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PSMA-Therapien – Erfahrungsaustausch

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    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen

    Was ich nicht verstehe, ist, das irgendwelche alte Knochenmetastasen wieder leuchten?! Sind diese PSMA positiv? Dann könnte der PSA Anstieg doch auch daher kommen?

    Das ein PSMA gebundenes Radiopharmakon nicht ewig wirksam ist, liegt in der Eigenschaft des Krebses begründet, sich immer wieder Auswege aus für ihn bedrohlichen Situationen zu schaffen. Spannend ist, was für Zellen mit welchen Eigenschaften nach Lu177 Therapie zurückbleiben, wie kann man diese jetzt bildgebend darstellen und wie gezielt behandeln? Das ist alles Neuland und deshalb extrem wichtig über frühzeitige Erfahrungen Betroffener zu verfügen, daher nochmals Dank für deine dauerhafte Bereitschaft uns zu informieren!
    Lieber Andi,

    es sieht so aus, als ob die beiden Knochenmetas PSMA exprimiert haben, denn es wurde nur ein 68Ga-PSMA-PET gemacht.
    Die Frage für mich ist: Macht es Sinn im Okt. erneut ein PSMA-PET zu machen oder wäre es besser ein Cholin 11 PET zu machen? Oder Beides?
    Wenn meine TZ nicht genügend PSMA auf ihrer Oberfläche haben, könnte es ja auch sein, das mittlerweile schon mehr Knochenmetas wieder aktiv sind, ohne das sie detektiert wurden.
    Spannende Fragen, die ich mit Frau Prof. Franzius klären muss.

    Die Einnahme von Zytiga seit dem 11.07. bekommt mir gut und ich hoffe, dass diese systemische Behandlung auch die neuen Metastasen zurückdrängen wird. Der nächste PSA Status wird ca. Ende Juli erfolgen. Insgesamt geht es mir deutlich besser und ich scheine aus dem tiefen Tal wieder herauszukommen.

    Alles Gute!

    MalteR

    Kommentar


      Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
      Die Frage für mich ist: Macht es Sinn im Okt. erneut ein PSMA-PET zu machen oder wäre es besser ein Cholin 11 PET zu machen? Oder Beides?
      Wenn meine TZ nicht genügend PSMA auf ihrer Oberfläche haben, könnte es ja auch sein, das mittlerweile schon mehr Knochenmetas wieder aktiv sind, ohne das sie detektiert wurden.
      Spannende Fragen, die ich mit Frau Prof. Franzius klären muss.
      MalteR
      Diese Fragen stellen für mich schon ein großes Problem dar.
      Ich habe gerade ganz aktuell von einem weiteren Fall gehört, der in Heidelberg behandelt wurde und dem es genauso wie mir ergeht. Also scheint sich hier eine generelle Problematik aufzutun.

      Bevor man sich alleine auf die PSMA-Diagnostik einläßt als einziges Kriterium zur Beurteilung des Metastasenwachstums bzw. zur Beurteilung evtl. Behandlungserfolge, sollten sich die Betroffenen einer weiteren Bildgebung mit einem anderen Strahler (z.B. Cholin oder F18 ) unterziehen, damit nicht wie bei mir dass böse Erwachen erfolgt, das eben Metas da sind die nicht PSMA exprimieren.

      Für mich bedeutet das, ich habe ca. ein Jahr lang munter die nicht PSMA affinen Metastasen weiter wachsen lassen und hatte deshalb die PSA-Erhöhung.

      Diese Problematik wird in den Veröffentlichung zu "Theranostiks" noch nicht thematisiert.

      Die Behandlungserfolge sprechen einerseits für sich, aber es sollten zügig die Gründe für Therapieversager auf den Tisch!

      Herzliche Grüße

      MalteR

      Kommentar


        PSMA Theranostics - und danach?

        Lieber Malte,
        ganz herzlichen Dank für deinen Bericht! Auch mich treibt schon länger die Frage um, was denn passiert, wenn alle PSMA positiven Zellen durch Bestrahlung abgetötet werden. Was bleibt zurück? Welche Eigenschaft hat diese Zellpopulationen dann? Wie kann man sie z.B. bildgebend darstellen – wie behandeln? Erlangen sie erst ein Wachstumssignal, wenn die PSMA positiven Zellen eliminiert wurden?

