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Interdisziplinäres Symposium Prostatakarzinom Magdeburg 2015

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    #16
    DNA-Zytometrie - Freund oder Feind ?!

    Univ.-Prof. Dr. Alfred Böcking (em.) Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Cytopathologie widmete sich diesem Thema, das auch mir ganz besonders am Herzen liegt.

    In einem leidenschaftlichen Vortrag brachte Prof. Böcking einmal mehr zum Ausdruck, welchen Stellenwert die Ploidiebefundung versus GS genießt, um die Malignität eines Tumors objektiv zu manifestieren. Schon einen Tag vor meiner Abreise nach Magdeburg stellte mir Prof. Böcking seine Vortragsfolien mit der Zustimmung zur Einstellung in dieses Forum zur Verfügung. Ich freue mich ganz besonders, die Ehre haben zu dürfen das jetzt und - hier - realisieren zu können.

    „Das Beste sollte nie hinter uns, sondern immer vor uns liegen.“
    (Bertrand Russell)

    Gruß Harald

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      #17
      Nach einer Kaffepause in der Industrieausstellung und der anschließenden Posterbegehung war das Podium für die Podiumsdiskussion mit Fallbeispielen - PSA - wann, wie und von wem? vorbereitet worden.




      Univ.-Prof.Dr. med Kurt Miller, Urgestein und Energiebündel, moderierte in seiner temperamentvollen und manchmal auch humorigen Art mehr als eine halbe
      Stunde lang die Podiumsdiskussion mit folgenden Teilnehmern:

      Thomas Spieler, Zerbst - niedergelassener Internist
      Stefan Andrusch, Halberstadt - niedergelassener Allgemeinarzt
      Jens Peter Zacharias, Bundesverband Prostatakrebsselbsthilfe
      Axel Merseburger, Hannover - Urologe
      Udo Rebmann, Dessau - Urologe
      Hugo Plate, Dessau - niedergelassener Urologe





      Nun waren aber nur 5 Stühle auf dem Podium besetzt. Es fehlte der Vorsitzende des Berufsverbands der Internisten in Sachsen Anhalt, Herr Diplommediziner Thomas Spieler aus Zerbst. Warum ? Verkehrsstau ? Jens Peter Zacharias - zweiter von links - hatte sicher genug Notizen auf seinem Schreibblock vermerkt, um die Lücke bei Fragen von Kurt gut ausfüllen zu können. Überhaupt gab er sich absolut nicht bedeckt, sondern zog munter vom Leder, als man ihn bat, Wünsche und Vorstellungen des BPS an die Adresse der anwesenden Ärzteschaft zu formulieren. Es ging nicht nur um die weitere Aktualisierung der S3 Leitlinien zum Prostatakrebs, sondern auch um Verbesserungen in klinischen Abläufen. Er stellte deutlich klar, wie sehr man auch zukünftig an bisherigen gemeinsamen Strategien festzuhalten interessiert und auch dazu bereit sei.

      Den von Martin Schostak schon am Freitag vorgestellten Ted-Geräten wurde nun mehrfach Leben eingehaucht, indem verschiedene Krankenabläufe auf den beiden großen Präsentationstafeln angezeigt wurden, für die die Kongressteilnehmer mehrere Behandlungsoptionen zur Auswahl zum Anklicken hatten. Dass es dabei, wie auch im täglichen Leben, durchaus zu abweichender Einschätzung bzw. Meinung kommen kann, demonstriert das folgende Foto





      Schließlich erfuhr man auch noch das:

      Alter versus Lebenserwartung:
      70 - 13.25
      75 - 10.15
      76 - 9.59
      80 - 7.51
      85 - 5.40


      Das stimmt zumindest mich ganz fröhlich, weil ich meiner Frau ja die 90 in Aussicht gestellt habe. So eine Podiumsdiskussion lockert die Stimmung und man hat die Möglichkeit, sich ganz besonders eindrucksvoll oder vorteilhaft einzubringen. Wer wirklich etwas zu sagen hat, dem bietet sich eine kostenlose Plattform für seine ganz besonderen Belange, vor allem, wenn es um Prostatakrebs geht, und um den ging es.

