Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Bestrahlung von Knochenmetastasen auch unkonventionell möglich?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Bestrahlung von Knochenmetastasen auch unkonventionell möglich?

    Liebe Forumsmitglieder,

    ich habe eine Frage: Kennt jemand einen Strahlentherapeuten, vorzugsweise in Berlin, der gerade frisch detektierte Knochenmetastasen bestrahlen würde? Ich fand den übersetzten Vortrag von Dr. Kwon „Oligometastasen, Therapiemöglichkeiten…“ sehr interessant und frage mich, ob eine ähnliche Verfahrensweise auch in Deutschland praktiziert wird.

    Nach 2 ½ Jahren (Total-OP) war mein PSA auf 1,5 (April 2015) angestiegen. Ich ließ ein PET/SCAN machen, zwei positive Lymphknoten im Prostatabett wurden angezeigt. Daraufhin wurden einige Lymphknoten entnommen, alle waren tumorfrei. Demzufolge wurde im Oktober 2015 das PET/SCAN wiederholt. Die Lymphknoten waren auch wieder zusehen, hinzugekommen waren allerdings auch zwei Knochenmetastasen, eine an der linken Rippe IV und eine an der LWK3. (PSA ist zur Zeit bei 3,9). Ein Termin beim Strahlentherapeuten hatte ich schon, nur will dieser nichts tun, sondern abwarten bis die Metastasen groß sind und richtig weh tun. Damit komme ich so gar nicht klar. Kann mir hier jemand Hinweise geben?

    Danke schon mal, Gruß Hinnerk.

    #2
    Ich kann hier natürlich keine ärztliche Zweitmeinung abgeben sondern nur meine private Ansicht.

    Herr Dr. Kwon wendet keine spezielle Behandlungsmethode an. Er zerstört nicht nur die Prostata (das haben allerdings in seinem Fall schon die vor ihm behandelnden Ärzte gemacht) sondern auch ganz systematisch die Metastasen. Dadurch sinkt der PSA so weit, dass eine Hormontherapie nicht mehr angezeigt ist. Treten neue Metastasen auf werden diese wieder zerstört.

    Ganz überwiegend setzt er gegen die Metastasen eine SBRT Bestrahlung ein, dies ist ein Oberbegriff für Cyberknife Bestrahlung. Nach meiner Kenntnis kann man damit am besten gezielt Metastasen zerstören, auch kleinere und nicht nur "große". Dr. Kwon sagt auch explizit es sei besser und einfacher kleine Tumorherde/Metastasen zu zerstören als große. Ab einer gewissen Größe ist Cyberknife auch nicht mehr einzusetzen, dann würde man IMRT verwenden. Er schildert auch einen Fall in dem eine Lymphadenektomie gemacht wurde und nicht SBRT.

    Kurzum, geh zum nächsten Cyberknife Zentrum und lass Dir Deine Metastasen zerstören. Die Grundlage ist ein PET/CT wonach die Metastasen genau lokalisiert werden. Es ist gewiss nicht richtiger sie unbehandelt zu lassen.

    In Berlin wäre das - wie sonst - die Charite: http://cyberknife.charite.de/cyberknife_center/

    Ansonsten wäre hier eine Übersicht:

    http://www.accuray.com/treatment-centers?t=country&search=Germany&product=All

    Georg

    Kommentar


      #3
      Hallo Georg, danke für den Tipp zum Cyberknife. Gelesen hatte ich dies auch schon mal. Ist das richtig, das ich die Behandlung selber bezahlen muss? Oder sind die Krankenkassen hier bereits willig wenigstens einen Anteil zu übernehmen? Sonst muss man wohl mit 7000 bis 10 000 Euro rechnen? Nun gut... über Geld mag man hier eigentlich nicht reden. Dann recherchiere ich mal...

      Hinnerk

      Kommentar


        #4
        Moin Hinnerk,

        der höhere Betrag stimmt schon in etwa (zumindest bei Privatversicherten und einem Bestrahlungsfeld) - die Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen musst/solltest Du vorher beantragen, um keine Überraschung zu erleben.
        Dabei ist sicher hilfreich, wenn es eine ärztliche Begründung gibt, warum CN und nicht konventionell.

        Grüße

        Uwe
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

        Kommentar


          #5
          Am besten fragst Du das Cyberknife Zentrum, die haben entsprechende Vereinbarungen mit den Krankenkassen getroffen. Es hängt auch davon ab, in welchem Stadium Du bist. Ich glaube die Zentren haben auch jeweils separat unterschiedliche Vereinbarungen getroffen.

          Ich selbst bin privat bei der Halleschen versichert und diese würde nach Auskunft meines nächstliegenden Cyberknifezentrums die Kosten übernehmen.

