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Gerät die Chemo beim PCa auf den Prüfstand?

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    #16
    Chemo etc.

    Moin Hartmut,
    Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
    Hallo,
    den Studienverlauf von Cabazitaxel kannte ich nicht. Das Berichtete überrascht mich jedoch keineswegs. Die ein paar Monate nachgewiesene Überlebenszeit von vielen wurde mit dem Tod einiger weniger erkauft. Auch in der klinischen Praxis produzieren harte Chemotherapeutika tausendfach Tod – weil sie häufig unbedacht verordnet werden von Ärzten, die zu wenig den Gesamtzustand des Patienten im Auge haben. Vielleicht auch nicht die Zeit dazu haben oder die Kosten nicht erstattet kriegen. Da wären wir dann wieder beim System. Ich wende mich nicht gegen u.U. todbringende Medikamente, denn sie können für viele auch weitaus mehr als ein Jahr an Überleben bringen bei tolerabler Einschränkung des Gesamtbefindens. Dies vielleicht gerade bei früherem Einsatz, wo man meint den Schritt noch hinausschieben zu können.
    damit habe ich kein Problem soweit es um das Thema Cabazitaxel z.B. geht wie oben angefügt bzw. um Deine letzten beiden Argumente in diesem Absatz


    Mein Bild vom löchrigen Schweizer Käse hatte ich auch gar nicht den Phase-III-Studien vorhalten wollen. Das ist vielleicht falsch rüber gekommen. Evidenz muß sein. Nur, gegen alternative Therapieschritte stereotyp den fehlenden Nachweis randomisierter Studien einzuwenden, das halte ich für wenig hilfreich. Zumal wenn man wissen muß, dass an solchen Studien gar kein Interesse besteht, weil hier z.B. kein Reibach winkt . Das Argument hat was Zynisches und zeigt, wie die Evidenzforderung in ihr Gegenteil verkehrt und als Kampfbegriff in Stellung gebracht werden kann.
    Es ist von beiden Seiten her problematisch zu argumentieren, ein Arzt ist nach dem Patientenrechtegesetz verpflichtet leitlinienkonform zu beraten das muss Evidenz einschließen. Ich habe nicht das geringste Problem damit wenn sich Betroffener und Arzt zu anderen Verfahren verständigen, soweit der ARzt auf den experimentellen Charakter der Therapie hinweist möglichst mit Erfahrungsdetails und solange sich der Patient damit in freier Entscheidung einverstanden erklärt.

    Wären wir in der Therapie allein auf die Phase-III-Studien und deren Interpretation durch ihre Initiatoren angewiesen, ware es schlechter bestellt um uns als es eh schon ist. Die Abwesenheit der hohen Weihe eines EBM-level-1 beweist noch lange nicht die Unwirksamkeit einer Therapie, zum Glück, möchte man hinzufügen. Und zum Glück sind die Erkenntnisse der Onkologie unzweifelhaft fortgeschrittener als die Evidenzritter uns glauben machen wollen. Wer die Luft im Schweizer Käse nicht sieht, der sieht dort auch kein Loch.
    Wenn Du etwas besseres hast als Phase III Evidenz, dann her damit. Ansonsten auch hier kein Punkte wenn der Arzt experimentell aufklärt

    Die Komplementär- und Alternativmedizin wird sicherlich häufig auch überbewertet und in positiven Verläufen wird manchmal allzu schnell der Königsweg vermutet. Vor allem für den Nachweis kurativer Erfolge gibt es leider bislang nur wenig Anhaltspunkte. Auch die Hyperthermie kann hier nur kleine Brötchen backen, wenngleich ihr Einsatz im palliativen Setting aus meiner Sicht durchaus Sinn haben kann.
    Ja sicher trifft das auf beide Arten Evidenz oder Komplementär zu, Hyperthermie im palliativen Bereich sowie in Kombination mit Chemo wird ja bereits von einigen Ärzten angeboten, manchmal bleibt nach Evidenz / Leitlinie nur experimentell, aber dann muss das klar herausgestellt werden

    Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es Berichte gibt wonach im kombinierten Einsatz ausgerechnet die Hyperthermie zur Verstärkung der Wirkung einer Chemotherapie beitragen kann.
    ja
    Gruss aus Tornesch
    Guenther
    SHG Prostatakrebs Pinneberg
    Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
    Serve To Lead

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      #17
      Hallo @all,

      hier ein neuer Vorstoß beim PCa eine selektive, individuelle Therapieform zu finden:



      in Anbetracht obiger Ausführungen bei der Enität fortgeschrittenem Prostatakarzinom hat mich die Diskussion im nachfolgenden Link unten sehr überrascht, auch wenn sich dieser auf die Enität Brustkrebs bezog.

      Dem Ansatz: Dem Thema ob Leitlinien oder Leidlinien sein könnten zu nähern, wurde wie nachfolgend unten im Link diskutiert.

      Nicht der Umgang miteinander war es, sondern die Kluft zwischen Heilpraktiker und Ärzten und die Abschweifung zum eigentlichen Sachthema, was mich erstaunte.

      Hier ein Auszug:

      "Trotz aktueller Leitlinien versagen immer wieder bewährte Therapiestrategien. Aus der Einsicht „jeder Tumor ist anders“ stammen neue Ansätze, die Wirkung von Zytostatika zu modellieren und Chancen gegen Risiken abzuwägen".

      Zirkulierende Tumorzellen
      Zwar keine Voraussage über die Wirkung beabsichtigter Therapien, aber immerhin eine sehr zeitige Information darüber, dass die Therapie versagt hat, geben Tests auf „Circulating Tumor Cells“ (CTC). „CellSearch“ aus den USA nützt in Deutschland zurzeit vor allem Patienten mit metastasierendem Mammakarzinom und hat inzwischen auch seinen Weg in die AGO-Leitlinien gefunden. Auch im Rahmen der SUCCESS-C-Studie und einer gerade neu anlaufenden prospektiven Studie (TREAT) sollen die Möglichkeiten eines solchen Prognosetools untersucht werden. Mehr als fünf Tumorzellen pro 7,5 ml Blut signalisieren demnach „Alarm“ und deuten darauf hin, dass sich der Tumor weiter ausbreitet.