      "Nur Kinder, Narren und sehr alte Leute können es sich leisten, immer die Wahrheit zu sagen"
      (Winston Pencer Churchill)

      Gruß Harald

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        #18
        Unter der Überschrift "Das kastrationsresistente Prostatakarzinom" moderiert von Paolo Fornara und Markus Porsch, sprach Prof. Dr. med. Axel S. Merseburger, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, zum Thema Monitoring, Therapieselektion und Follow Up.

        Optimal management of metastatic castration-resistant prostate cancer: Highlights from a European Expert Consensus Panel

        Hierzu bitte - hier - lesen

        EAU - DGU Empfehlungen für ADT - bitte - hier - lesen

        EAU Definition Kastrationsresistenz:

        - hier - bitte lesen

        68Ga-Prostata-spezifisches Membran- Antigen (PSMA) PET-CT / MRT zur Lokalisation des biochem. Rezidivs

        Bitte - hier - lesen

        PSMA: höhere Sensitivität zur Detektion von Leber- und Knochenfiliae aufgrund eines geringeren Hintergrundsignals
        (18)F-Cholin-PET/CT - PSMA-PET/CT
        PSMA: höhere Sensitivität zur Detektion kleiner Filiae durch höheren Traceruptake:
        (18)F-Cholin-PET/CT - PSMA-PET/CT
        PSMA-PET/CT - PSMA-PET/MRI
        Ga-PSMA PET/MRI: Metastasen besser und genauer detektierbar als im PET-CT

        Definition des kastrationsresistenten Wachstums
        Kastrationswerte für Testosteron im Serum
        (< 20 - 30 ng / dl)
        ? 3 konsekutive PSA - Anstiege im Abstand von je
        2 Wochen, wobei 2 Werte mit Zunahme von = 50 %
        oberhalb des Nadirs liegen
        ? Progression von Knochen - oder Weichteilmetastasen

        Randomized phase-II trial of abiraterone acetate plus LHRH-therapy versus
        abiraterone acetate sparing LHRH-therapy in patients with progressive
        chemotherapy-naïve castration-resistant prostate cancer (SPARE)
        =
        Primärer Endpunkt: radiographisch progressions-freies Überleben (rPFS)
        Sekundäre Endpunkte: PSA-Ansprechen, PSA-progressions-freies Überleben,
        Toxizität, Effekt auf Hypophysen-Gonaden-Achse

        Verlauf
        ? mCRPC 10 Zyklen Docetaxel (7 Monate, OGX-011 Studie, Synergy)
        ? Therapiepause 6 Monate (PSA 12ng/ml)
        ? MDV3100 EAP (7 Monate)
        ? PSA 22ng/ml
        ? Abiraterone (4 Monate)
        ? PSA 18ng/ml; ansteigend
        ? Docetaxel Rechallenge seit 3 Monaten
        ? PSA aktuell 12ng/ml
        ? Was als nächstes
        ? Cabazitaxel?
        ? Enzalutamide/Abiraterone Rechallenge?
        ? Comet-1-Studie (Cabozantinib)?
        ? Alpharadin?

        Klinische Studie COMET-1 - siehe - hier -

        Sequenz „Docetaxel – Abiraterone – Enzalutamid“

        Salvage chemotherapy mit Carboplatin plus wöchentlich Docetaxel:
        ? 82 DRPC seit 2005 behandelt mit Docetaxel/Carboplatin
        ? Mediane Follow-up 15,6 Monate
        ? Objective Ansprechrate 40.8%; disease control rate 63.3%
        ? PSA Ansprechen (>50%) bei 47,6% pts.
        ? Mediane PFS: 6.9 Monate
        ? Mediane OS: 18,0 Monate
        ? 3/4 Toxizität: Leukopenie/Neutropenie (42.7/37.8%)

        Zusammenfassung:

