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Status Quo`2014 von urologischen Tumoren des DKFZ / NCT- Heidelberg.

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    Status Quo`2014 von urologischen Tumoren des DKFZ / NCT- Heidelberg.

    Dank des Hinweises von Harald_1933 nahm ich den Tag der offenen Türe anlässlich des 50`zigsten Jubiläums des DKFZ-Heidelberg und das 10` jährige Bestehen des NCT am 19. 10. 2014 war.
    Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist das erfolgreichste onkologische Zentrum in Deutschland, welches Krebsforschung, -therapie und -prävention unter einem Dach vereint. Mehr als 300 klinische Studien laufen aktuell.

    Den Vortrag von priv. Doz. Dr. Carsten Grüllich, „Urologische Tumore: Wie ist der Stand?“
    möchte ich hier einstellen, und zwar speziell zur Indikation von Androgendeprivationtherapien.
    Er replizierte dazu die „cupSure prostatecancer“ Sudie, welche 2014 veröffentlicht wurde.

    Siehe den nachfolgenden Link.



    Der folgende Text ist eine verkürzte Uebersetzung des Inhalts von mir.

    Es könnte allerdings sein, dass Andi (Low Road) auf diese Studie hier im Forum schon hingewiesen hat. „Habe da irgend etwas im Hinterkopf, finde es aber nicht mehr.

    Die Verzögerung einer Androgendeprivationstherapie für Männer eines biochemischen Rezedivs des Prostatakrebses nach lokaler Primärtherapie (RPE, Radiatio) konnte sicher nachgewiesen werden anhand von PSA-Tests.
    "Hormon-Therapie ist eine der ältesten, häufigsten und effektivsten Behandlungsansätze bei Prostatakrebs, und diese Erkenntniss wird die Behandlung von Tausenden von Patienten weltweit beeinflussen", sagte Peter P. Yu, MD, FASCO, ASCO President-Elect. "Diese Studie ist auch ein großartiges Beispiel dafür, wie weniger aggressive Behandlungen sich manchmal anbieten, und den Patienten optimale Ergebnisse bei der Sparsamkeit von Nebenwirkungen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen."
    Nach einer großen, bevölkerungsbasierten Beobachtungsstudie von Männern, die ein Prostata-spezifischen Antigens (PSA) basierenden Rückfall nach einer Prostata-Operation oder Strahlentherapie hatte, konnte gezeigt werden, dass von einer verzögerten Androgendeprivationstherapie bis zum Eintritt von Symptomen oder das Anzeigen von Krebs in bildgebenden Verfahren profitierten. Eine wesentliche Beeinträchtigung des langfristigen Überlebens konnte nicht gezeigt werden. Die relevanten Ergebnisse von rund 60.000 US-Männer legen nahe, dass eine hinausgezögerte Androgendeprivationstherapie auch eine Verzögerung von behandlungsbedürftigen Nebenwirkungen mit sich bringt mit einer Verringerung der Kosten.

    Die Ergebnisse der Studie wurden heute auf einer presscast im Vorfeld der ASCO-Jahrestagung 2014 (Zusammenfassung 5003) vorgestellt.
    "Steigende PSA-Werte lösen eine grosse Angst aus, und viele Männer wollen mit der Behandlung so früh wie möglich beginnen", sagte der leitende Autor der Studie Xabier Garcia-Albeniz, MD, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Harvard School of Public Health in Boston. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass keine Notwendigkeit besteht, eine Androgendeprivationstherapie verfrüht zu beginnen. Wenn unsere Ergebnisse in randomisierten Studien bestätigt werden, könnten Patienten sich wohler fühlen und warten bis sich Symptome oder Anzeichen von Krebs, die auf einem Scan zu sehen sind, einstellt vor Einleitung einer Androgendeprivationstherapie. "

    In der aktuellen Beobachtungsstudie, betrug die mediane Zeit von der Primärbehandlung PSA-Rezidiv 27 Monate. Nach einem Rückfall wurden die Patienten über einen medianen Zeitraum von 41 Monaten beobachtet. Die geschätzte 5-Jahres-Gesamtüberlebensrat. war ähnlich zwischen den beiden Androgendeprivationstherapie Timing-Strategien: 87,2% für latente Androgendeprivationstherapie vs 85,1% für die sofortige Androgendeprivationstherapie, was darauf hindeutet, dass es einen kleinen oder gar keinen Überlebensvorteil der sofortigen Einleitung besteht verglichen mit einer latenten Einleitung .