      Ganz neu ist ein Test, der nicht die Zellen selber, sondern deren DNA sucht und begutachtet. So ist zirkulierende Tumor-DNA auch ohne korrespondierende zirkulierende Zellen nachzuweisen. Eine ganz aktuelle Studie beim Kolonkarzinom demonstrierte eine hohe Empfindlichkeit und Sicherheit solcher Analysen..........

      Lest selber weiter, nachfolgend der komplette Link mit nachfolgender Diskussion.



      Grüsse
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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        #18
        Hallo Hans-J.,
        die se SEC62 Geschichte ist nun schon eine alte Kiste, wurde doch schon 2007 in PLOS-ONE davon berichtet. Leider ist man bisher über das Stadium der Zellkulturforschung nicht hinausgekommen. Ich für mich habe beschlossen, wegen der Fülle der Informationen, Zellkulturstudien weitgehend zu ignorieren, und abzuwarten, bis zumindest Mäusestudien das verifizieren konnten. Auch dann ist noch nicht sicher, ob für die klinische Praxis daraus eine Option entsteht.

        Die im Anschluss an den DocCheckNews Artikel erfolgende Diskussion spiegelt das tiefe Mistrauen der "Schulmediziner" gegenüber den "Alternativen" und umgekehrt wieder. Nichts Neues, und das wird sich auch leider sobald nicht ändern.

        Ich selbst plädiere sehr dafür, dass sich der mündige Patient auch komplementär versorgt. Das kann durch Eigenstudium, oder durch einen Spezialisten erfolgen, egal! Leider gibt es auch bei denen schwarze Schafe, die ihren Patienten versprechen:

        ...Warum wird die Tatsache, daß Chemotherapie und Strahlen Tumoratammzellen erzzuegen, die dannihrerseit therapieresitent sind, so conseauent verschwiegen?
        Ich behandle Tumorpatienten energetisch und durch Einschalten der Apoptosereaktion werden die Tumorzellen je Sitzung minedetens um 90%vermindert! ohne daß Blutbildung oder das Immunsystem geschädigt werden...
        Bei nicht ganz selbstsicheren Patienten kann das evt. dazu führen, dass sie ihre onkologische Grundbehandlung schleifen lassen, denn bei 90% Massereduktion je Sitzung, erscheint sie entbehrlich?! Davor warne ich immer sehr entschieden, denn nur die "Schulmedizin" kann dauerhaften Fortschritt belegen, wie z.B. hier:



        Bei Lung- und Pancreatic-Cancer tritt man leider noch auf der Stelle. Bei Brust- und Prostatakrebs sieht es schon sehr viel erfreulicher aus, was nicht bedeutet, dass wir schon am Ziel sind!

        --------------------------------------------
        [1]: Cancer patients hopefully survive for over 10 years after diagnosis
        [2]: Cancer statistics, 2014
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #19
          Hallo Andi,

          zuerst einmal meine Korrektur: Enität = Entität oder besser ganz streichen, da die beiden Erkrankungen benannt waren.

          Hallo Hans-J.,
          die se SEC62 Geschichte ist nun schon eine alte Kiste, wurde doch schon 2007 in PLOS-ONE davon berichtet.
          Ja, du hast recht, in 2007 wurden die Grundlagen gelegt und in zeitnaher Weiterentwicklung dieser Link aus der onkologischen Ecke.

          Klinisch erprobter Wirkstoff überwindet in Zellkultur Resistenz gegen mögliche neue Tumortherapie.......

          hier der ganze Link vom 04.03.2014
          http://www.journalonko.de/newsview.php?id=7236

          Und auch hier muß ich Dir noch einmal z. T. beipflichten.
          Ich selbst plädiere sehr dafür, dass sich der mündige Patient auch komplementär versorgt. Das kann durch Eigenstudium, oder durch einen Spezialisten erfolgen, egal! Leider gibt es auch bei denen schwarze Schafe, die ihren Patienten versprechen:
          "Ich behandle Tumorpatienten energetisch und durch Einschalten der Apoptosereaktion werden die Tumorzellen je Sitzung mindestens um 90% vermindert! ohne daß Blutbildung oder das Immunsystem geschädigt werden"...


          Nachfolgender Punkt geht aus meiner Sicht jedoch an die Alternativmediziner:

          ...Warum wird die Tatsache, daß Chemotherapie und Strahlen Tumorstammzellen erzeugen, die dann ihrerseits therapieresistent sind, so consequent verschwiegen?

          Es gibt in beiden Lagern Scharlatane und Gurus, Abzocker und gute, ehrliche Mediziner und Heilberufler, die helfen können, möchten aber auch zu oft durch Hemmnisse daran gehindert werden.

          Wie mündig muß ein Schwerbetroffener denn sein um seinen Erkenntnisgewinn, seine Lehren und Erfahrungen mit seinem PCa möglichst lange zu überleben umzusetzen. Welche ärztliche Unterstützung begleitet ihn hierbei. Könnte es vom Glück abhängen?

