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Neues aus DNA, Genom und Forschungspools beim Prostatakarzinom

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    #91
    Franz,

    da ich nichts über die Behandlung des Primärtumors gelesen habe, gehe ich davon aus, dass du außer ADT 1 und Chemo noch nichts Weiteres unternommen hast.
    Auch eine Diagnostik, wo und wieviel an M1 Situation vorherrscht, vermisse ich genau.

    Radiologie, Nuklearmedizin: Metastasen im Beckenknochen, Lymphknoten, Lunge
    Wenn du bisher nur systemisch vorgegangen bist, würde ich mir überlegen wollen, ob in der ADT Phase erst einmal der Primärtumor und so gar - bei Vorliegen einer Oligometastasierung -
    diese weitgehend reduziert werden könnten. Step for step. Hier liegt doch noch eine Oligometastasierung vor?

    Die Kombi ADT + Chemo gibt dir jetzt etwas Luft darüber nachzudenken, es macht Sinn sich mit der Tumorlastsenkung zu befassen.
    Nur eines muß klar sein, jede Intermittierung wird immer wieder up and downs des PSA zur Folge haben. Vergiss den PSA Nadir Wettbewerb hier und präferiere die Bildgebung mit in deinem Überlegungen.

    Mein Ziel war immer, die Tumorlastsenkung so weit zu präferieren, dass ich Spielraum für die Intermittierung hatte. Dazu sehe ich im Moment bei dir noch keine idealen Bedingungen vorliegen.
    Aber wenn du die Metastasen angehen würdest, sieht das doch schon viel besser aus.
    Packe es einfach an. Nur Mut, die Bestrahlungstechnik ist Welten entfernt von dem Stand vor 10 Jahren.

    Danke, ebenso
    Hans-J.
    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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      #92
      Hans-J.,
      erst mal etwas schwarzer Humor: Oligometastasierung das wäre ein Traum für mich!

      Aber aus meinen CT-Befunden: "multiple intrapulmonale Metastasen in allen Segmenten bis max. 1,8 cm durchmessend" und an anderer Stelle: "es befinden sich in den erfassten Bereichen unzählige dieser Rundherde".
      Dazu üppige lymphogene Metastasierung, Knochenmetastasen nur einmal im Beckenbereich. Der Urologe der Zweitmeinung sagte, dass aufgrund meiner üppigen Metastasierung der PSA wohl deutlich über den gemessenen 1000 (Meßbereichende Labor) liegen müsste!

      Hormonentzug und Chemo waren bisher sehr erfolgreich, die Metastasen sind im CT verschwunden.
      Man liest oft, sie sind in einer Art Winterschlaf und warten auf günstige Bedingungen.

      Tumorlastsenkung am Primärtumor

      Bisher ist so weit ich weiß noch nicht geklärt, ob neue Metastasen vom Primärtumor ausgehen oder ob Metastasen neue Metastasen bilden können.

      Aufgrund meiner Erstdiagnose wandle ich in sehr einsamen Höhen. Erfahrungsberichte zu ähnlichen Fällen konnte ich bisher kaum finden.

      So schauts aus, gut dass ich ein Optimist bin.

      Grüße
      Franz

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        #93
        Franz,

        schrieb:
        Aber aus meinen CT-Befunden: "multiple intrapulmonale Metastasen in allen Segmenten bis max. 1,8 cm durchmessend" und an anderer Stelle: "es befinden sich in den erfassten Bereichen unzählige dieser Rundherde".
        Ich gehe jetzt davon aus, dass eine Lunge betroffen ist und nicht auch die Leber?

        Knochenmetastasen nur einmal im Beckenbereich.
        Da kommt jeder Radiologe gut ran.

        Hormonentzug und Chemo waren bisher sehr erfolgreich, die Metastasen sind im CT verschwunden.
        Man liest oft, sie sind in einer Art Winterschlaf und warten auf günstige Bedingungen.
        Ich werde und will jetzt diese letztere Multimomentaufnahme dir nicht zerreden.
        Ja, die Kombi ADT+Chemo hat die diploiden und auch die sich gerade teilenden Tumorzellen = TZ erreichen können. Die wirklich gefährlichen haben sich schlafend gelegt. ( G0, Seneszenz) und warten aus dem Schlaf aufgeweckt zu werden. Sie können auch für lange Zeit oder auch ewig ruhend bleiben. Warum das so ist, bleibt noch ein zu lösendes Rätsel was sich lohnt zu beforschen.
        Da jedoch geht den Sponsoren leider die Luft aus. Will sagen, das Interesse ist nicht vorhanden.

