Liebe Diskutanten,
ich meine, es kommt bei diesen beiden Betrachtungen auf die Fragestellung an:
Bei deiner ersten Rechnung, Heribert, 800.000 aktuell Erkrankte und 12.000 Verstorbene in DIESEM Jahr, ergibt sich mit 1,5% die Antwort auf die Frage:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Erkrankter IN DIESEM JAHR an PCA versterbe (ungeachtet aller
speziellen Eigenschaften meines Falles).
Wenn ich aber die Frage beantworten will:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein mit PCA diagnostizierter SEIN LEBEN durch PCA verliert, so müßten wir
genau genommen eine Kohortenanalyse machen: Wir betrachten die ca. 50000 Neu-Diagnostizierten in einem Jahr und
verfolgen genau diese 50000 ihr ganzes Leben lang und notieren die Todesursache. Daraus gewönnen wir dann die
Wahrscheinlichkeit, dass ein an PCA erkrankter ÜBERHAUPT daran verstirbt.
Diese Kohortenanalyse ist natürlich nicht realistisch durchführbar, deshalb nehmen wir als sinnvolle Näherung die in einem
Jahr an PCA Verstorbenen. Das ist eine Näherung, weil in diesen 12000 natürlich solche enthalten sind die erst kurz vorher eine
Diagnose hatten und solche deren Diagnose schon lange zurückliegt. Wenn wir aber davon ausgehen, dass die Sterbe-
wahrscheilichkeit sich über die Zeit nicht wesentlich geändert hat (auch wieder eine gewagte Näherung, da die Therapieoptionen
sich mit der Zeit - hoffentlich - weiter entwickeln) dann können wir diese 12000/Jahr als Bezugswert nehmen.
LowRoad hat hier eine interessante Statistik verlinkt, die auch ca. 20% Sterberate an PCA aussagt (allerdings vermutlich für
amerikanische Verhältnisse)
Also beide Rechnungen richtig, aber Antwort auf unterschiedliche Fragen.
Gruß
Roland
Nachtrag zu Prävalenz und Inzidenz:
Wie in dem verlinkten Text angegeben ist die Prävalenz die Wahrscheinlichkeit, in einer Population (also in unserem Fall
ca. 40.000.000 Männer) die Krankheit zu einem festen Zeitpunkt anzutreffen, das sind die von Heribert abgeschätzten 800.000,
also Prävalenz für Prostatakrebs 2%,
die Inzidenz gibt an, wieviele Neuerkrankungen, wieder bezogen auf die Grundgesamtheit, es in einem Zeitraum gibt,
also ca. 50000 bei 40.000.000 Männern macht eine Inzidenz von 1,25 Promille; sagt also: wie wahrscheinlich ist es, dass ein
männliches Wesen in Deutschland in diesem Jahr an PCA erkrankt.
ich meine, es kommt bei diesen beiden Betrachtungen auf die Fragestellung an:
Bei deiner ersten Rechnung, Heribert, 800.000 aktuell Erkrankte und 12.000 Verstorbene in DIESEM Jahr, ergibt sich mit 1,5% die Antwort auf die Frage:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Erkrankter IN DIESEM JAHR an PCA versterbe (ungeachtet aller
speziellen Eigenschaften meines Falles).
Wenn ich aber die Frage beantworten will:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein mit PCA diagnostizierter SEIN LEBEN durch PCA verliert, so müßten wir
genau genommen eine Kohortenanalyse machen: Wir betrachten die ca. 50000 Neu-Diagnostizierten in einem Jahr und
verfolgen genau diese 50000 ihr ganzes Leben lang und notieren die Todesursache. Daraus gewönnen wir dann die
Wahrscheinlichkeit, dass ein an PCA erkrankter ÜBERHAUPT daran verstirbt.
Diese Kohortenanalyse ist natürlich nicht realistisch durchführbar, deshalb nehmen wir als sinnvolle Näherung die in einem
Jahr an PCA Verstorbenen. Das ist eine Näherung, weil in diesen 12000 natürlich solche enthalten sind die erst kurz vorher eine
Diagnose hatten und solche deren Diagnose schon lange zurückliegt. Wenn wir aber davon ausgehen, dass die Sterbe-
wahrscheilichkeit sich über die Zeit nicht wesentlich geändert hat (auch wieder eine gewagte Näherung, da die Therapieoptionen
sich mit der Zeit - hoffentlich - weiter entwickeln) dann können wir diese 12000/Jahr als Bezugswert nehmen.
LowRoad hat hier eine interessante Statistik verlinkt, die auch ca. 20% Sterberate an PCA aussagt (allerdings vermutlich für
amerikanische Verhältnisse)
Also beide Rechnungen richtig, aber Antwort auf unterschiedliche Fragen.
Gruß
Roland
Nachtrag zu Prävalenz und Inzidenz:
Wie in dem verlinkten Text angegeben ist die Prävalenz die Wahrscheinlichkeit, in einer Population (also in unserem Fall
ca. 40.000.000 Männer) die Krankheit zu einem festen Zeitpunkt anzutreffen, das sind die von Heribert abgeschätzten 800.000,
also Prävalenz für Prostatakrebs 2%,
die Inzidenz gibt an, wieviele Neuerkrankungen, wieder bezogen auf die Grundgesamtheit, es in einem Zeitraum gibt,
also ca. 50000 bei 40.000.000 Männern macht eine Inzidenz von 1,25 Promille; sagt also: wie wahrscheinlich ist es, dass ein
männliches Wesen in Deutschland in diesem Jahr an PCA erkrankt.
Kommentar