          Um wieviel länger könnte er überleben, wenn sich die Erfahrungen von Komplementär und allgemein Mediziner/Onkologen vereinen und bündeln ließen, anstatt sich derart in Grabenkämpfe zu verstricken.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #20
            Hallo Mitbetroffene,

            hier noch ein sehr interessanter Link zu einer Studie von Stanford zu aggressiven Therapien:

            ein Auszug....................
            Für die Forscher auffallend war die überwiegende Ablehnung von lebensverlängernden Maßnahmen und aggressiven Therapien bei terminalen Erkrankungen. 88,5 Prozent der Ärzte lehnten dies für sich selbst ab. Diese Ärzte entschieden sich auch häufiger für eine Organspende (89,6 Prozent), als jene, die lebensverlängernden Maßnahmen für sich selbst wollten (77,9 Prozent).
            Das Abstract ist hier zu finden:
            Objective High-intensity interventions are provided to seriously-ill patients in the last months of life by medical sub-specialists. This study was undertaken to determine if doctors' age, ethnicity, medical sub-specialty and personal resuscitation and organ donation preferences influenced their attitudes toward Advance Directives (AD) and to compare a cohort of 2013 doctors to a 1989 (one year before the Patient Self Determination Act in 1990) cohort to determine any changes in attitudes towards AD in the past 23 years. Design Doctors in two academic medical centers participated in an AD simulation and attitudes survey in 2013 and their responses were compared to a cohort of doctors in 1989. Outcomes Resuscitation and organ donation preferences (2013 cohort) and attitudes toward AD (1989 and 2013 cohorts). Results In 2013, 1081 (94.2%) doctors of the 1147 approached participated. Compared to 1989, 2013 cohort did not feel that widespread acceptance of AD would result in less aggressive treatment even of patients who do not have an AD (p


            Bisher hatten Schwerbetroffene immer wieder die Meinung geäußert, dass die meisten Mediziner aggressive Therapien an sich selber nicht durchführen lassen würden. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß.

            Der gesamte Link nachfolgend:


            Grüsse
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #21
              Hallo Interessierte,

              Andi schrieb:

              Ich selbst plädiere sehr dafür, dass sich der mündige Patient auch komplementär versorgt. Das kann durch Eigenstudium, oder durch einen Spezialisten erfolgen, egal! Leider gibt es auch bei denen schwarze Schafe, die ihren Patienten versprechen:
              Diese sehr wichtige Ausführung habe ich fast übersehen, Sorry Andi.

              Deshalb habe ich diese auch noch einmal hervorgehoben. In Bezug der Grafik auf Wirksamkeit der Therapien durch die Schulmedizin kann ich die Qualität der Datenlage nicht beurteilen um hier etwas Auszusagen. Danke aber für die Einstellung und Information.

              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #22
                Hallo Interessierte,

                in Zeiten des Umbruches - besonders durch die neuen selektiven Therapieformen - Xofigo, Lutetium 177, Jod 131, kommend Auger, Calzium, EisenII/Feritin Transporter zu den Tumorzellen und nur ausschließlich an die Tumorzellen/Gewebe hin, erstaunt es immer noch, wie locker Schwerbetroffenen eine Chemo angedient wird.

                Selbst wenn diese nun als Kombi im Verbund mit ADT's besser wirken soll, ist es überfällig dem Betroffenen die ganze Wahrheit zu sagen.

                Todesursache Chemotherapie
                Sie befinden sich hier: interessante Artikel » Gesundheit

                (Zentrum der Gesundheit)

                Chemotherapien werden eigentlich dazu eingesetzt, um Krebs zum Verschwinden zu bringen. Sie sollen den Krebskranken heilen oder wenigstens dafür sorgen, dass der Patient nicht am Krebs verstirbt. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2012 fand jedoch heraus, warum es gerade die Chemotherapie ist, die den Betroffenen nicht selten sterben lässt – und zwar ausgerechnet an Krebs.

                Chemotherapie – DerKönigsweg der Schulmedizin
                Nach einer Krebsdiagnose gibt es laut Schulmedizin nicht sehr viele Wahlmöglichkeiten. Oft wird operiert, häufig bestrahlt und sehr häufig mit einer Chemotherapie behandelt. 10.000 bis 20.000 Euro kostet eine Chemotherapie. Bei 1,6 Millionen Krebsneuerkrankungen allein in den USA, 500.000 in Deutschland und 35.000 in der Schweiz kann man sich in etwa vorstellen, in welch schwindelerregenden Höhen sich die Profite der Pharmaindustrie allein im Bereich der Zytostatika bewegen.

                Bekannte Nebenwirkungen der Chemotherapie
                Zytostatika sind spezielle Medikamente, die bei Chemotherapien gegen den Krebs zum Einsatz kommen. Sie werden meist über Infusionen verabreicht, manchmal auch oral eingenommen. Zytostatika wirken sich hemmend auf das Wachstum jener Zellen aus, die eine sehr hohe Zellteilungsrateaufweisen, sich also sehr schnell vermehren. Krebszellen tun das, aber leider auch die völlig gesunden und lebenswichtigen Blutzellen, die Zellen der Haarfollikel sowie die Zellen der Magen- und Darmschleimhaut.
                Zytostatika schädigen daher – je nach persönlicher Widerstandsfähigkeit des Patienten und der Intensität der Chemotherapie - massiv das Verdauungssystem und verschlechtern das Blutbild.

                Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall sowie Anämien (Blutarmut) mit starker Abgeschlagenheit und Müdigkeit begleiten infolgedessen viele Menschen während einer Chemotherapie.
                Doch handelt es sich dabei ja um die unmittelbaren Auswirkungen derTherapie, die man gerne in Kauf nähme, wenn sicher wäre, dass nach der Chemotherapie wieder alles ins Lot kommt. Doch gerade das ist nicht der Fall,zumindest nicht immer.

                Chemotherapien sind krebserregend
                Die Chemotherapie ist oft schon allein eine Tortur. Das aber, was danach kommen kann, ist auch nicht zu verachten. Längst weiss man, dass viele Zytostatika zu bleibenden Schäden des Herzens führen können und dar über hinaus selbst krebserregend sind. Letzteres äussert sich nicht selten im Ausbruch einer Leukämie („Blutkrebs“) – und zwar besonders nach der chemotherapeutischen Behandlung von Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs oder Speiseröhrenkrebs.