        Ein vergleichbares Problem ergibt sich eventuell auch bei Immuntherapien, die ebenfalls PSMA als Zielstruktur definieren!

        Leider stehen wir noch ganz am Anfang mit dem Einsatz PSMA gebundener PET Tracer und Beta Emitter. Ich persönlich würde Lu177 Theranostics nicht zu früh einsetzen wollen, wie es hier manchmal empfohlen wird, um nicht die PSMA PET Diagnostik zu verlieren, denn etwas Besseres haben wir momentan nicht. Forschungen gehen aktuell in Richtung “Prostate Stem Cell Antigen“ (PSCA), mal sehen, ob das eine neue Option wird? Bis dahin müssen wir uns eventuell per 18F-FDG-PET, C11-Acetate-PET oder einem Multiparametrischen MRI-Scan versorgen, wenn das PSMA-PET keine Befunde (mehr) zeigt.

        Malte dir alles Gute - Stay vertical!
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          ........ Bis dahin müssen wir uns eventuell per 18F-FDG-PET, C11-Acetate-PET oder einem Multiparametrischen MRI-Scan versorgen, wenn das PSMA-PET keine Befunde (mehr) zeigt. .....
          Lieber Andi,

          das ist ja gerade das Problem. Woher weiß der Betroffene, wenn er Bildgebung mit 68Ga-PSMA-PET macht, ob alle seine Metas PSMA exprimieren oder ob er nicht doch bereits zu diesem Zeitpunkt Metas hat, die nicht mittels PSMA detektiert werden können.

          Für mich ist diese Diagnostik zur Zeit nicht ausgereift! Es wird zwar vieles (vielleicht auch alles?) erfaßt, aber auch wirklich alles? Ich bin mir nicht im Klaren, ob der Nutzen überwiegt. Du scheinst mit Deiner Auffassung von evidenzbasierter Medizin mal wieder Recht zu haben. Aber wenn einem das Wasser am Halse steht greift man nach jedem Strohhalm.

          Als ich Mitte Juni 2014 bei Frau Prof. Franzius diese neue Diagnostik machte, stand im Bericht "das aufgrund des hohen uptakes von PSMA eine Therapie mittels PSMA-177Lu emfpohlen wird".
          Für mich war das zu diesem Zeitpunkt gerade der ideale Behandlungsfortschritt. Ich war froh nicht schon Zytiga nehmen zu müssen. Blauäugig und begeistert wie ich war, habe ich mich zu 100% auf diese Therapie eingelassen und bin nun wieder im täglichen Kampf ums Überleben aufgewacht.

          Es hat für mich den Anschein, dass es bei dieser Behandlung genauso laufen kann, wie bei der Hormonblockade: die hormonsensitiven TZ werden weggemacht und machen Platz für den aggressiveren Teil der Population.

          In meinem Bericht davor schreibe ich "von einem weiteren Fall gehört, der in Heidelberg behandelt wurde". Diese Person ist mir durchaus persönlich bekannt, also nicht jemand fiktives.

          Tja, wie kann es weitergehen?

          Lieber Andi, Dir alles Gute!

          MalteR

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            Lieber Malte, lieber Andi,

            das sind wirklich hochinteressante Beiträge. Aufgrund meines jetzt nach 7 Jahren HB steil ansteigenden PSA (VZ ~ 2 Monate) bei inzwischen eindeutiger Kastrationsresistenz muss ich demnächst wichtige Entscheidungen treffen.

            In Vorbereitung dazu werde ich in 2 Wochen an der Uniklinik Bonn wieder ein PSMA PET/CT machen. Nächste Woche schon habe ich einen Besprechungstermin bei Prof. Essler. Ich habe mir Eure letzten Beiträge ausgedruckt und werde diese nächste Woche ansprechen.
            Überlege schon. ob ich sicherheitshalber gleich noch ein 18F-FDG-PET machen lasse.

