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Hyperthermie

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    Hyperthermie

    Bin hier in Thailand manchmal mit einer Gruppe zusammen die alle
    die Prostata operativ entfernt haben.
    Wir haben über die Hyperthermie gesprochen.
    Annahme bei einem lokalen Rezidif in der Prostataloge (Nachweiss mit PET/CT),
    ist es da nicht möglich das Rezidif mit Hyperthermie zu vernichten? Die absterbenden Zellen werden so auch vom körpereigenem Immunsystem erkannt und bekämpft.
    FRAGE 1: Welche Art von Behandlung ist bei einem lokalen Rezidif die noch verbleibende Möglichkeit einer Heilung?
    Frage 2: Für welche Art von Postata-Rezidif würde die Hyperthermie in Frage kommen?

    #2
    Hallo ka-he-g (hast Du auch einen natürlichen Namen, unter dem man Dich ansprechen könnte?)

    die Standard-Zweit- ("Salvage"-) Therapie bei einem Lokalrezidiv ist die externe Bestrahlung, die heutzutage mit IMRT/IGRT-Geräten oder Weiterentwicklungen davon durchgeführt wird; eine Zusammenfassung der heute verfügbaren Bestrahlungsverfahren findest Du hier. Nur – wenn das PET/CT bereits etwas anzeigt – also in der Regel bei PSA-Werten von >2 ng/ml – kann es für eine Bestrahlung bereits zu spät sein, wie Du diesem Artikel der Martini-Klinik in Hamburg entnehmen kannst.

    Der Hyperthermie stehe ich skeptisch gegenüber, weil ich niemanden kenne, der – außer Ebbe auf seinem Bankkonto – etwas davon gehabt hätte. Du kannst trotzdem hier und hier etwas zur Hyperthermie nachlesen.

    Eine andere denkbare Therapie bei einem Lokalrezidiv ist die Kryotherapie, die allerdings auch in Deutschland von nur wenigen Kliniken angeboten wird, siehe hier (diese Liste ist sicher nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber ich habe keine aktuellere).

    Ralf

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      #3
      Hallo Ralf
      Natürlich, mein Name ist Heinz. Danke dir für den Beitrag. Eines ist für mich unverständlich, bin ich unter 2.0 ng weiss man nicht wo das Rezidif steckt. Ich lasse also etwas bestrahlen das es vielleicht gar nicht gibt. Das ist für mich Horror und ich habe nachher wahrscheinlich Nebenwirkungen die mein Leben unerträglich gestalten. Wie ich viele Male gelesen habe ist der PSA-Wert auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Normal hat man ja einen PSA-Wert zwischen 1.0 bis 3.0 ng. Warum sollte dann ein Anstieg bis 2.0 ng zu spät sein. Das ist doch immerhin die Natur des Körpers.
      Grüsse dich und Danke
      Heinz

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        #4
        Hallo Heinz,

        die Drüsenzellen der Prostata produzieren PSA (Prostata spezifischens Antigen). Ist die Prostata entfernt, so wie bei Dir, wird kein PSA mehr produziert. Also PSA = 0,000xng/ml. Es sei denn, einige der Prostatazellen oder der Prostatatumorzellen wurden nicht vollständig entfernt oder hatten sich bereits aus der Prostata ausgesiedelt. Dann wird aus dem recht unzuverlässigen PSA-Wert ein relativ zuverlässiger Tumormarker, der ein Rezidiv ankündigt, welches man in möglichst frühen Stadium einer Salvagetherapie zuführen sollte.
        Es hat sich gezeigt, dass bei sehr langsamem Anstieg des PSA bereits ab 0,2 ng/ml eine (blinde) Bestrahlung der Prostataloge, eine noch günstige Entwicklung auf Heilung ergeben hat.

        Gruß Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          Zitat von ka-he-g. Beitrag anzeigen
          Ich lasse also etwas bestrahlen das es vielleicht gar nicht gibt. Das ist für mich Horror und ich habe nachher wahrscheinlich Nebenwirkungen die mein Leben unerträglich gestalten.
          Hallo Heinz,

          das ist in der Tat ein zur Zeit nicht lösbares Dilemma, weil bei den für eine erfolgreiche Bestrahlung in Betracht kommenden PSA-Werten von unter 0,5 ng/ml kein derzeit verfügbares bildgebendes Diagnoseverfahren etwas anzeigt. Man muss sich in dieser Situation auf gut Glück bestrahlen lassen. Es lässt sich in gewissem Rahmen nur aus dem Tempo des PSA-Anstiegs nach der RP folgern, ob es sich um ein Lokal- oder ein Fernrezidiv einschließlich befallener und bei der RP nicht entfernter Lymphknoten handelt. Ist nach der RP zunächst einige Zeit (mehr als ein Jahr) "PSA-Ruhe", darf man hoffen, dass es sich um ein nachbehandelbares Lokalrezidiv handelt. Ist der PSA-Wert gleich nach der RP schon messbar, dann muss man davon ausgehen, dass es eine Metastase ist, die es erstmal zu lokalisieren gilt. Es kann natürlich auch beides sein, Lokalrezidiv plus Fernmetastase.