        Tumorlastsenkung am Primärtumor
        Bisher ist so weit ich weiß noch nicht geklärt, ob neue Metastasen vom Primärtumor ausgehen oder ob Metastasen neue Metastasen bilden können.
        Doch, die Tumorstammzellwissenschaft ist keine Theorie sondern ist nachgewiesen. Schau parallel in Katrins Thread " Verzweiflung....." da wird sich über die CTC's u.a. ausgelassen die in der Blutbahn zirkulieren und sich durch Einnistung zu Mikrometastasen später solide M. manifestieren können.
        Durch kleinhalten dieser CTC's erhöhst du deine Chancen OS zu gewinnen.

        Die Wissenschaft geht weiterhin davon aus, dass durch die Ausschaltung des Primärtumors als Quelle die CTC's, DCT's bestimmte Signalwege zur Metastasierung gestört werden und sich die Proliferation andere Signalwege zwar erschließen kann, aber nicht muß. Nutze doch jede Chance OS zu gewinnen. Ja, es können so gar durch Therapien wie Hifu, RFA, IRE bestimmte Proteine das Immunsystem auf Trab bringen.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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          #94
          Neue Studie zu genetischen Mutationen Krebs ist meist blanker Zufall
          Eine neue Studie macht deutlich: Vererbung spielt bei den Ursachen von Krebserkrankungen nur eine untergeordnete Rolle. Schuld sind meist zufällige Kopierfehler.


          [IMG]file:///C:/Users/HANSPC~1/AppData/Local/Temp/msohtmlclip1/01/clip_image001.jpg[/IMG]
          Verhängnisvoller Dreiklang. Am Entstehen krebserregender genetischer Veränderungen haben Vererbung, Zufall und Umwelt Anteil....Grafik: Tsp/Schmidt

          Der Kopf hinter der Untersuchung ist kein Geringerer als der Amerikaner Bert Vogelstein, einer der bekanntesten und meistzitierten Tumorforscher. Zusammen mit zwei Kollegen von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hat der Mediziner berechnet, welcher Anteil bei der Krebsentstehung jeweils auf das Konto von Vererbung, Umwelt und Zufall geht.
          Veröffentlicht sind die Ergebnisse im Fachblatt „Science“.

          Mutationen sind Auslöser für Wucherungen

          Als Ursache für Krebs gelten in erster Linie genetische Veränderungen, Mutationen. Sie sind Auslöser des ungehemmten und zerstörerischen Wucherns der Tumorzellen. Die Geschwulstentstehung ist ein meist langwieriger und stufenweiser Prozess. Jede Mutation, die ein wachstumsförderndes „Krebsgen“ entfesselt, macht die Krankheit wahrscheinlicher. Drei dieser Krebsgene sind erforderlich, um aus einer gesunden eine Tumorzelle zu machen – zumindest ist das die vereinfachte Grundannahme in der Modellrechnung der Wissenschaftler. In der Realität sind meist deutlich mehr mutierte Gene im Spiel.

          Eine entscheidende Rolle spielen die Stammzellen des betroffenen Organs. Das sind jene Zellen, die das Gewebe erneuern, indem sie sich teilen. Nach der Teilung wird die eine der beiden Tochterzellen an das Organ „delegiert“ (etwa in die Darmschleimhaut), während die andere Stammzelle bleibt und sich bei Bedarf erneut teilt. Bei jeder Zellteilung kommt es zu durchschnittlich drei zufälligen Kopierfehlern beim Verdoppeln des Erbguts. Meist sind diese belanglos. Sie können aber auch aus einer harmlosen Erbanlage ein „Krebsgen“ machen. Befinden sich die Mutationen in der Stammzelle, sind diese besonders folgenschwer, da sie unter Umständen an Milliarden Tochterzellen weitergegeben werden.

