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Tamoxifen bei hormonresistentem metastasierendem Prostatakrebs

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    Tamoxifen bei hormonresistentem metastasierendem Prostatakrebs

    Eine Phase-II-Studie von Tamoxifen bei hormonresistentem metastasierendem Prostatakrebs: mögliche Beziehung mit Prolaktinsekretion.

    Lissoni P 1, Vigano P, Vaghi M, Frontini L, Giuberti C, Manganini V, Casu M, Brivio F, Niespolo R, Strada G.
    Autoreninformation

    • 1 Abteilung für Radioonkologie, San Gerardo-Krankenhaus, Monza, Mailand, Italien.


    Zusammenfassung



    Neuere experimentelle Beobachtungen, welche die potentielle Rolle von Prolaktin (PRL) als Tumorwachstumsfaktor für Prostatakrebs

    und die ungünstige prognostische Bedeutung von verbesserten Chromogranin-A-sezer neuroendokrine Zellproliferation, könnte zu einem

    besseren Verständnis der Mechanismen, die für das Auftreten verantwortlich beitragen hormon Widerstand im Prostatakrebs.Darüber

    hinaus hat es sich gezeigt, dass Tamoxifen, die konsequent ausübt östrogene Aktivität bei Männern kann Prostatakrebs-Zellproliferation

    in experimentellen Studien zu hemmen. Derzeit gibt es keine klinischen Daten bei Menschen. Diese vorläufige Phase-II-Studie wurde in

    einem Versuch, die therapeutische Wirksamkeit von Tamoxifen in hormonresistentem metastasierendem Prostatakrebs zu bewerten

    geplant. Die Studie umfasste 14 aufeinander folgenden metastasierendem Prostatakrebs-Patienten, die unter dem klassischen

    endokrinen Therapie mit LHRH-Analoga und / oder Antiandrogenen fortgeschritten war. Patienten erhielten die gleiche Behandlung und

    Tamoxifen bei 20 mg / Tag oral. Ein Rückgang von über 50% in der Prostata-spezifischen Antigens (PSA) traten bei 4/14 (29%) der

    Patienten innerhalb der ersten 2 Monate der Therapie, mit einer mittleren Dauer von 5 Monaten. Mittelwert vor der Behandlung von PRL

    waren signifikant höher in der Responder-Patienten als bei denen, die vorangekommen. Darüber hinaus wurden abnorm hohe

    Vorbehandlung Ebenen der PRL in 5/14 (36%) Patienten gefunden. Der Prozentsatz an Patienten mit Vorbehandlung Hyperprolaktinämie

    beobachteten klinischen Reaktionen war signifikant höher als bei Patienten mit normaler Vorbehandlung PRL Konzentrationen

    gefunden. Schließlich ist ein deutlicher Rückgang der mittleren PRL Ebenen nach einer Tamoxifen-Therapie trat nur in der Responder-

    Patienten. Diese vorläufige Studie scheint weitere klinische Forschung zu rechtfertigen, die mögliche Wirksamkeit von Tamoxifen bei der

    Behandlung von Hormon-refraktären Prostatakrebs zu bestätigen und mögliche Parameter, die die Reaktion auf die Behandlung

    vorherzusagen, zu identifizieren.


    Recent experimental observations, showing the potential role of prolactin (PRL) as a tumor growth factor for prostate cancer and the unfavourable prognostic significance of enhanced chromogranin-A-secreting neuroendocrine cell proliferation, could contribute to a better understanding of the mechanis …







    #2
    Mein lieber Klaus,
    da habe ich aber große Zweifel, dass Tamoxifen (TAM) einen irgendwie gearteten Einfluss auf den kastrationsresistenten Prostatakrebs hat! Es ist hier schon viel geforscht worden, da man die Östrogen-Dominanz lange Zeit für zumindest einen der Verursacher von Prostatakrebs hielt (und hält). Demnach sollte die Medikation eines SERMs (selective estrogen receptor modulator) das Entstehen und/oder die Progression der Krankheit aufhalten können. Bis auf Toremifen hat aber kein SERM irgendwelche therapeutischen Effekte gezeigt:

