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Theranostics - eine neue Therapieoption für metastasierte Patienten

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    #31
    Aus Ihrem Profil lese ich eine zusätzliche neuroendokrine Differenzierung.
    Daher sollte nicht nur eine PSMA-PET sondern auch eine Octreotid-PET durchgeführt
    werden! Dafür ist Bad Berka prädestiniert.
    Weder Firmagon, noch Enzalutamid könnten dem NE-PCA etwas anhaben!

    Es wäre ggf. nach Befund eine Carboplatin/Taxotere-Chemotherapie neben einer
    evtl. Peptid-Radiorezeptor-Ligandentherapie gegen PSMA und Neuroendokrin zu erwägen.
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    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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      #32
      Hier ein Ablaufplan einer PRLT, Theranostic, in Bad Berka (aus einer Patientenmail)

      Tag 1: 12 Uhr ärztliche Aufnahme mit Blutabnahme. Danach frei
      Das Personal war sehr zuvorkommend und auch die einzelnen Untersuchungen und Ergebnisse wurden gleich vor Ort verständlich erklärt.

      Tag 2: Morgens Sonographie des Abdomens. Nachmittags Nieren-Sequenz-Szintigraphie mit Tc-99m MAG3.

      Tag 3: Nachmittags Infusion von Lu-177. Normale Dauer ca. 2Std.
      Ab Infusion Verlassen des Zimmers verboten für 48 Std.
      Am Tage der Infusion kein Mittagessen wegen Gefahr der Übelkeit.

      Tag 5: Mittags Ganzkörper SPEC/CT. Danach Abschlussbesprechung mit Stationsarzt. Um 14 Uhr Entlassung.

      Danach 14-tägig Blutbildkontrollen und die Leber- und Kreatininwerte sollen 4-wöchig überprüft und dann sofort nach Berka gefaxt werden.

      Nach 8 Wochen Wiederholung der Prozedur
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      Gruss
      fs
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        #33
        Spätfolgen von Radiorezeptor-Ligandentherapien

        Hallo fs,

        herzlichen Dank für Ihre Anmerkungen. Ich dachte schon, ich sei inzwischen allein im Forum, weil sich sonst niemand einen Rat zutraute. Ich habe inzwischen ein wenig weiterrecherchiert und mich mit einem auf Radiorezeptor-Ligandentherapien spezialisierten Radiologiechef einer Uniklinik in Verbindung gesetzt. Er ist der Meinung, die Lu-177-Therapie sei nur als Mittel der letzten Wahl einzusetzen, wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Er bremste meine anfängliche Euphorie mit dem Hinweis auf die unerforschten Langzeitfolgen, insbesondere die Gefahr von Zweitkarzinomen und schweren Knochenmarksschäden. Hellhörig geworden, bestätigte mir eine Patienteninformation der Charité zu dieser Therapie seine Ansicht:

        "Eine mögliche Spätfolge kann (aber) das Auftreten eines myelo-dysplastischen Syndroms (MDS) mit Knochenmarksinsuffizienz sein. Diese tritt nach neuere Daten in weniger als 1-2 % der Fälle auf. Die langfristigen Folgen der Therapie sind bisher allerdings nicht hinreichend bekannt. Insbesondere kann auch eine Nierenschädigung mit Nierenversagen und das Auftreten bösartiger Erkrankungen des Knochenmarkes als Spätfolge nicht sicher ausgeschlossen werden."

        Konrad schrieb, daß auch Prof. Haberkorn eine ähnliche Aussage getroffen habe, hier aber zur Therapie mit Jod-131.

        Daher bleibt mir wohl nur die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub, was Therapie-Nebenwirkungen und Spätfolgen angeht. Das kleinere Übel scheint mir zunächst eine weitere Runde ADT3 oder 2 zu sein (das Bicalutamid sollte ich auf Grund meiner lange andauernden SAB wohl lieber weglassen?), auf die ich die letzten beiden Male immer gut angesprochen habe und nach 15 Monaten Therapie eine Pause von fast 2 Jahren machen konnte, bis mein PSA von Unmeßbar wieder auf 1,0 angestiegen war.
        CGA und NSE sind im niedrigen Normalbereich und stiegen bisher nie an. Wenn das der Fall wäre, dann wäre tatsächlich eine so harte Chemo-Kombi wie von Ihnen vorgeschlagen zu erwägen. Sehen Sie das auch so?

