Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

PSMA-Therapien – Erfahrungsaustausch

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Hallo Winfried,

    bei Mamma-Ca (T-DM1) und Hodgkin (Brentuximab) hui
    beim Prostata-Ca wohl pfui (hab allerdings dazu noch nix genaues gelesen)
    Diese drastische Aussage sollte man nicht so stehen lassen!

    Die PSMA Diagnostik bietet durch erhebliche Vorteile, wenn man sie mit einiger Vorsicht anwendet. Was die PSMA Ligandentherapie anbelangt, da kenne ich durchaus positive Fälle!

    Ich glaube, es ist noch zu früh, um hierzu wirklich klare Aussagen zu treffen.

    Gruss, Klaus
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

    Kommentar


      Hallo Klaus,

      o.k., aber mir ging es um die Therapie.

      Gruss

      Winfried

      Kommentar


        Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen
        Hallo Klaus,

        o.k., aber mir ging es um die Therapie.

        Gruss

        Winfried

        Hallo Winfried,

        um die Therapie ging es mir auch, nur ich bin eben einer von ?? vielen/wenigen ?? bei denen diese Therapie nicht so dauerhaft und gründlich anschlägt, wie ich erhofft habe. Es ist halt so, dass es ein klinischer "Heilversuch" ist. Das muss ich mir im Nachgang immer wieder deutlich machen.

        Es scheint ja so zu sein, dass Herr Prof. Baum die Hoffnung nicht ganz aufgegeben hat, bei mir mittels 177Lu/PSMA doch noch weiterhin etwas zu bewirken. Und sei es eine Tumorlastreduzierung.

        Es wird Zeit, dass genauere Daten veröffentlich werden, denn in Bad Berka sind mittlerweile ca. 400 Patienten behandelt.

        @Klaus(A)

        Was hilft mir die beste Diagnostik mit PSMA, wenn eben nicht feststeht, dass alle Metastasen PSMA exprimieren. Auch von dem neuen PSMA617 aus Heidelberg wird gesagt, dass es selbst die kleinsten Metastasen detektiert: aber eben nur , wenn diese auch den PSMA-Rezeptor tragen. Und woher wissen wir das. Es ist leider so, dass auch hier gilt: wir müssen schauen wie sich das Therapieergebnis entwickelt.

        Herzliche Grüße

        MalteR

        Kommentar


          Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
          Was hilft mir die beste Diagnostik mit PSMA, wenn eben nicht feststeht, dass alle Metastasen PSMA exprimieren. Auch von dem neuen PSMA617 aus Heidelberg wird gesagt, dass es selbst die kleinsten Metastasen detektiert: aber eben nur , wenn diese auch den PSMA-Rezeptor tragen. Und woher wissen wir das. Es ist leider so, dass auch hier gilt: wir müssen schauen wie sich das Therapieergebnis entwickelt.

          Grüsse Dich, Malte!!

          Du hast volkommen recht, wenn Du auf das Dilemma hinweist, dass die vom Prinzip her geniale PSMA Diagnostik irgendie total "digital" ist:
          Exprimiert die Metastase PSMA funktioniert es hervorragend, exprimiert sie kein PSMA dann funktioniert es überhaupt nicht.

          Das bedeutet leider, dass man mindestens 2, besser 3 verschiedene Diagnostiken anwenden muss, um wirklich einigermassen sicher zu sein.

          Ein persönliches Beispiel:
          Hatte vor einiger Zeit F18 FDG Pet/CT gemacht: Ergebnis des PET - Knochenmetastasen in massa lateralis (Kreuzbein). CT sah nichts!
          Machte dann 3 Tesla MRT: Ergebnis - keine Metastase.
          Machte dann PSMA PET/CT: Ergebnis - keine Metastase im Kreuzbein aber 2 Lymphknotenmetastasen unter Schlüsselbein und im Bauchbereich, die das erste PET nicht gesehen hatte.
          Das PSMA PET war in meinem Fall offensichtlich die beste Diagnostik.