    Da es sich um eine Beobachtungsstudie, können die Autoren die Möglichkeit nicht ausschließen, dass einige nicht gemessenen Eigenschaften zum Überleben (z.B. gesundes Verhalten, Ernährung, Blutdruck) mit eingeflossen sind.

    Diese Forschung wurde zum Teil durch die National Institutes of Health (P01-CA134294), ASISA, SEOM (Sociedad Española de Oncología Médica) und einer unabhängigen Bildungszuschuss von Abbott unterstützt. Die Autoren der Studie halten fest, dass es keine potenziellen Interessenkonflikte bestanden haben.


    Referiert wurde auch über die aktuellen Therapien, Applikationsformen ( First- and second-Linie) des CRPC.
    Z. B., Abiraterone bei asymptomischen, und Docetaxel; Alparadin bei symptomischen Status, sowie über Kombinationstherapien wie z. B. Docetaxel plus ADT, welche bessere Ergebnisse hervor gebracht haben als diese von Monoapplikationen, dass Docetaxel nach Abiraterone empfohlen wird, d.h. erst wenn Symptome vorhanden sind, s. o.
    Weiter, dass "Xofigo" (Rad 223) nur bei ossärer Metastassierung indiziiert ist.

    Es gibt eine Uebersichtstabelle darüber, "Wann, Was und zu Welchem Zeitpunkt" die zuvor genannten Indikationen angeraten sind. Aus Zeitgründen war es mir nicht möglich gewesen diese noch zusätzlich aufzuzeichnen.

    Explizit wies der Referent darauf hin, dass keine Zytokine mehr eingesetzt werden.

    Dies ist nur ein kurzer Abriss von mir dazu. Speziell Betroffene, oder Interessenten überhaupt, können dazu „schriffliche Infos“ vom CNT bekommen, oder die lokale SHG kontaktieren, deren Leiter mit anwesend war. Habe den Namen vergessen.

    Eine weitere Info:

    Hauptforschungsgebiete sind u. a. die Immuntherapien, welche beim Nierenzellkarzinom excellente Ergebnisse hervor gebracht haben, sowie die Stammzellenforschung.

    Das CNT bietet auch interdiziplinäre Sprechstunden, d. h. sog. Tumorboards, an. U. a. können auch Zweit- und Drittmeinungen eingeholt werden.

    Kontakt:

    NCT- Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 460
    69120 Heidelberg
    Telef.: 06221 / 56 48 01
    http://www.nct-heidelberg.de

    Sprechzeiten für das PCa : (telef. Voranmeldung erforderlich.)
    Di. 09:00 Uhr; Raum: K4

    Gruss Helmut

    #2
    Danke, Helmut, für die -wegen Fättschrift schwer leserliche- Zusammenfassung.

    Eine Ergänzung noch:
    They were assigned to the “deferred” strategy if they started androgen deprivation therapy at least 2 years after the PSA relapse, or when they presented with metastasis, symptoms, or a short PSA doubling time.
    http://www.ascopost.com/ViewNews.aspx?nid=16220
    "Sie (die Patienten) wurden der "verzögerten" Strategie zugeordnet, wenn sie die Androgendeprivation (ADT) frühestens 2 Jahre nach dem PSA-Rezidiv begannen, oder Metastasen, Symptome oder eine kurze PSA-Verdoppelungszeit zeigten".