        Weitersuchend,
        Andreas S.

        Kommentar


          #34
          Zitat von Andreas S. Beitrag anzeigen
          Hallo fs,

          CGA und NSE sind im niedrigen Normalbereich und stiegen bisher nie an. Wenn das der Fall wäre, dann wäre tatsächlich eine so harte Chemo-Kombi wie von Ihnen vorgeschlagen zu erwägen. Sehen Sie das auch so?

          Weitersuchend,
          Andreas S.
          Wegen der neuroendokrinen Anteile ist die Substanz Platin (Cisplatin oder Carboplatin) unbedingt erforderlich. Prof. Reuter, Onkologe an der MHH Hannover, hat damit viel Erfahrung
          und unsere gemeinsamen Patienten "liefen" eigentlich immer ziemlich problemlos und erfolgreich
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          Gruss
          fs
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            #35
            Zitat von Andreas S. Beitrag anzeigen
            Konrad schrieb, daß auch Prof. Haberkorn eine ähnliche Aussage getroffen habe, hier aber zur Therapie mit Jod-131.
            Nicht Prof. Haberkorn, sondern Dr. Z..., der mittlerweile in München wirkt.
            In Heidelberg war man damals sehr zuversichtlich, den PSMA-Liganden bald
            mit einem Alphastrahler verbinden zu können. NW-arm und ohne die drastische
            Quarantäne von einer Woche "hinter Glas", die aufgrund des Strahlenschutz-
            gesetzes mit Iod131 erforderlich ist.
            Doch das verzögert sich ...

            Therapiert wurden bis damals aber nur ca. 24 anderweitig "Austherapierte",
            wobei die Nebenwirkungen (auf das Knochenmark) gering gewesen seien im
            Verhältnis zu Chemotherapie und die Erfolge "spektakulär".
            Naturgemäss lagen und liegen heute noch keine Langzeiterfahrungen vor
            doch ist klar: Mit Beta-Strahlern geht zuviel Strahlung aus den Tumoren raus,
            sodass Micro-Metastasen nicht therapiert werden können. Bei kurzer Ver-
            doppelungszeit muss die Therapie somit bald wiederholt werden, was man
            in Bad Berka gleich in das Behandlungskonzept mit einbezieht.

            Im Bericht zu meinem PSMA-PET/CT am Universitäts-Klinikum Heidelberg steht:

            "Sollte (eine Radiotherapie) nicht in Betracht gezogen werden
            oder im weiteren Verlauf eine Tumorprogression auftreten,
            dkäme eine Radiorezeptorligandentherapie (Iod-131 PSMA) in Frage."
            Von vorgängiger Chemotherapie steht da nix.
            Aber es sollte jedem klar sein, dass sich die ganze PSMA-Radiorezeptor-
            ligandentherapie bzw. "Theranostics" im Stadium von Heilversuchen befindet.

            Ich fahre weiter mit der Zweitlinien-AHT und erwarte, dass zwischenzeitlich
            die Alphastrahler kommen. Was mit Alpharadin auf Knochen funktioniert,
            sollte mit PSMA-Liganden auch auf Lymph- und andere Metastasen funktionieren:
            Die gezielte innere Therapie von PCa-Zellen so gut wie ohne Nebenwirkungen,
            irgendwann in der Zukunft:

            Spritze rein - und gut ist!


            Doch vorläufig, lieber Andreas, denke ich, gilt auch für Dich:

            "Never touch a running machine"

            Oder: Wenn sich die AHT (in welcher Form auch immer) bewährt hat,
            können wir damit weiterfahren. Was danach kommt ...

            ... Carpe diem!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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