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Anstieg des PSA Wertes von 0,01 auf 0,06 6 Jahre nach Prostatektomie

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    Anstieg des PSA Wertes von 0,01 auf 0,06 6 Jahre nach Prostatektomie

    Hallo liebe Forumsmitglieder,
    ich hatte vor sechs Jahren (15.07.2009) eine Prostatektomie bei einem Gleason 3/2 und PSA Wert von 7. Bei allen Nachsorgeuntersuchungen lag der PSA Wert unter 0,01 (also nicht messbar). Bei der jüngsten Untersuchung (Juli 2015) ergab sich ein Wert von 0,06. Der Urologe sagt, er hat ein neues Labor und es besteht NICHT UNBEDINGT Grund zur Sorge!
    Ich mache mir aber Gedanken. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Herzlichen Dank für Ratschläge und Erfahrungsberichte.
    Joachim (52 Jahre)

    #2
    Zitat von Joachim46
    Anstieg des PSA Wertes von 0,01 auf 0,06 6 Jahre nach Prostatektomie
    Hallo Joachim,

    solche minimalen PSA-Erhöhungen würden dem als PSA-Papst bundesweit bekannten Professor Semjonow - hier - nur ein müdes Schmunzeln entlocken. Sein berühmter Vergleich mit den 4 Stück Würfelzucker lautet in etwa so: Wenn man diese 4 Stück in den großen See, der sich vor dem Klinikum befindet, hineinwerfen und tüchtig umrühren würde, dann würde das in etwa einem PSA-Anstieg von 0.01 ng/ml entsprechen. Es gibt also Joachim wohl noch für lange Zeit keinen Grund zur Sorge. Alles Gute für Dich für die zukünftige Entwicklung.

    "Freund, bedenke zuerst, was es ist, das du tun willst"
    (Epiktet)

    Gruß Harald

    Kommentar


      #3
      Vom Sinn, tiefe PSA-Werte zu messen

      Lieber Joachim

      Selbstverständlich ist ein kleines Quantum Zucker nicht weiter auffällig,
      wenn verteilt im See. Auch ein Sack mit tausend Stück Zucker wäre nicht viel.
      Aber ein kleines 'Stück' PSA im Blut ist nun mal halb so viel, wie zwei kleine
      Stücke.
      Weil PSA nach RPE zum Tumormarker taugt, zeigen zwei Einheiten PSA wohl
      doppelt so viele 'Verursacher' an, wie nur eine Einheit. Egal, wie gross die
      Einheit gewählt wird, egal wie hoch der Ausgangswert ist:
      Wenn man es wieder verdoppelt, sind es vier 'Stück', dann acht, und nach
      zehn Verdoppelungen sind es Tausend, ein 'Sack' bzw. drei Grössenordnungen.

      Du hattest nun einen Anstieg auf sehr tiefem Niveau zu verzeichnen.
      Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
      Es ist tatsächlich wie erhofft eine Fehlmessung oder sonst irgend ein Arzefakt,
      oder es zeigt einen realen PSA-Anstieg an, aus welchem Grund auch immer.

      Dies finded man am besten heraus, indem man den PSA erneut bestimmt
      nach etwa der halben gehabten Verdoppelungszeit (VZ). Ergibt sich erneut
      ein Anstieg, gar mit ähnlicher VZ, wird wieder in der halben VZ nachgemessen.
      Wenn auch dies einen Anstieg ergeben sollte, wäre der Gesamtwert immer
      noch tief, aber es bestünde nun durchaus Grund zur Annahme, dass dieser PSA
      von einem Rezidiv stamme, dessen Aktivität dank mehrer Messungen nun
      schon gut beurteilt werden könnte, während bei Messungen ab z.B. 0.1 erst
      mal ein Einzelwert vorläge, der schwer einzuordnen wäre.

      Nach gehabtem Gleason-Score 5 wird die VZ reichlich lange sein, das heisst
      es gäbe wohl genügend Zeit, zu überlegen, ob und ggf. was zu machen sei.

