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    #16
    Hallo Sandra,

    ich versuch's mal:
    Es wurde ein Prostatakarzinom festgestellt, das sich bereits in der Umgebung der Prostata ausgebreitet hat ("mind. T3a", d. h. es könnten auch die Samenblasen befallen sein, dann wäre es ein Tumorstadium T4) und an mehreren bis zahlreichen Stellen im Skelett ("diffus") Metastasen gebildet hat (M1 oss.). Es wurden auch befallene Lymphknoten festgestellt (N1). Eine Rippe rechts ist gebrochen (aufgrund einer Metastase?), aber die Teile haben sich nicht gegeneinander verschoben (sind nicht dissoziiert). Es besteht der Verdacht auf (V.a) eine Lebermetastase und eine Metastase in der Milz ("lienale Metastase"). Im Parenchym (das ist ein Gewebe, das eine bestimmte Funktion hat) beider Nieren haben sich Zysten, also Hohlräume gebildet, d. h. auch dort ist etwas nicht in Ordnung. Dein Vater hat eine Gallenblasenoperation (Cholezystektomie) hinter sich ("Z.n" = Zustand nach).
    Das alles bedeutet wirklich nix Gutes. Das sind jetzt zahlreiche Baustellen (Skelett, Leber, Milz, Nieren? und natürlich die Prostata und ihre Umgebung), die alle unterschiedlich zu behandeln sind. Wie alt ist denn Dein Vater?

    Ralf

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      #17
      Erst mal vielen Dank für die Antworten... Mein Vater ist gerade 75 geworden aber topfit nimmt keine Medikamente ...raucht nicht und ist sehr agil... Verstehe das ganze nicht

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        #18
        CT Thorax
        Kein entzündliches Infiltrat. Kein Pleuraerguss.
        Kein Perikarderguss.Kein Nachweis pathologisch vergrößerter axillärer,hilärer oder mediastinaler Lymphknoten.Intrapulmonal beidseits zeigen sich flaue, kleinfleckige Parenchymverdichtungen bis axial Ca 4X4mm ,hier ist nicht zwischen intrapulmonaler Metatastasierung/ DD benignen Läsionen zu differenzieren.Diffuse osteoplatische Metastasierung, betont in BWK 3 und BWK 5 sowie in multiplen Rippenanteile beidseits.In der proximalen Rippe rechts zeigt sich eine nicht dislozierte Fraktur,suspekt auf pathologische Fraktur.Aktuell kein Anhalt für Frakturgefährdung der Brustwirbelkörper.Degenerative Wirbelsäulenveränderungen.

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          #19
          Hallo Sandra,
          Zitat von Sandra 7231 Beitrag anzeigen
          Verstehe das ganze nicht
          da gibt's auch nichts zu verstehen. Anders als z. B. der Lungenkrebs (Rauchen) lässt sich für den Prostatakrebs keine, schon gar keine aus der Lebensführung herleitbare, Ursache festmachen. Manchmal ist der Krebs erblich bedingt (Prostata- und/oder Brustkrebs in der Familie).
          Zitat von Sandra 7231 Beitrag anzeigen
          Kein entzündliches Infiltrat. Kein Pleuraerguss.
          Kein Perikarderguss.Kein Nachweis pathologisch vergrößerter axillärer,hilärer oder mediastinaler Lymphknoten.Intrapulmonal beidseits zeigen sich flaue, kleinfleckige Parenchymverdichtungen bis axial Ca 4X4mm ,hier ist nicht zwischen intrapulmonaler Metatastasierung/ DD benignen Läsionen zu differenzieren.Diffuse osteoplatische Metastasierung, betont in BWK 3 und BWK 5 sowie in multiplen Rippenanteile beidseits.In der proximalen Rippe rechts zeigt sich eine nicht dislozierte Fraktur,suspekt auf pathologische Fraktur.Aktuell kein Anhalt für Frakturgefährdung der Brustwirbelkörper.Degenerative Wirbelsäulenveränderungen.
          Na ja, das macht die Sache nicht besser. DD = Differentialdiagnose/differentialdiagnostisch (die DD "ist die Gesamtheit aller Diagnosen, die als Erklärung für die bestehenden Symptome oder Befunde in Betracht kommen", siehe hier). Kommt also wahrscheinlich noch die Lunge als befallen dazu. Dein Vater braucht jetzt einen sehr guten Arzt. Der Urologe an der Ecke ist mit diesem Krankheitsbild in der Regel überfordert (Pardon fs, Sie sind nicht gemeint!). Meine Empfehlung: Sucht auf dieser Seite nach einer Selbsthilfegruppe in der Nähe Deines Vaters und fragt nach dem besten Arzt in der Gegend, bevorzugt in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum tätig, oder sucht gleich hier nach einem Prostatakrebszentrum. Seht Euch auch im Ersten Rat das Kapitel 7.11 über die Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs an. Darin sind Hinweise auf Behandlungsmöglichkeiten (Leber-, Lungenmetastasen) aufgeführt, die nur von wenigen Kliniken angeboten werden.