                Wenn Chemo nicht mehr wirkt…
                Nun kommt es aber auch vor, dass bei Krebspatienten die erste Chemotherapie ganz wunderbar anschlägt. Computertomografien und Röntgenbilder beweisen dann den Erfolg der Chemotherapie.

                Kein Krebs mehr weit und breit. Der Patient ist frohen Mutes. Ein darauf folgender Rückfall schockt folglich kaum mehr, da man ja weiss, die Chemo hilft gut und zuverlässig. Man erträgt also die nächste Chemotherapie – und plötzlich schlägt sie nicht mehr an.

                Was ist passiert?

                Der Onkologe erklärt, dass das eben vorkomme und der Tumor nun eine Chemotherapieresistenz entwickelt habe. Das bedeutet, die Krebszellen lassen sich vom hochgiftigen Chemotherapeutikum nicht mehr im Geringsten beeindrucken.Sie wachsen und vermehren sich eifrig weiter.

                Resistenz gegenüber Chemotherapie kann, wenn auch in geringem Umfang, durch die natürlichen Entgiftungsmechanismen des Körpers entstehen. Kommt ein Mensch mit schädlichen Substanzen in Kontakt, sorgen die Gewebe des Darms, der Niere oder der Leber dafür, dass Giftstoffe so schnell wie möglich ausgeschwemmt werden. Manche Tumorzellen verhalten sich so wie die Entgiftungsspezialisten in diesen Organen, auch wenn sie aus ganz anderen Gewebetypen entstanden sind. Wissenschaftler haben genetische Veränderungen entdeckt, die zu einer Aktivierung solcher Entgiftungsfunktion führen. Diese sind noch dazu oft enorm beschleunigt.
                Solchen Tumorzellen kann eine Chemotherapie weniger anhaben: Mit Höchstgeschwindigkeit schaffen sie die Zytostatika wieder nach außen, unabhängig davon, um welches Zellgift es sich handelt.
                Diese so genannte Multidrug-Resistenz wirkt sich meist auf die verschiedensten Zytostatika gleich negativ aus. Von rund 50 verschiedenen Eiweißen und den dahinter stehenden Genen weiß man heute, dass sie an dieser Form der Resistenz beteiligt sein können.

                Bei einigen Tumoren finden sich noch viel grundlegendere Veränderungen, die sie vor einer Therapie schützen: Die Wand der Tumorzellen ist gegenüber normalem Gewebe zum Beispiel so verändert, dass sie keine Giftstoffe mehr durchlässt. Oder ein größerer Tumor ist so schlecht mit Adern versorgt, dass Zytostatika gar nicht mehr über das Blut in sein Inneres transportiert werden.
                Auch pro- und antiapoptotische Proteine können in einem veränderten Verhältnis zueinander die medikamenteninduzierte Apoptose beeinflussen und somit zur Resistenzbildung beitragen. Ein weiterer Resistenzmechanismus, dem eine große Bedeutung zukommt, ist die Multidrug-Resistance (MDR), bei der molekulare Pumpen, wie beispielsweise die ABC-Transporter (s.u.), nach Induktion durch ein einzelnes Zytostatikum zahlreiche chemisch teils nicht verwandte Substanzen und insbesondere andere Zytostatika aus der Zelle entfernen können (Bähr 2005).

                Jetzt werden weitere Zytostatika und Zytostatika-Kombinationen probiert.Und auch wenn der Krebs resistent ist, die Darmschleimhautzellen und Blutzellen sind es leider nicht. Der Patient wird schwächer und schwächer, leidet an Durchfall, Erbrechen, völliger Erschöpfung und nicht selten auch an starken Schmerzen.

                Die Onkologen sagen jetzt, die Chemotherapie hätte das Leben des Krebskranken aber deutlich verlängert, denn ohne Chemotherapie wäre er längst verstorben. Nicht selten verweigern Menschen in dieser Situation aber jede weitere Behandlung und sagen, dass sie auf diese Lebensverlängerung keinen Wer tlegen. Das einzige, was ihnen die Chemotherapie beschert hätte, seien zig Krankenhausbesuche und unermessliches Leid.

                Wenn Sie mehr über die nicht erfüllten Hoffnungen und Erwartungen von vielen Krebspatienten erfahren möchten, lesen Sie hier weiter: Chemotherapie- Die falschen Erwartungen

                Resistenter Krebswächst trotz Chemotherapie

                Wie aber kommt es überhaupt dazu, dass ein Tumor Resistenzen gegen Chemotherapien entwickeln kann? All zu viel weiss man in diesem Bereich noch nicht. Erklärungsmodelle gibt es jedoch einige: Da Zytostatika beispielsweise nur auf jene Zellen tödlich wirken, die sich gerade teilen, geht man von der Existenz einzelner „schlafender“ Krebszellen aus. Diese bleiben aufgrund ihrer Inaktivität von der Chemotherapie verschont.
                Irgendwann wachen sie jedoch auf. Das kann selbst lange nach dem ersten Chemotherapie-Durchlauf der Fall sein, also dann, wenn sich der Patient längst geheilt wähnt. Die frisch aufgewachten Krebszellen wechseln jetzt in dieTeilungsphase und wachsen schnell zu einem neuen Tumor heran.

                Eine andere Möglichkeit wäre, dass manche Tumoren aus Zellen bestehen, die über eine äusserst gute Entgiftungsfähigkeit verfügen. Das heisst, sie nehmen die Zytostatika zwar zunächst auf, werfen sie aber genauso schnell wieder aus der Zelle hinaus. Auf diese Weise können ihnen die Medikamente nichts anhaben.