    Wenn ich das richtig verstehe, wurden also Patienten mit "Metastasen, Symptome oder einer kurze PSA-Verdoppelungszeit"
    zwar der "verzögerten" Strategie zugeordnet, aber sogleich mit ADT therapiert, da dies bei der verzögerten Therapie (und wohl auch bei Intermissionen, iADT) der Trigger wäre, die Therapie aufzunehmen (bzw. wiederaufzunehmen). Diese Patienten hatten ihre Verzögerung sozusagen schon vorkonsumiert.

    Konrad


    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Liebster Konrad,

      der Referent Dr. Carsten Grüllich, referierte in der Hauptsache über aktuelle laufende Studien zu diesem Thema. Die "cupSure" Studie verwendetete er als "roter Faden" mit Vergleichen dazu, da diese Studie veröffentlicht ist. Die Studien im NCT dazu sind noch nicht veröffentlicht.
      Er hatte auch kein Themenpaper, nur Kurznotizen von seinem Referat, sondern das Vergetragene wurde teilweise mit einem Diaprojektor an die Wand projeziert. Tabellen etc. Den Vortrag habe ich stichpunktartig handschriftlich aufgezeichnet. Der liebe Harald war ja nich anwesend, wenn man ihn braucht. (kl. Scherz)
      Der Vortrag von ihm wurde auch nur anlässlich des 10-jährigen Bestehen vom NCT, kurz zuvor, aufgenommen.

      Sein endgültiges Fazit dazu am Ende des Vortrags war, "Wenn Androgendeprivationstherapie, dann nur ab dem Zeitpunkt von klinischen Bescherden."
      Auch von intermittierenden Applikationen riet er kategorisch ab. Absiedlungen, Disseminationen, welche bildgebend dargestellt werden können, und zudem lokal therapierbar sind, OP, relevante Strahlentherapien ect., sind diese Vorrangig.

      Ich hätte dies am Ende meines Threads hinzufügen müssen. Ich habe aber dafür auf die Informationsquelle vom NCT hingewiesen, nachdem ich pers. mit dem Refernt nach dem Vortrag unterhalten hatte. Er sagte das ein Paper dazu zu bekommen sei in kürze. Ich werde mich selbst darum kümmern.
      Zu den intermittierenden Verabreichungen kamen in seinem Vortrag allerdings nichts vor. Die o. g. Aussage von ihm bzgl. intermittierend, entstand durch mein explizietes Nachfragen dazu, auch nach dem Vortrag, vor dem Vortragsraum. Diese Aussage von ihm, empfand ich subjektiv eher als persönliche Meinung von ihm dazu, kam jedenfalls so rüber bei mir.
      Die SHG war, glaube ich, die Rhein-Neckar-Selbsthilfe.

      Gruss Helmut

      Kommentar


        #4
        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
        Wenn ich das richtig verstehe, wurden also Patienten mit "Metastasen, Symptome oder einer kurze PSA-Verdoppelungszeit"
        zwar der "verzögerten" Strategie zugeordnet, aber sogleich mit ADT therapiert, da dies bei der verzögerten Therapie (und wohl auch bei Intermissionen, iADT) der Trigger wäre, die Therapie aufzunehmen (bzw. wiederaufzunehmen). Diese Patienten hatten ihre Verzögerung sozusagen schon vorkonsumiert.
        Das ist absolut korrekt Konrad. Ich habe mich auch kurz gefasst, nur das für mich Wesentliche, auch für unsere anonymen Mitleser, dargestellt. Mir ist sehr wohl bewusst gewesen, dass besonders Interessierte "den Stand der Dinge" im Detail und gründlich eruieren werden. Denke da z. B. an Andi (Low Road)

        Gruss Helmut

        Kommentar


          #5
          Zitat von helmut.a.g.
          Es könnte allerdings sein, dass Andi (Low Road) auf diese Studie hier im Forum schon hingewiesen hat. „Habe da irgend etwas im Hinterkopf, finde es aber nicht mehr.
          Lieber Helmut,

          vorab vielen Dank, dass Du dabei gewesen bist; aber ganz besonderen Dank zolle ich Dir für die auszugsweise Übersetzung. Beim Recherchieren von Andis = LowRoads Beiträgen habe ich aber den in Rede stehenden "ascopost" Beitrag einige Monate rückwärts nicht gefunden. Du bist hiermit der Ersteinsteller, falls Andi mich nicht noch korrigiert.