          Wäre wirklich interessant zu wissen, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass Metastasen kein PSMA exprimieren; sind es neuroendrokrine Metastasen....oder....? Gibt es gleichzeitig Metastasen, die PSMA exprimieren und andere, die das nicht tun?

          Auch ich meine, dass es wirklich an der Zeit ist, dass Bad Berka endlich die doch inzwischen grossen Erfahrungen einmal in einem Bericht zusammenfasst.

          Beste Grüsse,
          Klaus
          -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
          Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

          Kommentar


            Hallo Malte,
            hallo Klaus
            alle Interessierte

            interessante und kritische Fragen die offenbar auch in der ersten Euphorie der Theranostics jetzt aufgearbeitet werden.

            „Es sind bereits andere Wirkstoffe in der Entwicklung, die auf PSMA zielen und die sich mit starken sowie mit schwachen Strahlern koppeln lassen. Nur wenige haben sich aber als ideal herausgestellt: Sie sind zu instabil, reichern sich zu wenig in den Krebszellen an und waschen zu langsam aus gesunden Organen aus“, erklärt der Chemiker Prof. Dr. Klaus Kopka, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum.

            „PSMA-617 reichert sich hingegen stark in Tumoren und Metastasen an und wird gut in den Krebszellen gespeichert. Damit lässt sich Prostatakrebs sozusagen von innen heraus bestrahlen.“
            Matthias Eder, die Radiochemikerin Martina Benešová, Klaus Kopka, Uwe Haberkorn und Mitarbeiter wurden nun in Baltimore, USA, bei der Konferenz der Internationalen Gesellschaft für Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung für die Entwicklung von PSMA-617 mit der Auszeichnung „Image of the Year“ und dem Berson-Yalow Award ausgezeichnet.
            Nun ja, schauen wir uns noch einmal die derzeitig veröffentlichten Daten an:
            Die PET/CT mit dem PSMA-Liganden 68Ga-PSMA-11 gilt als Durchbruch in der Diagnostik des rezidivierenden Prostatakarzinoms (PCa) und hat sich seit seiner klinischen Einführung im Mai 2011 rasch national und international verbreitet. Die meisten PCa-Metastasen sind 3 h p. i. deutlicher zu sehen als in früheren Aufnahmen. Die PSMA-Liganden PET/CT hat sich gegenüber der etablierten Cholin-PET/CT sowohl bei der Speicherintensität als auch beim Kontrast der PCa-Herde v. a. bei niedrigen PSA-Werten und hohem Gleason-Score (GSC) als signifikant überlegen gezeigt. Eine weitere Analyse bei 319 Patienten, bei denen eine PSMA-Liganden PET/CT durchgeführt wurde, ergab bei 82,8% zumindest einen PCa-typischen Befund. Die Wahrscheinlichkeit der Detektion von PCa-Herden stieg erwartungsgemäß mit der PSA-Höhe. Unter einem PSA-Wert von 0,5 ng/ml betrug die Wahrscheinlichkeit, zumindest einen Tumorherd in der 68Ga-PSMA-Liganden PET/CT zu entdecken, ca. 50% und stieg mit der PSA-Höhe rasch an. Bei der Gesamtheit des Patientenkollektivs konnte bez. der Detektionswahrscheinlichkeit für PCa-Herde kein signifikanter Unterschied zwischen höheren und niedrigeren GSC festgestellt werden. Patienten mit laufender Androgen-Entzugstherapie (ADT) wiesen jedoch signifikant häufiger einen pathologischen Befund in der PSMA-Liganden PET/CT auf. Bei der patientenbasierten Analyse wurde eine Sensitivität von 88,1% und bei der herd-basierten Analyse eine Sensitivität, Spezifität, negativer und positiver prädiktiver Werte von 76,6, 100, 91,4 und 100% berechnet. Bei 40% der nachbeobachteten Patienten wurde im Anschluss an die PSMA-Liganden PET/CT eine lokale anstatt einer systemischen Therapie durchgeführt.
            .............und weiter

            Der ganze Link mit allen Quellen:


            Die Diagnostik ist aus meiner Sicht wesentlich besser geworden durch PSMA.
            Es hinkt an einer adäquaten nachlaufenden Therapie, hier sind offenbar noch Verbesserungen möglich und im Gange.
            Auch müssen wir Betroffene zur Kenntnis nehmen, dass das PET/CT nur Metastasen ab einer gewissen Größe detektieren kann.

