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Knochenmetastase - und nun ?

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    #76
    Zitat von uwes2403 Beitrag anzeigen
    Nicht die bisherigen Zellen bilden Resistenzen, sondern es bleiben
    irgendwann nur noch die resistenten (die also, die demnach
    schon lange vor einer Therapie existierten) "übrig" ?
    Ja, lieber Uwe, da ringe ich um Formulierungen,
    und Du legst das einfach so hin. Danke.


    @Harald
    Schön, noch im alten Jahr wieder von dir zu lesen.
    Diese alten Elefanten sind schon sehr weise Tiere!
    Nicht die Tumorzellen folgen mathematischen Formeln,
    sondern die mathematischen Formeln beschreiben das
    Verhalten der Zellen.

    @ Klaus
    Das mag ja sein, dass Krebszellen unter Hormontherapie
    mehr Rezeptoren ausbilden. Ich stelle mir dies aber nicht
    als Massenphänomen vor, bei dem Milliarden von Zellen
    gemeinsam und zielgerichtet reagieren, sondern eben als
    ungezielte Mutation einzelner Zellen, die dann anlässlich
    einer ADT zum Tragen kommt.

    Wachsen diese Zellen ohnehin, wird ihr PSA-Signal irgendwann
    grösser, als das im Nadir verbleibende Signal der übrigen
    Zellen. Das nennt man dann etwas ungeschickt "Eintritt
    der Kastrationsresistenz".
    Verfolgt man aber seine Metastasen im Bild, wie ich
    das getan habe, stellt man fest, dass diese Kastrationsresistenz
    eben gerade nicht die Masse der Metastasen betrifft, sondern
    an einem einzigen Ort auftritt [4] und im unangenehmeren
    Falle von dort aus weitermetastasiert.

    Ähnlich funktionieren weitere Resistenzschritte, etwa gegen
    Enzalutamid, Abiraterone, Docetaxel, Cabacitaxel und
    angeblich gar Photonen- und Protonenstrahlen.
    Und ganz zu Beginn der Krankheit steht ja diese eine Zelle,
    die das Immunsystem unterlaufen konnte und sich resistent
    erwies gegen alle molekularen Reparaturmechanismen unseres
    Körpers.

    Tut mir leid, ich kann keine schlauen Links präsentieren, um
    diese Hypothese zu belegen. Allerdings bräuchte es auch ganz
    erhebliche Anstrengung, jene des massenweisen "Umkippens"
    ganzer bereits vorhandener Zellstämme und Metastasen auf
    Hormonresistenz zu erklären, und dies womöglich erst nach
    Jahren erfolgreicher ADT. Hmm, warum dann Nadir!?

    Die Entwicklung von Krebs unterliegt nun mal dem mathematischen
    Prinzip der Exponentialität. Sonst wäre Krebs keine Gefahr.
    Daran mag zweifeln wer will, jedoch sind die konstanten
    Verdoppelungszeiten des jeweils dominanten Zellstammes evident.
    Nur systemische Therapien können das brechen, während
    Therapien mit dem Ziel der Tumormassenreduktion (OP, RT, HIFU...)
    lediglich die Uhr um einige VZ zurückdrehen - Es sei denn, man erwische
    die gesamte Tumormasse, was dann mit 'Heilung' gleichzusetzen ist.

    Carpe diem!
    Konrad


    Nachtrag:
    Danke, Hans, für diese bestätigende Zitat:
    Der Therapieerfolg ist daher auch bei kombinierten Therapien zeitlich limitiert.
    Es kommt zur Entstehung therapieresistenter Zellklone. Diese bilden die Grundlage
    für neue Metastasen, die auf die Standardtherapeutika nicht mehr ansprechen.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #77
      Hallo Konrad,
      möchte das gesagte mit einer Studie bestätigen-vielleicht ist sie ja noch nicht bekannt.

