinen Zeilen liest, gleichzeitig um das weite Feld der Beziehungsprobleme zu gehen scheint. Nenn' mir ein Problem auf dieser Welt, das leichter zu lösen ist, wenn ich ihm ein weiteres, ähnlich großes Problem zur Seite stelle. Auch Beziehungsprobleme sind ja nicht per se unlösbar, wenn (und das ist ein dickes, fettes, großes "wenn"!) beide Beteiligten bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen, und daran scheint es mir bei Euch zu hapern. Nur daher mein Unbehagen.

            Du kannst trotzdem eines tun:
            Versuche, die beiden o.g. "Mach' Dir klar, ob..." Fragen für Dich selbst ehrlich (!) zu beantworten. Dann bist Du schon mal ein Stück weiter.
            Gruß, Rastaman

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