        ? Vielzahl neuer Behandlungsoptionen beim mCRPC
        ? Früher Einsatz der tertären Hormonmanipulation
        ? Datenlücken:
        ? M0 CRPC
        ? Viszerale Metastasen
        ? Ältere und comorbide Patienten
        ? Optimale Zeitpunkt Chemotherapie
        ? Optimale Sequenz unklar
        ? ADT und Osteoprotektion kontinuierlich
        ? Zukunft: Gensequenzierung

        „Langfristig ist man nur erfolgreich, wenn man weiß, warum man erfolgreich ist.“
        (Rupert Lay)

        Gruß Harald

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          #19
          Das kastrationsresistente Prostatakarzinom: Hormonelle Manipulation

          Zu diesem Thema wollte Prof. Dr. med. Johannes Wolff, Paracelsiusklinik Golzheim-Düsseldorf das Wort ergreifen, er war aber leider verhindert. Prof.Merseburger übernahm dann das Referat.

          Evolution der Therapie des Prostatakarzinoms:

          Kastration
          Abirateron - Enzalutamid - Sipuleucel-T
          Docetaxel - Radium-223
          Abirateron - Cabazitaxel - Enzalutamid - Radium-223

          ADT kontinuierlich? - Dieses Fragezeichen wird wohl ewig bleiben

          LH/LH-Rezeptor Expression bei LNCaP Zellen - dazu bitte - hier - lesen

          LH Stimulation von LNCaP Zelllinien - hierzu mal sehr ausführlich - hier -

          Randomized phase-II trial of abiraterone acetate plus LHRH-therapy versus
          abiraterone acetate sparing LHRH-therapy in patients with progressive
          chemotherapy-naïve castration-resistant prostate cancer (SPARE)

          Progressive chemotherapy naive CRPC (70 Pts, 12 Zentren
          Abiraterone 1000mg, Prednisone 2x5mg, LHRH-Therapie
          Abiraterone 1000mg, Prednisone 2x5mg
          Randomisation 1:1

          Primärer Endpunkt: radiographisch progressions-freies Überleben (rPFS)
          Sekundäre Endpunkte: PSA-Ansprechen, PSA-progressions-freies Überleben,
          Toxizität, Effekt auf Hypophysen-Gonaden-Achse

          Zur Erstlinientherapie asympt. oder gering sympt. Patienten wird auf die S3 Leitlinien verwiesen.

          First Line Optionen beim CRPC:

          Abiratone + Enzalutamid als asymtomatisch + mild symptomatisch
          Docetaxel als asymtomatisch + symptomatisch
          Radium 223 als symptomatisch

          PREVAIL: Phase-III-Studie mit Enzalutamid bei Männern mit mCRPC nach Progression unter einer ADT:

          - Hier - Erläuterungen

          PREVAIL: Enzalutamid reduzierte das Sterberisiko um 29 % im Vergleich zu Placebo:

          Auch - hier - bitte lesen und - hier -

          PREVAIL: Der Überlebensvorteil durch Enzalutamid wurde in allen Subgruppen beobachtet
          PREVAIL: 81% Risikoreduktion einer radiographischen Progression oder Tod im Enzalutamid-Arm im Vergleich zu Placebo
          PREVAIL: In der Placebogruppe wurden häufiger Anschlusstherapien durchgeführt
          PREVAIL: Häufigste unerwünschte Ereignisse und besondere unerwünschte Ereignisse

          Alle diese auf Schautafeln belegten Aussagen ließen sich nicht einzeln resp. detailliert im Internet nachverfolgen bzw. recherchieren. Finden aber in den Hinweisen zu PREVAIL ihren Niederschlag.

          Dennoch aus meiner Sicht zusammenfassend zu PREVAIL noch diese umfassenden Hinweise.

