Chemo etc.
Moin Hartmut,
damit habe ich kein Problem soweit es um das Thema Cabazitaxel z.B. geht wie oben angefügt bzw. um Deine letzten beiden Argumente in diesem Absatz
Es ist von beiden Seiten her problematisch zu argumentieren, ein Arzt ist nach dem Patientenrechtegesetz verpflichtet leitlinienkonform zu beraten das muss Evidenz einschließen. Ich habe nicht das geringste Problem damit wenn sich Betroffener und Arzt zu anderen Verfahren verständigen, soweit der ARzt auf den experimentellen Charakter der Therapie hinweist möglichst mit Erfahrungsdetails und solange sich der Patient damit in freier Entscheidung einverstanden erklärt.
Wenn Du etwas besseres hast als Phase III Evidenz, dann her damit. Ansonsten auch hier kein Punkte wenn der Arzt experimentell aufklärt
Ja sicher trifft das auf beide Arten Evidenz oder Komplementär zu, Hyperthermie im palliativen Bereich sowie in Kombination mit Chemo wird ja bereits von einigen Ärzten angeboten, manchmal bleibt nach Evidenz / Leitlinie nur experimentell, aber dann muss das klar herausgestellt werden
ja
Moin Hartmut,
Zitat von hartmuth
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Mein Bild vom löchrigen Schweizer Käse hatte ich auch gar nicht den Phase-III-Studien vorhalten wollen. Das ist vielleicht falsch rüber gekommen. Evidenz muß sein. Nur, gegen alternative Therapieschritte stereotyp den fehlenden Nachweis randomisierter Studien einzuwenden, das halte ich für wenig hilfreich. Zumal wenn man wissen muß, dass an solchen Studien gar kein Interesse besteht, weil hier z.B. kein Reibach winkt . Das Argument hat was Zynisches und zeigt, wie die Evidenzforderung in ihr Gegenteil verkehrt und als Kampfbegriff in Stellung gebracht werden kann.
Wären wir in der Therapie allein auf die Phase-III-Studien und deren Interpretation durch ihre Initiatoren angewiesen, ware es schlechter bestellt um uns als es eh schon ist. Die Abwesenheit der hohen Weihe eines EBM-level-1 beweist noch lange nicht die Unwirksamkeit einer Therapie, zum Glück, möchte man hinzufügen. Und zum Glück sind die Erkenntnisse der Onkologie unzweifelhaft fortgeschrittener als die Evidenzritter uns glauben machen wollen. Wer die Luft im Schweizer Käse nicht sieht, der sieht dort auch kein Loch.
Die Komplementär- und Alternativmedizin wird sicherlich häufig auch überbewertet und in positiven Verläufen wird manchmal allzu schnell der Königsweg vermutet. Vor allem für den Nachweis kurativer Erfolge gibt es leider bislang nur wenig Anhaltspunkte. Auch die Hyperthermie kann hier nur kleine Brötchen backen, wenngleich ihr Einsatz im palliativen Setting aus meiner Sicht durchaus Sinn haben kann.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es Berichte gibt wonach im kombinierten Einsatz ausgerechnet die Hyperthermie zur Verstärkung der Wirkung einer Chemotherapie beitragen kann.
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