          Zitat von helmut.a.g.
          Eine weitere Info:
          Hauptforschungsgebiete sind u. a. die Immuntherapien, welche beim Nierenzellkarzinom excellente Ergebnisse hervor gebracht haben, sowie die Stammzellenforschung.
          Das CNT bietet auch interdiziplinäre Sprechstunden, d. h. sog. Tumorboards, an. U. a. können auch Zweit- und Drittmeinungen eingeholt werden.
          Auch diese Hinweise empfinde ich als wichtig. Es ist immer wieder schade, dass einfach der Zeitrahmen nicht langt, um sich alle relevanten Vorträge zu Gemüte führen zu können.

          Ich erinnere mich an einen Vortrag von Professor Debus bei einer früheren Veranstaltung des DKFZ bzw. des NCT, bei der er zur Radiatio sinngemäß ausführte:

          "wir bekämpfen mit unsichtbaren Strahlen einen fast unsichtbaren Feind".

          Ich würde mich freuen, lieber Helmut, wenn Dein Beitrag betroffene Patienten ermuntert, unter der erwähnten Adresse Informationen einzuholen.

          "Der Misstrauische lässt sich eher etwas verkaufen als etwas schenken"
          (Art van Rheyn)

          Gruß Harald

          Kommentar


            #6
            Hallo Harald,

            es ist richtig bei der Fülle von Informationen und Vorträgen zu selektieren. "Überangebot." Mit einer der verantwortlichen Verantalterinnen, sie war mir bei der "Findung" der jeweiligen Örtlichkeiten behilflich (ein richtiges timing war angezeigt), hatte ich mich kurz ausgetauscht gehabt. Auch sie war der Meinung, dass beide Häuser anlässlich des jeweiligen Jubiläums ihre div. High Light`s prässentieren wollten und es einfach zu viel sei. Normal ist, dass beide Häuser unabhängig von einander, zu verschieden Zeiten einmal im Jahr, für die Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen.

            Ich habe mir dann nur die relevanten Veranstaltungen heraus gepickt, welche für das KISP-Forum, und für mich in eigener Sache, relevant sind, sprich PCa.

            Nochmal etwas zu dem Tumorboard, "dass Herzstück" des Hauses NCT, wie es sich selbst definiert. Mein Besuch einer Liveveranstalltung,
            "Wie eine interdiziplinäre Tumorkonferenz im Sinne des NCT`s auszusehen hat."

            Diese kann mit Anwesentheit des jeweiligen Patienten geschehen, oder aber auch in schrifftlicher Form nach Einreichung aller relevanter Befunde.
            Sollten zur Einschätzung weitere fehlen, müssten diese vom Patienten nachgereicht werden, oder diese können auch im Hause NCT erfolgen.

            Kurzum:

            In diesem Tumorboard sind sämtliche Vertreter der jeweiligen Fachdisziplinen und Fakultäten anwesend. Diese setzen sich zusammen aus einem Facharzt, in unserem Fall ein Urologe, ein Pathologe (vorhandene Histo-Befunde werden speziel zu der Fragestellung nochmals hinterfragt), mit Hinzuziehung relevanter molekularer Biomarker, die eine Aussage zu der jeweiligen individuellen Tumorbiologe machen können. Sind keine evaluiert, wie allzuoft, wird dies nachgeholt.
            Auch zu ganz spziellen Fragestellungen als Entscheidungshilfe wird, man höre und staune, ein DNA-Zytometrie (Ploidebestimmung) zu Rate gezogen.
            Ein aktuelles "großes-, und differenzialdiagnostisches Blutbild" wird zudem gefordert. Statistische Aussagen div. Monogramme sind obligat.

            (Meine Rede immer, "ned nur Gleason gucke, gelle.)