          "Es ist nicht Ihr Fehler"

          Auf dieser Kopierfehler-Konstante fußt die erste Annahme der Wissenschaftler. Je mehr Stammzellen ein Organ hat, umso größer die Zahl der Mutationen – und demnach das Krebsrisiko. Einen solchen Zusammenhang konnten die Forscher eindeutig nachweisen, und das auf einer riesigen Datengrundlage. Sie sammelten Informationen von 423 Krebsregistern in 68 Ländern zu 17 Tumorarten und verglichen diese mit der Zahl der Stammzellteilungen. Wer Krebs habe, obwohl er stets gesund gelebt habe, könne sich durch dieses Ergebnis getröstet fühlen, sagt Vogelstein. „Es ist nicht Ihr Fehler. Nichts, was Sie getan oder unterlassen haben, war ursächlich für Ihre Krankheit.“

          Im zweiten Teil ihrer Untersuchung gingen die Forscher der Frage nach, welchen Anteil die drei Faktoren Anlage (vererbte Krebsgene), Umwelt (zum Beispiel Rauchen oder bestimmte Viren) und Zufall (Kopierfehler) an den zum Krebs führenden Mutationen haben. Dieses Mal nahmen sie die Mutationen in 32 Krebsarten unter die Lupe. Mithilfe des Krebsgenom-Atlasses des Nationalen Krebsinstituts der USA sowie Bevölkerungsdaten des britischen Krebsforschungszentrums „Cancer Research UK“ entwickelten sie ein mathematisches Modell, um die drei Komponenten Erbe, Umwelt und Zufall auseinanderzuhalten.

          Vorsorge ist trotzdem wichtig

          Ergebnis: Betrachtet man alle 32 Tumorarten zusammen, so sind 66 Prozent der Krebsmutationen auf zufällige Kopierfehler, 29 Prozent auf Lebensstil und Umwelt und fünf Prozent auf Vererbung zurückzuführen. „Kopierfehler sind eine wesentliche Quelle von Krebsmutationen, die wissenschaftlich bislang unterschätzt wurde“, sagt der Mitautor und Mathematiker Cristian Tomasetti. Die Studie liefere eine erste Hochrechnung, um diesen Faktor abzuschätzen und einzuordnen. Dabei sehen die Forscher ihre Untersuchung im Einklang mit bisherigen Studien. Nach denen können annähernd 40 Prozent aller Krebskrankheiten durch gesunden Lebensstil und das Vermeiden schädlicher Umweltbedingungen verhütet werden. In den 60 Prozent der Fälle, in denen dies nicht gelinge, sind ihrer Ansicht nach meist zufällige Kopierfehler im Spiel.

          Je nach Tumor sind die Einflüsse von Erbe, Umwelt und Zufall unterschiedlich groß. Beim Lungenkrebs sind 65 Prozent der krebserzeugenden Mutationen auf die Umwelt, vor allem das Rauchen, zurückzuführen, die restlichen 35 Prozent sind zufallsbedingt. Beim Prostata- oder beim Knochenkrebs und bei Hirntumoren dagegen sind mehr als 95 Prozent der krankmachenden genetischen Veränderungen Ergebnis zufälliger Kopierfehler.

          Anmerkung des Einstellers:
          Was resultiert denn jetzt aus letzten Sätzen? Das bisher versucht wird Pathways, Rezeptoren mit Medikamenten zu blockieren oder durch Suppression die Krebsursache zu finden oder nur die Auswirkungen zu behandeln?
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #95
            Wie die „Junk-DNA“ unsere Gene schaltet

            In Aktion ertappt:
            Forscher haben erstmals direkt beobachtet, wie ein Abschnitt der „Junk-DNA“ ein Gen an- und ausschaltet. Die Echtzeit-Aufnahmen enthüllen, wie sich der DNA-Strang verbiegt, um Steuersequenz und Gen in Kontakt zu bringen und wie dann das Ablesen des Gens einsetzt. Bisher war rätselhaft, wie solche„Enhancer“ mit ihren oft weit entfernten Genen kommunizieren. Überraschend auch: Die Transkription findet nur so lange statt, wie auch Kontakt mit der Steuersequenz besteht.

            Unser Erbgut besteht nur zu zwei Prozent aus proteinkodierenden Genen – der Rest sind Genfragmente,Kopien oder DNA-Abschnitte mit unbekannter Funktion. Lange galten sie als funktionsloser DNA-Müll. Inzwischen jedoch ist klar, dass diese Junk-DNA für unser Erbgut sogar essenziell ist – sie bildet ein gewaltiges Steuerpult ausmehr als vier Millionen molekularen Schaltern.

            Das Rätsel der Enhancer

            Innerhalb der Junk-DNA gibt es allein 200.000 bis eine Million sogenannter Enhancer. Diese bis zu 1.500 Basenpaare langen DNA-Abschnitte sorgen erst dafür, dass die ihnen zugeordneten Gene abgelesen werden. Seltsam jedoch: Meist liegen die Enhancerim DNA-Strang weit von ihren Genen entfernt – oft trennen sie mehrere tausend DNA-Basen. Wie sie es schaffen, trotzdem ihr Gen rechtzeitig und gezielt anzuschalten, blieb daher bisher ein Rätsel.