            Vielleicht ist dieses Radiopharmakon besser geeignet als Lu177.

            Radiopharmakon Actinium-225
            Zum Radiopharmakon wird PSMA-617 durch Markierung mit stärker strahlenden Radioisotopen wie Lutetium-177 oder Actinium-225. Das Radiopharmakon wird selektiv von den Prostatakrebs-Zellen aufgenommen. Diese werden dann von innen heraus bestrahlt und damit zerstört. Im Universitätsklinikum Heidelberg wurden im Rahmen individueller Heilversuche bereits Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs mit radioaktiv markiertem PSMA-617 behandelt.
            Nach Therapie mit Lu-177-markiertem PSMA-617 sank bei etwa 70% der Patienten der PSA-Spiegel stark ab, nach Behandlung mit Ac-225-markiertem PSMA-617 fiel der PSA-Spiegel sogar bei allen Patienten. PET/CT-Aufnahmen bestätigten darüber hinaus, dass die Metastasen kleiner wurden oder gar nicht mehr nachweisbar waren.
            Alternativ binden die Forscher auch das therapeutische Radionuklid Actininium 225 ein.
            Dieses Radiopharmakon wird von Tumorzellen, die das Zielmolekül PSMA tragen, aufgenommen und zerstört sie von innen. Besonders für Patienten mit hormonresistenten Prostatakarzinomen, die schwierig zu behandeln sind, könnte es eine vielversprechende Behandlungsalternative sein.

            Actinium 225 ist ein Zwitter, nämlich ein Alpha und ein Beta Strahler
            Actinium Eigenschaften                                      


            Hieraus entnehme ich, dass in der Therapie noch Verbesserungen anstehen und das Problem offenbar auch erkannt ist.

            Die Frage ist ob unter hormonresistent ( Kann ich als homonresistent = kastrationsresistenz unterstellen ?) Wie verhält sich die TZ-Population

            neuroendokrine
            Tumorstammzellen
            ruhende TZ/Gewebe in GO ( Schläferzellen )

            bei der Theranostic.

            Ich glaube, dass wollte auch Klaus ansprechen.

            Weiterhin meine ich, dass sich die Therapieformen in Zukunft auf Basis des PSMA Eiweiß noch weiterentwickeln muß, ohne Zweifel ein gravierender Fortschritt zu den systemischen Ganzkörpertherapien wie z.B. Zytostatika. Aber Malte's Erfahrungen mahnen zur Vorsicht.

            Gruss
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

            Kommentar


              Hallo Hans J.

              Dazu nur ein kurzer, fiebriger Einwurf aus dem Lappländischen Zentralspital in Rovaniemi:

              Neulich in Heidelberg, nach dem PSMA-PET habe ich mich intensiv unterhalten können
              mit Dr. K., der dort die PSMA-Therapien durchführt.

              Er riet mir dringend, jede andere Therapiemöglichkeit auszureizen, bevor er die
              PSMA-Therapie anwenden würde als "Heilversuch". Dies schliesst auch Docetaxel
              mit ein.

              Wenn PSMA-Radiorezeptorligandentherapie, dann zunächst mit Lutetium, denn Actinium
              als α-Strahler sei viel aggresiver, was zwar erhöhte Therapieerfolge verspreche, aber
              eben auch viel aggressiver sei in Bezug auf die bei mir starken Anreicherungen in
              den Speicheldrüsen, und die Exposition der Nieren im Laufe des Ausscheidungsvorganges.

              Bei beiden Varianten sei die Dosis in den Nieren kritisch, weswegen mehr als drei
              Anwendungen kaum zu machen seien, ohne die Nieren irreversibel zu schädigen.
              Ich zeige hierzu noch einmal diesen Auszug aus meinem PSMA-PET von vor drei
              Jahren, da mir die neuen Bilder hier am Polarkreis noch nicht zur Verfügung stehen:



              Falls bei Euch das Bild auch nicht zu sehen ist, kann man es auf Seite 12
              in Beitrag #111 betrachten.