            Es wird mir so richtig klar, in welcher besch...... Situation man sich heute immer noch befindet, wenn man sich bei beginnender Kastrationsresistenz überlegt: "What comes next...?":

            -- Cyberknife falls noch kleine Chance von Lokalbehandlung?
            -- Crossresistenzen zwischen Enzalutamid und Abiraterone? Was zuerst?
            -- wirkt Enzal./Abi überhaupt bei mir? Ist AR-V7 ein guter Marker für die Beantwortung dieser Frage?
            -- erst Chemo oder erst PSMA-177Lu ?
            -- Chemo vor Enzal./Abi bei AR-V7 pos. ?
            -- Immuntherapie?
            -- CTC Messung(en) als frühzeitiger Nachweis von Behandlungs(mis)-Erfolg?
            -- ???????????

            Was hatte ich vor Jahren einmal gesagt:
            "Las Vegas lässt grüssen!"

            Klaus
            -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
            Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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              Zitat von Klaus (A)
              Überlege schon. ob ich sicherheitshalber gleich noch ein 18F-FDG-PET machen lasse.
              Hallo Klaus,

              genau das würde ich Dir unbedingt empfehlen.

              Wenn man nicht versucht, etwas zu tun, was jenseits des bereits Gemeisterten liegt, dann wird man nicht wachsen
              Ralph Waldo Emerson

              Gruß Harald

              Kommentar


                Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                .......-- wirkt Enzal./Abi überhaupt bei mir? Ist AR-V7 ein guter Marker für die Beantwortung dieser Frage? ...... Klaus
                Hallo Klaus,

                ein Indikator dafür, ob die beiden Medikamente wirken werden, ist, wie lange die Hormonblockade bei Dir gewirkt hat.

                Hatte fs danach gefragt und er sagte sinngemäß: Wenn die Hormonblockade gewirkt hat, wirken auch Xtandi und Zytiga. Es könnten zwar AR-V7 vorhanden sein, aber nicht in relevanter Menge.

                Alles Gute!

                MalteR

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                  Hallo Harald, hallo Klaus,
                  ich bin hinsichtlich der bildgebenden Diagnostik (Rezidiv-bzw.Metastasendiagnostik) aufgrund persönlicher Erfahrungen zunehmend zurückhaltend. Ich habe in einem zeitlichen Rahmen von 1 Jahr sowohl die PET/CT Diagnostik mit GA-68 PSMA als auch die PET/CT mit 18F-PSMA kennengelernt und darüber hinaus noch ein Knochenzinti mit SPECT-CT und alles ohne Ergebnis. In der nuklearmedizinischen Literatur neueren Datums werden dazu folgende Ausführungen gemacht:"Es ist jedoch damit zu rechnen, dass in wenigen Fällen sich auch Patienten mit sehr hohen PSA-Werten vorstellen, deren Tumorläsionen kein PSMA exprimieren (z.B. neuroendokrine Farianten des PCa) und die somit mit der PSMA-Liganden PET-Bildgebung nicht darzustellen sind."
                  Aufgrund meiner raschen Verdopplungszeit und des hohen Gleasons-Scores habe ich mir jetzt einen Termin bei Prof. Haberkorn geben lassen, der ja wohl aufgrund der Forschung und klinischen Erfahrungen der Experte sein soll.

                  Gruß Klaus

                  Kommentar


                    Hallo Klaus,

                    heute habe ich Konrad (Hvielemi) zu seiner erneuten Befundung in der Abteilung des Prof. Haberkorns begleitet und bin gespannt auf das Ergebnis, das er sicher in den nächsten Stunden im Forum präsentieren wird.

                    Ich bin in der Tat sehr interessiert, weil ich nach wie vor für diese neue Diagnostik eher skeptisch eingestellt bin.

                    Wer nicht an die Zukunft denkt, wird keine haben
                    John Galsworthy

                    Gruß Harald

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                      Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
                      ein Indikator dafür, ob die beiden Medikamente wirken werden, ist, wie lange die Hormonblockade bei Dir gewirkt hat.
                      Hallo Malte,

                      ja, das habe ich auch schon an verschiedenen Stellen gelesen.
                      Bleiben aber immer noch die unbeantworteten Fragen: Beginn mit Enzal. oder Abi oder beides? Oder doch erst Chemo?
                      Dazu noch die Ungewissheit bezüglich Cross-Resistenzen!
                      Da gibt es meines Wissens noch keinerlei Erkenntnisse was die optimale Reihenfolge anbelangt.