    … One recent study of particular note demonstrated that ER-selective agonists exhibited differential regulation of the oncogenic TMPRSS2–ERG fusion gene in prostate cells, with ERa agonists stimulating expression and ERß agonists inhibiting the oncogene expression [179]. In clinical trials, however, the results have been less promising. Tamoxifen, which is a mixed agonist/antagonist and has significant activity at both ERa and ERß, was well tolerated but demonstrated limited activity in 30 patients with hormone-refractory prostate cancer [180]. The pure anti-estrogen ICI, which antagonizes both ERa and ERß, also produced no response in 20 patients with recurrence after androgen-deprivation therapy [177]. Only toremifene, an ERa antagonist, has shown real promise to date…
    “...Eine kürzlich durchgeführte Studie von besonderer Bedeutung konnte zeigen, dass ER-selektiven Agonisten eine differentielle Regulation des onkogenen TMPRSS2-ERG-Fusionsgens in Prostatazellen zeigen konnten, wobei ERa-Agonisten einen stimulierenden Effekt hatten, und ERß Agonisten eher hemmend wirkten. In klinischen Studien sind die Ergebnisse aber weniger vielversprechend gewesen. Tamoxifen, welches ein gemischter Agonist/Antagonist ist und signifikante Aktivität sowohl bei ERa und ERß hat, wurde gut vertragen, aber zeigte nur eine begrenzte Aktivität bei 30 Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs. Die reinen Antiöstroge von ICI, die sowohl ERa und ERß antagonisierten, produzierten bei 20 Patienten mit Rezidiv nach Androgen-Deprivations Therapie auch keine Reaktion. Nur Toremifen, ein ERa-Antagonisten, konnte recht vielversprechende Ergebnisse zeigen…“

    Die sich dann aber in Phase-III Studien auch nicht bestätigt hatten.

    Sollte man ein SERM wegen Brustkomplikationen in Erwägung ziehen, wäre aber Toremifen (TOR) meine erste Wahl. Wobei es nicht zusammen mit einem LHRH Agonisten wie Pamerolin® oder Eligard® genommen werden darf! GnRH-Blocker wie Degarelix (Firmagon®) zusammen mit einem SERM sind aber sicher.

    Ich verwende es im Anschluss an die ADT Therapiephase, um den Anstieg des Testosteronwertes zu beschleunigen.

    Wer seinen eher selten erhöhten Prolaktinwert senken will (erst mal messen lassen!) sollte vielleicht eher zu Cabergolin (Dostinex®) greifen!
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Tja, nun haben wir den Östrogen-Salat,

      Tamoxifen wirkt, PSA fällt.

      Vielleicht ist`s ja auch ein Geburtstagsgeschenk von "Oben"

      Allen noch einen schönen 3. Advent.

      klausi

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        #4
        Tamoxifen - GO or NOGO ?

        Klaus,
        das ist doch erstmal schön für dich!

        Nun könnte man ja denken: 'was kümmert mich die ganze Theorie, wenn es doch funktioniert…?' Das halte ich aber für nicht besonders sachdienlich, denn man ignoriert die Ergebnisse, die andere Patienten bei diesem Versuch gemacht hatten (und verschenkt möglicherweise wertvolle Zeit). Warum sollte man nicht aus der Vergangenheit lernen?

        1999 untersuchte man 30 Patienten mit kastrationsresistenter metastasierter Erkrankung, ob die Gabe von Hochdosis Tamoxifen (160 mg/m2/day) Einfluss auf die Krankheit haben könnte.

        …Ein Patient (3,3%) hatte eine PR (partial response), auf der Grundlage einer>80%igen Reduktion des PSA Wertes über 9 Monate. Bei 6 Patienten (20%) wurde ein stabiler Krankheitsverlauf erzielt. Die gesamte Ansprechen (PR + stabile Erkrankung) betrug 23%. 23 Patienten (77%) zeigte ein Fortschreiten der Krankheit bis zum ersten Restaging. Im weiteren Verlauf erlitten 29 Patienten (97%) ein Fortschreiten der Krankheit…
        Die gemittelte Ansprechzeit betrug 2.1 Monate (0.3 – 9 Monate).

        In der von dir vorgestellten Studie von 2005 die eine Tamoxifen in einer Standarddosis von 20mg/Tag einsetzte konnte ein PSA Ansprechen bei 29% der Patienten erzielt werden, fast ausschließlich bei Männern mit erhöhten Prolaktinwerten. Das gemittelte Ansprechen lag bei 5 Monaten bei den Prolaktinkandidaten.

        Seit dieser Zeit ist das Thema SERM bzw. Tamoxifen in der Versenkung verschwunden. Zu Unrecht?



        BTW:
        Geburtstagsgeschenke von "Oben"? Naja… trotzdem herzlichen Glückwunsch!

        "...
        Wer die Nacht liebt und am Tag das Eisen biegt
        Geht seinen Weg allein und soll ewig rastlos sein
        Ein Leben wie ein Pfeil
        Schnell und hoch die Sterne jagen
        Keine Heuchelei, und niemals einen Gott befragen - NEIN!
        ..."
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Mein lieber Andi,

          Eigentlich bin ich ja zu Tamoxifen wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Und hatte mir auch keinerlei Wirkung erhofft.
          Ist ja auch nicht das erste mal daß man in die Überraschungskiste greift, und ausprobiert............

