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Zugabe von Docetaxel zu einer Hormontherapie verlängert die Überlebenszeit

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    #16
    Fakten und nur die Fakten

    Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
    Das entscheidet sicherlich der Patient...
    Perfekt! Stellen wir ihm die Fakten vor, dann darf und soll er entscheiden. Hat er keine Lust dazu, kann er das natürlich deligieren - trägt die Verantwortung trotzdem selbst.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #17
      Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
      Perfekt! Stellen wir ihm die Fakten vor, dann darf und soll er entscheiden. Hat er keine Lust dazu, kann er das natürlich deligieren - trägt die Verantwortung trotzdem selbst.
      Klar. Das Problem ist was die "Fakten" sind...
      Wie wollen Sie dem Patienten die methodischen Schwächen der Studie erklären?
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #18
        Nowhere is the issue of overtreatment of indolent tumours and undertreatment of high-risk disease with the potential to metastasize more pertinent than in prostate cancer...
        So Lisa Hutchinson, die Chefredakteurin der "Clinical Onkology" in der Juni Ausgabe der Zeitschrift, die ich übrigens den interessierten Kollegen sehr ans Herz legen möchte, hat sie doch Prostatakrebs diesmal als Schwerpunktthema.

        Aus Sicht der palliativen Prostatakrebspatienten ist man somit immer auf der Suche nach ergänzenden Behandlungsoptionen. Lebenszeit- und Lebensqualitätsgewinn, das sind die, mit Hilfe der Evidenz basierten Medizin, zu optimierenden Endpunkte. Ob die frühe Chemotherapie hier eine Option darstellt muss aktuell jeder betroffene selbst entscheiden, denn momentan sind das alles hypothetische Überlegungen. Solange es nicht in die Leitlinien aufgenommen ist, wäre eine entsprechende Therapie immer “Off-Label“. Da muss sich der Patient selbst aktiv informieren, es entsprechend einfordern.

        Wird es in die Leitlinien aufgenommen, sollte es angeboten werden. Warten wir es einfach ab, wie es sich entwickeln wird.



        Ein Wort noch zur Stimme der Selbsthilfe:
        wäre es nicht wesentlich authentischer, wenn zum Thema palliativer Prostatarebs, sich vorrangig die Betroffenen selbst zu Wort melden, wenn es um Lebenszeit und Lebensqualität bei ihnen geht? Prostatakrebsüberlebende, die eher als geheilt gelten, können sich teilweise schwer in die Situation von Männern hineinversetzen, die sich urplötzlich auf der Zielgeraden des Lebens wiederfinden. Man kann ja bekanntlich zu jedem Thema eine Meinung haben, muss aber nicht!

        Wie erfreulich sachlich doch da die Vorstellung der CHAARTED Studie, durch Tony Crispino, einem US Selbsthilfe Aktivisten:

        "Recently released data on the E3805 clinical trial for metastatic prostate cancer. The CHAARTED trial tested early docetaxel in metastatic disease upon discovery versus just ADT. Presented by Tony Crispino"

        Sweeney, Carducci, Eisenberger, Vogelzang, Hussain und Kollegen:

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          #19
          A Decade’s Promise and Progress: E3805

          Die offiziellen ASCO Präsentationen sind über einen Thread von Tony verfügbar (Anmeldung erforderlich). Besonders möchte ich auf die Slides von Michael J. Morris hinweisen:

          A Decade’s Promise and Progress: E3805

          Er hat die Daten der ECOG-3805 Studie in einem interessanten Review bewertet und auch auf offene Fragen, wie z.B. die konträren Ergebnisse der GETUG-15 Studie, hingewiesen.
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            #20
            Interessant, die Alle Kommentare.
            Ich habe mich jedoch entschieden: Chemo als Ergänzung zu Hormonblockade.
            Ich fange an mit der Chemotherapie im August 2014, Termin habe ich schon.