          "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont"
          (Konrad Adenauer)

          Gruß Harald

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            #20
            Das kastrationsresistente Prostatakarzinom - Zytotoxische Therapie - Das war das Thema für PD Dr. med Peter J. Goebell vom Waldkrankenhaus St. Marien Erlangen, Klinik für Urologie

            Bedeutung für den Klinikalltag:
            • Chemotherapie vs Hormonmanipulation
            • Sequenztherapie
            • Chemotherapieregime

            Auf 8 Vortragsfolien mit der identischen Überschrift "Chemotherapie vs Hormonmanipulation" werden unzählige Daten sichtbar. Die Tafeln sind alle mit der Signatur Asco versehen. Aus diesem Grund bitte nachfolgende Links einsehen, die die notwendigen Informationen enthalten sollten.






            Zum folgenden Stichwort "Sequenztherapie" bitte - hier - lesen und auch noch - hier -

            Chemotherapieregime - 6 Schautafeln mit dieser Überschrift weisen z. B. auf Time to Progression und Overall survival hin. Zusammenfassend heißt es auf der letzten Tafel: Chemotherapie ist zentrale Therapieoption - "frühe" Chemotherapie sollte evaluiert werden - Chemotherapie kann modifiziert werden.

            Nachfolgend habe ich Links zusammengestellt, die das Thema Chemo zum CRPC ausführlich behandeln:






            „Erfolg ist so ziemlich das Letzte, was einem vergeben wird.“
            (Truman Capote)

            Gruß Harald

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              #21
              Das kastrationsresistente Prostatakarzinom - Knochenzielgerichtete Therapie - Prof. Dr. med. Michael Fröhner, Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus, Dresden, Klinik und Poliklinik für Urologie referierte zu diesem Thema.

              Denosumab vs. Zoledronsäure:
              Bundesärztekammer - Mitteilungen
              Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft
              UAW-News International
              Sicherheitsaspekte bei der Anwendung von Denosumab (Prolia, Xgeva)
              Fälle von Vaskulitis und Risiko für schwere Hypokalzämien
              Deutsches Ärzteblatt 2014

              Bitte - hier - lesen

              Denosumab vs. Zoledronsäure beim CRPC (n=1904) Skelett-Ereignisse

              Bitte - hier - lesen

              und - hier - noch besser

              Zoledronsäure vs. Placebo beim hormonsensitiven ossär metastasierten Prostatakarzinom

              Bitte - hier - lesen

              Clodronat beim hormonsensitiven ossär metastasierten Prostatakarzinom (n=278)
              Docetaxel+/-Artasentan beim ossär met. CRPC:
              SWOG S0421 (n=1038)

              - hier - und - hier - lesen

              Ipilimumab beim docetaxel-refraktären ossär metastsasierten CPRC (n=799)





              Zusammenfassung

              Knochenzielgerichtete Therapie
              Zoledronsäure/Denosumab:
              • nur beim CRPC
              • nicht zur Prävention
              • Nebenwirkungen abwägen
              Hochrisiko-Patienten könnten von
              neuen Ansätzen profitieren

              „Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.“
              (Albert Einstein)

              Gruß Harald

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                #22
                Univ.-Prof. Dr. med Frederik Wenz vom Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sprach hierüber: "High-End-
                Radiotherapie - was für wen?"

                Weil das Referat überwiegend mit Bildfolien fast ohne Text unterlegt war, diese Folien aber sehr zum Verständnis beitragen, hatte ich Professor Wenz per E-Mail um Überlassung der Vortragsfolien und um Zustimmung zur Einstellung in dieses Forum gebeten. Diesem Wunsch entsprach Prof. Wenz wegen vorheriger Abwesenheit leider erst heute früh. Es ist aus diesem Grund nun das 19. Referat geworden, anstatt wie ursprünglich vorgesehen als Vortrag mit der Nummer 9 hier präsentiert zu werden. Die Folien sprechen auch heute noch für sich selbst.

                Diese kurze Textpassage lasse ich so stehen:

                Bildgestützte Radiotherapie (IGRT – image guided radiotherapy)
                Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT)
                Verringerung der Sicherheitssäume
                reduzierte Nebenwirkungen (Blase, Rektum)
                Möglichkeit der Salvage OP
                Ältere Patienten (>> 70 J)
                Vorteil im Overall Survival
                TEP
                CIED
                RT bei pN1

                Aber nun freue ich mich, die Ehre haben zu dürfen, auch dieses Referat nun an dieser Stelle als Original ungekürzt einstellen zu können.