      Gruß Skipper
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

      Kommentar


        #78
        @ Klaus
        Das mag ja sein, dass Krebszellen unter Hormontherapie
        mehr Rezeptoren ausbilden. Ich stelle mir dies aber nicht
        als Massenphänomen vor, bei dem Milliarden von Zellen
        gemeinsam und zielgerichtet reagieren, sondern eben als
        ungezielte Mutation einzelner Zellen, die dann anlässlich
        einer ADT zum Tragen kommt.
        Es geht doch darum, ob die Androgenrezeptoren noch vorhanden sind für eine Antiandrogene Therapie oder nicht. ( VEGF-R ) Marker
        Werden die Rezeptoren - aufgrund der ADT nach hypersensibel - sind sie ja noch da - nur nicht erreichbar für die ADT.
        Deshalb doch auch die Bestimmung dieses Markers um festzustellen ob die ADT noch einmal funktioniert oder nicht.
        Zum Bespiel:
        Der VEGF - R ist 2 oder 3+ D.h. hypersenibel, die ADT würde überhaupt nicht oder sehr stark limitiert wirken.

        @Konrad
        Ähnlich funktionieren weitere Resistenzschritte, etwa gegen
        Enzalutamid, Abiraterone, Docetaxel, Cabacitaxel und
        angeblich gar Photonen- und Protonenstrahlen.
        Und ganz zu Beginn der Krankheit steht ja diese eine Zelle,
        die das Immunsystem unterlaufen konnte und sich resistent
        erwies
        gegen alle molekularen Reparaturmechanismen unseres
        Körpers.
        @Konrad
        was du hier schreibst ist dein eignes Meinungsbíld und wird auch entsprechend so in den wissenschaftlichen Publikationen nicht gefunden werden können.
        Du kannst das für dich so vertreten, wenn es dir eine Brücke zum Lernen dienen soll. Aber es könnte auch manchen Leser verwirren.

        Mutation, Resistenz durch den Tumor, Resistenz durch Zytostatika, Störungen im Apoptosezyklus, Resistenz bei Bestrahlung, MDR Funktion bei der Chemo nur um einige zu nennen,

        gegen alle molekularen Reparaturmechanismen unseres Körpers.
        @Konrad, was meinst du damit?
        Meinst du den stattfindenen Repair im Apoptosezyklus?
        Die DNA zu triggern die DNA Chromosomen zu reparieren?

        Ein kopfschüttelnder
        Hans-J.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

        Kommentar


          #79
          Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
          @Konrad, was meinst du damit?
          Meinst du den stattfindenen Repair im Apoptosezyklus?
          Die DNA zu triggern die DNA Chromosomen zu reparieren
          Oh, das ist ganz einfach:
          Täglich entstehen im Körper Millionen von Zellen,
          die nicht dem gesunden Bauplan entsprechen.
          Die werden von allerlei körpereigenen Mechanismen
          weggeputzt. Welche das seien, ist erst mal egal.
          Fakt ist, dass bei jeder Krebserkrankung EINE Zelle trotz
          Fehlbildung den ganzen körpereigenen Schutzapparat
          unterläuft und sich samt ihren unerfreulichen
          Eigenschaften im Organismus etabliert.

          Dasselbe geschieht jedes mal innerhalb des Tumors,
          wenn eine Zelle es nicht nur schafft, die Schutzsysteme
          des Körpers zu unterlaufen, sondern auch noch die
          jeweilige Therapie.
          Mehr als irgendwelche Kürzel für über- oder unterexprimierte
          Proteine benennen zu können (kann und will ich nicht) ist dann
          erforderlich, wenn es darum geht, bei der Entwicklung neuer
          Therapien einen Ansatzpunkt zu finden.
          Das überlassen Mediziner und Patienten besser Fachleuten für
          Gentechnik, Biochemie und weitern 'Life-Sciences'.

          Sollte ich eines Tages doch noch das Studienmedikament VT646
          bekommen, geht es mir weniger um die CYP17-Mechanismen**,
          als um die Frage, ob das Zeug meine resistenten Zellstämme
          blockieren könne oder nicht.

          Dasheiss aber nicht, dass ich deine komplexen Ausführungen
          und Zitate nicht stets mit Interesse lese und manchmal gar
          ansatzweise verstehe.