          Dein Horror vor einer Bestrahlung und Deine Vorstellung von ihr stammt wahrscheinlich aus der Zeit von vor 20 und mehr Jahren, als man mit einer Kobaltbombe draufhielt und erstmal alles verbrannte, was auf dem Weg zum Zielvolumen im Weg war. Gerade die Strahlentherapien haben aber in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht im Hinblick auf Präzision und Schonung gesunden Gewebes. Wenn Du Dir eine Klinik aussuchst, die moderne Gerätschaft einsetzt, dann brauchst Du etwaige Nebenwirkungen kaum zu fürchten. Lies hier, Kapitel 6.2!

          Ralf
          Zuletzt geändert von RalfDm; 14.04.2014, 00:53. Grund: Hyperlink ergänzt

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            #6
            Zitat von ka-he-g. Beitrag anzeigen
            Normal hat man ja einen PSA-Wert zwischen 1.0 bis 3.0 ng.
            Warum sollte dann ein Anstieg bis 2.0 ng zu spät sein.
            Das ist doch immerhin die Natur des Körpers.
            Das WAR mal die Natur des Körpers, doch nach der RPE sollte der PSA-Wert
            auf Null fallen, da die Prostata einzige Quelle des PSA im gesunden Körper war.
            Steigt der PSA-Wert nach RPE wieder, bedeutet das meist, dass Prostata-Krebszellen
            wachsen. Ein langsamer Anstieg deutet auf ein Lokalrezidiv, ein rascher Anstieg
            eher auf Metastasen.
            Die frühe Salvage-Bestrahlung ist natürlich eine Lotterie, weil man ja das Ziel
            nicht darstellen kann, aber als Gewinn lockt die Heilung.

            So ist das nun mal in diesem Prostatakrebs-Business:
            Gewinngarantien gibt es keine, aber wer nichts unternimmt, verliert sicher.

            Carpe diem!
            Hvielemi
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              PET-CT

              Ist dieses bildgebende Verfahren eigentlich jetzt Standard in jeder besseren Radiologie in Deutschland?

              Kommentar


                #8
                Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                Ist dieses bildgebende Verfahren eigentlich jetzt Standard in jeder besseren Radiologie in Deutschland?
                NEIN.

                Ein PET/CT-Scanner ist eine monsterteure Angelegenheit, und die verwendeten Radiodiagnostika
                müssen für jeden einzelnen Patienten mittels Kernreaktor, Zyklotron oder anderer kerntechnischer
                Einrichtung ('Generator') und radiopharmazeutischem Labor hergestellt werden.
                Da die für die PET verwendeten radioaktiven Isotope mit kurzer Halbwertszeit zerfallen,
                darf der Weg vom radiopharmazeutischen Labor zum Scanner nicht sehr weit sein.
                Es bedarf also einer sehr aufwändigen Infrastruktur, die flächendeckend nicht vorhanden ist.

                Das beim PSMA-PET in wenigen Zentren verwendete 68Gallium etwa zerfällt mit einer
                Halbwertszeit von 68 min, während 18Fluor doch immerhin 110 min hält, weswegen
                PET Untersuchungen ausserhalb universitärer Zentren stets mit 18Fluor in
                verschiedenen Radiodiagnostika gemacht werden.

                Guck http://de.wikipedia.org/wiki/Positro...ns-Tomographie

                Hvielemi
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Danke Konrad!
                  Von dir, wie erwartet, eine umfassende Antwort!

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                    #10
                    Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                    Von dir, wie erwartet, eine umfassende Antwort!
                    Gerne geschehen, aber sowohl die Frage als auch die Antwort sind in diesem
                    Hyperthermie-Thema reichlich off-topic, auch wenn sich die Hyperthermie-Frage
                    in den obigen Beiträgen schon von selbst erledigt hat.

                    Bitte künftig auf das Thema achten, das diskutiert wird und vorher
                    einfach mal googeln, Wikipedia nutzen oder die Suchfunktion hier im
                    Forum und KISP.

                    Per PN nachhaken, ohne die Antwort wirklich gelesen und verstanden
                    zu haben, ist dann auch nicht die feine Art.

                    Danke
                    Hvielemi
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #11
                      Zitat von ka-he-g. Beitrag anzeigen
                      Ich lasse also etwas bestrahlen das es vielleicht gar nicht gibt. Das ist für mich Horror und ich habe nachher wahrscheinlich Nebenwirkungen die mein Leben unerträglich gestalten.
                      Und stattdessen denken Sie über eine Hyperthermie nach?
                      Ich verstehe.

                      Also lassen Sie lieber etwas "verkochen", das es vielleicht nicht gibt, anstatt es zu bestrahlen? Ob das wohl weniger Nebenwirkungen macht?

                      Die Hyperthermie ist weiterhin eine experimentelle Methode zur Behandlung von Krebs. Es gibt einige Studien, die eine gewisse Wirksamkeit zeigen. Allerdings war in allen diesen Studien die Hyperthermie nicht das alleinige Therapieverfahren, sondern sie wurde mit Chemo- oder Strahlentherapie zusammen durchgeführt. Man weiss nämlich, dass beide diese Therapien bei Erhöhung der Temperatur besser wirken. Die übliche Hyperthermie ist zu schwach, um Tumor zu vernichten, da sie die Temperatur nur um einige Grad Celsium erhöht, so bis 42-43°C. Das ist der Grund warum auch kein Fieber zum Tumorzerfall führt, sonst würde man einfach allen Krebskranken Patienten mit dem Grippevirus infizieren und gut wär's dann auch.
                      Man müsste das Gewebe deutlich mehr erhitzen, um einen Effekt zu haben. Tut man das in der Prostataloge "verkocht" man dabei auch die Harnröhre.
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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