            „Trotz vieler Studien dazu im Laufe der letzten 30 Jahre ist noch immer offen, wie die Enhancer über so große genetische Entfernungen hinweg mit ihren Zielgenen kommunizieren“,sagen Thomas Gregor von der Princeton University und seine Kollegen. Das Problem: Der Blick ins Genom und auf die Enhancer war bisher nur bei präparierten und damit abgetöteten Zellen möglich. Doch damit allein lassen sich die funktionellen Zusammenhänge kaum klären.

            Fluoreszenz verrät Verhalten

            Das hat sich nun geändert. Denn den Forschern ist es nun gelungen, die Arbeit der Enhancer live zu beobachten.Dafür haben Gregor und sein Team fünf Enhancer und ihr Zielgen mit drei verschiedenen Fluoreszenzmarkern versehen. Ist das Gen aktiv, bewirkt es die Bildung von charakteristischen Zellstreifen am frühen Embryo der Fruchtfliege Drosophila.

            „Mithilfe dieser drei Marker können wir die Annäherung von Enhancer und Gen erkennen,aber auch die Ablese-Aktivität des Gens überwachen“, erklären die Wissenschaftler. „Das gibt uns die einzigartige Chance, in Echtzeitmitzuverfolgen, wie diese beiden DNA-Regionen miteinander interagieren.“ In ihrem Experiment beobachteten sie die Veränderungen des Genschalters und seinesZ iels in mehr als 7.000 Zellkernen von 84 verschiedenen Fruchtfliegen-Embryos.

            Auf die Nähe kommt es an

            Mit Erfolg: Die Forscher konnten beobachten, wie sich die DNA-Abschnitte von Enhancer und Gen im Zellkern annäherten. Dies geschah durch Schleifenbildungund Krümmung des DNA-Strangs. Als beide DNA-Regionen nur noch rund 340 Nanometer auseinander waren, setzte im Zielgen die Ablese-Aktivität ein – der Enhancer hatte das Gen angeschaltet. „Der Wechsel von AUS zu AN ist dabei von einem scharfen Übergang der Transkriptions-Aktivität gekennzeichnet“, so Gregor und seine Kollegen.

            Interessant auch:
            Das Zielgen blieb nur so lange angeschaltet, wie der Enhancer in engem Kontakt mit dem Gen blieb. Sobald sich der Junk-DNA-Abschnitt wieder entfernte, hörte auch das Ablesen des Gens auf. „Das spricht dafür, dass die Transkription die physikalische Nähe des Enhancers erfordert“, sagen die Forscher. Damit Genom Erbgut abgelesen werden können, muss sich demnach erst die dreidimensionale Anordnung des DNA-Strangs verändern – quasi die Landschaft des Genoms.


            Anhaltender Kontakt statt „Hit and Run“

            Nach Ansicht der Forscher liefern ihre Ergebnisse wertvolle neue Einblick in die Funktionsweise unseres Erbguts. Gleichzeitig widerlegt ihr Experiment die Hypothese, nach die Aktivierung von Gene nach dem „Hit-and-Run“-Prinzip erfolgt: Ein kurzer Anstoß genügt, und schon läuft die Transkription von selbst weiter durch. Wie sich nun zeigt, ist stattdessen ein ständiger Kontakt von Enhancer und Zielgen nötig – entfernt sich der Schalter, hört auch das Ablesen sofort auf.

            Hilfreich ist das neue Wissen auch für die Medizin. Denn bei vielen Krankheiten spielen Fehler oder ein falsches Timing bei der Interaktion von Enhancern und ihren Genen eine Rolle. „Der Schlüssel, um solche Erkrankungen zu heilen ist unsere Fähigkeit, die dahinterstehenden Mechanismen zu verstehen“, erklärt Gregor.(Nature Genetics, 2018; doi: 10.1038/s41588-018-0175-z)

            Quelle:
            (Princeton University, 26.07.2018 – NPO)

            Hans-J.


            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #96
              Neuer Ansatz das Immunsystem zu aktivieren.

              Die neuen Linearbeschleuniger scheinen neben der Bestrahlung noch anderes Potential zu haben, nämlich das Immunsystem wieder scharf zu machen.

              https://www.huffingtonpost.de/entry/stanford-wissenschaftler-wollen-einen-impfstoff-gegen-krebs-entdeckt-haben_de_5a742bafe4b06ee97af16502

              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #97
                Hallo Hans-Jürgen,

                dieser: https://www.huffingtonpost.de/entry/...b06ee97af16502

                Link sollte aufgehen.