            Mit dabei ist ein Onkologe, für uns ein Uroonkologe, ein Strahlentherapeut (oftmals Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus, Radioonkologie, sitzt im NCT-Direktotrium), ein Spezialist von bildgebenden Verfahren, sollten div. aktuelle diagnostische Bildgebungen als CD vorhanden sein, werden diese von ihm nochmals befundet. Und wenn keine vorhanden sein sollten, nachträglich "Ab in die Röhre Kameraden."
            Ein Psycho-Onkologe,- Onkologin kann bei Bedarf anwesend sein.

            Hier werden Nägel mit Köpfe gemacht, und nicht wie allzuoft üblich in der urologischen Praxis,
            "Dat habe mer schon 30 Jahre lang so gemacht, und de neumodische Kram brauche mer ned."

            Dieses Gremium steht auch für Fragestellungen bei bestehenden, laufenden, Therapien, zur Verfügung, im Kontext einer Betrachtung von Primärtherapien, falls Salvage-, oder Second-Line Indikationen nicht fruchten sollten.

            Gruß Helmut

            Kommentar


              #7
              Moin Helmut,

              der mir am Tage und auch in der Nacht an der rechten Schulter anhängende Gilchristverband unterbricht immer wieder meine Versuche zum Einschlafen. Dein letzter Beitrag zum DKFZ und NTC bzw. deren letzte gemeinsame Großveranstaltung beschäftigt mich nachhaltig.

              Zitat von helmut.a.g.
              Auch zu ganz spziellen Fragestellungen als Entscheidungshilfe wird, man höre und staune, ein DNA-Zytometrie (Ploidiebestimmung) zu Rate gezogen.
              Diese Einlassung ruft Erinnerungen in mir wach. Vor einigen Jahren wurden im DKFZ anlässlich einer Veranstaltung Vorträge ausschließlich in englischer Sprache gehalten. Nach einem gelungenen Vortrag von Professor Böcking zur DNA-Zytometrie meldete sich danach ein bekannter Pathologe aus Mannheim mit seiner Antwort zu Wort und wetterte in seinem Vortrag gegen diese überflüssige Malignitätsbefundung und verteidigte vehement wegen bestehender Evidenz den GS als allein gültige Aussage. Am Ende seines Vortrages musste sich dieser Pathologe von Professor Duesberg, der als Chairman fungierte, die Frage gefallen lassen, ob man nicht besser die Reihenfolge umkehren sollte, also mit klaren Worten erst Ploidiebefundung und dann GS-Bestimmung. Professor Duesberg hatte die Lacher auf seiner Seite. Professor Böcking, der mich später noch mit seinem PKW an den Heidelberger Bahnhof fuhr, hat diese Einlage natürlich auch gut gefallen.

              Hier - zum Nachlesen der berühmte Bericht von Professor Duesberg zum Chromosomenchaos.

              "Alt ist ein Mann dann, wenn er an einer Frau vor allem ihre Tugend bewundert"
              (Sascha Guitry)

              Gruß Harald

              Kommentar


                #8
                Hallo Helmut!

                Vielen dank für deinen Beitrag zu dem Vortrag von Dr. Grüllich. Leider war aufgrund der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nur ein Galopp durch die Therapien des Nierenzell- und des Prostata-Karzinoms möglich. So wurden einzelne Studien nur angeschnitten. Fragen nach dem Referat waren leider auch nicht möglich, da die nächste Referentin schon am Pult stand. Wichtig wäre auch die Frage gewesen, wo denn die ehemals groß angekündigte Studie mit Ipilimumab verblieben ist. Er sprach zwar darüber im Zusammenhang mit dem schwarzen Hautkrebs, zeigte auch ein hoffnungsvolles Diagramm, aber dann kam nichts mehr.

                Ich war als Vorstand der SHG Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V. anwesend. Wir werden Herrn Dr. Grüllich für das nächste Jahr zu einem Vortrag vor unserer Gruppe einladen. Da können wir dann näher auf unsere Belange und Fragen stellen eingehen.

