Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Was nun? Eine Stanze positiv

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Was nun? Eine Stanze positiv

    Hallo,

    leider hat's mich auch erwischt

    Ich bin 60 Jahre alt, PSA lag vor 14 Monaten bei 2,64, jetzt bei 3,27. Prostatavolumen 40 ml. Da der Urologe im Ultraschall ein leicht verstärktes Durchblutungsmuster gesehen hat, empfahl er mir die Biopsie und zielte dann dabei auch in diesen Bereich. Der Verdacht bestätigte sich. Gleason 3+3 = 6, Tumorlänge 2,5 mm, Malignitätsgrad 2. Alle anderen neun Stanzen waren negativ.

    Was jetzt? Abwarten und Granatapfelsaft trinken ist nicht so mein Ding, mit Kanonen auf Spatzen schießen will ich aber auch nicht. Der Urologe empfahl mir seeds - das werde ich auf jeden Fall prüfen lassen. Gibt es bei einigen von euch Erfahrungen mit fokaler Therapie? Das liest sich von den Nebenwirkungen her sehr gut.

    Ich habe mich auf der Seite der Martini-Klinik umgeschaut. Das Gästebuch ist beeindruckend. Gibt es auch negative Erfahrungen?

    Ich bin für jeden Tipp dankbar.

    Schönen Abend
    Berndt

    #2
    Hallo Berndt,

    ich bin kein Fachmann, sondern Betroffener. Bei Dir sieht alles noch vergleichsweise sehr gut aus. Aber unüberlegte Schritte würde ich in Deiner Stelle nun keinesfalls tun. Du brauchst eine professionelle Beratung. Die würde ich mir entweder in der Martiniklinik holen (weil Du da vermutlich wohnst), oder auch beim Professor Schostak (geht per Mail), der die Uniklinik in Magdeburg leitet und hier im Forum Mitglied ist. Es gibt für Dich viele moderate Heilungsmöglichkeiten, oder vielleicht auch die Active Survilance (zunächst nur beobachten).

    Viele Grüße

    WernerE

    Kommentar


      #3
      Hallo Berndt,

      zunächst mal wäre die Active Surveillance eine Option für Dich, siehe hier und hier. Die "fokale Therapie" ist keine definierte Therapie, sondern unter diesem Begriff sind mehrere nicht-radikale Optionen zusammengefasst (= ohne Zerstörung der Prostata). Mehr darüber findest Du in der zweiten verlinkten Fundstelle und hier im Kapitel 7.7.

      Ralf

      Kommentar


        #4
        Hallo und herzlichen Dank für die ersten Infos.

        Nach dem Schock beim Urologen bin ich inzwischen sehr gefasst und werde es ruhig angehen und mir zwei unabhängige Beratungen einholen.

        @WernerE: Nee, ich wohne nicht in Hamburg, ich bin auf die Klinik über die weisse Liste gekommen: Die Entfernung ist mir aber egal - wenn jedoch jemand eine gute Klinik in der Nähe von Kassel kennt, würde ich mich über Tipps freuen. Bei den Bewertungen über die Martini-Klinik lese ich allerdings fast nur was von Betroffenen, denen die Prostata entfernt wurde. Sind die bei den milderen Methoden ebenso erfolgreich oder welche andere Klinik ist für die milderen Methoden empfehlenswert?

        Ich sehe es zur Zeit so, dass Angriff die beste Verteidigung ist - nur abwarten ist mir zu wenig. Wie sieht es aus mit der photodynamischen fokalen Therapie. Ist hier jemand unterwegs, der dies versucht hat?

        Gruß
        Frank

        Kommentar


          #5
          Hallo Frank,
          du hast in deinem ersten Beitrag die Brachy-seeds Therapie erwähnt, dazu kurz meine Erfahrungen mit dieser Behandlung.
          Im Januar 2003 also vor nunmehr 12 Jahren wurde bei mir diese Therapie durchgeführt.
          Nach einem rasanten PSA anstieg im Jahr darauf schlug mein Urologe eine intermittierende Hormontherapie vor was den PSA ebenso rasch wieder auf 0,02 absenkte.
          Seit dem Jahr 2005 ist mein Wert konstant geblieben und inzwischen seit vielen Jahren bei 0,01
          Vermutlich wäre die Hormontherape garnicht nötig gewesen da bei der Brachy-seeds Therapie ein kräftiger Anstieg (boance) durchaus vorkommen kann.
          Mit deinen Werten könntest du diese Therpie durchaus in Betracht ziehen. Ich hatte einen PSA von 5,1 und GS 3+3=6 T1c
          Wichtig bei dieser Therapie ist die Wahl eines versierten Urologen der mit dieser Behanlung große Erfahrung und entsprechend Fallzahlen aufweisen kann.
          Solltest du weiter Fragen haben bin ich gerne zu Auskünften bereit, evt auch per PN. Gruß Carlos