          Let the good times roll!
          Konrad


          **Oh, jetzt hab ich doch noch so ein Kürzel hingeschrieben, hier also Klartext:
          Die Steroid-17alpha-Hydroxylase (auch: Cytochrom P450 17 (CYP17)) ist das Enzym, das in Eukaryoten die Hydroxylierung und anschließende Deacetylierung von Steroiden an der 17-Position katalysiert. Diese Reaktion ist nicht nur für die Biosynthese der Hormone Dehydroepiandrosteron (DHEA) und Androstendion (ASD) notwendig, sondern auch beim Abbau von Steroiden (Biotransformation). Das Enzym ist wahrscheinlich ein Membranprotein. Mutationen im CYP17A1-Gen sind die Ursache für adrenogenitales Syndrom Typ 5.[2]
          Alles klar nun?
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #80
            Zitat von skipper Beitrag anzeigen
            Danke, Skipper, für diesen luzid formulierten Text zur
            "Genetischen Evolution des tödlichen, metastasierenden Prostatakarzinoms".
            Sehr bemerkenswert finde ich die Schlussätze von Prof. Schlomm**, die mit
            keinem Wort auf die komplexen genetischen Grundlagen eingehen, sondern
            auf die Konsequenzen, die sich hier und heute für die Therapie ergeben.
            Das ist, was wir heute Betroffenen brauchen.

            Die genetischen Erkenntnisse sollen künftigen Betroffenen dienen.
            So bald wie möglich!

            Carpe diem!
            Konrad


            **
            Sie (die Daten) bestärken uns klinisch in unserem täglichen Handeln, bei Tumoren mit einem hohen Metastasierungspotenzial, eine möglichst ausgedehnte Tumorzellreduktion mittels Entfernung des Primärtumors der Lymphknoten und auch lokalenoder systemischen Therapie von Metastasen (multimodales Therapiekonzept) durchzuführen.
            Bei low-risk Tumoren, welche kein akutes Metastasierungspotenzial aufweisen -dieses jedoch aufgrund desstochastischen Modells in der Zukunft akkumulieren können bestärken uns die Daten, abhängig vomLebensalter und konkurrierender Begleiterkrankungen eine engmaschige Kontrolle (Active Surveillance)durchzuführen oder das Risiko für einen Tumorprogress durch Reduzierung der Primärtumormasse durchfokale Therapie zu senken.
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #81
              Hallo Konrad,

              Konrad: Einen solchen 'Überholvorgang'
              zeigt H.H. Glättli in 'was ist PSA-Alert', Seite 10, Bild 8 (Link unten).
              Dieser Hinweis hat mein Interesse geweckt, und ich habe den angeführten Link angeklickt. Eine sehr ordentliche mathematische Arbeit und Darstellung der PSA-Zusammenhänge von Herrn Glättli. Noch eine kleine Anmerkung, und zwar hattest Du Dich etwas gewundert bei einer früheren Diskussion, dass Herr Glättli und ich zur selben Beurteilung über Deinen PSA-Verlauf mit den von Deinen Ärzten vertanen Chancen gekommen waren. Herrn Glättlis Analyse beruht auf elegante mathematische Methoden, was auch nicht verwunderlich ist als Mathematiker, der seine Diplomarbeit bei Professor Böcking auf dem Gebiet der PSA-Analyse gemacht hat. Unter Berücksichtigung der exponentiellen Zusammenhänge habe ich meine Analyse empirisch in Annäherungsschritten durchgeführt und in der Mathematik spielt der Lösungsweg, wenn er auf Basis der mathematischen Regeln/Gesetze erfolgt, keine Rolle. Die Mathematik ist eben eine seriöse Wissenschaft.
              Herr Glättli führt als Ursache für den Überholvorgang eine sprunghafte Chromosomenveränderung in den PK-Zellen zu mehr Aggressivität und PSA-Ausstoß an. Und auch Deinen Ausführungen als neuem Forums-Wissenschaftsguru merkt man die Anleihe bei Duesberg/Böcking an, was mich als alten Ploidiefan durchaus freut.