          Das Protonenbestrahlungszentrum hat mich übrigens abblitzen lassen, ihre Vereinbarung mit den Krankenkassen sähe vor keine Patienten mit Metastasen mehr zu behandeln.

          Grundsätzlich muss man sich die Frage stellen, ob man sein Leben davon abhängig machen will ob die Krankenkasse die Behandlung bezahlt.

          Kommentar


            #6
            Hallo Hinnerk,

            nachfolgend eine E-Mail-Adresse:



            Mit dem freundlichen Arzt hatte ich im März 2015 kommuniziert wegen einer Cyber-Knife-Behandlung.

            Viel Erfolg

            WernerE

            Kommentar


              #7
              Hallo Werner,

              kannst Du mir die Email persönlich schicken? Der Moderator musste sie bestimmt rausnehmen.

              Danke Euch für die hilfreichen Hinweise!!!

              Kommentar


                #8
                ja, mache ich. Sorry an Ralf. Das habe ich in der gestrigen Eile nicht bedacht.

                Gruß

                WernerE

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Hinmerk,

                  ich werde gerade an der Universitätsmedizin Mannheim wegen einer Knochenmetastase in der linken Hüfte bestrahlt.

                  Da ich mit 4 Tumoren (PK Menignom, Urothel-Ca, GIST), davon 3 Karzinomen herumschlage, musste zuerst einmal festgestellt werden, woher die Metastase stamm. Wie erwartet stammt die Metastase von meinem Urothel-Ca, das in der Histologie als sehr aggressiv eingestuft wurde, alle Parameter ware positiv (R1, N1 L1, PvL1, P1 etc).

                  Sehr interessent für mich, war die CT-kontrollierte Biopsie. Ich konnte am Schirm die Biopsie verfolgen, der Arzt erklärte mir jeden Schritt genau und ich konnte Rückfragen stellen. Das war übrigens Dr.Rahtenau von der Radiologie in der Universitätsmedizin Mannheim unter der Leitung von Prof. Schönberg, der übrigens ein ausgewiesener Spezialist für die Bildgebung beim Prostatakarzinom ist. 9,5 cm wurde in die Hüfte gebohrt, um 1,5 cm Knochensubstanz zur pathologischen Beurteilunt zu nehmen.

                  Die Knochenmetastase hatte noch einen Weichteil-Anteil, der ebenfalls biopsiert wurde, aber harmlos war.

                  Medikamentös wird die Knochenmetastase noch mit Denosumab (XGEVA) behandelt. Es ist einfacher monatlich über eine Spritze zu geben als die notwendige Infusion bei Zometa. Vorher muss ich mir aber noch ein Rudiment eines Backenzahnes entfernen lassen. Eine neue elektrische Zahnbürst habe ich mir heute wegen notwendigen gründlichen Zahnreinigung unter Denosumab gekauft. Allerdings soll das Risiko von Kiefernekrosen bei Denosumab geringer sein als bei Zometa.

                  Bestimmt ist auch bei Dir eine Bestrahlung der Knochenmetastasen möglich. Aber dazu würde ich mich in einer Strahlenklinik vorstellen und die Situation begutachten lassen.

                  Da ich mich aber mit einer Metastase nicht zufrieden gebe , es sind auch noch Leber-, Lungen- und Brustkorbmetastasen vorhanden, die nun systemisch mit einer Chemotherapie behandelt werden. Dabei gibt es ein Problem: Ich habe nur noch eine Niere und das CIS-Platin greift die Nieren an. Deshalb werde ich zur Chemo auch mich stationär einweisen lassen und nicht ambulant. Das hat den Vorteil, dass bei Problemen die Ärzte gleich zur Hand sind.

                  Mein Beitrag ist etwas länger geworden, als geplant. Aber nochmals mein Rat: Lass Dich in einer Strahlenklinik oder in einem Prostatakarzinomzentrum beraten!

                  Gruß

                  Hansjörg

                  Kommentar


                    #10
                    Auf die richtigen Worte kommt es an

                    Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
                    Hallo Georg, danke für den Tipp zum Cyberknife. Gelesen hatte ich dies auch schon mal. Ist das richtig, das ich die Behandlung selber bezahlen muss? Oder sind die Krankenkassen hier bereits willig wenigstens einen Anteil zu übernehmen? Sonst muss man wohl mit 7000 bis 10 000 Euro rechnen?
                    Die Erfahrung, dass der eine Radioonkologe nicht will, und der an einer
                    anderen Uniklinik es dann doch macht, hab ich auch gemacht.
                    Den entscheidenden Tipp gab mir der Onkologe, nachdem ich wortreich
                    bedauerte, dass der Radioonkologe des Hauses nicht wolle.
                    Prof. Aebersold in Bern sah überhaupt kein Problem, die teils sehr grossen
                    (Lymph-)Metastasen mit dem Cyberknife zu bestrahlen. Und in der Tat
                    bin ich befreit von Druck, Schmerzen und den sicht- und tastbaren Bollen.
                    Die Rechnung für sieben Sitzungen mit je einer Umlagerung fiel dann
                    allerdings mit CHF 30'000 (ca. € 28'000), fürstlich aus, wurde aber ohne
                    Nachfrage von der Grundversicherung übernommen.