                Zur Ergänzung bitte ich auch die - hier - aus dem UMM entnommenen zusätzlichen Daten noch durchzustöbern.

                Es war übrigens das Team um Professor Wenz, dem ich dank bei mir vorgenommener IGRT vor nunmehr fast 8 Jahren meinen aktuellen niedigen PSA-Wert von 1.58 ng/ml bei noch vorhandener Prostata verdanke.

                „Das Wunder ist das einzig Reale, es gibt nichts außer ihm. Wenn aber alles Wunder ist, das heißt durch und durch unbegreiflich, so weiß ich nicht, warum man dieser großen einen Unbegreiflichkeit, die alles ist, nicht den Namen Gott sollte geben dürfen.“
                (Christian Morgenstern)

                Gruß Harald

                Kommentar


                  #23
                  Knochenmetastasen im Visier (Moderation Martin Schostak) Univ.-Prof. Dr. med. Marc-Oliver Grimm, Universitätsklinikum Jena, Urologische Klinik und Poliklinik referiert zum Thema. "Xofigo® – eine Therapieoption beim CRPC"

                  Substanzen in der Therapie des CRPC:

                  Chemotherapien - Docetaxel - Cabazitaxel
                  Neue Hormontherapien - Abirateron - Enzalutamid
                  Auf Knochenmetastasen gerichtete Therapien
                  Strahlentherapie, RANKL-Antikörper - Bisphosphonate - Radionuklide
                  ‘Vaccine’ Sipuleucel-T

                  Xofigo® – eine Therapieoption beim mCRPC:
                  • Einleitung: Radionuklidtherapie
                  • ALSYMPCA-Subgruppenanalysen:
                  – Docetaxel-Vortherapie
                  – Externe Strahlenbehandlung
                  • Therapiemonitoring
                  • Weitere Studien

                  Chronologie der FDA-Zulassungen von knochengezielten Therapien beim mCRPC
                  • Strontium89 (1993)
                  – Reduktion neuer schmerzhafter Knochenläsionen nach externer Strahlenbehandlung+Isotop
                  • Samarium153-EDTMP (1997)
                  – Reduktion von Knochenschmerzen
                  • Zoledronsäure (2001)
                  – Reduktion von Skeletal Related Events
                  • Denosumab (2010)
                  – Reduktion von Skeletel Related Events
                  • Radium-223 (2013)
                  – Verlängerung des Überlebens
                  Sartor, ASCO GU 2014

                  Beta-emittierende “Bone-Targeted” Radionuklide bei Knochenmetastasen:
                  • Zugelassene ß-Emitter, zur
                  Knochenschmerzverminderung1,2
                  – Strontium-89 (89Sr)1 (FDA Zulassung – 1993)
                  – Samarium-153 (153Sm)2 (FDA Zulassung – 1997)
                  • Bleiabschirmung benötigt zur Verabreichung und zum Transport1,2
                  • Entscheidende Sicherheitsbetrachtungen beinhalten Myelosuppressionen1,2
                  ESMO 2013 Recommentdation3: Bone targeted therapy with one of the
                  beta particle emitting radionuclides should be considered for patients with
                  painful bone metastases

                  FDA, US Food and Drug Administration; mCRPC, metastatasiertes Kastrationsresistentes Prostatakarzinom.
                  1. Metastron® (strontium-89 chloride) [prescribing information]. Arlington Heights, IL: GE Healthcare; 2006.
                  2. Quadramet® (samarium-153 lexidronan injection)[prescribing information]. Langhorne, PA: Jazz EUSA Pharma; 2009.
                  3. Horwich et al.; Annals of Oncology; ESMO, Clinical Practice Guidelines 2013

                  ESMO 2013 Recommentdation3: Bone targeted therapy with one of the
                  beta particle emitting radionuclides should be considered for patients with
                  painful bone metastases.