              Dieser Überholvorgang, ausgelöst durch eine Progression in Tumorzellen, könnte theoretisch auch durch eine Metastasierung erfolgen. Zumindest führt die Metastasierung als neu hinzugekommene PSA-Quellen zu einem schnelleren PSA-Anstieg und damit kürzeren Verdopplungszeiten, d.h. sich verkürzende Verdopplungszeiten können ein frühzeitiges Indiz einer beginnenden Metastasierung sein. Ich bitte Dich aufgrund Deines guten Kontaktes zu Herrn Glättli ihn zu fragen, ob es zu dieser Thematik von ihm bereits Überlegungen oder vielleicht sogar Beispiele gibt.
              Meine weiteren Ausführungen betreffen aber nicht mehr die Thematik dieses Threads, so dass ich mich entschlossen habe, einen eigenen Thread in der Rubrik „Veranstaltungshinweise und Verbandsarbeit“ zu eröffnen. Link:http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...7249#post87249

              Gruß Knut.

              Kommentar


                #82
                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                .
                Herr Glättli führt als Ursache für den Überholvorgang eine sprunghafte Chromosomenveränderung in den PK-Zellen zu mehr Aggressivität und PSA-Ausstoß an ... Dieser Überholvorgang, ausgelöst durch eine Progression in Tumorzellen, könnte theoretisch auch durch eine Metastasierung erfolgen. Zumindest führt die Metastasierung als neu hinzugekommene PSA-Quellen zu einem schnelleren PSA-Anstieg und damit kürzeren Verdopplungszeiten, d.h. sich verkürzende Verdopplungszeiten können ein frühzeitiges Indiz einer beginnenden Metastasierung sein.
                Lieber Knut
                Ich hatte grad gestern mit Hansheinrich Glättli Kontakt, aber bevor ich deine Frage gelesen hatte.

                Die Antwort kann ich aber auch geben, weil da nur wenig Mathematik drin steckt und viel Anschaulichkeit:

                Löst sich eine Zelle oder ein Zellcluster aus dem Tumor und schwimmt via Blut oder Lymphe an einen anderen Ort und siedelt sich dort erfolgreich an und teilt sich dort, bildet sich eine Metastase. Dies erfordert zahlreiche neue Eigenschaften gegenüber jenen Zellen, die im Tumor verharren: Da ist die Wahrscheinlichkeit durchaus gegeben, dass auch. das Wachstumsmuster dieser Zellen verändert ist.
                Somit kann das Auftreten einer kürzeren Verdoppelungszeit eine Metastasierung anzeigen, muss aber nicht.
                Es ist ohne Zweifel so, dass auch innerhalb des Stammtumors unterschiedliche Verdoppelungszeiten (VZ) herrschen.
                Eine GG3-Zelle teilt sich üblicherweise langsam, bei GG4 geht es schon flotter zu, und ein GG5 ist hochaggressiv, was sich nicht nur in der Tendenz zur Metastasierung zeigt, sondern vor Allem in der kurzen VZ. Somit ist anzunehmen, dass in einem multifokalen Tumor mit mehreren GG - wie dem meinen - auch verschiedene VZ vorhanden sind, und der Aggressivste den weniger aggressiven Tumor innert kurzer Zeit überwächst. Findet dies innert der Messreihe statt, wird das in der Verlaufskurve sichtbar. Wie rasch eine kürzere VZ überhand nimmt, kann man bestens der Schrift "was ist PSA-Alert" [Link unten] entnehmen ...
                Dass damit ein Metastasierung, wohl durch den aggressiveren Stamm, verbunden sein kann, ändert in diesem Fall an der Verlaufskurve nichts: Ob sich gleichartige Zellen innerhalb des Stammtumors, oder ausserhalb in einer Filia teile, ändert an deren typischer VZ nichts. Auch bei sekundärer Metastasierung ist das so:
                Diese grosse paraaortale Metastase, deren Kern in [4] zu sehen ist, wies dasselbe krasse Wachstumsmuster auf, wie die von dort her gestreute zweite Generation meiner Metastasen bis zum Hals rauf. Wie erinnerlich, hatte die ADT alle tiefer gelegenen Metastasen mit längerer VZ vernichtet.