          Ralf

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            #20
            Zitat von Sandra 7231 Beitrag anzeigen
            ...weiß natürlich nicht wirklich was es bedeutet
            aber ich vermute nix gutes
            Ich hoffe ihr könnt mir mehr sagen
            Guten Tag Sandra

            Nein, all diese Befunde sind nix Gutes, und jeder Befund
            für sich allein ist nichts Gutes. Das wurde bereits erklärt.
            Noch nicht erklärt wurde, was GS9 bedeute: Das bezeichnet
            einen hochaggressiven Krebs in der Prostata, der das tut,
            was er nun getan hat: Er metastasiert in vielerlei Gewebe,
            und zwar oft lange bevor er überhaupt festgestellt werden
            könnte mittels Früherkennung. Nun hat man bei deinem Vater
            offensichtlich keine Früherkennungsuntersuchungen gemacht,
            sodass nun die Krankheit erst in fortgeschrittenem Stadium
            gefunden worden ist.
            Hätte man sie früher gefunden und vielleicht die Prostata
            operiert oder bestrahlt und ihm dann vor Jahren eine
            Hormontherapie gegeben, wäre er in der ganzen Zeit
            krebskrank gewesen, und es besteht eine grosse Wahrschein-
            lichkeit, dass er unter Nebenwirkungen gelitten hätte und nun
            dennoch etwa da wäre, wo er jetzt ist.

            Du schreibst, dein Vater sei ansonsten 'topfit' und 'agil'.
            Dein Vater hat also viele gesunde Jahre gewonnen, wohl
            ohne viel verloren zu haben. Jetzt wird man umgehend mit
            der Hormontherapie beginnen und schauen, wo sie wirke
            und wo vielleicht nicht. Sind das einzelne Stellen, kann man
            diese, wenn sie einzeln bedrohlich sind, lokal therapieren.
            Aber grundsätzlich wird man versuchen, die Gesamtheit der
            weit im Körper verbreiteten, also systemischen Krankheit
            anzugreifen, wie man das erstmal mit der Hormontherapie (ADT)
            tut. Dann geht es weiter, vielleicht mit den erwähnten lokalen
            Massnahmen oder mit weiteren systemischen Therapien.
            Aber jetzt schon einzelne Therapien zu bezeichnen, ist verfrüht,
            weil wir ja noch gar nicht wissen, wie die Reaktion auf die ADT sei.
            Dann hangelt man sich durch, von einer zur nächsten Therapie.
            Auch nach bald sechs Jahren hab ich mich daran noch nicht
            gewöhnt, aber eine solche Krankheit wird man wohl in ihrer
            Gesamtheit nicht mehr los. Ich habe, als es kompliziert zu
            werden drohte vom Urologen zum auf Prostatakrebs
            spezialisierten Onkologen am KSSG gewechselt.

            Deinem Vater wünsche ich, dass er erstmal mit der ADT
            gut zurechtkommt und auch sonst alles Gute.

            Carpe diem!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #21
              Erst mal danke für die vielen Infos...
              Die Ärzte empfehlen das mein Vater die Hoden ausschälen lassen soll...
              Beim Bekannten wurde das vor 3Monaten gemacht und der PSA von 600 auf 2.13 und das ganze in 3 Monaten...
              Und der Bekannte bekommt alle 4 Wochen Zometa... Mein Vater will die OP machen lassen... Was sagt ihr dazu?

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                #22
                Das hatten wir schon mal in Deinem Beitrag #3.

                Wenn dein Vater zu der Orchiektomie stehen kann, ist das eine
                Möglichkeit, die wohl gleichwertig ist, wie die ADT mit Spritzen
                in den Bauch, üblicherweise alle drei Monate.
                Aber es ist ja nicht so, dass diese OP deinen Vater heilen würde
                und er damit nie wieder zum Urologen müsste. Zudem werden mit
                den Hoden vollkommen gesunde Körperteile weggeschnitten,
                ohne dass dies zwingend wäre.
                Vor diesem irreversiblen Schritt sollte dein Vater weitere Beratung
                bekommen, sei dies im Selbsthilfebereich, wie von Ralf empfohlen,
                oder sei dies eine ärztliche Zweitmeinung oder auch beides.

                Er kann auch mal mit einer Einmonats-Spritze (z.B. Enantone)
                beginnen und schauen, wie das geht. Erst später dann kann er
                in Ruhe evaluieren, ob er die OP wolle oder mit Dreimonatedepots
                weiterfahren wolle.
                So rum hat er jederzeit die Wahl.

                Carpe diem!
                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #23
                  Moin Sandra,
                  die Orchiektomie ist wenn durchgeführt unumkehrbar aber wie in einigen Fällen bei Hochrisikopatienten erfolgt und dargestellt kurzfristig erfolgreich. Er sollte denke ich eine zweite Meinung einholen bevor er diesen Schritt wagt.
                  Zometa hat eine Funktion hinsichtlich Knochenmetastasen und steht nicht im Zusammenhang mit Hormonblockade versus Orchiektomie.
                  Gruss aus Tornesch
                  Guenther
                  SHG Prostatakrebs Pinneberg
                  Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
                  Serve To Lead

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                    #24
                    Also ich habe im Juli 2009 eine Orchiektomie machen lassen.
                    Ich war da 57 Jahre alt und lebe bisher sehr gut damit.
                    Mein PSA war von 6600 im Juli 2009 auf am 14.01.11 PSA: 0,13 gefallen.
                    Nun steigt er wieder langsam an, mache mir aber noch keine große Gedanken darüber.
                    Meine Metastasen sind immer noch auf dem gleichen Stand wie 2009.

                    Will damit sagen, wer sich mit der Orchiektomie auseinandersetzt, kann auch damit leben.
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=88

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