              Rot ist sehr starke Anreicherung, wobei in der Blase vor allem der Urin
              leuchtet und nicht das Gewebe. In diesem Schnitt sind die Metastasen nur
              als schwaches Leuchten zu sehen. (In anderen Schnitten, z.B. [4] leuchten
              sie rot, entsprechend einem hohen SUV, doch hier sieht mal die
              Beidseitigkeit des Befalles, was der Grund für die Wahl dieses Bildes war.)

              Bei meinen Wachstumsraten (VZ) von PSA und Metastasenvolumen wäre
              diese Therapie eher ein Tropfen auf einen heissen Stein, aber immerhin dies.
              So bleibt die PSMA-Therapie weiter auf meinem Radar, aber eben ganz nach
              hinten verschoben. Einige Wochen oder gar Monate Aufschub sind, wenn
              es eng wird, doch mehr als nichts.


              Nachdem vor drei Jahren eine gewisse Euphorie zu herrschen schien, sieht es aus,
              als sei man in Heidelberg nun zurückhaltender geworden als etwa in Bad Berka.
              Mein damals in Hinblick auf die α-Strahlen geprägter Spruch "Spritze rein und gut ist"
              wird sich mit PSMA-Liganden so (noch?) nicht realisieren lassen.

              Carpe diem!
              Konrad
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

              Kommentar


                Hallo Konrad,

                Dazu nur ein kurzer, fiebriger Einwurf aus dem Lappländischen Zentralspital in Rovaniemi:
                Das ist natürlich nicht so schön im Urlaub. Gute Besserung. Oder machst du eine Fiebertherapie?

                Du befindest dich in einer schwierigen Situation, natürlich sind deine VD Zeiten kurz und du hast Handlungsbedarf.
                Ich gehe davon aus, dass du alle Möglichkeiten ausgelotet hast, lokal an die Lymphknoten M. zu kommen um die Tumorlast zu senken.
                Diese Tumorlastreduzierung wird aus meiner Sicht viel zu wenig von Uro/Onkologen präferiert. Statt dessen wird immer wieder auf die systemische Erkrankung hingewiesen.

                Das war bei mir nicht anders.
                Und immer wieder hat sich bei mir die VD verkürzt und zwar gravierend.
                Bis ich den sehr einsamen Entschluss gefasst habe, die Hot Spots der Knochenmetastasen zu abladieren mit MRg Fus Hifu und dann erst systemisch ranzugehen.

                Was habe ich getan um meine Speicheldrüsen/Nieren zu schützen bei dem Alphastrahler Xofigo. 400 ug Seelen, leichter Grüntee ohne Ende zum spülen, 15 gr. Kurkuma ähnlich Wikuto für die Leber, jeden Tag. Und das nach Rückfrage und Absprache mit einer klugen Biologie Ärztin aus Bonn. Sie gab mir 400 Ug Seelen vor.

                Ich hatte Knochenschmerzen durch die Therapie aber von anderen NW und schlechten Leber-Nierenwerte blieb ich verschont. Natürlich war das Blutbild vermindert, hat sich aber wieder sehr gut erholt. Auch meine gebeutelten Speicheldrüsen sind in Ordnung geblieben.

                Ich weiß Konrad, Gespräche über diese Mittel blockst du ab, studierst du aber einmal die STUDIENLAGE dazu, wirst du erstaunt sein was diese Mittel bewirken können.
                Aber du solltest alle Ressourcen nutzen, welche ohne NW etwas bringen könnten.
                Wenn es dir dadurch gelänge LQ und Lebenszeit - außerhalb einer Therapie - zu gewinnen - ein Treffer -

                Das Bemühen der Uro/Onkologenschaft eine Therapiesequenz zu kommunizieren und Kombinationen im Pack anzubieten, findet nicht meine Zustimmung.
                Ihre Mittel waren überwiegend einzeln zugelassen worden und wenn jetzt durch Kombipack und Sequenz nachgebessert wird, muß auch Kritik laut werden.
                Letztlich muß es auch der Betroffene ertragen und nicht die Ärzte.

