Neue urologische Ansätze bei Oligometastasierung.
Die Frage stellt sich natürlich, ob nachfolgende Ansätze mehr Benefit oder dem Betroffenen mehr NW beschweren.
Das muß dann wohl abgewartet werden.
Studie kombiniert Bestrahlung und Radionuklidtherapie
26.11.2015
In der klinischen Studie "α-RT" werden die Patienten von innen und außen bestrahlt. Grafik: oraziopuccio - Fotolia.com
Eine neue klinische Studie soll die frühzeitige Kombination aus Bestrahlung und Radionuklidbehandlung mit Radium-223-dichlorid bei fortgeschrittenem Prostatakrebs untersuchen. Es wird ein verstärkender Effekt erwartet.
Eine Radionuklidbehandlung mit Radium-223-dichlorid ist erst seit gut zwei Jahren für Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs zugelassen, bei denen eine übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt. Sie soll ein weiteres Voranschreiten der Metastasierung unterbinden. Die „α-RT“-Studie soll nun die lokale perkutane Strahlentherapie in Kombination der Radionuklidtherapie untersuchen. Hierzu arbeiten Strahlenheilkunde, Nuklearmedizin und Urologie des Universitätsklinikums Freiburg eng zusammen. Nach Einschluss weiterer Universitätskliniken in Deutschland erhält die von Freiburg gestartete Studie nun einen multizentrischen Umfang, weitere Zentren in Europa sollen folgen.
Strahlentherapie
Bei Knochenmetastasen ist die perkutane Strahlentherapie seit Jahrzehnten als Behandlungs-Standard etabliert. Sie wirkt durch die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Knochenstabilität. Die aktuelle Entwicklung neuer Präzisions-Technologien in der Strahlenheilkunde, welche bereits in anderen Einsatzbereichen Anwendung finden, ermöglicht heute eine zunehmend präzise und dadurch effektive und schonende Behandlung. Durch die neuen Verfahren kann der lokale Effekt der Strahlentherapie, also die Wirkung am Sitz der Knochenmetastase, verstärkt und möglicherweise ein weiteres Wachstum dauerhaft verhindert werden.
Radionuklidtherapie
Radium-223 ist ein effektives Radionuklid und sendet Alphateilchen aus. Diese haben eine kürzere Reichweite als die Strahlung anderer radioaktiver Arzneimittel und sind dadurch für nicht erkranktes Gewebe schonender. Das Radium wird aufgrund seiner zu Kalzium ähnlichen Eigenschaften in die Knochensubstanz eingebaut. Dies erfolgt besonders in Bereichen schnellen Knochenumbaus, wie es bei Knochenmetastasen der Fall ist. Zur Behandlung wird das Medikament in die Vene injiziert, reichert sich dann in den Knochenmetastasen an und führt zu deren Bestrahlung von innen. Es bietet daher eine neue schonende Behandlungsmöglichkeit für den fortgeschrittenen Prostatakrebs.
Ursprünglich zur palliativen Behandlung entwickelt, hat diese Radionuklidbehandlung in einer großen internationalen Studie überraschenderweise zu einer deutlichen Verlängerung des Überlebens der behandelten Patienten geführt. Aufgrund dessen ist Radium-223-dichlorid seit November 2013 in der EU zur Behandlung von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs mit Knochenmetastasen zugelassen.
Kombination wird bei Oligometastasierung getestet
Sowohl die Bestrahlung der sichtbaren Knochenmetastasen von außen als auch die innerliche Bestrahlung durch das Radium bewirken ein Absterben von Tumorzellen. Durch die Kombination beider Behandlungen könnten also sowohl größere, bildgebend nachweisbare Herde als auch kleine, noch nicht durch Bildgebung sichtbare Metastasen abgetötet werden.
Durch die zeitnahe Verbindung beider Verfahren erwarten die Freiburger Forscher daher einen sich gegenseitig verstärkenden Effekt auf die Kontrolle des Tumorleidens. Bei Patienten mit sehr wenigen Metastasen (≤5 Herde, Oligometastasierung) erwartet man sogar eine besonders gute Wirkung bis hin zum Stillstand der Erkrankung.
Bei oligometastatischen Patienten wird im Rahmen der α-RT Studie die reine perkutane Strahlentherapie mit der Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Radium-223-dichlorid verglichen. Ziel der Studie ist es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zu spürbaren Fortschritten bei der Therapie des Prostatakarzinoms führen und zur besseren individuellen Behandlung beitragen. Durch eine effektive frühe Kontrolle von Knochenmetastasen könnten vielleicht zukünftig weitere Behandlungen wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Knochen-Operationen unnötig oder erst später erforderlich werden.
(Universitätsklinikum Freiburg/ms)
Weitere Informationen:
Initiator der Studie: Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde (Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. A.-L. Grosu)
Studienleitung: Prof. Dr. med. U. Nestle
Kontakt: D. Schnell, U. Wein (Studiensekretariat)
Tel.: [IMG]resource://skype_ff_extension-at-jetpack/skype_ff_extension/data/call_skype_logo.png[/IMG]0761-270-95370
Email: alpha-radiotherapy@uniklinik-freiburg.de
Homepage: www.alpha-radiotherapy.eu
Klinik für Nuklearmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. P. Meyer)
Kontakt: PD Dr. J. Ruf, Dr. C. Stoykow
Tel.: [IMG]resource://skype_ff_extension-at-jetpack/skype_ff_extension/data/call_skype_logo.png[/IMG]0761-270-39160
Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. U. Wetterauer)
Kontakt: Prof. Dr. W. Schultze-Seemann, PD Dr. C. Jilg
Tel.: [IMG]resource://skype_ff_extension-at-jetpack/skype_ff_extension/data/call_skype_logo.png[/IMG]0761-270-28930
Quellen:
- Universitätsklinikum Freiburg
Gruss
Hans-J.
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