                Liebe Grüße
                Günter
                "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
                Johann Wolfgang von Goethe

                Meine Geschichte unter myProstate

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                  #9
                  Lieber Günter,

                  mit Begeisterung habe ich eben noch einmal die verlinkte Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum der nun von Dir geleiteten SHG gelesen. Vielen Dank auch für Deine Meinung zur diesjährigen gemeinsamen Veranstaltung von DKFZ und NTC.

                  "Nicht jedem gelingt das Tanzen nach der Zukunftsmusik"
                  (Stanislaw Jerzy Lec)

                  Herzliche Grüße Harald

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Günter55 Beitrag anzeigen
                    Ich war als Vorstand der SHG Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V. anwesend. Wir werden Herrn Dr. Grüllich für das nächste Jahr zu einem Vortrag vor unserer Gruppe einladen. Da können wir dann näher auf unsere Belange und Fragen stellen eingehen.
                    Hallo Günther,

                    Ups, dann warst Du also jener welcher, der nach dem Vortrag die Fleyers eurer Selbsthilfe verteilt und aufmerksam gemacht hat. Ich wollte Dich eigentlich ansprechen, aber der gegebene Zeitdruck....

                    Gruss Helmut

                    Kommentar


                      #11
                      @all:

                      Für mich noch ein wichtiger Nachtrag zum Tumorboard am NTC bzgl. der Malignitätsbefundung und der Pathogenese maligner Tumore.
                      ( Ist mir nach Harald`s letzten Beitrag eingefallen, # 7.)
                      Fogendes erfuhr ich nach der Liveveranstallung zum Tumorboard in einem pers. Gespräch des moderierenden Arztes.

                      Er wies darauf hin, es ging speziell u. a. auch um das PCa, dass in einer histopathologischen Befundung des Gleason Score`s, in welcher routinemässig im Ranking quantitativ nur die Zwei häufigsten Entdifferenzierungsstufen angegeben werden es aber so ist, dass auch geringe Anteile von „schlecht-differenzierten“ Läsionen vorkommen können. Diese müssten zusätzlich mit dem prozentualen Anteil angegeben sein. Danach ist eine Therapie auszurichten.
                      Eine Forderung, welche mittlerweile auch von Prof. H. Bonkhoff, Berlin, gefordert wird.

                      Was die DNA-Ploidebestimmung betrifft, erwähnte er sinngemäss, dass in dieser der tatsächliche Malignitätsstatus erfasst wird. Sämtliche Entdifferenzierungsstufen werden in Ihrer Gesamtheit ausgedrückt. Dazu gehören aber auch die molekularen Biomarker.
                      Zum Monitoring von Therapien sind wiederholte bildgebende Verfahren unumgänglich. Therapiekontrollen nur auf der Grundlage von Tumormarker durchzuführen, hier PSA, ist obsolet.

                      Gruss Helmut.

                      Kommentar


                        #12
                        lieber sterblicher,

                        bei 30C versuche ich dir einmal zu antworten.

                        vielen dank für deinen beitrag zu dem vortrag von dr. grüllich.

                        lieben gruss
                        aus alacant
                        hartmut
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                          #13
                          Kindergarten?

                          Zitat von helmut.a.g. Beitrag anzeigen
                          ... dass in einer histopathologischen Befundung des Gleason Score`s, in welcher routinemässig im Ranking quantitativ nur die Zwei häufigsten Entdifferenzierungsstufen angegeben werden, es aber so ist, dass auch geringe Anteile von „schlecht-differenzierten“ Läsionen vorkommen können. Diese müssten zusätzlich mit dem prozentualen Anteil angegeben sein. Danach ist eine Therapie auszurichten.
                          Die Angabe der am meisten entdifferenzierten Anteile eines Biopsats ist
                          ein Erfordernis, das ein etwas mit der Materie befasster Laie in wenigen
                          Minuten erkennt:

                          Ein Krebs ist umso aggressiver, je schneller der wächst und in der Folge
                          zur Metastasierung neigt (Weswegen die PSA-Dynamik meist alleine reicht,
                          um die Agressivität eines PCa zu bestimmen). Eine Biopsie ist eine Moment-
                          aufnahme eines dynamischen Prozesses.