                Harald_1933

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                  #98
                  Die englische Pressemitteilung ist hier zu finden. Dort heißt es:
                  "I don’t think there’s a limit to the type of tumor we could potentially treat, as long as it has been infiltrated by the immune system."
                  Dies ist aber gerade, meines Wissens nach, bei Prostatakrebs nicht oder nur wenig der Fall. Dies ist ein kalter Tumor, in den Immunzellen nicht eindringen.

                  Georg

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                    #99
                    Klinische Onkologie: Wie sich ein „kalter“ Tumor „heiß“ machen lässt

                    Der von dir eingestellte Link hat im ursächlichen Zusammenhang keinerlei Bezug zu meinen Ausführungen. Obwohl der Ansatz dieses neuen Themas interessant ist, dürfte er überrollt sein.

                    Die aus dem unten angehängten Link herauskopierte merkantile Phrase unten ist nicht meiner subjektiven Wahrnehmung geschuldet, sondern den Fakten.
                    Leider beziehen sich fast alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Immuntherapien; Entitäten die uns PCa Betroffene zunächst weniger betrifft. Wir können nur hoffen, dass wir irgendwann von den gewonnenen Erkenntnissen der Frauen profitieren.

                    In der Phase-3-Studie MONALEESA-2 wird Ribociclib, ebenfalls ein CDK4/6-Inhibitor, kombiniert mit Letrozol bei postmenopausalen Frauen mit HR+/Her2fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, auf Effektivität und Sicherheit geprüft (27). Fast alle der 668 Patientinnen waren im Stadium 4, meist Metastasen in Knochen oder inneren Organen. Circa die Hälfte hatte zuvor eine neoadjuvante oder adjuvante endokrine Therapie erhalten, aber keine systemische Behandlung für das fortgeschrittene Malignom. Die Frauen wurden 1:1 randomisiert in den Kombinationsarm Letrozol plus Ribociclib oder Letrozol plus Placebo. Primärer Endpunkt war das PFS……..
                    Weiteres im Link:




                    Hans-J.
                    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                      Die Interaktion von Strahlentherapie und Immunsystem spielt bei der Behandlung von Krebs eine entscheidende Rolle.

                      Bei der Behandlung von Krebs mit gezielter Bestrahlung eines Tumors, kann bei einer hohen Strahlendosis pro Sitzung ein faszinierendes Phänomen auftreten: der sogenannte „abskopale Effekt“. Nicht nur der Tumor an der bestrahlten Stelle spricht auf die Behandlung an, sondern auch Tumore an nicht behandelten Stellen, z.B. Metastasen.
                      Dieses seltene Phänomen zu wiederholen wäre bei Krebs mit Bildung von Metastasen von besonderer Bedeutung: hier haben sich Krebszellen vom ursprünglichen Tumor gelöst und sind in andere Organe gewandert, um dort Mikrometastasen (neue kleine Tumore) zu bilden. Der "Nebeneffekt" der lokalen Bestrahlung könnte die Kontrolle dieser neuen Tumore ermöglichen, sowie eine Rückkehr von Krebs verhindern. Neue Forschungen haben gezeigt, dass dieses Phänomen durch das Immunsystem ausgelöst wird. Zellen des Immunsystems werden durch die Bestrahlung stimuliert und "attackieren" die Krebszellen im ganzen Körper.

                      Die Suche nach der optimalen Dosis und Kombinationstherapie

                      Zahlreiche Fragen über die immununterstützende Wirkung der Strahlentherapie bleiben aber ungelöst: Was ist die optimale Dosis pro Sitzung? Sollten eine oder mehrere Bestrahlungssitzungen durchgeführt werden? Kann dieser abskopale Effekt unabhängig vom Sitz des bestrahlten Tumors erreicht werden?
                      Seit fünf Jahren erlebt auch die Immuntherapie weltweit einen enormen Aufschwung und erzeugt große Hoffnungen bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Hier wird das körpereigene Immunsystem künstlich stimuliert, Krebszellen besser zu erkennen und gezielt zu bekämpfen - also im Prinzip ähnlich wie beim abskopalen Effekt der Strahlentherapie. Auch in diesem Zusammenhang ergeben sich Forschungsfragen: Sollte eine Immuntherapie vor, während oder nach der Bestrahlung verabreicht werden? Gibt es einen Nutzen bei einer Kombination mehrerer Immuntherapien mit der Radiotherapie? Und werden spezifische Nebenwirkungen beider Behandlungen durch eine Kombinationstherapie verstärkt?