                      Auch für Dich alles Gute!
                      Klaus
                      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                      Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                        Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                        Hallo Malte,

                        ja, das habe ich auch schon an verschiedenen Stellen gelesen.
                        Bleiben aber immer noch die unbeantworteten Fragen: Beginn mit Enzal. oder Abi oder beides? Oder doch erst Chemo?
                        Dazu noch die Ungewissheit bezüglich Cross-Resistenzen!
                        Da gibt es meines Wissens noch keinerlei Erkenntnisse was die optimale Reihenfolge anbelangt.

                        Auch für Dich alles Gute!
                        Klaus


                        Hallo Klaus,

                        zu der Therapie- bzw. Medikamentenfolge:

                        MalteR Beitrag 144 vom 15.06.



                        Hallo Fortgeschrittene,


                        von Mittwoch bis Freitag war ich auf der Jahrestagung des BPS. Am Freitag waren zwei von der Überschrift her, in meinen Augen, tolle Vorträge angekündigt:

                        1. "Optimale Therapiesequenz von Zytiga, Xtandi, Taxotere, Alpharadin, Sipuleucel-T", Prof. Dr. Merseburger, Lübeck

                        Das Ergebnis des Vortrages war, das es keine optimale Sequenz gibt! Sehr enttäuschend für mich und die anderen Zuhörer.
                        Warum eine solche Überschrift, wenn dann nur heiße Luft dabei herauskommt.

                        2. .....


                        Alles Gute!

                        MalteR

                        Kommentar


                          Lieber Malte, alle Interessierte,

                          vielleicht hilft uns die Wissenschaft etwas Weiter mit ihrer Datenlage.

                          Woher weiß der Betroffene, wenn er Bildgebung mit 68Ga-PSMA-PET macht, ob alle seine Metas PSMA exprimieren oder ob er nicht doch bereits zu diesem Zeitpunkt Metas hat, die nicht mittels PSMA detektiert werden können.
                          PSMAist ein Typ-II-Membranprotein, das sehr spezifisch von Prostata-Epithelzellen exprimiertwird. Initiale Studien zeigten eine signifikant erhöhte PSMA-Expression beim Prostata-Karzinom im Vergleich zum Prostata-Normalgewebe außerdem die Assoziation einer hohen PSMA Expression mit fortgeschrittenem Tumorstadium, besonders bei hormon-unabhängigemTumorwachstum. Das Vorhandensein von Metastasen und frühem Rezidiv nach Therapie. Die veröffentlichten Studien schlossen jedoch nur relativ kleine Patientengruppen ein, in denen häufig überproportional viele metastasierte oder sehr fortgeschrittene Tumorleiden zufinden waren.

                          Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) ist auch ein neues potenzielles Zielmolekül in der Therapie des Prostata-Karzinoms.


                          Eine PSMA-Expression wurde bei der großen Mehrheit der über 2.000 analysierten Prostatakarzinome gefunden und korrelierte mit unterschiedlichen klinisch-pathologischen Faktoren.

                          Während diese Assoziationen aus früheren Studien bekannt waren [15, 17, 19, 20],

                          erlaubte die hohe Anzahl an Karzinomen, die in diese Studie eingeschlossen waren, die Identifizierung einer Untergruppe von mehr als 180 Tumoren ohne jegliche nachweisbare PSMA-Expression.


                          Bemerkenswerterweise hatten diese Tumoren eine genauso schlechte

                          Prognosewie die Tumoren mit der höchsten PSMA-Expression.


                          PSMA-negative Prostata-Karzinome sind bisher nicht beschrieben worden. Dies könnte mit der durchgehend kleinen Größe früherer Studien, die normalerweise weniger als 200 Proben einschlossen, in Zusammenhang stehen.


                          Solch kleine Fallzahlen sind ganz offensichtlich nicht geeignet, um seltene Ereignisse festzustellen, die durch ein abweichendes molekulares Profil gekennzeichnet sind.