                Du bist sehr stark schulmedizinisch ausgerichtet und wahrscheinlich wirst du auf die systemische Chemo wollen. Das ist aber genau der Weg den ich zu aller, aller letzt evtl. gehen würde. Dein Werdegang ist mir nicht fremd und glaube mir - frag auch Harald - wie viele Betroffene diesen Weg später sehr bereut haben, weil nichts mehr zum zusetzen, kein Immunsystem, keine LQ und sehr viel Zeit in die Therapien der Nebenwirkungen investieren mussten.

                Jedoch die Entscheidung hat der Betroffene, er sollte auch alle möglichen Therapieformen ausloten, die Tumorlast zu senken. Weiter oben habe ich die Radiochemotherapie mit einigen Links - bei Malte - eingestellt.
                Weiterhin sehe ich auch, dass die Einhaltung bestimmter Therapiesequenzen nicht für dich das optimale sein kann, denn die starren Leitlinien entsprechen nicht deinem heterogenen PCa. Aber das haben wir ja schon diskutiert.

                Egal, welche Entscheidung, du wirst sie treffen müssen und auch die NW ertragen.

                Wir sind nicht immer gleicher Meinung, jedoch in deinem Falle wünsche ich dir eine glückliche Hand und flotte Genesung in deinem Hause.

                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                Kommentar


                  Hallo Forum,

                  wie ging es weiter? Gestern bin ich aus Bad Berka zurück gekommen. Allerdingswar ich nicht zu einer 177Lu-Behandlung dort, sondern zum ersten - von wohl vier - Behandlungsdurchgang/gängen meiner nun mittlerweile disseminierten Lebermetastasen. Es waren mal nur drei Herde, aber die Zeit läuft. Es wurde eine Chemoembolisation gemacht. Da die Schmerzmittel etwas verzögert in der Pflegeabteilung gegeben wurden, habe ich mal wieder erlebt, welche Schmerzen eine solche Behandlung verursacht. Am 20.10. steht der zweite Durchgang an. Zytiga - seit dem 11.07.15 - wirkt, und da es systemisch wirkt, scheint es anhand der Bildgebung insgesamt ein Stillstand zu geben. Mit Ausnahme einer Knochenmetastase LWK2, bei der nicht nur ich überlege, sie einer gesonderten Bestrahlung zu unterziehen. Alle anderen bekannten Knochenmetastasen hatten kein Uptake und ruhen - wohl immer noch aufgrund meiner Behandlung mit MRgFUS im März 2014 bei Dr. Lövey in Bottrop.

                  Mehr zufällig hatte ich die Möglichkeit mit Herrn Dr. Kulkarni - der Wissentschaftler im Team von Prof. Baum - und dem Prof. selber zu sprechen. Dr. Kulkarni sagte mir, dass die Veröffentlichung der Resultate nun kurz bevorsteht, leider muss er den Bericht um 1000 Worte kürzen, da zu lang. Wie bei allen Strahlern scheint es auch hier ein Problem zu sein, dass auf die Knochenmarksreserven zu achten ist. Ein mir gut bekannter Betroffener aus unserem Verein, der zur gleichen Zeit zum Restaging dort war, wurde auch nicht der vierten Behandlungssequenz unterzogen, sondern bist März nächsten Jahres entlassen mit der Therapieempfehlung Zytiga/Xtandi.

                  Herr Prof. Baum hat sich die Zeit genommen, meine aktuellen Befunde anzusehen und zu bewerten, obwohl ich nicht Patient seiner Abteilung war. Er war sehr angetan vom Zustand meiner Leber und auch davon, dass die Entwicklung in den Nebennieren zu Stillstand gekommen ist - vorher progredient. Der aktive LWK2 wurde angesprochen und ansonsten - wie bereits o.g. - Stillstand der Rechtspflege, wie man so sagt. Hauptaugenmerk liegt auf der Leber. Aufgrund der am 15.09.gemachten Bildgebung bei Frau Prof. Franzius in Bremen mit einem mr/PET/68Ga/PSMA war für ihn auch deutlich zu erkennen, dass die PSMA Rezeptoren wieder zugenommen haben, sodass ich die Chance auf eine vierte Behandlung mit 177Lu habe.