                  FDA, US Food and Drug Administration; mCRPC, metastatasiertes Kastrationsresistentes Prostatakarzinom.
                  1. Metastron® (strontium-89 chloride) [prescribing information]. Arlington Heights, IL: GE Healthcare; 2006.
                  2. Quadramet® (samarium-153 lexidronan injection)[prescribing information]. Langhorne, PA: Jazz EUSA Pharma; 2009.
                  3. Horwich et al.; Annals of Oncology; ESMO, Clinical Practice Guidelines 2013

                  ALSYMPCA: Studiendesign:

                  Bitte - hier - lesen

                  ALSYMPCA: Gesamtüberleben Sicherheitspopulation mit und ohne Docetaxelvortherapie
                  Häufigkeit des Therapieabbruchs in der Sicherheitspopulation:
                  65% (391/600) der Radium-223 Patienten und 48% (144/301) der Placebopatienten bekamen alle 6 Injektionen.
                  • In der Placebogruppe gab es im Vergleich zur Radium-223 Gruppe mehr frühe
                  Therapieabbrecher; 35% (209/600) in der Radium-223-Gruppe und 52% (157/301) in der Placebogruppe
                  Logue J, et al. Ann Oncol. 2014;25 (Suppl 4): iv1 - mdu438.66; abstr 770P.

                  Fazit:

                  • Radium-223 reduzierte im Vergleich zu Placebo signifikant das
                  Risiko für den Einsatz einer EBRT zur Behandlung von
                  Knochenschmerzen um 33%.
                  • Dieser Behandlungseffekt war in allen Subgruppen konsistent,
                  mit Ausnahme der Patienten, die mehr als 20 Metastasen
                  aufwiesen.
                  • Die gleichzeitige Anwendung einer EBRT beeinflusste das
                  hämatologische Sicherheitsprofil von Radium-223 nicht
                  nachteilig.
                  O’Sullivan JM, et al. Ann Oncol. 2014;25 (Suppl 4): iv1 - mdu438.66; abstr 768P
                  ALSYMPCA: mediane Zeit bis zum Gesamt-ALP und PSA –Progress*
                  ALSYMPCA: Ausgewählte AEs*
                  Hämatologische AEs
                  Anämie 187 (31) 92 (31) 77 (13) 39 (13)
                  Neutropenie 30 (5) 3 (1) 13 (2) 2 (1)
                  Thrombozytopenie 69 (12) 17 (6) 38 (6) 6 (2)
                  Nichthämatologische AEs
                  Knochenschmerzen 300 (50) 187 (62) 125 (21) 77 (26)
                  Diarrhoe 151 (25) 45 (15) 9 (2) 5 (2)
                  Nausea 213 (36) 104 (35) 10 (2) 5 (2)
                  Erbrechen 111 (19) 41 (14) 10 (2) 7 (2)
                  Constipation 108 (18) 64 (21) 6 (1) 4 (1)
                  ALSYMPCA: Ausgewählte AEs*
                  *Patienten der Sicherheitspopulation bekamen mindestens eine Dosis. Ein Patient in der Placebogruppe erhielt nur eine Injektion
                  Radium-223 (Woche 0) und wurde in die Radium-223 Sicherheitsanalyse eingeschlossen.
                  Parker C, et al.; ASCO 2012 LBA #4512.