          Kommentar


            #6
            Hallo Carlos,

            das ist auch die Empfehlung meines Urologen. Ein Freund im Ausland hat das auch machen lassen und ist sehr zufrieden. Bei ihm waren allerdings 10 von 12 Stanzen positiv und die Werte hat man ihm seltsamerweise nicht gesagt.

            Ich tendiere auch dazu, etwas zu tun, allerdings werde ich mich auch noch näher mit der active surveillance befassen. Nach allem, was ich hier so lese, muss man sich sowieso damit anfreunden, dass man das Thema nicht los wird - bei welcher Therapieform auch immer. Die Angst vorm nächsten PSA-Test wird uns immer begleiten.

            Mein Urologe berichtete mir allerdings von einem Patienten, der abgewartet, es dann aber nicht mehr ausgehalten hatte. Bei dem war es dann 2 Minuten vor 12. Allerdings hatte er auch höhere PSA-Werte.

            Nach allem, was ich bisher über die Brachytherapie gelesen habe, werden wohl 60-80 seeds eingesetzt. Gibt es das auch gezielter? Wenn der Tumor nur an einer Stelle sitzt, müsste man ihn doch in meiner laienhaften Vorstellung direkt angehen können, oder?

            Ich weiß auch nicht, ob die Miktion völlig in Ordnung ist. Morgens nach dem Aufstehen dauert es immer, bis es in Gang kommt. Im Laufe des Tages normalisiert sich das aber, wenn auch der Strahl nicht mehr ganz so kräftig ist wie früher.

            Ich denke aber, dass ich hier nichts überstürzen muss.

            Gruß
            Berndt

            Kommentar


              #7
              Zitat von Berndt Beitrag anzeigen
              Wenn der Tumor nur an einer Stelle sitzt, müsste man ihn doch in meiner laienhaften Vorstellung direkt angehen können, oder?
              Hallo Berndt,

              die Krux ist, dass Dir niemand mit hundertprozentiger Genauigkeit sagen kann, wo überall Krebsherde sind und wo nicht.

              Ralf

              Kommentar


                #8
                Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                Hallo Berndt,

                die Krux ist, dass Dir niemand mit hundertprozentiger Genauigkeit sagen kann, wo überall Krebsherde sind und wo nicht.

                Ralf
                Es kann auch jetzt schon irgendwo Krebsvorstufen geben, die erst demnächst als "richtiger" Krebs identifiziert werden können.

                Zitat von Berndt Beitrag anzeigen
                Die Angst vorm nächsten PSA-Test wird uns immer begleiten.
                Mich begleitet manches, aber das nicht.

                Wobei 40 ml Prostata schon eine Vergrößerung darstellt, die sich auch leicht auf die Miktion auswirken könnte.


                Gruß Ludwig
                Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                  Hallo Berndt,

                  die Krux ist, dass Dir niemand mit hundertprozentiger Genauigkeit sagen kann, wo überall Krebsherde sind und wo nicht.

                  Ralf
                  Hallo Ralf,

                  ist schon klar, aber gerade an der Stelle, wo mein Urologe aufgrund des geänderten Durchblutungsmusters etwas vermutet hat, ist er fündig geworden. Er geht gegenwärtig davon aus, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf diese Stelle beschränkt ist.

                  Bevor ich mich für eine Therapieform entscheide, denke ich darüber nach, den nächsten PSA-Wert abzuwarten.

                  Schönen Abend
                  Berndt

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Berndt,

                    mein PSA stieg von 2,2 auf 3,2 innerhalb von 9 Monaten.
                    Bei der Biopsie 3 von 4 Nadeln links mit pT1c, rechts 4 Nadeln = 0
                    Mein Urologe sagte das gleiche wie Ralf (RalfDm), es kann mehr sein....
                    Ich habe eine RPE (da Vinci) durchführen lassen:
                    Pathologe: Tumorstadium: pT2c, pN0 (0/12), L0, V0, Pn0, G2 (Gleason score 3+4=7), R0
                    Während der Operation: 1 mal Nachschnitt des Blasenhalses (Gewebe vom Blasenhals mit chronischer Entzündung und winzigen Karzinomausläufern)
                    Blasenhalsnachschnitt:Tumorfreier Blasenhals