                  Mir geht es soweit gut.

                  Alles Gute an die Mitbetroffenen!

                  MalteR

                  Kommentar


                    Zitat von MalteR
                    Mir geht es soweit gut.
                    Lieber Malte,

                    vielen Dank für Deinen einmal mehr aufschlußreichen Bericht, der auch den angekündigten verkürzten Bericht über die Resultate der Behandlungen in Bad Berka zum Inhalt hat.

                    Dass es Dir soweit gut geht, haben die Teilnehmer am Treffen in Fahrdorf vom 11.9.2015 bis zum 13.9.2015 täglich erleben können. Immerhin hast Du mit Deiner Frau ohne erkennbare Probleme Fahrradtouren an der Schlei und um die Schlei herum abgespult. Du hast stets gute Laune verbreitet, und allein das ist ein wichtiges Indiz dafür, dass Du auch die nächsten anstehenden Therapiewege trotz geschilderten Schmerzen gut überstehen wirst. Ich meine sogar, Deine Anwesenheit in Fahrdorf hat Deiner Seele gut getan. Und wenn die Seele trotz des Wissens um mögliche Probleme frohlockt, kann der Körper neue Kraft tanken, um den nächsten Anforderungen gewachsen zu sein.

                    Zitat von MalteR
                    dass die PSMA Rezeptoren wieder zugenommen haben, sodass ich die Chance auf eine vierte Behandlung mit 177Lu habe.
                    Das, lieber Malte wünsche ich Dir.

                    "Das sicherste Mittel, ein freundschaftliches Verhältnis zu hegen und zu erhalten, finde ich darin, daß man sich wechselweise mitteile, was man tut. Denn die Menschen treffen viel mehr zusammen in dem, was sie tun, als in dem, was sie denken"
                    (Johann Wolfgang von Goethe)

                    Herzliche Grüße

                    Harald

                    Kommentar


                      Hallo Fortgeschrittene,

                      seit heute befinde ich mich wieder in Bad Berka. Allerdings nicht wegen einer Lu177 Behandlung, sondern um den dritten Durchgang der
                      Chemoembolisation zu machen. Ein Ziel für mich ist es, feststellen zulassen, ob es eine Immunreaktion gegeben hat.

                      Der PSA ist per 2.12.15 weiter von 9,18 auf 6,26 gefallen (gut ein Monat). Allerdings habe ich einen ziemlich hohen Entzündungswert und das
                      Kreatinin steht bei 3,35, was auch nicht gerade beruhigend ist.
                      Das Zytiga wirkt still vor sich hin, aber leider habe ich als Nachwehen der Behandlung mit Lu177 immer einen ziemlich trockenen Mund,
                      will sagen: Die Speicheldrüsen haben unter Lu177 wohl mehr gelitten, als ich anfänglich glaubte, was insbesondere bei der vier wöchigen Auszeit in Südafrika zur Geltung kam.

                      Herzliche Grüße

                      MalteR

                      Kommentar


                        Die PSA-Kurven von MalteR und PeterP sind abrupt abgebrochen.
                        Mutig waren sie vorangegangen mit der PSMA-RLT und haben
                        uns wertvolle Informationen gegeben.
                        DANKE euch Beiden, auch wenn ihr das nicht mehr lesen könnt.

                        Seit September 2016 bin ich mit dem in diesem Thread erarbeiteten
                        Wissen fünfmal nach Heidelberg gepilgert. Zuerst hab ich aufgrund
                        einer Fehleinschätzung Yttrium90 bekommen, mit den entsprechenden
                        Nebenwirkungen auf den Dickdarm, dann dreimal recht problemlos
                        das mittlerweile als Standard etablierte Lutetium177, und schliesslich,
                        quasi zum Abschluss, die volle Dröhnung mit dem alpha-Strahler
                        Actinium225.