                  Xofigo® – aktuelle Studien:
                  • REASSURE – Langzeit-Toxizität
                  • ERA223 – mCRPC, chemonaiv, keine oder geringe
                  Symptomatik, Abiraterone ± Alpharadin
                  • Docetaxel ± Alpharadin
                  • Re-Challenge – Standard Dosis, keine SAEs oder
                  Grad 3-4 Toxizitäten während initialer Therapie
                  • Dosis-Eskalation – 3 armige Phase 2 Studie:
                  – 50 kBq/kg 6 x monatlich (Standard)
                  – 80 kBq/kg 6 x monatlich
                  – 50 kBq/kg 12 x monatlich


                  Radium-223 - Zugelassen 2013:
                  Angewendet zur Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem
                  Prostatakarzinom, symptomatischen Knochenmetastasen
                  ohne bekannte viszerale Metastasen
                  EAU1: Radium-223 should be considered in CRPC patients with
                  osseous metastases due to its benefit in overall survival, QoL, and pain.
                  EAU Guidelines on Prostate Cancer 2014

                  S3 Leitlinien: Radionuklide:

                  Empfehlung modifiziert 2014
                  Radionuklide können bei multiplen Knochenmetastasen im
                  hormonrefraktären Stadium zur Schmerztherapie eingesetzt werden.
                  Die Therapie mit Radium-223 führt bei Patienten in gutem
                  Allgemeinzustand (ECOG = 2) ohne Nachweis viszeraler
                  Metastasen zu einer Verlängerung der Überlebenszeit.
                  © Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Prostatakarzinom | Version 2.2 Aktualisierung 2014: Konsultationsfassung

                  S3 Leitlinien: Lokale perkutane Bestrahlung:
                  6.51

                  Die lokale perkutane Bestrahlung soll bei Knochenmetastasen in
                  folgenden Situationen eingesetzt werden:
                  • Persistierende lokalisierte Knochenschmerzen
                  • drohende spinale Kompression (ggf. nach operativer Intervention)
                  • nach operativer Stabilisierung
                  • erhöhtes Frakturrisiko

                  Fazit:

                  • In der ALSYMPCA-Studie gab es vor dem Erhalt der vollständigen Therapieeinheit von sechs Injektionen bei mehr Patienten in der Placebogruppe Therapieabbrüche im Vergleich zur Radium-223 Gruppe.
                  • Dies weist auf eine positive Wirkung der Behandlung mit Radium-223 und ein positives Sicherheitsprofil hin.
                  • Eine vorherige Docetaxelgabe hatte keinen Einfluss auf die Wirksamkeit oder die Rate von Therapieabbrüchen


                  Mit diesem letzten Referat des wahrlich einmal mehr doch umfangreichen Symposiums zum Thema Prostatakrebs im Jahr 2015 beende ich meine Berichterstattung. Ich habe mich nach meiner persönlichen Einschätzung redlich bemüht, die relevanten Fakten, soweit sich diese aus den Vortragsfolien bzw. auch aus den gesprochenen Worten entnehmen ließen, herauszufiltern. Ich habe mir erlaubt, zusätzlich Links zu präsentieren, wenn ich der Meinung war, dass dies zum besseren Verständnis hier und da würde beitragen können. Wenn mir das nicht immer ganz passend gelungen sein sollte, bitte ich höflich um Nachsicht.

                  Wie schon vor 2 Jahren, als ich erstmals Gelegenheit bekam, mit einer größeren Anzahl von medizinischen Experten etliche Stunden zusammen sein zu können, genoß ich erneut das freundschaftliche Miteinander. Hier war kein Respekt vor den so oft beschriebenen Herren in weißen Kitteln vonnöten. Hier war jeder einer unter vielen. Ganz besonders ist mir Professor Weißbach aufgefallen, der ständig ansprechbar war und immer gute Laune demonstrierte.

                  Professor Martin Schostak gebührt Dank und Anerkennung für diese von ihm initiierte großartige Veranstaltung. Die muss sich nämlich trotz des überschaubaren Rahmens durchaus nicht hinter den üblichen Großveranstaltungen verstecken. Er darf schon ein wenig stolz darauf sein, erneut Kollegen von nah und auch aus der Ferne motiviert zu haben, zu ihm in seine Stadt Magdeburg zu kommen, um hier das Wissen auszubreiten, was aktuell vorhanden ist. Mehr als man im Tornister hat, kann man nicht auspacken.