                Nicht weniger beängstigend sind Krebszellen, die – auch wenn sie von der Chemotherapie geschädigt wurden – einfach nicht mehr sterben. Sie leben weiter– ganz egal wie krank, wie alt, wie entartet oder wie fehlgesteuert sie auchimmer sein mögen. Sie sind unsterblich geworden.

                Studie: Chemotherapie fördert die Entstehung resistenter Krebszellen

                US-Wissenschaftler am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle/USAentdeckten im Jahr 2012 einen bislang unbekannten Mechanismus, der erklärenkönnte, warum sich Krebszellen anfangs noch von einer Chemotherapie in dieFlucht schlagen lassen, später aber nicht mehr. Finanziert wurde die Studie vonden National Institutes of Health, dem National Cancer Institutesowie u. a. der Prostate Cancer Foundation, veröffentlicht wurden dieErgebnisse im August 2012 im Fachmagazin NatureMedicine.

                Das Ziel der Wissenschaftler war es, die Basis für neue und effektive Krebstherapien zu schaffen. Denn noch immer bedeutet die Chemotherapieresistenz eines Tumors (besonders bei Brust-, Prostata-, Lungen- und Darmkrebs) dasTodesurteil für viele Menschen - vor allem dann, wenn der Krebs bereitsg estreut und Metastasen in anderen Organen gebildet hat.

                Gesunde Zellen helfen Krebszellen
                Krebszellen leben im Körper in einem sehr komplexen Umfeld. Der Aufenthaltsort einer Krebszelle im Körper sowie ihre unmittelbare Nachbarschaft beeinflussen die Reaktionen des Tumors ganz entscheidend,
                so Peter S. Nelson, M.D., der leitendeWissenschaftler besagter Studie. Nelson und seine Kollegen fanden heraus, dass unter dem Einfluss einer Chemotherapie völlig gesunde Fibroblasten(Bindegewebszellen) nicht nur einen, sondern ein ganzes Sammelsurium an Wachstumsfaktoren (z. B. das Protein WNT16B) an ihre Umgebung aussenden.
                Die Fibroblasten tun dies, weil sie damit hoffen, die durch dieChemotherapie eingetretenen Gewebeschäden möglichst schnell wieder reparieren zu können. Doch treffen die Wachstumsfaktoren natürlich auch auf benachbarte Krebszellen und stimulieren diese ebenfalls zu einem raschen und verstärkten Wachstum. Das Protein WNT16B sorgt ausserdem nicht nur für Wachstum, sondern verhilft den Krebszellen auch dazu, das umgebende Gewebe leichter durchdringen und sich den Zytostatika besser widersetzen zu können.

                Chemotherapien fördern das Krebswachstum
                Die Forscher berichten von einer bis zu 30fach höheren Produktion von Wachstumsfaktoren unter dem Einfluss von Chemotherapien.
                Dies stellt ein völlig unerwartetes Ergebnis dar,
                erklärte Dr. Nelson.
                Bis jetzt wussten wir nichts von der bedeutenden Rolle, die Wachstumsfaktoren aus der WNT-Familie bei der Resistenzentwicklung von Tumorenspielen können.
                Die Erkenntnisse dieser Studie, so hofft Nelsons Team, könnten nun dabei helfen, wirksamere Krebstherapien zu entwickeln. Denn der Hauptgrund, warum Chemotherapien oft scheiterten, sei die Tatsache, dass jene Dosen, die zur Auslöschung des Krebses nötig wären, auch den Patienten töten würden.
                Dummerweise könne man im Labor Krebs sehr leicht heilen. Man schütte einfach Zytostatika in eine Petrischale mit Krebszellen und schon könne man deren Tod beobachten.

                Sobald sich Krebszellen aber im Körper von Menschen befinden und diese während einer Chemotherapie mit Wachstumsfaktoren von ums Überleben kämpfenden Fibroblasten versorgt werden, bleiben sie munter und höchst teilungsaktiv.

                Ganzheitliche Konzepte sollten jede Krebstherapie begleiten

                Für den Krebs bietet die Chemotherapie also nicht nur Nachteile, sondern durchaus auch interessante Chancen, um sich besser ausbreiten und schneller wachsen zu können. Leidtragender ist der Patient, der nicht weiss, was ihn erwartet und wie sein Krebs reagieren wird.

                Wichtig für Betroffene ist daher, in jedem Fall – auch wenn eine Chemotherapie durchgeführt wird – begleitend eine ganzheitliche Krebstherapie einzuleiten, die alle Ebenen des menschlichen Seins in das Heilkonzept miteinbezieht. Dazu gehören neben der richtigen - idealerweise basenüberschüssigen – Ernährung, die Pflege der Darmgesundheit, die Entgiftung des Körpers, die Versorgung mit hochwertigen und individuell passenden Nahrungsergänzungsmitteln, der Einsatz von alternativen Therapiemethoden sowie die Beschäftigung mit möglichen seelischen Aspekten der Erkrankung.

                Auf die Chemotherapie allein sollte sich jedoch niemand mehr verlassen müssen.


