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43 Jahre - und schon Prostatakrebs?

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    #61
    Nil nocere

    Hallo Tom,
    Hallo Jack,
    ich würde Jack's Entscheidung stehen lassen und Tom's Erfahrungen mit dem Zitat aus Wikipedia abrunden:

    Unwort des Jahres[Bearbeiten]
    „Kollateralschaden“ wurde zum Unwort des Jahres 1999[3][4] gewählt. Zur Begründung[4][5] nannte die Jury zwei Faktoren: zum einen habe die Übernahme der Medien dieses „nur halb übersetzte[n]“[5] Wortes (vgl. Anglizismus) aus der NATO-Berichterstattung über Interventionen der NATO in Ex-Jugoslawien („Kosovo-Krieg“[5]) durch die schwere Verständlichkeit eine imponierende Wirkung, die vom wahren Inhalt des Begriffes ablenke; zum zweiten verharmlose die Verwendung dieses Wortes (gerade wenn man es wörtlich übersetze) „militärisch[e] Verbrechen“[5] als unwichtige Nebensache.
    In der Medizin hat das Wort Kollateralschaden nichts verloren. Unter der Überschrift "Nil nocere" denken wir an den Nutzen, sind uns aber den unerwünschten Wirkungen bewußt (UEW).

    Dir, lieber Jack wünsche ich, daß deine Ärzte all die von Tom leidvoll gemachten Erfahrungen kennen und im Vorfeld richtig handeln. Im Sinne des richtig verstandenen Qulitätsmanagement.

    Winfried
    Zuletzt geändert von W.Rellok; 11.04.2014, 13:16. Grund: Unterschrift vergessen

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      #62
      Hallo Winfried,

      "primum non nocere" dem waren wir alle verpflichtet.

      Leider ist mir der Glaube daran in der Vergangenheit abhanden gekommen, auch ein Grund warum ich den Job an den "Nagel" hängte. So manchem in der Medizin tätigen ist heute dieser Leitsatz nicht unbedingt mehr geläufig, leider.

      Kolateralschaden (Begleitschaden), militärisch also der hinnehmbare Schaden an der Zivilbevölkerung bei kriegerischen Auseinandersetzungen, beschreibt für mich, im übertragenen Sinne, so mancher Irrsinn der in der Medizin betrieben wird. Auch dort werden bewußt Schäden in Kauf genommen wenn sie der Sache und Hauptsächlich dem Umsatz dienen (man denke an Contergan).

      Richtig gehandelt zu haben weiß man in der Regel immer erst hinterher.

      Tom

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        #63
        Was gibt es neues?

        Lieber Jack,

        schaue dir bitte einmal das Profil von Tinka an.
        http://forum.prostatakrebs-bps.de/member.php?1005-Tinka

        Ein PCa mit 43 Jahren sollte nicht unterschätzt -, und ständig überwacht werden.
        Das Biopsie Verfahren, welches Tom vorschlägt ist wohl das Bessere.
        Vielleicht stimmt der Satz ja, schlafende Hunde soll man nicht wecken.
        Regelmäßige PSA Messungen sollten Pflicht werden.

        Gruss Hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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          #64
          Lieber Hartmut,

          danke für die Nachfrage. Inzwischen gibt es was Neues. Leider nichts Gutes: GS 7 (4+3) in 4 von 20(?) Stanzen nach der Rebiopsie. Ich habe die Information bisher nur telefonisch, die genau Besprechung des Befundes und zur weiteren Vorgehensweise steht noch aus. Das muss ich erst einmal verarbeiten. Aus der Hoffnung auf einen Haustierkrebs (mit dem ich vielleicht noch viele Jahre ungestört gelebt hätte), ist schlagartig ein Krebs mit mittlerem Risiko oder sogar Hochrisiko geworden, wenn ich das richtig verstehe?

          Jack

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            #65
            Hi Jack,

            erst einmal tief Luft holen, und dann daraus das Positive sehen.
            Nun, wo der PCa entdeckt wurde, kannst Du in Ruhe eine Entscheidung mit Deinem Urologen treffen, wie Ihr weiter vorgeht.
            Noch schlimmer wäre es vielleicht gewesen, wenn man nichts bemerkt hätte, und eine Behandlung in ein paar Jahren sehr viel schwieriger sein würde, oder zu spät sein könnte.

