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Long-term Survival of Extremely Advanced Prostate Cancer Patients

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    #16
    LowRoad, deine Frage wollte ich nicht in Frage stellen. Das wäre einen Versuch wert. Ob man allerdings 1000 US-Amerikaner ins Lager stecken und rund um die Uhr so videoüberwachen kann, auf dass sie sich nur "japanisch" ernähren, bezweifle ich. Das Studiendesign müßte schon sehr intelligent sein.
    Bei den Afroamerikanern hat sich übrigens die Inzidenz nicht angepaßt, obwohl sie im selben Land leben.
    Die Ursachen für PCa sind ziemlich unerforscht, selbst die Testosteronvermutung ist zweifelhaft: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4623905/
    Andererseits ist sie für die Progression anerkanntes Faktum. Die Progression vor ADT (d.h. die Dedifferenzierung und Streuung des PCa) kann die Wirkung der ADT beeinflussen. 2013 und vorher schloß "Bereinigung um das Krankheitsrisiko" sicher nicht die Ergebnisse von PSMA-Bildgebung ein.

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      #17
      Ein altes, schon öfter behandeltes Thema auf das ich bei der Durchsicht der Studien zu den extremen PSA-Werten gekommen bin. Bereits 2001 wurde über PK und Japaner im Forum diskutiert. Dazu ein interessanter Beitrag aus dem Forumsextrakt (Ernährung-Japan)

      http://www.prostatakrebse.de/informationen/html/nahr_jap.html

      Forumsteilnehmer "Wil" mit 2 Bekannten aus Japan berichtet:

      Zu beachten ist, dass speziell Prostatakrebs in Japan verschwiegen wird. Es soll ja keiner wissen, wenn möglich sogar die eigene Frau nicht. Dies wird so weit getrieben, dass der Arzt sehr häufig im Totenschein ein Sterben an PK verschweigt.“

      Das klingt erstmal etwas merkwürdig, wenn ich jedoch zurückdenke (60er Jahre), dann war auch in meinem Familien- und Bekanntenkreis, Krebs in jeder Form ein Thema über das nicht gesprochen werden sollte.
      Wenn das Thema PK in Japan ein Tabuthema war, könnte das erklären, das die teilweise sehr hohen PSA-Werte etlicher Japaner darauf beruhen, dass sie erst sehr sehr spät eine Behandlung vornehmen ließen. Nunja, eine Theorie mehr.

      Franz



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        #18
        Durchsicht der Studien zu den extremen PSA-Werten
        Vielleicht kannst Du aus dieser Studie noch Informationen gewinnen. Ich habe sie noch nicht im Detail gelesen, angeblich konnte in Abhängigkeit vom Ausgangs-PSA Wert kein Unterschied im Gesamtüberleben festgestellt werden, auch wenn dieser über 1000 lag.

        Georg

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          #19
          Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
          Forumsteilnehmer "Wil" mit 2 Bekannten aus Japan berichtet:
          "Wil" war Wil de Jongh, ein Niederländer mit einem für die damalige Zeit (Anfang der Nullerjahre) bereits ungeheuren Wissen zum Prostatakrebs und unser aller Vorbild. Er starb 2003 an neuroendokriner Entartung seines Tumors, der kein PSA mehr ausschüttete und dessen Gefährlichkeit darum überhaupt nicht gesehen worden war. Wil zu Ehren gibt der BPS zweijährlich die Wil-de-Jongh-Medaille an besonders verdienstvolle und um ihre Patienten bemühte Ärzte heraus.

          Ralf

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            #20
            Hallo Ralf,
            danke für den Hinweis. Von Wil de Jongh und der Verleihung der Wil-de-Jongh-Medaille habe ich schon gelesen. Hätte ich auch selber drauf kommen können.

            Georg,
            danke für den link. Ich habe ihn schon länger abgespeichert. Auch wieder aus Japan.
            Mein Problem ist, dass ich an zu vielen Themen sitze die mich interessieren und nur langsam vorankomme. Und die Familie gibt es auch noch.