                Aufgrund der VZ als wichtigstes Merkmal der Aggressivität von Krebszellen, ist H.H. Glättli überzeugt, mit der Auswertung von PSA-Messreihen PCa-Diagnosen stellen zu können, die treffender sind als jene aus Biopsien, die ja notorisch ungenau sind. Dass kurze VZ auch eine Tendenz zu vermehrter Metastasierung enthält, hab ich zwar gestern nicht mit ihm besprochen, scheint aber durchaus evident. Wer hat schon langsamwachsende PCa metastasieren gesehen!?
                Herr Glättli befasst sich grad mit dem Muster meines jüngsten Verlaufes, der einen ausschwingenden Abfall zeigt.
                Der neueste Wert kommt in einer Stunde. Beim nächsten Kontakt werde ich ihn nach der Nachweisbarkeit von Metastasierung im PSA-Verlauf fragen. Mal sehen, vielleicht kommt was anderes raus, als in meinen Überlegungen.


                Carpe diem!
                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #83
                  Hallo Konrad,
                  es heißt doch, je höher der Gleason Grad, desto mehr sind die Zellen entdifferenziert , d.h. desto weniger gleichen sie einer gesunden Prostatazelle.
                  Sehr entdifferenzierte Zellen geben also vielleicht gar keinen PSA mehr ab.
                  Somit könnte es sein, das die Ermittlung der Aggressivität über die PSA-Verdoppelungszeit hier nicht greift. Oder verstehe ich etwas falsch?
                  Viele Grüße in die Schweiz,
                  Skipper
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                    #84
                    Ach, lieber Skipper,
                    mit Einzel- und Extremfällen kann man alles kaputtschwätzen.
                    Auch mit Biopsien, MRT, PSMA-PET etc. kann man nicht immer korrekt
                    diagnostizieren. Lassen wir also mal die wenigen Promille von PCa
                    beiseite, die angeblich kein PSA mehr sezernieren.

                    Ich hab nun so ziemlich das krasseste, was man an Krebszellen in sich
                    tragen kann, und es ist klar, dass meine Metastasen über das Volumen
                    gerechnet nur noch Bruchteile des PSA abgeben gegenüber dem
                    Stammtumor vor fünf Jahren. Aber das Verdoppelungsmuster der
                    zweiten Generation meiner Metastasierung scheint zu bleiben.
                    Grad heute ist es gemäss neuester PSA-Messung wieder losgegangen,
                    siehe [4].

                    Carpe diem!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #85
                      Korrigenda

                      Korrigenda zu Vorbeitrag (Korrekturzeit abgelaufen):

                      Meinen PSA-Verlauf sieht man in [1], nicht wie angegeben in [4].

                      Hvielemi
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #86
                        Es scheint auch Gleason 9 (also sehr entdifferenzierte) Zellen zu geben, die atypisch trotzdem viel PSA abgeben...

                        PSA von heute 4,6
                        Verdoppelungszeit bei 195 Tagen..nur bildgebend ist nichts zu sehen (weder PSMA PET/CT noch F18 Cholin PET/CT), das diesen PSA Wert erklären würde.

                        Es bleibt seltsam....schon der initiale PSA Wert vor OP passte nicht recht zu Gleason und Tumorvolumen, wenn man die statistischen Werte für PSA Abgabe der unterschiedlichen GS zu Grunde legt.

                        Uwe
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                        Kommentar


                          #87
                          Hallo Uwe,

                          da wird man wirklich nicht richtig schlau draus. Am meisten an Deinem Verlauf wundert mich, dass Du bei Deinen eher schlechten Voraussetzungen nach OP bis auf 0,13 PSA heruntergekommen bist. Das hat eigentlich dafür gesprochen, dass Dein Krebs eher wenig PSA produziert, oder viel Tumormasse vom Skalpell erwischt worden ist. Wobei ich Dir nun Recht gebe. Viel PSA bei "wenig (nichts) zu sehen"... Die Experten melden sich sicher auch noch.

                          Viele Grüße

                          WernerE

                          Kommentar


                            #88
                            Moin Werner,

                            PSA nach OP war 0,38, nach adjuvanter Bestrahlung dann 0,13.

                            Zu Beginn waren es PSA 69 und ein GS 9, der statistisch etwa 1,5 bis 2 ng/ml PSA produziert. Bei 15 ml Tumorvolumen wären das etwa 30 - woher stammte dann der Rest ? So ist's halt mit der Statistik....passt nicht in jedem Einzelfall.