                Quellen
                [IMG]file:///E:/Krebstherapie/PicExportError[/IMG] Pressemeldung vom 10.4.2013 des 3E-Zentrums, Gesundheitszentrum für ganzheitlicheTherapien, Buocher Höhe, D-73630 Remshalden [Quelle als PDF]
                [IMG]file:///E:/Krebstherapie/PicExportError[/IMG] Sun Y et al., "Treatment-induced damage to the tumor microenvironmentpromotes prostate cancer therapy resistance through WNT16B" Nature Medicine18, 1359–1368 (2012) (Behandlungsinduzierte Schäden an der Tumor-Mikroumgebungfördert Prostatakrebstherapie Widerstand durch WNT16) [Quelle als PDF]
                [IMG]file:///E:/Krebstherapie/PicExportError[/IMG] Fred-Hutchinson-Krebsforschungsinstitut "Researchers discover new mechanism behind resistance tocancer treatment that could lead to better therapies" Seattle USA(Forscher entdecken neuen Mechanismus hinter dem Widerstand von Krebs, der zubesseren Therapien von Krebs führen könnte.) [Quelle als PDF]
                [IMG]file:///E:/Krebstherapie/PicExportError[/IMG] Paolo Boffetta andJohn M. Kaldor "Secondary Malignancies FollowingCancer Chemotherapy" ActaOncologica 1994, Vol. 33, No. 6 , Pages 591-598 (Bösartige Tumorbildung nachChemotherapie) [Quelle als PDF]
                [IMG]file:///E:/Krebstherapie/PicExportError[/IMG] Morton L. M. et al., "Evolving risk oftherapy-related acute myeloid leukemia following cancer chemotherapy amongadults in the United States, 1975–2008" Blood, February 14,2013 blood-2012-08-448068 (Sich entwickelndes Risiko der im Zusammenhang mitder Therapie auftretender akuter myeloischer Leukämie nach einer Chemotherapiebei Erwachsenen in den Vereinigten Staaten, 1975-2008) [Quelle als PDF]


                Gruss
                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                Kommentar


                  #23
                  Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                  Ganzheitliche Konzepte sollten jede Krebstherapie begleiten

                  Wichtig für Betroffene ist daher, in jedem Fall – auch wenn eine Chemotherapie durchgeführt wird – begleitend eine ganzheitliche Krebstherapie einzuleiten, die alle Ebenen des menschlichen Seins in das Heilkonzept miteinbezieht. Dazu gehören neben der richtigen - idealerweise basenüberschüssigen – Ernährung, die Pflege der Darmgesundheit, die Entgiftung des Körpers, die Versorgung mit hochwertigen und individuell passenden Nahrungsergänzungsmitteln, der Einsatz von alternativen Therapiemethoden sowie die Beschäftigung mit möglichen seelischen Aspekten der Erkrankung.
                  Dazu passend lieber Hans-J. ist das Buch von Lothar Hirneise, "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe."

                  Er begreift Krebs als ein ganzheitliches Geschehen, welches auch nur "ganzheitlich", komplementärmedizinisch, zu therapieren gilt. Im Mittelpunkt stehen bei ihm, Entgiftung, Enährung, und Geist (Psyche). Eine bassenüberschüssige Ernährung, sowie die "Pflege" der Darmflora, stellt für ihn die Basis dar.
                  Hirneise hat sich ca. 30 Jahre lang mit den schulm.- und komplementärm. Krebstherapien auseinandergesetzt, diese verglichen, und daraus seine Schlußfolgerungen, Theorie etabliert.
                  Er repliziert u. a. über frühe wischenschafliche Arbeiten von Zellgiften (Chemotherapien) welche beweisen, dass Krebszellen 200 mal mehr Giftstoffe vertrtagen als gesunde Zellen. Diese Arbeiten verschwanden, oder wurden nicht publiziert.

                  Gruß Helmut

                  Kommentar


                    #24
                    Nur eine tote Krebszelle ist eine gute Krebszelle!

                    Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                    besonders durch die neuen selektiven Therapieformen - Xofigo, Lutetium 177, Jod 131, kommend Auger, Calzium, EisenII/Feritin Transporter zu den Tumorzellen und nur ausschließlich an die Tumorzellen/Gewebe hin, erstaunt es immer noch, wie locker Schwerbetroffenen eine Chemo angedient wird.

                    Selbst wenn diese nun als Kombi im Verbund mit ADT's besser wirken soll, ist es überfällig dem Betroffenen die ganze Wahrheit zu sagen.
                    Lieber Hans-J(akob?)

                    Der zitierte Artikel enthält ja vieles, was irritieren mag, nachdenklich stimmt,
                    aber nichts Neues bezüglich der Chemotherapie.

                    Da ziehst Du vieles aus anderen Krebs-Entitäten rüber, die keine Hormontherapie
                    kennen, und unterschlagen wird die adjuvante Chemotherapie, etwa bei Brustkrebs,
                    in verhältnismässig frühen Stadien.

                    Liest man dann zuallerunterst diese Allgemeinplätze, weiss man, woher der Wind weht:
                    Wichtig für Betroffene ist daher, in jedem Fall – auch wenn eine Chemotherapie durchgeführt wird – begleitend
                    eine ganzheitliche Krebstherapie einzuleiten, die alle Ebenen des menschlichen Seins in das Heilkonzept miteinbezieht.
                    Dazu gehören neben der richtigen - idealerweise
                    basenüberschüssigen – Ernährung, die Pflege der Darmgesundheit,
                    die
                    Entgiftung des Körpers, die Versorgung mit hochwertigen und individuell passenden Nahrungsergänzungsmitteln,
                    der Einsatz von alternativen Therapiemethoden sowie die Beschäftigung mit möglichen seelischen Aspekten der Erkrankung.
                    Ein Bergwanderfreund von mir war von einem - um mal bei anderen Entitäten zu
                    bleiben - Blutkrebs zum frierenden Nichts zusammengestaucht worden, der bei
                    einem Flussuferspaziergang nicht mal mehr einen vier Meter hohen Damm raufkam
                    ohne Hilfe. Eine Chemotherapie befähigte ihn dann, einen ganzen Sommer durch
                    Touren zu gehen, bei denen ich niemals hätte mithalten können.
                    Als er dann wieder zu frieren begann, versuchte er (zu?) spät eine zweite Chemo.
                    Die schlug dann nicht mehr an, er sackte weiter ab, Bluttransfusionen wärmten
                    ihn nochmals für ein paar Wochen. Dann verlöschte er gefasst.
                    Ja hätte der auf die erste Chemo verzichten sollen, bloss weil das Zellgifte
                    seien, ein Sekundärkrebs drohe? So ein Bergsommer war ein enormer Gewinn
                    gegenüber diesem frierend im Sofa hängen und den Tod erwarten.
                    Hätte er auf den zweiten Versuch verzichten sollen? Es war ihm vollkommen
                    klar, dass der Erfolg ein zweites Mal, wenn überhaupt, geringer sein würde.