                  Insider, die nun wähnen, es wäre ja nichts Neues dabei gewesen, möchte ich vor Augen führen und zurufen, dass das Neue manchmal aus dem Augenblick heraus geboren wird. Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass viele medizinische Abläufe ständigen Verbesserungen unterliegen sollten, und diese oft durch Hinweise untereinander aus der Taufe gehoben und weiter gereicht würden. Gerade durch dieses Zusammentreffen von so viel geballtem Wissen werden Impulse ausgelöst, die in den individuellen Gesprächsrunden am Rande der Tagung zu neuen Erkenntnissen führen. Fernab vom Klinikalltag gedeihen so manche neue Gedankengänge; auch das mit ein Grund, solche Veranstaltungen zu besuchen. Es wurde Wissen vermittelt an Kollegen, die im stressigen täglichen Ablauf in einer urologischen Praxis kaum Zeit für Fortbildung aufzubringen in der Lage sind. Wenn das wenigstens teilweise umgesetzt werden konnte, hat dieses Symposium im weitesten Sinne mehr als eine Funktion erfüllt.

                  Mein ganz persönlicher Dank gilt Martin. Ohne seine Einladung wäre ich dieses Mal nicht gekommen, und das wäre falsch gewesen.

                  "Wenn du eine Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen und um die Arbeit zu verteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer"
                  (Antoine de Saint Exupèry)

                  Gruß Harald

                  Kommentar


                    #24
                    Lieber Harald,

                    "Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen"
                    (Aristoteles)
                    Vielen Dank für deine Mühe. Ich hoffe, die Fülle der Informationen erschlägt nicht gleich beim ersten Blick.
                    Es lohnt sich, deine Notizen (ehemals Steno-Weltmeister oder so was) in Ruhe durchzuarbeiten.

                    Winfried

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                      #25
                      Lieber Harald
                      Das ist eine enorme Menge Information, die Du in kürzester Zeit aufgenommen,
                      aufbereitet und an uns weitergeleitet hast. Der Stand der Medizin ist damit wohl
                      umfassend beschrieben.
                      Das wird eine wichtige Quelle zum Nachschlagen und Nachlesen.

                      Vielen Dank für die grosse Arbeit!

                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #26
                        Zitat von W.Rellok
                        Es lohnt sich, deine Notizen (ehemals Steno-Weltmeister oder so was) in Ruhe durchzuarbeiten.
                        Lieber Winfried,

                        nicht ganz, aber ich war mehrere Male in jungen Jahren dabei. Manfred Kehrer aus der DDR war oftmals der Champion, ein begnadeter, bescheidener Mensch, dem ich auch nach der Wende begegnet bin. Ich hoffe gern, dass es sich auch für Dich lohnt, in den vielfältigen Notizen herumzustöbern.

                        @Lieber Konrad,

                        auch Dein Dank ist bei mir gut aufgehoben.


                        „Wer seine Ansicht mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt, von dem muß ich voraussetzen, daß ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind.“
                        (Otto von Bismarck)

                        Herzliche Grüße Harald

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                          #27
                          Grandiose Arbeit, Harald...........

                          Vielen Dank für die umfangreiche Aufarbeitung dieser Informationen.

                          Ich würde Dir dafür ein Chang spendieren..))))

                          LG

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                            #28
                            Harald,
                            ich kann mir sehr gut vorstellen, welche Arbeit hinter deinen Berichten steckt, weshalb ich mich hiermit sehr herzlich dafür bedanken möchte. Er ist bestimmt von Nutzen für Männer, die sich entlang der S3 Leitlinien in Deutschland behandeln lassen wollen.
                            Who'll survive and who will die?
                            Up to Kriegsglück to decide

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                              #29
                              @Harald_1933:

                              Liebster Harald,

                              für Dein Engagement kann ich mich nur der Laudatio meiner Vorschreiber anschliessen.

                              Gruss Helmut

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                                #30
                                Lieber Hutschi,
                                hab Dank für dein großes Engagement. Es ist doch gut einen Meister der Stenographie und der Kontaktpflege in unseren reihen zu haben.
                                Grüße
                                Hartmut

                                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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