            Gruss
            Hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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              #66
              Hallo Jack,
              ich war bei der Diagnose (2004) 48 auch GS 7 4+3, der PSA alledings noch unter 10. Nach der RPE (1/2005)war der GS dann 6. Also so rum kann es dann auch gehen.Los geworden bin ich dass alldings nicht, es sind Reste verblieben die dann vor 2 Jahren bestrahlt wurden. Die nun fast 10 Jahre sind bei geringen Nebenwirkungen (immer kontinent, Erektion mit PDF5- hemmern immer, manchmal auch ohne möglich) ohne Einschränkungen im täglich Leben gut verlaufen.

              ich hoffe das bleibt so.

              Alles gute Gruß
              Wolfgang

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                #67
                Hallo Jack,
                bei mir wurde in 2008 kurz vor meinem 45. Geburtstag PCa diagnostiziert. PSA < 10 / Gleason 3+3. Die OP im März 2008 war in jeder Hinsicht erfolgreich. Innerhalb weniger Wochen war die Inkontinenz nahezu vollständig vergessen. Erektion auch nach wenigen Monaten ganz ohne Hilfsmittel wieder ohne Einschränkung.
                Die Entscheidung für die OP war die absolut richtige.
                Den Prostatakrebs bin ich vollständig los. Allerdings hat mein Urologe bei der letzten Kontrolle im Feb. 2014 per Zufall einen Tumor in der Blase festgestellt, der inzwischen auch erfolgreich entfernt wurde. Ich hoffe, dass das jetzt auch so bleibt.

                Ich wünsche dir alles Gute
                Winfried45

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                  #68
                  Hallo an Alle, die mich bisher unterstützt haben

                  nun hatte ich den Weg der Diagnose vorangetrieben und ein verwertbares Ergebnis für die Therapieentscheidung. Um es vorwegzunehmen: die ambulante Biopsie war nicht sehr angenehm, aber zu überstehen. Die Rebiopsie (unter leichter Vollnarkose) war hingegen schon direkt nach dem Aufwachen nicht spürbar. Ein zwischenzeitlich diskutierter „Kollateralschaden“ ist bei mir bisher nicht zu verzeichnen.
                  Das Ergebnis der Rebiopsie deutet auf ein Karzinom hin, das sich flächig an der Prostataoberfläche (Richtung Blase/Bauchraum) ausbreitet. Ein (für mich) typischer Tumor ist nicht nach wie vor nicht erkennbar, lediglich ein etwas suspekter Bereich. Jetzt habe ich die Situation GS 7b T2b und muss mich für eine Therapie entscheiden bzw. tendiere ich deutlich zur offenen OP.

                  Jack

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                    #69
                    Hallo Jack,

                    Ein zwischenzeitlich diskutierter „Kollateralschaden“ ist bei mir bisher nicht zu verzeichnen.
                    Ein "Begleitschaden" wie Entzündung oder Sepsis ist ja auch nicht die Regel, sondern stellt eine ernst zunehmende Ausnahme da. Auch gibt es bisher keine Beweise, dass Biopsien einen harmlosen zu einem agressiven Krebs mutieren lassen. Es ist aber auch nicht das Gegenteil bewiesen. Daher ist jede Biopsie eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiken!

                    Nun, für dich gesehen hast du ja jetzt den Nachweis eines positiven Befundes. Evtl. solltest du das flächig an der Prostataoberfläche noch etwas spezifizieren. Ich interpretiere daraus ein Karzinom das außerhalb der Prostatakapsel vorliegt, dem widerspricht allerdings der T2b Befund.

                    Insgesamt ist aber ein Gleason 7b T2b kein suspekter Befund mehr sondern eher manifest und Bedarf einer Behandlung.

                    Tom

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                      #70
                      Zitat von tomblr Beitrag anzeigen
                      Insgesamt ist aber ein Gleason 7b T2b kein suspekter Befund mehr sondern eher manifest und Bedarf einer Behandlung.

                      Tom

                      ... mit suspekt ist lediglich das durch bildgebende Verfahren Sichtbare gemeint.

                      Der Befund wiederum ist erschreckend eindeutig. Mir ist inzwischen auch klar, dass die tatsächliche Situation auch schlechter als die bisherige Diagnose sein kann.

                      Derzeit beschäftigt mich die Entscheidung zur Therapie und je mehr ich mich damit beschäftige, um so schlechter wird mir dabei.


                      Jack

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                        #71
                        Hi Jack,

                        deine Reaktion kann man gut verstehen. Es nützt allerdings jetzt nichts den Kopf in den Sand zu stecken. Konstruktiv das Problem angehen ist jetzt gefragt.

                        Es wird jetzt nach der Rebiopsie und dem Befund weitere Diagnostik folgen. Wenn du alle Fakten auf dem Tisch hast wird es evtl. mehrere Optionen geben das Thema anzugehen. Nützlich ist immer eine Zweitmeinung. Danach solltest du dich erst auf einen Weg festlegen. Bis dahin hast du auch die Möglichkeit dich mit der Erkrankung auseinander zu setzen.