            Ich habe auch mit Mistel Behandlung angefangen und Hyperthermie kommt auch noch dazu

            Werden Sie Manager Ihrer Krankheit, Werden Sie zum Chef Ihrer Gesundheit


            Meine Internet Seiten:
            Prostatakrebs RATGEBER, Selbsthilfegruppe Ostfildern, Selbsthilfegruppe Bietigheim,
            Prostata,

            mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
            https://myprostate.eu/?req=user&id=252

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              #21
              Zitat von silver dollar Beitrag anzeigen
              ...hinsichtlich Chemo upfront ist m.E. nach die Evidenz hinsichtlich OS etc. derartig dünn, dass es schwer bis kaum vertretbar ist auch bei geschlossenen Augen das einem Betroffenen unter der Thema experimentell positiv anzubieten.
              ...
              Mein Fazit: solange nicht mehr Evidentes rauskommt, gibt es keine Basis "geeignete" Patienten in Chemo "upfront" zu empfehlen...

              Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
              Moment mal...

              Die Studie hat erhebliche Schwächen im Design.
              ...
              Die Studie beweist allein aus diesem Grund rein gar nichts.

              Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
              ...Basierend auf dieser Studie wäre doch eine "kann angeboten werden" Empfehlung drin!

              AUO (DKG) & AKO (DGU):
              Empfehlung für die Praxis:
              Basierend auf den Ergebnissen der CHAARTED-Studie kann Patienten mit einem hormon-sensitivem, metastasierten Prostatakarzinom mit hoher Metastasenlast eine kombinierte Chemohormontherapie angeboten werden...
              Nun ist es amtlich (danke Udo E.), Chemo upfront KANN ggf. angeboten werden. Für mich überraschend schnell ist diese Empfehlung zustande gekommen, und nur haarscharf an einer
              noch deutlicheren SOLLTE Empfehlung vorbeigeschrammt.

              Das Thema ist damit wohl beendet und zeigt, dass selbst Profis und Selbsthilfegruppenleiter falsch beraten können, auch wenn sie sich ihrer Sache sehr sicher scheinen! Leute, vertraut niemals einer Einzelmeinung!
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #22
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Das Thema ist damit wohl beendet und zeigt, dass selbst Profis und Selbsthilfegruppenleiter falsch beraten können, auch wenn sie sich ihrer Sache sehr sicher scheinen! Leute, vertraut niemals einer Einzelmeinung!
                Gutes Fazit, Andi. Das Beispiel zeigt auch dramatisch, wie vorsichtig man mit Evidenzdogmatismus sein muß.
                Grüße
                Hartmut

                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                  #23
                  Ich habe es schon mehrfach erwähnt:
                  Ich habe einigen, recht jungen, durchmetastasierten Patienten - alle PSA weit über 1000 -
                  in den Jahren 2001 bis 2003 von Anbeginn Taxotere dazugegeben (seit 1996 verfügbar)
                  und alle sind nach 6 bis 9 Monaten in den nicht messbaren PSA-Bereich gekommen und leben
                  heute noch!
                  Damals noch individuelle Heilbehandlung und von den Kollegen der Umgebung für wahnsinnig
                  erklärt, bestätigt diese Studie aber meine ganz persönlichen Erfahrungen.

                  Meine Empfehlung ist, Patient jung (biologisch, nicht unbedingt nach Jahren) und sonst ohne
                  wesentliche Erkrankungen UND hohe Metastasenlast.

                  Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Dosierung dann auf 60 mg/m2 oder 40 mg/m2 vierwöchentlich
                  reduziert keinen Unterschied machte, aber die Nebenwirkungsrate drastisch runter geht.

                  Ausserdem würde ich nach spätestens 6 Zyklen Taxotere aussetzten.
                  ----------------------------------------------------------
                  Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                  sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                  wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                  vor Ort ersetzen

                  Gruss
                  fs
                  ----------------------------------------------------------

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                    #24
                    Das Beispiel zeigt auch dramatisch, wie vorsichtig man mit Evidenzdogmatismus sein muß.
                    Da bin ich aber beruhigt, dass diese Erkenntnis sich doch so langsam durchsetzt. Ich habe noch nie verstanden warum sich die Urologie da so schwert tut. Aus der Intensivmedizin kenne ich keine andere Handlungsweise als tagtäglich den Weg der Evidenz zu verlassen. Ohne dies würde nur die Hälfte dieser Patienten überleben...

                    Tom

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