            Franz

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              #21
              Hallo Ralf,

              was ist eine neuroendokrine Entartung des PCa?

              Grüße

              Dirk

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                #22
                Hallo Dirk,

                siehe "Basiswissen", Abschnitt 6.12 bzw. 8.13 zur Behandlung.

                Ralf

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                  #23
                  Hallo Ralf,

                  vielen Dank für Deinen Hinweis.

                  Grüße

                  Dirk

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                    #24
                    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                    Vielleicht kannst Du aus dieser Studie noch Informationen gewinnen. Ich habe sie noch nicht im Detail gelesen, angeblich konnte in Abhängigkeit vom Ausgangs-PSA Wert kein Unterschied im Gesamtüberleben festgestellt werden, auch wenn dieser über 1000 lag.Georg
                    In dieser Studie aus Japan wurden 184 Patienten mit der Diagnose metastasierener Prostatakrebs und hohen bis sehr hohen PSA-Werten in drei Gruppen eingeteilt:
                    PSA < 100 ng/ml, PSA 100 - 999 ng/ml und PSA > 1000 ng/ml.
                    Alle Patienten erhielten eine sofortige ADT.
                    Untersucht wurde das PSA-progressionsfreies Überleben für die Erstlinien-ADT und das Gesamtüberleben innerhalb jeder dieser 3 Gruppen.
                    Untersucht wurde auch nach Erreichen des kastrationsresistenten PK (CRPC) die Reaktion auf Antiandrogenentzug und alternative Antiandrogentherapien.

                    Ergebnisse: Es konnten keine signifikanten Unterschiede beim Gesamtüberleben beobachtet werden. Patienten mit hohen Diagnose-PSA-Wert profitierten kürzer von der Erstlinien-ADT als die Gruppen mit niederen PSA-Werten.
                    Aber Patienten mit hohem PSA-Ausgangswert zeigten längeres progressionsfreies Überleben nach Erreichen der Kastrationsresistenz als die anderen Gruppen.
                    Die Autoren folgern dass ein extremer Diagnose-PSA-Wert für die Zeit nach Erreichen der Kastrationsresistenz ein günstiger prognostischer Marker sein könnte.

                    Wie schon bei den vorhergehenden Studien angesprochen: heute gibt es Docetaxel, Cabazitaxel, Enzalutamid und Abirateron und andere Möglichkeiten den PK-Patienten länger am Leben zu erhalten.

                    Was auch aus dieser Studie zu entnehmen ist: Ein Erstdiagnose-PSA über 1000 ng/ml ist behandelbar und kein sofortiges Todesurteil!




                    Franz

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                      #25
                      Progressionsfreiheit nach Kastrationsresistenz verstehe ich gerade nicht. Ein Zeichen von CRPC ist doch steigender PSA unter AHT.
                      Wo ist denn dann die Progressionsfreiheit?
                      Man möge versuchen, mich zu erleuchten...
                      Grüße
                      Uwe
                      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                        #26
                        Zitat von uwes2403 Beitrag anzeigen
                        Progressionsfreiheit nach Kastrationsresistenz verstehe ich gerade nicht. Ein Zeichen von CRPC ist doch steigender PSA unter AHT.
                        Wo ist denn dann die Progressionsfreiheit?
                        Man möge versuchen, mich zu erleuchten...
                        Grüße
                        Uwe
                        Hallo Uwe,
                        Kastrationsresistenz heißt noch nicht Ende der Behandlung!
                        In der Studie erfolgte nach Erstdiagnose eine ADT bis zur Kastrationsresistenz. Der Zeitraum bis zum Eintreten des Status "Kastrationsresistenz" war in den 3 Gruppen unterschiedlich lang, am kürzestens bei der PSA-Gruppe über 1000 ng/ml.