                            Was mein Verlauf aber zu bestätigen scheint, ist auf jeden Fall, das Metastasen auch schon bei der Erstbehandlung angelegt sein können, aber eben noch nicht sichtbar sind....darum ging es hier ja auch in den vorherigen Beiträgen.

                            Grüße

                            Uwe
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                              #89
                              Hallo @all,

                              Uwe schrieb:
                              Was mein Verlauf aber zu bestätigen scheint, ist auf jeden Fall, das Metastasen auch schon bei der Erstbehandlung angelegt sein können, aber eben noch nicht sichtbar sind....darum ging es hier ja auch in den vorherigen Beiträgen.
                              Guter Ansatz Uwe.

                              Zitat skipper
                              es heißt doch, je höher der Gleason Grad, desto mehr sind die Zellen entdifferenziert , d.h. desto weniger gleichen sie einer gesunden Prostatazelle.
                              Sehr entdifferenzierte Zellen geben also vielleicht gar keinen PSA mehr ab.
                              Somit könnte es sein, das die Ermittlung der Aggressivität über die PSA-Verdoppelungszeit hier nicht greift. Oder verstehe ich etwas falsch?
                              Guter Ansatz Skipper.

                              Wenn also die Wissenschaft zuhauf darlegt, das entdifferenzierte TZ wenig oder gar kein PSA mehr exprimieren - ohne gleich neuroendokrin zu sein - muß doch eine gewisse Logik zugrunde liegen.

                              Sind die parabolischen Kurvendiskussionen so noch haltbar oder bedürfen diese einer Regression- oder Korrelationsanalyse?

                              Glättli funktioniert, - aber nur unter ceteris paribus. Diese Situation besteht aber nicht mehr im entdifferenzierten Tumorstadium.
                              An diesem Punkt habe ich mich schon einmal mit Konrad bewegt und dann resigniert.

                              Die Tumoranteile im Tumormix - welche noch Androgensensitive Anteile besitzen exprimieren PSA.
                              Da bekanntlich ein Tumorprogress auch die niedrig malignen Tumoranteile beinhalten und diese sich nur allmählich nach entdifferenziert bewegen, ist der Tag absehbar, dass der Androgenrezeptormechanismus durch den Status HYPERSENSIBEL kein PSA mehr exprimiert. Der Tumormix beinhaltet also auch ein PSA Mix aus positiven und negativen PSA Anteilen.

                              Bei den PSA negativen Anteilen wird dann von hochaggressiven Tumorgeschehen geschrieben.

                              Vielleicht auch nur dem Umstand geschuldet, dass die ADT's in allen Varianten nicht mehr greifen, ja so gar die Mutation in den Chromosomen anheizen.

                              Durch Mutation kann dann der Zellzyklus nicht mehr angehalten werden, es kommt weder zum Anhalten und Repair der Crosslinks, noch zur Apoptose.

                              Tumorzellen gehen einfach nur in GO und werden tickende Zeitbomben. Ähnlich einer Endlosschleife bei der Programmierung. TZ in GO sollen der Hauptgrund für Tumorstammzellen sein.

                              Es ist doch zur Zeit ein ganz großer Run bei der Pharma, den hypersensitiv gewordenen Androgenrezeptormechanismus wieder zurück zu transformieren in den Normalzustand.
                              Mit der Folge, dass dann die einfachen ADT's wieder greifen könnten und die Glättli Kurven passen könnte.

                              Das die Basallzellen und auch bedingt das Epithel Androgen-SENSITIV- bleiben ist ja nun hinlänglich bekannt in der Wissenschaft. Nur nicht mehr erreichbar für unsere derzeit gängigen ADT's.

                              Winterliche Grüsse von Rügen
                              Hans-J.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                                #90
                                Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                                .Sind die parabolischen Kurvendiskussionen so noch haltbar oder bedürfen diese einer Regression- oder Korrelationsanalyse?ee

                                Glättli funktioniert, - aber nur unter ceteris paribus.
                                Diese Situation besteht aber nicht mehr im entdifferenzierten Tumorstadium.
                                An diesem Punkt habe ich mich schon einmal mit Konrad bewegt und dann resigniert.

                                ..., dass der Androgenrezeptormechanismus durch den Status HYPERSENSIBEL kein PSA mehr exprimiert.