                      Es scheint jedoch, dass die durch die Bestrahlung induzierte Immunantwort in einer zweiten Phase umschlägt und das Immunsystem plötzlich nicht mehr stimuliert sondern unterdrückt wird. Tatsächlich erwähnen Forschungsergebnisse einen Anstieg von sogenannten immunsuppressiven Zellen im Tumor, welche eine hemmende Aktivität besonders auf zytotoxische T-Zellen ausüben. Die zytotoxischen T-Zellen sind spezielle Immunzellen, die eine wichtige Rolle in der Eliminierung von Krebszellen durch das eigene Immunsystem spielen. Die Auswirkungen der Bestrahlung auf die Anti-Tumor-Immunantwort scheinen also zwischen Aktivierung und Hemmung zu schwingen. Weshalb, ist noch nicht gewusst.

                      Fondation Cancer unterstützt Radiotherapeuten mit einem Stipendium für Forschung

                      Genau auf dieser Ebene wird die Forschung des Radiotherapeuten Dr. Jean-Philippe Nesseler ansetzen. Ziel ist es, die Auswirkungen ionisierender Strahlungen auf die oben genannten immunosuppressiven Zellen zu verstehen und deren Rollen in der Reaktion des Tumors und der Entzündung von gesundem Gewebe zu bestimmen. Ausserdem gilt es den Einfluss der Strahlendosis und Strahlenaufteilung zu bewerten und Wege zu erforschen, um diese immunsuppressiven Zellen zu blockieren und somit eine optimale Anti-Tumor-Immunantwort wiederherzustellen.


                      Autor: Fondation Cancer


                      Hier der Link für das gesamte.
                      https://www.science.lu/de/krebsforsc...-mit-behandeln

                      Und hier noch ein Link über eine sehr gute Zusammenfassung von Immuntherapienmöglichkeiten - ausgerechnet von der DEGRO -

                      https://www.degro.org/wp-content/upl...apie_FINAL.pdf

                      Hans-J.
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        Retrospektive Analyse der Strahlentherapie ossärer Oligometastasen beim Prostatakarzinom

                        Diese Ausarbeitung bezieht sich auf einer Doktorarbeit, welche veröffentlicht und frei als PDF zur Verfügung steht.

                        Sie bezieht sich auf das Prostatakarzinom im Besonderen auf das Oligometastasierte PCa. Ich habe diese auf die wesentlich wichtigen Aussagen reduziert. ( subjektiv festgelegt )
                        Der Komplettlink ist ganz unten angefügt. Die Literaturhinweise sofort im Text integriert, diese jedoch gehen nach Kontrolle nicht an die Adresse, sondern öffnen den Gesamtlink. Bitte bedient euch der seitlichen Übersicht.

                        Einleitung:
                        Die demographische Entwicklung in Deutschland wird dazu führen, dass die Zahl der Prostatakarzinom-Patienten dramatisch ansteigt. Denn das Prostatakarzinom ist eine Erkrankung des älteren Menschen. Im Median sind die Patienten in Deutschland bei der Erstdiagnose 71 Jahre alt (RKI/GEKD, 2015). Mit zunehmendem Lebensalter steigt die altersspezi- fische Erkrankungsrate an. Aktuelle Zahlen vom National Cancer Institute der USA machen dies deutlich. So lag die altersadjustierte Inzidenz bei den unter 65-Jährigen im Jahr 2012 bei 46/100.000, in der Gruppe der über 65-Jährigen dagegen bei 583/100.000 (Howlader et al., 2014). In Deutschland wird sich der Anteil der über 60-Jährigen im Jahr 2050 um 28 Millionen erhöhen und sich im Vergleich zum Jahr 2006 verdoppelt haben. In gleichem Maße wird vermutlich auch die Zahl der behandlungsbedürftigen Prostatakarzinom-Patienten in Deutschland steigen (Börgermann/Rübben, 2006).