                    Zurück zum Prostatakrebs:
                    Zytiga, Xtandi sind nun prä-Chemo freigegeben. Bei manchen wirkt's, bei
                    anderen wenig oder nichts. Ganz wie bei der Chemotherapie bleiben dann die
                    resistenten Stämme übrig, reduzierte VZ, schwierigere Therapierbarkeit.

                    Du erzählst was von Auger-Elektronen (Bei PCa wohl mit einem PSMA-Liganden).
                    Toll; Terbium wird kommen, an Mäusen hat das funktioniert und vielleicht wird
                    man auch Wege finden, das Zeug in nützlicher Menge herzustellen. Ich erzähle immer
                    wieder von Alphastrahlern: Xofigo ist mittlerweile Realität, mit PSMA-Liganden
                    sind die immer noch blockiert von Patentstreitigkeiten und fehlenden Versuchen.
                    Auch der gezielte Transport von Chemotherapeutika mittels Zellfähren ist in Arbeit.

                    Die Ärzte, die sich am KSSG intensiv um mich kümmern, schreiben in einem
                    Übersichtsartikel zu Xofigo:
                    Eine Phase-III-Studie bei Patienten mit Knochenmetastasen, die mit Docetaxel
                    vorbehandelt waren (60% oder als nicht fit genug für eine Chemotherapie eingestuft
                    wurden (40%), führte die sechsmalige Verabreichung (alle 4 Wochen) zu einer signifikanten
                    Abnahme von Knochenschmerzen, einer medianen Verlängerung des Gesamtüberlebens
                    um 3,6 Monate und einer Verzögerungdes Auftretens skelettaler Ereignisse.
                    Diarrhoe (22% vs. 13%), Nausea (34% vs. 32%) und Erbrechen (17% vs. 13%) waren die
                    häufigsten Nebenwirkungen...


                    Median 3.6 Monate!
                    Das sind Werte wie bei einer späten Chemo, und ich bin sicher, dass zumindest
                    diese Ärzte jeden Patienten auf das recht bescheidene Pallationspotential und das
                    Nebenwirkungsprofil deutlich hinweisen, wie sie es auch etwa bei Docetaxel tun
                    würden.

                    Lies den Theranostics-Thread: Auch da wird unseren Freunden und Mitstreitern
                    von Professor Baum das Potential und die Risiken dergelegt worden sein, wie mir
                    einst in Heidelberg die Flause von Iod131-PSMA in noch kastrationsresistentem
                    Stadium gründlich ausgetrieben worden war.
                    Mit meiner allgemeinen Chemikalien- und im speziellen vielfältigen Medikamenten-
                    unverträglichkeit haben mir die obengenannten Autoren zu Xtandi vor Chemo
                    verholfen, und in Heidelberg kann ich mir die Iod-133-Therapie bei Bedarf
                    abholen (falls die das noch machen und ein Platz frei ist ...).
                    Aber deshalb die Chemotherapie in Bausch und Bogen zu verwerfen, ist schlicht
                    absurd. Wen kümmerts, wenn sich das Gesamtüberleben um median 3.6 Monate
                    verlängert, ob damit in drei oder fünf Jahren ein Sekundärkrebs verbunden sein
                    kann, zumal das mit Betastrahlern, die cm-weit ins Gesunde strahlen, genauso der
                    Fall sein wird?

                    Es ist nicht die Chemotherapie, von der uns mit Docetaxel eine relativ verträgliche
                    Variante zur Verfügung steht, die zu verteufeln ist, sondern allenfalls eine
                    schlechte Aufklärung durch Ärzte und andererseits die Verteufelung durch solche
                    Artikel, sie einen Patienten in Rat- und Hilflosigkeit hinterlässt.
                    Karottensaft trinken mag ja gesund sein, aber auch im Zusammenspiel mit
                    dem alternativtherapeutischen Murmeln von 'Ooommmm'-Lauten führt das nicht
                    zum Heil, oder gar zur Heilung, denn:

                    Nur eine tote Krebszelle ist eine gute Krebszelle!

                    Es liegt an der guten Begleitung durch Ärzte, Mitstreiter in Foren und Selbst-
                    hilfegruppen, Umfeld etc., den Patienten zu befähigen, irgendwann mal die
                    zunehmend belastendere Therapie-Kaskade abzubrechen.
                    Karottensaft und 'Oommmm' mögen dabei helfen - oder auch nicht.