                                Die Tumoranteile im Tumormix - welche noch Androgensensitive Anteile besitzen exprimieren PSA.
                                Da bekanntlich ein Tumorprogress auch die niedrig malignen Tumoranteile beinhalten und diese sich nur allmählich nach entdifferenziert bewegen, ist der Tag absehbar, dass der Androgenrezeptormechanismus durch den Status HYPERSENSIBEL kein PSA mehr exprimiert.
                                Nun, lieber Hans-J., müssen wir uns halt wieder mal "bewegen".
                                Da hab ich noch lange nicht resigniert.

                                Zu keinem Zeitpunkt wurde von irgendjemandem eine "Parabolische"
                                Kurvendiskussion geführt. Unbestritten ist jedoch, dass Krebs
                                einen exponentiellen Verlauf nimmt.

                                Niedrigmaligne Tumoranteile bewegen sich nicht "nach entdifferenziert",
                                auch nicht allmählich, denn sonst wären sie eben nicht niedrigmalign,
                                also wenig aggressiv. Nein, die werden wegen ihrer langen Verdoppelungszeit
                                gegenüber hochaggressiven Zellstämmen einfach irrelevant im Geschehen,
                                sie werden innert einiger VZ überholt.

                                Auch nicht mehr androgensensitive Tumorzellen produzieren meist PSA.
                                Die PSA-Exprimierung hat nichts mit dem Status der Androgenrezeptoren
                                zu tun. Gemeinsam ist beiden Eigenschaften lediglich, dass sie mit
                                zunehmender Entdifferenzierung der Zellen zusammenhängen.
                                Sie entstehen aber durch je verschiedene Mutationen und Chromosomenbrüche.
                                Dasselbe gilt für die Bildung des Prostataspezifischen Membranantigen.

                                Uwes GG-5-Zellen oder scheinen zwar kein PSMA mehr zu tragen,
                                weshalb sie im PSMA-PET nicht sichtbar sind, aber PSA exprimieren
                                sie schon noch. Sonst stiege der PSA-Wert nicht an. Irgendwo also
                                muss die Quelle stecken. Wenn die nicht gefunden wird, muss halt
                                eine systemische Therapie ran.


                                Ist die Prostata erst mal einer radikalen Primärtherapie unterzogen,
                                bedarf es im Übrigen nicht mehr der Glättli-Analyse, um den
                                exponentiellen Charakter der Wachstumskurve darzustellen, und
                                schon gar keiner "Regressions- oder Korrelationsanalyse".
                                Eine simples Auftragen der Daten und Werte auf einfach-logaritmischen
                                Papier reicht, oder noch einfacher, das Abfüllen in myprostate.eu.
                                Resultiert annähernd eine Gerade, ist es Krebs, ausgewiesen durch
                                konstante Verdoppelungszeiten.

                                Ob die Zellen dabei wenig oder viel PSA produzieren, ist vollkommen
                                egal, denn die Zunahme der PSA innerhalb eines Krankheitsstadiums
                                läuft proportional zum Tumorvolumen (ceteris paribus).
                                Weicht die Kurve unter Therapie deutlich nach unten ab, wirkt die Therapie.
                                So einfach ist das!


                                Noch was: Mutationen werden nicht durch Hormontherapien gezüchtet.
                                Die Mutationen finden meist lange vor der Therapie statt. Werden die
                                daraus entstehenden therapieresistenten Metastasen dann sichtbar,
                                bzw. steigt der PSA-Wert in die ganzen Zahlen, haben sie schon rund
                                30 Verdoppelungszyklen hinter sich, was bei einer Verdoppelungszeit
                                von 2 Monaten immerhin 5 Jahren entspricht. So lange halten ADT und AHT
                                bei hochaggressivem Geschehen nur selten. Auch Resistenzen gegen
                                AA oder Enzalutamid sind jeweils längst vor Therapiebeginn angelegt.
                                Diee Zellstämme tauchen irgendwann auf, egal, ob man nun den PSA
                                mit einer ADT gesenkt habe, oder irgendwie sonst überlebt habe,
                                bis diese Resistenzen relevant werden.

                                Krebs-Mathematik ist banal einfach. Leider.

                                Carpe diem!
                                Konrad
                                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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