                    Der Prof. fand wohl die richtigen Worte im Begleitschreiben zur Rechnung.

                    Carpe diem!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                    Kommentar


                      #11
                      Hansjörg würde ich empfehlen die Metastasen entfernen zu lassen. Sie systemisch, also kaum behandelt im Körper zu lassen kann meiner Meinung nach einfach nicht der richtige Weg sein. Neben der systemischen Therapie sollten Metastasen möglichst bald mit Bestrahlung u.a. Therapien behandelt werden.

                      Hier ein Zitat von der Internetseite des Cyberknife-Zentrums Soest:

                      Das CyberKnife-System ist eine nicht invasive Alternative zur chirurgischen Behandlung von Krebs- und anderen Tumoren an beliebigen Stellen des Körpers, darunter am Kopf, an der Wirbelsäule, in der Lunge, der Prostata, der Leber und der Bauchspeicheldrüse.
                      Die Nebenwirkungen von Cyberknife sind viel geringer als bei anderen Bestrahlungen.

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                        Die Nebenwirkungen von Cyberknife sind viel geringer als bei anderen Bestrahlungen.
                        Ich bin ja selbst begeistert vom Cyberknife, mit dem mir auf
                        Vorschlag des Professors in Bern Lymphmetastasen bestrahlt
                        worden sind. Die Bildgebung zur Kontrolle erfolgt in ca. 10 Tagen.

                        Aber ich gebe folgendes zu bedenken:
                        Pro Sitzung werden 3 oder vielleicht auch 5 Gray eingestrahlt,
                        hochpräzise zwar und in vielen hundert Feldern, aber bei den
                        üblichen 2 bis 7 Sitzungen ist das halt schon viel weniger, als
                        was per IMRT in 30 Sitzungen à 1.5 gy eingestrahlt wird.
                        Der Oberarzt sprach zwar immer wieder von hohen Werten,
                        aber wohl eher im Rahmen stereotaktischer Bestrahlung.
                        Es ist eben nicht nur die Präzision, sondern auch die geringere
                        Gesamtstrahlenmenge, die die Nebenwirkungen reduziert.

                        Zum Ergebnis kann ich derzeit nur gutes berichten, Schmerzen,
                        Druck im Bauch, Sicht- und tastbare Bollen am Hals:
                        Alles weg!

                        Wie das dann radiologisch aussieht, ist eine andere Frage.


                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                        Kommentar


                          #13
                          Eine ergänzende Frage, Konrad......

                          Könnte man z. B. die einst tastbare Metastase am Hals erneut bestrahlen, wenn diese (hoffentlich nicht) wieder auftauchen sollte ?

                          Wären solche Wiederholungen prinzipiell eigentlich möglich, z. B. auch am Knochen ?

                          Gruss

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo an alle Mitstreiter, Termin im CyberKnife-Zentrum ist gemacht. Ich werde dann berichten. Danke und bis denn, Hinnerk.

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen

                              Aber ich gebe folgendes zu bedenken:
                              Pro Sitzung werden 3 oder vielleicht auch 5 Gray eingestrahlt,
                              hochpräzise zwar und in vielen hundert Feldern, aber bei den
                              üblichen 2 bis 7 Sitzungen ist das halt schon viel weniger, als
                              was per IMRT in 30 Sitzungen à 1.5 gy eingestrahlt wird.
                              Carpe diem!
                              Konrad
                              Das ist nicht ganz korrekt - hier verlässt uns die Mathematik leider völlig.
                              Eine doppelte Einzeldosis bedeutet eben nicht nur halbe Zeit, sondern auch ein
                              Überschreiten der für die Schädigung von Zellen in der G0-Phase, was die einfache
                              IMRT nicht schafft.
                              Deswegen rechnen Strahlentherapeuten die biologische Äquivalenzdosis mit einem
                              entstrechenden Tool aus.

                              Ich weiss z.B. das 38 Gray in 3 Sitzungen biologisch gleichwertig ist mit 124 Gray IMRT!
                              bei der Prostatabehandlung

                              Da Ihr Strahlenthereut bstimmt auch so ein Tool besitzt, könnte er Ihnen eine Bioäquivalenzdosis nennen
                              ----------------------------------------------------------
                              Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                              sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                              wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                              vor Ort ersetzen

                              Gruss
                              fs
                              ----------------------------------------------------------

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X