                        Tom

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                          #72
                          Biopsie - gut überstehen

                          Hallo Jack,
                          Ein zwischenzeitlich diskutierter „Kollateralschaden“ ist bei mir bisher nicht zu verzeichnen.
                          Erstmal, ich wünsche Dir eine normale postoperative Zeit nach der Biopsie.

                          Und nun zu Toms Anliegen, die nicht erwünschten Folgewirkungen. Wesentlich ist nach einer Biopsie die Möglichkeit einer Sepsis (Blutvergiftung).

                          Daher gilt es streng zu achten auf Vorzeichen:
                          Körpertemperatur > 38 °C oder < 36 °C
                          Tachykardie: Herzfrequenz > 90/min
                          Tachypnoe: Atemfrequenz > 20/min oder Hyperventilation (PaCO2 < 4,3 kPa bzw. 33 mmHg)

                          Für die ärztliche Diagnostik gilt:

                          Leukozytose (> 12.000 weiße Blutkörperchen/mm3) oder Leukopenie (< 4.000/mm3) oder > 10 % unreife neutrophile Granulozyten im Differentialblutbild

                          Ich zitiere aus den Hinweisen des Berufsverbandes der Internisten:

                          http://www.internisten-im-netz.de/de...ergiftung.html
                          Eine Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Sie entwickelt sich während schwerer Erkrankungen, nach Verletzungen oder großen Operationen. Ausgehend von einem örtlich begrenzten Krankheitsherd breitet sich die Entzündung bei einer Sepsis im ganzen Körper aus. Es kommt zu einer fatalen Kettenreaktion mit hohem Tempo: Der Kreislauf kollabiert und viele Organe zeigen schwere Funktionsstörungen. Nieren, Lunge, Leber und Herz können schließlich komplett versagen. Pro Jahr entwickeln rund 200.000 Patienten in Deutschland eine Sepsis, ein Drittel stirbt an den Folgen der außer Kontrolle geratenen Infektion. In Deutschland ist sie die 3.-häufigste Todesursache, auf den Intensivstationen sogar die häufigste.
                          Ich bin gespannt auf die Diskussion deiner Ergebnisse.

                          Winfried

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                            #73
                            Hallo Tom,

                            um es vorweg zu nehmen: weitere Diagnostik wird nicht erfolgen. Ich kenne ehrlich gesagt auch keine, die für Patienten wirklich Sinn machen würde?
                            Der nächste Schritt ist die Entscheidung zur Therapie – und damit habe ich mehrere Probleme.

                            „An Prostatakrebs stirbt man nicht, sondern mit ihm“

                            habe ich in den letzten Wochen immer mal gelesen. Mit gerade mal 43 Jahren fehlen mir da etwa 20 – 30 Jahre, um das zu glauben. Deshalb will ich jetzt nicht überstürzt handeln, aber auch nicht noch mehr wertvolle Zeit vergehen lassen. Nach Gesprächen mit 2 Fachärzten und unabhängig davon mit Ärzten in einer Uro-Klinik und einem PK-Zentrum, sehe ich für mich noch eine Chance zur kurativen Behandlung.
                            Für mich ausschließen werde ich:

                            Active Surveillance
                            weil ich glaube, Zeit für eine kurative Therapie zu verlieren und weil ich nicht die Nerven dafür habe

                            externe Bestrahlung
                            weil bei Misserfolg keine weitere Option zur Verfügung steht

                            Seeds
                            PSA-Wert zu hoch, ansonsten wie bei externer Bestrahlung

                            Was dann noch übrig bleibt, weiß wohl jeder Betroffene selbst…


                            Jack

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                              #74
                              Hallo Winfried,

                              danke für die fundierten Informationen! Bei mir gab es keinerlei Komplikationen (die 2. Biopsie war schon letzte Woche).




                              Jack

                              Kommentar


                                #75
                                Hallo Jack,
                                hatte ähnliche Voraussetzungen wie du und habe mich dann mit 43 Jahren auch für die offene OP entschieden.
                                Leider nimmt einem niemand diese Entscheidung ab und ich weiss nicht ob es Segen oder Fluch ist, dass man
                                mehrere Behandlungsoptionen hat....
                                Sieh einfach zu, dass du einen Arzt findest dem du vertraust und der Erfahrung hat und dann steh zu deiner getroffenen Entscheidung.
                                Drücke dir die Daumen
                                Gruss
                                Rembert

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