                        Diagnose - ADT- Zeitraum 1 - Kastrationsresistenz - div. Therapien - Zeitraum 2 - Progress -

                        Ab Kastrationsresistenz wurde behandelt mit Antiandrogenentzug und anderen Therapien, die wiederum nach einiger Zeit der Stabilisierung zu einem neuem Progress der Erkrankung (Anstieg des PSA-Wertes) führten. Die Zeit bis zu diesem Progress dauerte bei der Gruppe mit "Anfangs - PSA über 1000", dann länger als bei den anderen Gruppen.

                        Durch Wechsel der Medikamente (Sequenztherapie) versucht man heutzutage einen "chronischen Status" für einen längeren Zeitraum zu erreichen, aber letztendlich kommt dann irgendwann der nächste Progress und die Situation wird schwieriger, zum einem wegen des Fortschritts der Erkrankung, zum anderen weil die Therapien den Patienten immer mehr schwächen.

                        Franz

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                          #27
                          Danke Dir für die Erklärung.
                          Und Gruß von Nord nach Süd.
                          Uwe

                          Oh...mein 1.000 Post....
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                            #28
                            Hier die Studie, die ich gestern angesprochen habe.
                            Es geht dabei um die Prognose von Männern mit PSA-Werten über 100 ng/ml.



                            In dieser Studie wurden 5716 vom PK betroffene Männern verglichen.
                            Die Männer wurden nach diagnostischen Gesichtspunkten in Gruppen eingeteilt.
                            PSA-Wert: <20 ng/ml, 20-≤100 ng/ml, 100-≤200 ng/ml, 200-≤500 ng/ml, und >500 ng/ml

                            Klinisches Stadium, Gleason Score und das Vorhandensein von Knochenmetastasen wurde bewertet, um festzustellen, ob es prognostische Faktoren bei Patienten mit PSA-Werten über 100 ng/ml bei Diagnose sein könnten.


                            Einige Ergebnisse:
                            Patienten mit Diagnose- PSA >100 ng/ml hatten eine signifikante Reduzierung des 5-Jahres-Überleben (29,1% vs. 62,5% vs. 87%) und 10-Jahres-Überlebens (18.2% vs 36.7% vs 70.7%) im Vergleich mit den Patienten mit diagnostischem PSA 20-100 ng/ml und <20 ng/ml.

                            Die Patienten mit PSA über100ng/ml wurden in Gruppen aufgeteilt: PSA 100 – 200 ng/ml, PSA 200 – 500 ng/ml und über 500 ng/ml.
                            Es gab ein schlechteres Gesamtüberleben für die Gruppe über 200 ng/ml im Vergleich zur Patientengruppe unter 200 ng/ml PSA.
                            Aber bei den Patienten mit über 200 ng/ml gab es keinen Zusammenhang zwischen PSA-Wert und Gesamtüberleben.

                            Das Gesamtüberleben war bei PSA-Werten über 200 ng/ml vom Gleason Score und der Metastasierung (Knochen) abhängig.


                            Franz

                            Liebe Mitforisten, wie bereits gestern angekündigt, stelle ich nach diesem Beitrag meine aktiven Tätigkeiten im Forum ein. Es war eine interessante Zeit für mich, ich konnte einiges dazulernen und vielleicht habe ich auch dem einen oder anderen Mitbetroffenen etwas weiterhelfen können. Alles Gute für die Zukunft und versucht optimistisch zu denken!
                            Macht das Beste aus euerer Erkrankung, es gibt diverse Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel Heilung und auch bei der palliativen Behandlung hat sich in den letzten Jahren einiges verbessert.

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                              #29
                              Lieber Franz,

                              ich bedaure Deinen Schritt außerordentlich auch ich habe mich entschieden hier aufzuhören.
                              Wir können aber gerne einen privaten email Verkehr aufrecht erhalten.

                              Bis dahin.
                              Hans-J.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                                #30
                                Eine Diagnose mit PSA>=100 bedeutet nach allgemeiner Ansicht ein fortgeschritteneres Stadium, das heißt, man ist unbehandelt dem Tode näher. Die Zahlen könnte man so interpretieren, dass die angewendeten Therapien in diesem Stadium bei den meisten Patienten keinen signifikanten Erfolg haben, und demgemäß fragwürdig sind.

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