                        Biologie der Knochenmetastasen

                        Das Skelettsystem ist ein Organ, das häufig von Fernmetastasen solider Tumoren befallen wird. Nach Lunge und Leber finden sich Fernmetastasen am dritthäufigsten im Skelettsystem (Krempien, 1998). Die zwei Tumorentitäten, die weltweit am häufigsten auftreten, das Prostatakarzinom und das Mammakarzinom, sind gleichzeitig die Hauptverursacher von Knochenmetastasen. Zusammen sind sie als Primärtumoren für 80 % aller Fälle von Knochenmetastasen verantwortlich (Coleman, 2001). Dass es sich bei den Hauptverursachern von Knochenmetastasen um zwei Tumorerkrankungen handelt, die mit eher langen Krankheitsverläufen einhergehen, ist kein Zufall. Knochenmetastasen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Wenn Patienten schon lange mit einer Tumorerkrankung leben, wie das zum Beispiel bei fortgeschrittenen Prostataund Mammakarzinomen oft der Fall ist, erhöht sich auch die Chance, im Verlauf Knochenmetastasen zu entwickeln (Mundy, 2002).

                        Es ist eine Besonderheit des Prostatakarzinoms, dass das Skelettsystem häufig das einzige von Fernmetastasen betroffene Organ ist. Als Grund dafür wird ein Wechselspiel zwischen Tumor und Osteoblasten vermutet: Einerseits induzieren die Tumorzellen des Prostatakarzinoms den Knochen- und Metastasenwachstum durch die Aktivierung von Osteoblasten, andererseits sind die Tumorzellen auf spezielle von den Osteoblasten produzierte Faktoren angewiesen, um wachsen zu können (Logothetis/Lin, 2005). Knochenmetastasen des Prostatakarzinoms sind also meistens osteoblastisch. Das bedeutet, dass es einen Zugewinn an Knochenmasse gibt, den die Tumorzellen durch die Aktivierung von Osteoblasten oder die Inhibition von Osteoklasten (oder beides) bewirken. Spiegelbild der erhöhten Osteoblastenaktivität ist die oftmals erhöhte knochenspezifische alkalische Phosphatase (AP) bei Prostatakarzinom-Patienten mit Knochenmetatasen (Logothetis/Lin, 2005).

                        Um Metastasen bilden zu können, müssen Tumorzellen in der Lage sein, sich invasiv auszubreiten und in die Blut- und Lymphgefäße einzudringen. Knochenmetastasen entstehen aus im Blut zirkulierenden Tumorzellen, die über das gut durchblutete Knochenmark die Spongiosa des Knochens erreichen. Der Weg der Tumorzellen über das Knochenmark als Zwischenstation bis in den Knochen spiegelt sich in der Häufigkeitsverteilung der Knochenmetastasen. Denn die Knochen, die am häufigsten von Metastasen befallen werden, sind gleichzeitig die Orte, in denen sich beim Erwachsenen das rote Knochenmark befindet. Also die Wirbelkörper, Beckenknochen, proximaler Femur und Humerus, Schädel, Sternum und Rippen (Rubin et al., 2006). Beim Prostatakarzinom sind die Knochenmetastasen am häufigsten in Wirbelsäule, Becken und Brustkorb zu finden.


                        Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms

                        Die ablative Hormontherapie wird allen symptomatischen Patienten empfohlen. Aufgrund der Nebenwirkungen und der nicht nachgewiesenen lebensverlängernden Wirkung einer ablativen Hormontherapie kann bei asymptomatischen, gut informierten Patienten auch eine engmaschige Überwachung und Begleitung der Patienten (eine sogenannte „Active Surveillance“) erfolgen (Ost et al., 2014). Die Wirkung der ablativen Hormontherapie beruht auf der Testosteron-Abhängigkeit der Tumorzellen (Huggins et al., 2002).

                        Die ablative Hormontherapie kann mit zahlreichen Nebenwirkungen einhergehen, die die Lebensqualität der Patienten massiv beeinträchtigen können. Dazu zählen sexuelle Dysfunktion, Osteoporose und damit einhergehende Frakturen, Hitzewallungen durch vasomotorische Veränderungen, aber auch eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität und ein erhöhtes Diabetesrisiko (Taylor et al., 2009).