                          Dies trifft insbesondere auf negative IHC Ergebnisse zu. Es ist bekannt, dass eine gewisse Anzahl an Negativ-Ergebnissen in IHCStudien immer vorkommt – oft durch methodische Fehler verursacht. Beispielsweise kann eine nicht optimale Gewebefixierung in manchen Fällen zu einem Verlust der Antigenität

                          führen. Weil eine PSMA-Expression in allen normalen Prostata-Zellen bekannt ist [15,17, 33], wäre es möglich, dass in manchen Fällen PSMA-negative Ergebnisse als „falschnegativ“ interpretiert wurden und so möglicherweise von nachfolgenden Untersuchungen ausgeschlossen wurden.

                          In unserer Studie ist es sehr unwahrscheinlich, dass negative PSMA-Ergebnisse durch technische Fehler verursacht wurden: Nicht nur deshalb, weil ein Verlust der PSMA-Expression mit einer verringerten Lebenserwartung korrelierte (was für
                          einen Artefakt ungewöhnlich wäre), sondern auch, weil fast alle (174/186, 93 %) PSMA negativen Gewebespots deutlich immunreaktiv mit Ki67-Antikörpern waren.

                          Unserer Erfahrung nach ist die Ki67-Immunhistochemie gegenüber Gewebeartefakten ausgesprochen sensibel.

                          Die relativ schwache PSMA-Positivität in normalem Prostatagewebe, die in unserer und in früheren Studien gefunden wurde [14, 18, 34, 35], legt nahe, dass eine schwache PSMAExpression den physiologischen (normalen) Proteinlevel darstellen könnte.


                          Die Beobachtung, dass sowohl stark positive als auch komplett negative Tumoren eine besonders schlechte Prognose haben, ist auffällig.


                          Achtung jetzt:


                          Die physiologische Rolle von PSMA in Prostatagewebe ist bis jetzt nicht vollständigg eklärt. Vermutete Funktionen schließen eine Rolle

                          bei der Nährstoffaufnahme, der Zellmigration oder der Signaltransduktion ein [36, 37]. Die genannten Mechanismen würden mit einem Überlebensvorteil von PSMA überexprimierenden Zellen einhergehen und so die schlechte Prognose von stark PSMA positiven Karzinomen erklären.


                          Gleichzeitig zeigen aber unsere Daten, dass erhöhte PSMA-Level für die Entwicklung eines aggressiven Prostatakarzinoms offensichtlich nicht zwingend vorliegen müssen. Es bleibt allerdings unklar, ob aggressive PSMA-negative Tumoren denovo entstehen oder sekundär aus ehemals PSMA-überexprimierenden Tumoren.

                          Im ersten Fall könnte PSMA-Negativität Kennzeichen eines spezifischen Pathways in der Entwicklung des Prostatakarzinoms sein.


                          Im zweiten Fall könnte der Verlust der physiologischen PSMA-Expression als ein generelles Phänomen von Entdifferenzierung gesehen werden.


                          Aufgrund seiner hohen Spezifität für Prostatazellen und seiner häufigen Überexpression in Prostatakarzinomen besteht die Hoffnung, dass PSMA ein geeignetes therapeutisches Zielmolekül für Anti-Prostatakrebs-Medikamente darstellt. Unsere Ergebnisse mit über 90 % PSMA-positiven Tumoren bestärken diese Theorie.


                          Dennoch lässt das Ergebnis von fast 10 % PSMA-negativen Karzinomen vermuten, dass nicht alle Tumoren von Anti-PSMATherapien

                          profitieren würden. Prätherapeutische immunhistochemische Testungen beim
                          Prostatakarzinom könnten daher für die Entscheidung, ob eine solche Therapie durchgeführt werden soll, notwendig sein.

                          Im Hinblick auf eine mögliche Anti-PSMA-Therapie legen diese Daten nahe, dass molekulare Testungen notwendig sein könnten, um Patienten zu identifizieren, die von einer Anti- PSMA-Behandlung profitieren würden.


                          Weiteres bitte ich dem kompletten Link einer Doktorarbeit zu entnehmen, welche auf Basis von 2000 untersuchten Prostatakarzinomen beruhte und oben verkürzt wiedergegeben wurde.


                          http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2009/4269/pdf/Diss_Anna_Petersen.pdf


                          Gruss

                          Hans-J.

                          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                          Kommentar


                            Lieber Malte,

                            ich möchte dich auf die IRE Nanoknife Behandlung aufmerksam machen.