                        Meine Berichterstattung zu Letzterem beginnt hier:


                        Auf mehr als ein Jahr konnte ich zuvor die Therapiezeit mit den beta-Strahlern
                        dehnen, indem ich (mit einer dummen Ausnahme) jeweils wartete, bis
                        der PSA-Verlauf den Nadir überschritten hat und nennenswert gewachsen
                        war. Dies im Gegensatz zu der schematischen Wiederholung der Therapie
                        alle zwei Monate, wie ärztlicherseits vorgeschlagen.
                        Dass ich PSA-Senkungen bis auf 7% des Ausgangswertes erleben durfte,
                        war wohl auch bedingt durch die extrem kurzen PSA-Verdoppelungszeiten,
                        die den Krebs scheinbar angreifbarer gemacht haben.

                        Am kommenden Montag gibt es wieder eine PSA-Messung.
                        Wenn die Entwicklung so weitergeht, wie man das von dem äusserst
                        aggressiven Actinium225 erwartet, wird sich das PSA noch über viele
                        Wochen abwärts bewegen. Dann ist Schluss mit der PSMA-Therapie,
                        und ich werde mich anderen Horizonten zuwenden müssen, wenn
                        denn die angegriffenen Blutwerte und die enorme Schwächung dies
                        zulassen.


                        Ich werde weiterhin ausführlich in dem verlinkten Thema berichten
                        und auch hier Zwischenberichte zum Ausklang der PSMA-RLT geben.


                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                        Kommentar


                          Hallo Konrad,

                          natürlich macht es Sinn, dass Du nun Deine weiteren Erfahrungsberichte in Sachen PSMA-Therapien an diesen: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...6850#post76850 thread anhängen wirst, anstatt in Deinem ursprünglichen: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...0946#post60946 thread mit der Berichterstattung fortzufahren.

                          Dennoch würde es nach meiner Meinung der Übersichtlichkeit dienen, wenn Du dann auch parallel berichten würdest.

                          P.S.: Eben begreife ich, dass Du das ohnehin so geplant hast.

                          Gruß Harald

                          Kommentar


                            LowRoad hat hier https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...428#post105428
                            ASCO-Berichte übersetzt zur PSMA-RLT mit Lu177 (aus München) und Ac225
                            (aus Heidelberg, wo Actinium exclusiv eingesetzt wird).

                            Darauf antwortend und meine Erfahrungen zusammenfassend hab ich dies geschrieben:

                            Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                            ... ein paar Bemerkungen zu den PSMA-RLT mit beta- und alpa-Strahlern:

                            Ich hab ja beides bekommen im Verlaufe der letzten anderthalb Jahre
                            und dabei die folgenden Beobachtungen gemacht betreffend der Wirkung.
                            (Siehe auch Daten, Grafik und Bericht auf myprostate.eu, Anhänge [1], [2])

                            beta-Strahler, also Yttrium90 und das übliche Lutetium177, wirken umso besser,
                            je höher das PSA bzw. je grösser die Metastasen sind.
                            Grund: Die Betastrahler reichen über einige Millimeter, womit wenig Energie
                            per Strecke abgebaut wird. Sind die Metastasen klein, strahlt viel Energie über
                            das Zielvolumen hinaus und geht verloren oder richtet gar Nebenwirkungen
                            in benachbarten Organen an. Die rund 11mm Reichweite von Y90 reichten
                            aus, mir erhebliche Darmprobleme zu verursachen. Lu177 strahlt nur etwa
                            2mm weit und ist somit deutlich schonender für benachbarte Organe.

