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    SPIEGELonline wieder mal zu unserem Thema


    #2
    Hallo Leute!

    An diesem Thema und an der Diskussion stören mich ein paar Dinge, die unverständlich sind. Eigentlich ist diese Studie der Offenbarungseid der Urologen. Mit dem PSA-Test könnte man den Urologen ein Werkzeug in die Hand geben, mit dem sie mit ausreichender Sicherheit Leben retten könnten. Wenn man eine größere Gruppe als bisher testet, ist es eine normale Folge, dass auch mehr Tumoren entdeckt werden. Aber die größere Anzahl von Tumoren ist nicht die Ursache von Übertherapien. Therapien werden immer noch vom Patienten zusammen mit seinem Arzt entschieden (hoffentlich ist es auch so!). Und an dieser Stelle versagt die Medizin. Sowohl Ärzte wie auch Betroffene werden nicht ausreichend genug darüber informiert und aufgeklärt, was signifikante und insignifikante Tumoren sind, welche Therapien es gibt und welche Risiken. Solange in unsere Beratungsstunde Betroffene kommen, bei denen insignifikante Tumoren unter vermeintlichem Zeitdruck entnommen werden, solange habe ich kaum Hoffnung, dass sich die Zahl der Übertherapien verbessert. Solange die Diagnose Prostatakarzinom automatisch mit Impotenz, Inkontinenz und Tod verbunden wird, solange werden Ärzte und Patienten in Panik falsche Entscheidungen treffen. Solange nach Diagnosestellung nur wenige Minuten zur Aufklärung des Betroffenen bleiben, solange werden diese Betroffenen nicht verstehen, was ein PCa ist.

    Ich schreibe dies als Jemand, der eine Chance auf Heilung gehabt hätte, wenn ich nur rechtzeitig diagnostiziert worden wäre. Und wenn ich mir meine heutigen Nebenwirkungen ansehe, dann würde ich liebend gerne diese in der Hoffnung auf Heilung gegen die Nebenwirkungen einer Prostatektomie oder einer Bestrahlung eintauschen, selbst auf die Gefahr einer Übertherapie. Ich halte es eh für ethisch sehr fraglich, wenn die Nebenwirkungen einer Gruppe mit dem Tod einer anderen Gruppe verglichen wird. Da käme man automatisch zu der Frage, welches Maß an Übertherapien kann die Gesellschaft dulden, um einem Menschen das Leben zu retten?

    Liebe Grüße
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

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      #3
      Sehr richtig, Günther.......

      Hierzu ergänzend noch das.......



      Gruss

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        #4
        Nutzen von PSA-Test NACH Diagnose



        Die Gesamtsterblichkeit unterschied sich nicht zwischen beiden Gruppen.
        Das hatten die Forscher jedoch gar nicht erwartet -
        dafür ist Prostatakrebs eine zu seltene Todesursache.
        Mt diesem Satz kann man das ganze Gedöns um die Früherkennung
        per PSA-Test ad Acta legen. Es bringt ganz einfach nichts.
        Das mag zwar manchem aus Betroffenheit anders erscheinen.
        Aber wenn Günter schreibt, er hätte eine Chance auf Heilung gehabt,
        wenn er nur rechtzeitig diagnostiziert worden wäre (was zu beweisen
        wäre), halte ich dem entgegen:

        Kaum jemand wird ein derart umfangreiches PSA-Früherkennungs-
        Programm gehabt haben, wie ich, dennoch hab ich nun CRPCa
        und eine gute Chance, daran zugrunde zu gehen. Nicht mal mit
        feinster mathematischer Analyse [3] hätte man die früh eingetretene
        Metastasierung erkennen können.

        Liebe Freunde:
        Aus diesen beiden oder anderen Einzelfällen lässt sich gar nichts ableiten,
        aus der Statistik hingegen schon, und die sagt nunmal, dass PSA zur
        Früherkennung ganz einfach nix taugt. PSA ist ein wunderbarer
        Marker für die Zeit NACH der Diagnose, zur Überwachung von
        Therapie und kontrolliertem Nichtstun (AS).

        Für Risikogruppen mag die Bilanz der Früherkennung etwas
        besser aussehen. Ich hab meine Söhne auf diese Möglichkeit
        aufmerksam gemacht, werde aber nicht darauf drängen,
        dass sie das wahrnehmen.

        Carpe diem!
        Hvielemi / Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #5
          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
          Liebe Freunde:
          Aus diesen beiden oder anderen Einzelfällen lässt sich gar nichts ableiten,
          aus der Statistik hingegen schon, und die sagt nunmal, dass PSA zur
          Früherkennung ganz einfach nix taugt. PSA ist ein wunderbarer
          Marker für die Zeit NACH der Diagnose, zur Überwachung von
          Therapie und kontrolliertem Nichtstun (AS).
          Dem kann ich nur zustimmen liebster Konrad.

          Wie schon zu oft erwähnt, gepostet, mangelt es ganz einfach an einer ädäquaten " PSA-Früherkennungs"- Aufklärung.

          Gruß Helmut

          Kommentar


            #6
            ERSPC bestätigt vorhandenes Wissen

            Hier der Link zum Summary des Originalartikels in "Lancet" zur ERSPC-Studie:

            Fulltext kostet als PDF $31.50

            Hier, was die NZZ dazu schreibt, in etwa eine deutschsprachige Wiedergabe
            des Summary von "Lancet":


            Der Artikel endet mt einem Link zum umfangreichen Bericht des Swiss Medical Board
            "Stellenwert des PSA-Wertes bei der Früherkennung des Prostatakarzinoms",
            in dem die bis 2011 bestehenden Studien bewertet worden sind:
            Zitat von NZZ
            Im Ergebnis bestätigt ERSPC vorhandenes Wissen - leider.

            Carpe diem!
            Hvielemi / Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Moin,
              Quote:
              Interpretation
              In this update the ERSPC confirms a substantial reduction in prostate cancer mortality attributable to testing of PSA, with a substantially increased absolute effect at 13 years compared with findings after 9 and 11 years. Despite our findings, further quantification of harms and their reduction are still considered a prerequisite for the introduction of populated-based screening.
              unquote:
              dem folgen die aktuellen S3 Leitlinien
              Gruss aus Tornesch
              Guenther
              SHG Prostatakrebs Pinneberg
              Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
              Serve To Lead

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