      Die VZ bestimmt man z.B. mit diesem Rechner:
      Labor-Budget berechnen, Medizinische Rechner, Medizinischerechner,


      oder besser, weil gleich in Tabelle und Grafik dargestellt, mit
      einem Profil auf www.myprostate.eu, siehe Beispiel [1].
      Auch hier im Forum gibt es eine Exeltabelle dafür.


      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #4
        Hallo Joachim,

        dieser Halbsatz fällt mir auf:
        Zitat von Joachim46 Beitrag anzeigen
        Der Urologe sagt, er hat ein neues Labor
        Vielleicht ist es so, dass das bisherige Labor ein Verfahren verwendet, bei dem die untere Messgrenze bei 0,01 ng/ml liegt, und bei dem neuen Labor liegt sie bei 0,06 ng/ml, eine durchaus übliche untere Grenze. Steht vor den Zahlenwerten kein "<" oder "≤"?

        Ralf

        Kommentar


          #5
          Moin,

          der Satz ist mir auch aufgefallen...wenn der Urologe schon explizit auf den Wechsel hinweist, dann hat er sicher daraus resultierende Meßabweichungen in Betracht gezogen.
          Nächste Messung abwarten scheint mir das Beste zu sein,bevor man sich zu sehr sorgt....(ja, ich weiß...einfacher gesagt, als getan)

          Grüße

          Uwe
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

          Kommentar


            #6
            Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
            dieser Halbsatz fällt mir auf:
            [...]
            Oh ja, diesen wichtigen Halbsatz hab ich überlesen.
            Das wäre dann unter "sonst irgendein Artefakt" zu buchen.
            Ein vergessenes '<' vor dem Messwert würde gegebenenfalls Entwarnung bedeuten.

            Ein paar Telefonate am Montag werden's bringen.

            Carpe diem!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Herzlichen Dank für die hilfreichen Beiträge. Ich warte jetzt einfach mal die nächsten Untersuchung in drei Monaten ab und hoffe auf eine Stagnation des Wertes. Man hat natürlich immer eine diffuse Angst im Hinterkopf, aber das Motto bleibt: carpe diem.
              Ganz liebe Grüße an alle,
              Joachim

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                #8
                Zitat von Joachim46 Beitrag anzeigen
                ... warte jetzt einfach mal die nächsten Untersuchung in drei Monaten ab und hoffe auf eine Stagnation des Wertes.
                Stagnation? Vielleicht gab es ja gar keinen Anstieg.


                Zitat von Joachim46 Beitrag anzeigen
                ... Man hat natürlich immer eine diffuse Angst im Hinterkopf, ...

                Hallo Joachim,

                diese Ungewissheit würde mich nerven. Ruf deinen Arzt an und frage ihn nach der Messgrenze des Labors.


                Jack

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                  #9
                  Hallo Joachim,
                  natürlich kannst du die 3 Monate abwarten, wenn du das nervlich aushältst trotz der "diffusen Angst". Zur Beruhigung möge mein bescheidener Fall dienen: Genau fünf Jahre nach RPE und PSA unter Nachweisgrenze von 0,06 wurden plötzlich 0,07 gemessen. Ich veranlasste kurz darauf eine KOntrollmessung, die das bestätigte. Drei Monate später war PSA wieder nicht mehr nachweisbar und ist es bis heute geblieben.
                  Warum mit einer diffusen Angst herumlaufen, wenn, gerade in deiner Situation mit Laborwechsel, eine Nachprüfung Entwarnung oder eben einen Aufruf zur Wachsamkeit ergeben könnte.

                  Alles Gute

                  Wassermann
                  Die Prostata, des Mannes Drüse,
                  Dient den Spermien als Düse.
                  Doch will der Tumor sie zerfressen,
                  Liegt's im eigenen Ermessen,
                  Ob du lässt sie dir entfernen
                  Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                  Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                  Die den Doktoren sehr misstrauen,
                  Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                  Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                  Doch:
                  Egal ob Raubtier oder Haus-
                  tier,
                  so leicht kriegst du das nicht raus
                  hier.
                  Somit komm ich zu dem Schluss:
                  Der Krebs macht einigen Verdruss.

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