                          Sind gut differenzierte Gleason-Grade 3 in der überwiegenden Mehrheit,
                          und es liegen mässig differenzierte GG4-Anteile vor und geringste Anteile
                          von GG5, ist es wahrscheinlich, dass aufgrund der unterschiedlichen
                          Wachstumsdynamik nach einiger Zeit die schneller wachsenden GG4-
                          Anteile die GG3-Zonen überwiegen, und auch, dass die GG5-Anteile mit
                          ihren typischerweise sehr kurzen Verdoppelungszeiten den Tumor
                          bald mal dominieren. Einen noch so geringen GG5 zu ignorieren, ist
                          nicht nur unwissend, sondern es zeugt auch von blatanter Dummheit.

                          Mal ein Beispiel:

                          Ein Tumor von 1,20 Gramm enthält:_______ Anteil nach hundert Monaten:
                          GG3 Anteil 90% bzw. _1.1gr mit VZ 25 Mt. _____________________ 8 gr
                          GG4 Anteil _9% bzw. _0.1gr mit VZ 10 Mt. ___________________ 100 gr
                          GG5 Anteil _1% bzw. 0.01gr mit VZ _1 Mt. ___________________ 0.1 to

                          Der Anteil von GG3 ist also irrelevant, der GG4 hat durchaus Gefährdungs-
                          potential, während der zu Beginn minimale GG5-Anteil selbst einem Blauwal
                          gefährlich werden könnte.
                          Beleg: Man schaue in [1] die sich rasch verkürzenden VZ, dargestellt durch
                          die Steilheit der ansteigenden Kurven.

                          Wer's nicht glaubt, rechne nach!
                          Wie nett, dass selbst der Bonkhoff die Angabe des höchsten GG fordere.

                          Hvielemi
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Liebster Konrad,

                            ich habe die Aussagen neutral des moderierenden Arztes im Tumorboard wieder gegeben, mehr nicht. Alles andere dazu, wie von Dir dargestellt, ist mir bekannt.

                            Ich denke, dass dieser Arzt nicht unbegründet darauf hingewiesen hat. Anzunehmen ist, dass dieser Appell aus seinem klinischen Alltag, Praxis, am NCT resultierte.

                            Ansonsten empfehle ich, das Du Dich persönliche mit Deiner Kritik an ihn, an das NCT, wendest, Kontaktadr. liegt hier vor, oder aber an nächsten Veranstalltungen mit anwesend bist.
                            So bekommst Du dann die Gelegenheit Deinen Unmut an den richtigen Adressaten zu richten.

                            Alles was zu diesen Veranstaltungen von mir gepostet wurde, sind neutrale Wiedergaben der jeweiligen Referenten ohne Bewertungen von mir dazu.

                            Persönliches, wie Einstellungen und Sichtweisen sind nicht dabei, ausser ein paar süffisante Randbemerkungen meinerseits.

                            Gruss Helmut

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                              #15
                              Allerliebster Helmut

                              Schön, dass Du das auch schon längst durchgedacht hattest.
                              Wie es scheint, ist das, stets deinem Text folgend, auch Kapazitäten
                              erst "mittlerweile" klar geworden. Und selten sieht man einen
                              solchen Hinweis in einem Biopsiebericht, zumindest nicht in
                              denen, die uns hier immer wieder mal zur Kenntnis gebracht
                              werden. Das sind dann wohl die, die sich postoperativ als
                              GG5 bzw. GS9 erweisen. Oder man hatte, angesichts des
                              horrend raschen Wachstums von gewissen GG5 tatsächlich
                              danebengestochen, weil der Herd zu Zeit der Biopsie noch um
                              eine Grössenordnung kleiner war, als Monate später bei der OP?

                              Ich hab jetzt nicht in den Leitlinien nachgeschaut.
                              Steht da was drin von geringen aggressiven Anteilen?

                              Ich hab das ja so erleben müssen. Nur: Hätte ein Mikro-
                              Befund von GG5 an meiner Therapie was geändert?

                              Let the good times roll!
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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