                            So hab ich mit Y90 bei einem PSA von 30ng/ml einen Nadir von 2.1 erreicht,
                            entsprechend etwa 7% des Ausgangswertes.
                            Mit Lu177 ging es von 5.5 runter auf 1.3, also nur grad ein Viertel. Hätte ich
                            länger zugewartet, bis etwa 50ng/ml erreicht worden wären, wäre das PSA
                            deutlich mehr gesunken. Das nächste mal bei 53ng/ml hatte ich mich aber
                            überschwätzen lassen, bereits nach zwei Monaten die nächste Therapie folgen
                            zu lassen. Da war das PSA bei 2.4, entsprechend 4.5%. Von da sank in der Folge
                            das PSA trotz neuer Dröhnung nur noch auf 0.49, also grad mal ein Fünftel.
                            Diese letzte Lu177-Therapie war für wohl die Katz; Dies bei voller Dröhnung
                            auf Tränen- und Speicheldrüsen.

                            Mit Actinium225 spielt die Höhe des PSA bzw. der Ø der Metastasen wohl nur
                            eine geringe Rolle: Die Strahlung reicht im Gewebe nur wenige μm weit,
                            geht also auch in einer Micrometastase nicht nach aussen verloren.
                            So habe ich bei einem PSA von nur 4.8 einen Nadir von 0.5 erreicht, also
                            einen Zehntel des Ausgangswertes. Dies ohne jegliche Nebenwirkungen im
                            Bereich der Metastasen. Grund für die frühe Therapie: Actinium225 gibt es
                            nur alle zwei Monate, und so lange konnte ich nicht warten.


                            Was anderes sind die Nebenwirkungen auf Tränen- und Speicheldrüsen,
                            Nasenschleimhäuten etc. Leider wird auch hier PSMA gebunden (Mein Rat:
                            Man warte einen höheren PSA-Wert ab und lasse sich die PSMA-Lu177-RLT
                            verabreichen. Damit erreicht man wohl die gleiche prozentuale und zeitliche
                            Wirkung wie mit Ac225.
                            Auch hier gilt: Je kürzer die Strahlenweite im Gewebe, desto mehr
                            Wirkung. Xerostomie (Mundtrockenheit) und ausgetrocknete Tränendrüsen
                            sind mit Ac225 deutlich heftiger, als mit Lu177 oder Y90.

                            Dies ist der Grund, warum PSMA-Ac225 in Heidelberg nur weit fortge-
                            schrittene Patienten verabreicht wird. Sonst verwendet man wie überall
                            das 'mildere' Lu177. (Y90 halte ich aufgrund der hohen Strahlweite und
                            damit Toxizität für veraltet, auch wenn ich damit gute Werte erreichte.)


                            Ein Vorteil von Ac225 für Selbstzahler und Eilige sei trotzdem nicht verschwiegen:
                            In reduzierter Dosis bekommt man das ambulant, ohne teuren Quarantäneaufenthalt.

                            Dafür hat Lu177 den Vorteil, dass es auch Gammastrahlen emittiert,
                            mit denen man die Bindung im Szintigramm bildlich darstellen kann.



                            Das kann kein anderes Radioisotop.


                            Mein Rat:
                            Man warte einen höheren PSA-Wert ab und lasse sich die PSMA-Lu177-RLT
                            verabreichen. Damit erreicht man wohl die gleiche oder gar bessere
                            prozentuale und zeitliche
                            Wirkung wie mit Ac225.
                            Das 'Müesli' mit den Atomgewichten von Lu177 und Y90 hab ich im Zitat bereinigt.

                            Konrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                            Kommentar


                              Hallo Konrad,

                              zur Abrundung und zum Nachlesen für Insider und auch betroffene Patienten nachstehend einige Links:





                              The aim of this study was to develop a treatment protocol for 225Ac-PSMA-617 α-radiation therapy in advanced-stage, metastatic castration-resistant prostate cancer patients with prostate-specific membrane antigen (PSMA)-positive tumor phenotype. Methods: A dosimetry estimate was ca …


                              Beim Rückblick auf das Jahr 2007 stieß ich auch auf diesen: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...6505#post16505 Forumsthread, in dem erstmals der Dir geläufige Prof. Dr. med. Uwe Haberkorn eingeblendet war. Von den teilnehmenden Diskutanten sind inzwischen leider 3 verstorben. Wie schnell doch die Zeit vergeht.

                              Beste Grüße

                              Harald

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X