Der Testosteron Nadir innerhalb des ersten Jahres der Androgen-Entzugs-Therapie (ADT) prognostiziert die Zeit zur kastrations-resistentem Progression und dem krankheitsspezifischen Überleben: Eine Sekundäranalyse der PR-7 Studie welche intermittierende vs. kontinuierliche ADT in Fällen nach Versagen von Erstlinientherapie (RPE oder RT) untersucht hat.
Laurence Klotz und Kollegen untersuchten dabei die Daten der PR-7 Studie dahingehend, ob der im ersten Jahr erreichte Testosteronminimalwert (NADIR) eine Bedeutung für das Überleben der Patienten, nach erfolgloser Ersttherapie hat. Prostatakrebs-Patienten mit Testosteronwerten zwischen 0,2ng/ml bis 0.5ng/ml besaßen eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit an ihrem Krebs zu sterben, und solche mit Testosteronwerten über 0.5ng/ml eine fast dreifache Wahrscheinlichkeit daran zu versterben, im Vergleich zu ihren Kollegen, die Testosteronwerte unter 0.2ng/ml erreichten!
"Die Daten aus [dieser] Studie stellen aktuell einen der stärksten Beweise dar, dass das Nichterreichen einer sehr tiefen Testosteronunterdrückung bei der Erstlinien-ADT für den schlechten Krankheitsverlauf bei Männern mit Androgen-Sensitivem nicht metastasiertem Prostatakrebs mit verantwortlich ist“ schrieb Suzman und Antonarakis, vom Prostatakrebsforschungs-Programm des Sidney Kimmel Comprehensive Cancer Center an der Johns Hopkins in Baltimore, in einer begleitenden Stellungnahme[2].
Seit den Untersuchungen von Morote[4] wissen wir um die überragende Bedeutung eines sehr tiefen Testosteron NADIRs innerhalb einen Testosteron-Entzugstherapie. Laienhaft wird oft argumentiert, dass man mit zu hohen Testosteronwerten in der ADT sich eine kastrationsresistente Erkrankung “heranzüchtet“. Eine wenig wissenschaftliche Formulierung, die aber im Ergebnis wohl zutreffend ist. Offensichtlich hilft es auch nicht auf spätere Therapiesequenzen mit z.B. Abiraterone zu hoffen, denn dann scheint es wohl “zu spät“ zu sein. Spinnt man den Gedanken etwas weiter, könnte der frühzeitige frontline Einsatz von Zweitlinienmedikamenten wie z.B. Abiraterone sinnvoll sein. Dazu laufen Studien, die aber noch reifen müssen, bzw. sich noch in der Rekrutierungsphase befinden!
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[1]: Anna Azvolinsky; Testosterone Levels During ADT May Predict Prostate Cancer Outcomes
[2]: Emmanuel S. Antonarakis; Does Degree of Androgen Suppression Matter in Hormone-Sensitive Prostate Cancer?
[3]: Perachino, Cavalli, Bravi; Testosterone levels in patients with metastatic prostate cancer treated with luteinizing hormone-releasing hormone therapy: prognostic significance?
[4]: Morote; Redefining clinically significant castration levels in patients with prostate cancer receiving continuous androgen deprivation therapy.
Laurence Klotz und Kollegen untersuchten dabei die Daten der PR-7 Studie dahingehend, ob der im ersten Jahr erreichte Testosteronminimalwert (NADIR) eine Bedeutung für das Überleben der Patienten, nach erfolgloser Ersttherapie hat. Prostatakrebs-Patienten mit Testosteronwerten zwischen 0,2ng/ml bis 0.5ng/ml besaßen eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit an ihrem Krebs zu sterben, und solche mit Testosteronwerten über 0.5ng/ml eine fast dreifache Wahrscheinlichkeit daran zu versterben, im Vergleich zu ihren Kollegen, die Testosteronwerte unter 0.2ng/ml erreichten!
"Die Daten aus [dieser] Studie stellen aktuell einen der stärksten Beweise dar, dass das Nichterreichen einer sehr tiefen Testosteronunterdrückung bei der Erstlinien-ADT für den schlechten Krankheitsverlauf bei Männern mit Androgen-Sensitivem nicht metastasiertem Prostatakrebs mit verantwortlich ist“ schrieb Suzman und Antonarakis, vom Prostatakrebsforschungs-Programm des Sidney Kimmel Comprehensive Cancer Center an der Johns Hopkins in Baltimore, in einer begleitenden Stellungnahme[2].
Seit den Untersuchungen von Morote[4] wissen wir um die überragende Bedeutung eines sehr tiefen Testosteron NADIRs innerhalb einen Testosteron-Entzugstherapie. Laienhaft wird oft argumentiert, dass man mit zu hohen Testosteronwerten in der ADT sich eine kastrationsresistente Erkrankung “heranzüchtet“. Eine wenig wissenschaftliche Formulierung, die aber im Ergebnis wohl zutreffend ist. Offensichtlich hilft es auch nicht auf spätere Therapiesequenzen mit z.B. Abiraterone zu hoffen, denn dann scheint es wohl “zu spät“ zu sein. Spinnt man den Gedanken etwas weiter, könnte der frühzeitige frontline Einsatz von Zweitlinienmedikamenten wie z.B. Abiraterone sinnvoll sein. Dazu laufen Studien, die aber noch reifen müssen, bzw. sich noch in der Rekrutierungsphase befinden!
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[1]: Anna Azvolinsky; Testosterone Levels During ADT May Predict Prostate Cancer Outcomes
[2]: Emmanuel S. Antonarakis; Does Degree of Androgen Suppression Matter in Hormone-Sensitive Prostate Cancer?
[3]: Perachino, Cavalli, Bravi; Testosterone levels in patients with metastatic prostate cancer treated with luteinizing hormone-releasing hormone therapy: prognostic significance?
[4]: Morote; Redefining clinically significant castration levels in patients with prostate cancer receiving continuous androgen deprivation therapy.
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