                            Und zwar bei Organen, wie Leber, Nieren u.a.


                            http://www.format.at/leben/gesundheit/nanoknife-mit-strom-krebs-377256


                            Von der FDA zugelassen und von der EU als Krankenkassenleistung definiert.

                            Lote es aus, ob es in Frage kommt und wo die meiste Erfahrung vorhanden ist in Deutschland. Heidelberg, Offenbach u.a.


                            Und hier auf eine Kombination von verschiedenen Therapien in Hannover:


                            http://www.krebs-nachrichten.de/praxis-details/neue-behandlungsmethode-fuer-patienten-mit-lebermetastasen-an-der-mhh.html


                            Meine besten Wünsche begleiten dich
                            Hans-J.

                            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                              Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
                              1. "Optimale Therapiesequenz von Zytiga, Xtandi, Taxotere, Alpharadin, Sipuleucel-T", Prof. Dr. Merseburger, Lübeck

                              Das Ergebnis des Vortrages war, das es keine optimale Sequenz gibt!
                              Lieber Malte, hallo in die Runde

                              Ich war am Mittwoch in Heidelberg zum PSMA-PET/CT
                              (das anschliessende PET/MRT m DKFZ wird nicht mehr angeboten).
                              Einerseits zum Staging, andererseits zur Prüfung, ob die PSMA-Radiorezeptorligandentherapie
                              nun nach Versagen von Xtandi eine Möglichkeit sei für mich, wenn ja, mit welchem Isotop.

                              Im Befundungsgespräch hinterher hat sich recht klar die Reihenfolge
                              Xtandi, Zytiga, Docetaxel, PSMA-Radiorezeptorligandentherapie herausgeschält.
                              Dies allerdings fallbezogen für mich. Da ich ja keine Knochenmetastasen habe
                              entfällt Alpharadin, und da ich eine ausgeprägte Hypokaliämie habe, war klar,
                              dass Xtandi vor, falls überhaupt Zytiga einzusetzen sei. Stets habe die früher
                              eingesetzte Therapie die längere Wirkung, als wenn dieselbe Therapie in einem
                              späteren Schritt eingesetzt werde. Dies wegen der fortschreitenden Selektion
                              resistenter und aggressiverer Zellstämme - so etwa.
                              Mehr dazu siehe in meinem Bericht zum PSMA-PET:


                              Weiterhin scheint zu gelten, dass die Therapiewege so vielfältig sind, wie
                              unsere Krankheit sich von Fall zu Fall unterschiedlich darstellt. Das ist nicht
                              anders, als bei der Wahl der Ersttherapie vor vielen Jahren, als uns auch
                              niemand mit Sicherheit sagen konnte, ob RPE, offen oder mit daVinci, oder
                              Bestrahlung, Perkutan oder mit Seeds etc. das Beste sei.

                              Enttäuschend war es, zur Kenntnis nehmen zu müssen, wie eher zurückhaltend
                              in Heidelberg die PSMA-Radiorezeptorligandentherapie heute eingeschätzt wird,
                              im Gegensatz zu vor drei Jahren, als noch von "spektakulären Ergebnissen"
                              die Rede war.

                              Carpe diem!
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                                PSMA-Radiorezeptorligandentherapie - Patientenerfahrung

                                Lieber Konrad,

                                durch deine Berichte war ich auf das Thema PSMA-Diagnostik und -Therapie aufmerksam geworden und durfte dich, Andreas und Harald in Ulm kennenlernen.
                                Mein Neffe - Onkologe - hat nun deinen aktuellen Bericht gelesen und zieht ein vorläufiges Fazit:


                                PSMA-Radiorezeptorligandentherapie - Patientenerfahrung

                                vielen Dank für den Beitrag, es zeigt sich wie unterschiedlich der gleiche Grundgedanke (Heranführen des Zellgifts via Rezeptor) in den Entitäten greift:

                                bei Mamma-Ca (T-DM1) und Hodgkin (Brentuximab) hui
                                beim Prostata-Ca wohl pfui (hab allerdings dazu noch nix genaues gelesen)



                                PD Dr. med. Ni. G.
                                Mit dem Wunsch, dass du bei den übrigen, internistischen Problemen Kurs halten kannst,
                                beste Grüße

                                Winfried

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