                    - Du kannst erkennen das die Diagnose nach oben korrigiert wurde, von pT1c einseitig (so sah es nach der Biopsie aus!) auf pT2c beidseitig! (bei vielen Biopsien so)
                    - Das bei mir der PCA schon in Richtung Blasenhals wuchs (das konnte man im hochauflösenden Ultraschall nicht erkennen!)
                    Der Operateur sagte mir im Nachhinein, das er beim Nachschnitt nicht viel mehr hätte noch abschneiden können ... !
                    Also bei mir war es höchste Zeit und das bei einem PSA von nur 3,2 !!!
                    Gerhard

                    MyProstate.eu:

                    Kommentar


                      #11
                      Moin,

                      die Risiken, was zu übersehen, sind mir bewusst. Dennoch interessieren mich die weniger invasiven Methoden sehr. Daher nochmals meine Frage in die Runde: Wie sind die Erfahrungen mit den wenig invasiven fokalen Therapien, insbesondere der photodynamischen?

                      Schönen Abend
                      Berndt

                      Kommentar


                        #12
                        Moin,

                        ich prüfe gerade, ob AS eine Option für mich ist. In diesem Zusammenhang bin ich auf die DNA-Zytometrie gestoßen. Nach allem, was ich bisher dazu gelesen habe, ist auch die Brachytherapie suboptimal, wenn sich der Krebs als zu aggressiv herausstellt.

                        Meine Idee daher: DNA-Zytometrie + zweite Begutachtung der Stanze. Sollte das Ergebnis erfreulich sein, würde ich zum Abwarten tendieren, wenn nicht - raus mit dem Teil. Was meint ihr dazu?

                        Gruß
                        Berndt

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Bernd,

                          ich gehöre auch zu den ASlern. Bei mir war auch eine Stanze von 12 Positiv. Ich wollte am Anfang auch die Prostata raus haben, habe mich aber dann erstmal dagegen entschieden.
                          Ich habe zur weiteren Sicherung meiner Entscheidung ein mpMRT gemacht. Dort wurde auch nur ein minimaler Bereich entdeckt, "der event. nachgeprüft werden sollte". Da ging aber auch die eine Trefferstanze rein.
                          Ich wollte eigentlich eine Hifu in Magdeburg angehen. Dort sagte man mir aber, dass dafür (Grundlage waren die MRT Bilder) mein Krebs noch nicht weit genug sei und ich über AS mal nachdenken sollte.
                          Jetzt bin ich hier in Düsseldorf in einer Studie die PRIAS heißt. Darum geht es um die Aktive Beobachtung (AS). Hier werde ich jedes 1/4 Jahr PSA getestet, halbjährlich untersucht und je an Fall dann auch Re-Biopsiert (auf Grundlage neuer mp-MRT Bilder).
                          Mein nächster Termin ist dann wieder Ende April... (bisher ist alles im grünen Bereich).

                          Grüße Markus

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Markus45 Beitrag anzeigen
                            Darum geht es um die Aktive Beobachtung (AS). Hier werde ich jedes 1/4 Jahr PSA getestet, halbjährlich untersucht und je an Fall dann auch Re-Biopsiert (auf Grundlage neuer mp-MRT Bilder).
                            Dieser Vorgehensweise kann ich nur zustimmen als "AS´ler" seit 2006. Wichtig dabei ist, sich nicht nur auf die PSA-Arithmetik, -Dynamik, zu verlassen, sondern per mpMRT einen evtl. Tumorprogress rechtzeitig zu erkennen, und sollte dieser gegeben sein die suspekte Läsion gezielt zu punktieren. Hierbei geht es auch um festzustellen, ob eine Mutation der Entdifferenzierung, d.h. ein höheres "grading" vorliegt, was auch ein Ausschlußkriterium für AS wäre. Darin liegt auch der Sinn.
                            Ich selbst habe im April eine Kontroll-mpMRT, da mein PSA (Messung 24.02.2015) mittlerweile auf 11, 20 ng/ml angestiegen ist (Kontrollmessung steht noch aus), die VZ aber noch bei ca. 2,5 J. liegt. Allerdings kontrolliere ich nur jährlich mein tPSA.

                            Gruß Helmut

                            Kommentar


                              #15
                              Helmut,

                              wenn wir das jetzt mal in das neue Forum AS verschieben, dann würde ich Dich danach fragen, wie oft Du bisher Re-Biopsiert hast?

                              Grüße Markus

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X