                    Carpe diem!
                    Konrad


                    Nachtrag @Helmut:
                    Nicht nur Herrn Hirneise ist klar, dass weder Chemotherapie Krebs heilt, noch die Erde eine Scheibe ist.
                    Wir Fortgeschrittenen strampeln um wenige Jahre oder Monate, nicht um Heilung.
                    Dabei kann Chemo durchaus ihren Platz haben. Allgemeingültige Alternativen sind noch nicht
                    aufgezeigt worden.
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #25
                      Lieber Konrad,
                      danke für Deine ausführliche Stellungname.
                      Nach kritischer Würdigung gebe ich dir Recht in Bezug derNichtnennung bei Patienten bei Entitäten, die von einer frühen Chemoprofitierten und wo es so gar bis zu lang anhaltenden Remissionen kam.
                      Die gibt es wirklich.
                      Leider trifft dies nicht für PCa zu. Meist in GO, selten improliferierenden Stadium wird diese zu oft appliziert ohne auf denSensivitätsstatus des Betroffenen Rücksicht zu nehmen.
                      Ganz übel finde ich die Negierung der Möglichkeiten zurSensibilisierung wie Hyperthermie u.a. um die ohnehin geringe Ansprechrate zuerhöhen.
                      In diese mangelnde Weiterentwicklung lege ich meine Hände,benenne diese, bin gerne unbequem, mosere und fordere Verbesserungen.
                      Dazu habe ich seit nun schon vielen Jahren immer wiederden gleichen Ablauf miterleben müssen, wieDein Bergwanderfreund ihn auch erfahren musste.
                      Es muß sich doch einmal etwas Bewegen bei der Chemo, stattdessen wird seit Jahrzenten diese Vorgehensweise penetrant weitergeführt.Mit immer wieder gleichem Ausgang, wie du ihnexakt beschrieben hast.
                      Deshalb mosere und meutere ich diesen Zustand an. Frage einmal die Hinterbliebenen Ehefrauen derBetroffenen, welche gutgläubig Ihre Männer unterstützten und den schnellen Zerfall erleben mussten. Du könntestauf Wuthinterbliebende stossen.

                      [FONT=Verdana][QUOTE= [/FONT]Du erzählst was von Auger-Elektronen (Bei PCa wohl mit einemPSMA-Liganden).
                      Toll; Terbium wird kommen, an Mäusen hat das funktioniert und vielleicht wird
                      man auch Wege finden, das Zeug in nützlicher Menge herzustellen. Ich erzähleimmer
                      wieder von Alphastrahlern: Xofigo ist mittlerweile Realität, mit PSMA-Liganden
                      sind die immer noch blockiert von Patentstreitigkeiten und fehlenden Versuchen.
                      Auch der gezielte Transport von Chemotherapeutika mittels Zellfähren ist inArbeit.
                      [QUOTE

                      Konrad, du bist doch auf der Höhe derZeit, wo passt da noch die Chemo (z.B. Doxetaxel) unselektiert auf den ganzenKörper, ohne Chemosensivitätstestung, ohne Sensibiliserung und, und und.
                      Ich will doch nur, dass sich in diesem statischen ,festgefahrenem Gebilde der jetzigen Chemo etwas bewegt zum Wohle der Schwerbetroffenen. Das geht aber nicht mit Steigbügelhalten, jawohl Herr Professor, wenn Sie meinen, sondern mit Sachverstand, Mündigkeit, mit meinenVorstellungen nicht vereinbar usw.
                      Hier Verbesserungen einzufordern sehe ichals Pflicht, wenn die Hintergründe klar sind, dass macht den BPS letztlich aus und nur deshalb schreibe ich hier.

                      Als Verbesserung sehe ich durchaus auch die Komplementärmedizin an, welche im Verbund mit der Schulmedizin sehr, sehr sinnvoll ergänzen kann sowie NW minmiert. Evtl. sogar zu gleichen oder besseren OS=Überlebenszeiten kommt wie die Schulmedizin alleine.

                      Hier hat ja auch Helmut ein Teil aufgezeigt.

                      Grüsse
                      Hans-Jürgen
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        #26
                        Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                        Ganz übel finde ich die Negierung der Möglichkeiten zurSensibilisierung wie Hyperthermie u.a. um die ohnehin geringe Ansprechrate zuerhöhen.
                        In diese mangelnde Weiterentwicklung lege ich meine Hände,benenne diese, bin gerne unbequem, mosere und fordere Verbesserungen.
                        Lieber Hans-Jürgen

                        Mein Freund Erwin hat dank seiner ersten Chemotherapie einen ganzen Sommer
                        gewonnen. Dass dann der darauffolgende zweite Versuch nicht mehr ansprach,
                        ist das, was mit vielen Therapien geschieht, die von Grund auf palliativ sind.
                        Deine Wut ist gerade in diesem Leuchtturmfall absolut unbegründet.

                        Selbstverständlich wäre eine Chemo oder auch Radiatio besser, die mittels Zellfähren
                        direkt an die Tumorzellen herangebracht, oder gar hineingebracht werden könnte.
                        Mehr als daran forschen, es zu entwickeln kann man aber nicht. Der Praxis steht das
                        Konzept erst marginal zur Verfügung, Lu177-PSMA z.B. mit eher enttäuschendem
                        Erfolg, wie in diesen Tagen im Forum zu lesen ist.
                        Ich hatte Iod131-PSMA schon vor zwei Jahren für mich gefordert, aber ich sehe den
                        noch erforderlichen Fortschritt, bevor sowas deutlichh besser wäre als Chemo - leider.
                        Ich wollte auch schon an Phase-II-Studien teilnehmen, nicht nur um zu profitieren,
                        sondern auch um Entwicklungen zu fördern.
                        Mit meckern und mosern kommt man nun mal nicht weiter, es sei denn, bei Ärzten,
                        die sich in der Vergangenheit bequem eingenistet haben zulasten ihrer Patienten.
                        Solche Leute allerdings muss man konsequent verlassen zugunsten innovativ denkender
                        und auch handelnder Ärzte.

                        Dabei nicht vergessen: Ohne Evidenz, mit schlichten Behauptungen kommen wir nicht
                        weiter, schon gar nicht mit Karottensaft, "Oommmm" und anderer esotherischer Übung.
                        Wenn es denn der Wohlfühlduselei dient:
                        Bitte sehr, man trage sein Geld dorthin, wo man es sich selbst gegenüber verantworten kann.
                        Ich werde nicht in "Oommm"-Gemurmel untergehen und mich auch nicht auf Breusssche
                        Radikaldiäten einlassen. Dazu ist mir mein tägliches Essenserlebniis zu wertvoll.

                        Schönen Sonntach-Abend
                        Konrad


                        .
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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