                        Der Wirkung des Androgenentzugs ist jedoch zeitlich begrenzt. Nach ein bis zwei Jahren kommt es meist zum Krankheitsprogress. Dann sind die Tumorzellen kastrationsresistent geworden und können trotz Androgenentzug überleben und sich weiter teilen, was die Prognose für die Patienten erheblich verschlechtert. Grund für die Kastrationsresistenz sind eine Reihe von zellulären Signalwegen und Mechanismen, die es den Tumorzellen mit der Zeit ermöglichen, den Androgenmangel zu umgehen. Zu diesen Mechanismen gehören zum Beispiel eine vermehrte Produktion von Androgen-Rezeptoren, wodurch die Zelle sensibler auf das wenige vorhandene Testosteron reagieren kann oder Mutationen im Androgen-Rezeptor, die dazu führen, dass dieser auch von anderen Molekülen aktiviert werden kann (Pienta/Bradley, 2006).
                        Auch im kastrationsresistenten Stadium (im Englischen Castration-resistant Prostate Cancer, kurz CRPC genannt) gibt es noch Möglichkeiten der systemischen Therapie. Ausschlaggebend für die Therapieentscheidung sind die Progredienz der Erkrankung, die Schwere der Symptome und vor allem der Allgemeinzustand des Patienten. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören die antihormonelle Therapie mit Abirateron, taxanhaltige Chemotherapiekonzepte, Immunotherapien, zum Beispiel mit PSMA-Liganden, die sich gegen das von Prostatakarzinomzellen verstärkt exprimierte prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) richten, oder die systemische Gabe von Radionukliden.

                        Das oligometastatische Stadium

                        Treten Metastasen auf, ist das Therapieziel nicht mehr kurativ, sondern palliativ. Es gibt jedoch im Stadium des metastasierten Prostatakarzinoms eine Untergruppe, die trotz Metastasen eine vergleichsweise gute Prognose hat und bei geringer Tumorlast sogar eine Chance auf Heilung haben kann. Es handelt sich dabei um Patienten mit einer begrenzten Anzahl an Metastasen, die sich im so genannten oligometastatischen Stadium befinden. Um diese Gruppe soll es in der vorliegenden Arbeit weiter gehen.


                        Wird fortgesetzt
                        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                          Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                          Wird fortgesetzt



                          Danke für den Bericht Hans-J.,

                          Du weisst wie Du den richtigen Spannungsbogen aufbaust ;-) bin schon sehr gespannt und freue mich auf die Fortsetzung.


                          Rudi

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                            Zitat von Hans-J.
                            Der Komplettlink ist ganz unten angefügt.
                            Das soll wohl noch in der Fortsetzung passieren. Hier ist vorab der Link zur Doktorarbeit.

                            Constanze Clara Elisabeth van Gemmeren, Retrospektive Analyse der Strahlentherapie ossärer Oligometastasen beim Prostatakarzinom, Freiburg 2016,


                            Georg

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                              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                              Das soll wohl noch in der Fortsetzung passieren. Hier ist vorab der Link zur Doktorarbeit.

                              Constanze Clara Elisabeth van Gemmeren, Retrospektive Analyse der Strahlentherapie ossärer Oligometastasen beim Prostatakarzinom, Freiburg 2016,


                              Georg
                              Nein Georg, da ich die Quellenangaben nicht genau dem Literaturverzeichnis zuordnen konnte, ist bei jedem Anklicken der Quelle der Link zu der Doktorarbeit ersichtlich und im Vorspann angekündigt sich des Literaturverzeichnisses zu bedienen.
                              Aus dem Grunde ist auch die Vorwegnahme der Linkeinfügung in deinem Beitrag, keine substanzerhellende Bereicherung. Im Grunde genommen überflüssig.

                              Beste Grüsse
                              Hans-J.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                                Das soll wohl noch in der Fortsetzung passieren. Hier ist vorab der Link zur Doktorarbeit.

                                Constanze Clara Elisabeth van Gemmeren, Retrospektive Analyse der Strahlentherapie ossärer Oligometastasen beim Prostatakarzinom, Freiburg 2016,


                                Georg

                                Hallo Hans-J.
                                Hallo Georg,


                                wobei die Doktorarbeit von 2016 (kannte ich schon) weder den Frühzeitigen Einsatz von Zytiga,

                                LATITUDE-Studie: Vorteile der 3-fach-Kombinationtherapie



                                noch von Frühzeitigen Einsatz von Docetaxel berücksichtigt.

                                Paradigmenwechsel in der Therapie des metastasierten Prostatacarcinoms > CHAARTED-Studie



                                Auch nicht die Auswirkungen einer radikalen Prostatektomie trotz Metastasierung

                                Rolle der radikalen Prostatektomie bei metastasierenden Prostatakrebs (April 16, 2014) > Auszug aus den Münchner Krebsregister

                                Operation bei Prostatakrebs trotz Metastasen? - Prostata Hilfe Deutschland



                                Rudi


                                Aber gut zu wissen das die ständigen Bestrahlungen (vielleicht auch bei einer höheren Metastasenlast) doch noch etwas mehr an Lebenszeit bringen könnten.

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