          Genau, es ist erstmal schön, wie ein kleiner Rausch............. und verfliegt auch schnell wieder.

          Denn wenn ich mir meine jährlichen Bildgebungen anschau dann dann seh ich ein stetiges Mehr oder Weniger zunehmen der "Mondbasis" egal was ich mir einschmeiße.........
          Auf der anderen Seite aber auch ein Imunsystem das bis jetzt keine Kolonien zulässt..............

          Fazit,
          Mein neuer Star heißt Dr. Known und Seine Vorgehensweise..............


          OHNE DICH (UND GEORG S ÜBERSETZUNG) WÄR ICH DA NICHT DRAUFGESTOßEN.

          Nochmal ein ganz großes............ D A N K E ............. auch für die Glückwünsche


          P.S.
          Nicht schlecht das " Nachtgeschrei mit Flamme" !



          ........" Die Wahrheit geht manchmal unter, ...............
          .................................................. .....................aber sie ertrinkt nicht" !


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            #6
            Hallo, ich lese es grad, bin auch hormonabgenutzt, also da wirkt nichts mehr bei mir, angeblich oder wie merkt man, daß man auf gar keine Hormone mehr reagiert?? kann ich das Tomoxifen auch nehmen? Sicher eine doofe Frage, aber ich frage halt mal, ein gutes neues Jahr und danke und Gruss Hannes.

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              #7
              Zitat von Hirschkäfer Beitrag anzeigen
              Hallo, ich lese es grad, bin auch hormonabgenutzt, also da wirkt nichts mehr bei mir, angeblich oder wie merkt man, daß man auf gar keine Hormone mehr reagiert?? kann ich das Tomoxifen auch nehmen? Sicher eine doofe Frage, aber ich frage halt mal, ein gutes neues Jahr und danke und Gruss Hannes.
              Naja, das ist eine alte Geschichte.
              Die sehr eingeschränkte und wenig wahrscheinliche Wirkung hat
              Andi LowRoad in Beitrag#4 belegt. Das war vor zehn Jahren, als
              es weder Abiraterone (Zytiga) noch Enzalutamid (Xtandi) gab.
              DU scheinst gegen diese beiden Top-Medikamente resistent zu sein,
              was wohl vermuten lässt, dass auch andere Hormoninterventionen
              nicht mehr ziehen.

              Aber Östrogen ist eine andere Sache als Testosteron, das Ziel deiner
              bisherigen Hormontherapien war. Es ist also zumindest nicht
              vollkommen unmöglich, dass Du einer der Wenigen wärest, die
              auf Tamoxifen ansprechen und gar ein paar Vollmonde gewinnen.
              Oder eher nicht.

              Wie man merkt, ob man definitiv "hormonabgenutzt" sei?
              Das ist, wenn nix mehr wirkt. Ich kann Dir bezüglich Tamoxifen
              keinen Rat geben, das klingt mir zu sehr nach "letztem Strohhalm".
              Ob ich selbst mal danach greifen werde?


              Carpe diem!
              Konrad
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Lieber Konrad, auch hier danke für Deine Antwort, gibt es denn keinen Test, der zeigt, ob man nicht doch noch auf Hormone reagiert?? Das kann nicht sein, es gibt soviele Hormone, ich verstehe das nicht, es muss was geben, mich stört auch, daß die Urologie nicht weiter kommt, irgendwie geht die Forschung zu langsam. Da tut sich zu wenig, finde ich, lg Hannes.

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                  #9
                  Moin,

                  ich habe die (Google-) Übersetzung der von meni.li. am 1.12. vorgestellten Phase-II-Studie etwas geglättet, sie damit hoffentlich besser verständlich gemacht und das Ganze der Seite zu Tamoxifen im Forumextrakt hinzugefügt – zur Diskussion kann ich allerdings nichts beitragen.

                  Ralf

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                    #10
                    Zitat von Hirschkäfer Beitrag anzeigen
                    Lieber Konrad, auch hier danke für Deine Antwort, gibt es denn keinen Test, der zeigt, ob man nicht doch noch auf Hormone reagiert?? Das kann nicht sein, es gibt soviele Hormone, ich verstehe das nicht, es muss was geben, mich stört auch, daß die Urologie nicht weiter kommt, irgendwie geht die Forschung zu langsam. Da tut sich zu wenig, finde ich, lg Hannes.
                    In Ihrem Falle sollten Sie statt Tamoxifen eher einen Versuch mit Estramustin (Multosin) erwägen ....
                    ----------------------------------------------------------
                    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                    vor Ort ersetzen

                    Gruss
                    fs
                    ----------------------------------------------------------

                    Kommentar


                      #11
                      Sehr geehrter Herr Urologe, vielen Dank für die Info, ich werde mich erkundigen, herzlicher Gruß Hannes.

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