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Gleason 9

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    Gleason 9

    Hallo, ich bin neu hier im Forum.
    Mein Freund, 47, erhielt letzten Donnerstag die Diagnose Prostatakrebs, 10 von 10 stanzen positiv, Gleason 9.
    Ich bin verwirrt und ratlos. Nächste Woche ist die radiologische Untersuchung. Der Arzt sprach von Hormon Therapie und Bestrahlung.
    Die Packungs Beilage der Hormon Tabletten verängstigt mich noch mehr.
    Mich beschäftigen so viele Fragen. Was bedeutet die Diagnose, wie sind die ausrichten, was bedeutet das für uns, unsere Partnerschaft und wie gehen wir damit um? Wie gehe ich damit um?
    und nun heißt es warten auf den Befund von C T und Szintigram, ob Metastasen vorhanden sind oder hoffentlich nicht.
    Ich freue mich auf regen Austausch hier im Forum.
    Danke schon mal und viele Grüße
    Danke und viele Grüße Emma

    #2
    Hallo Emma,

    dies ist kein gutes Ergebnis. Die Hormontabletten sollte Dein Freund, trotz der Packungsbeilage, in jedem Fall nehmen. Krebs ist eine schwere Erkrankung und da kann man nicht nach dem Lesen der Packungsbeilage auf die Medizin verzichten.

    Die Aussichten sind beim Prostatakrebs besser als bei fast jedem anderen Krebs, Dein Freund wird wahrscheinlich noch viele Jahre leben. Allerdings beeinträchtigt die Hormontherapie seine Potenz schon sehr.

    Anstatt einer Bestrahlung kann auch eine Prostataoperation durchgeführt werden. Überstürzt nichts, lasst Euch beraten.

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      #3
      Liebe Emma

      Strahlen- und Hormontherapie werden in der beschriebenen Lage
      wohl das Richtige sein. Dass der Urologe gleich mal Tabletten gab
      (Bicalutamid ?), lässt mich einen PSA-Wert von deutlich über 10ng/ml
      vermuten. Da ist dann auch die Suche nach Metastasen angezeigt.
      Soweit scheint bis jetzt alles richtig gegangen zu sein,
      und diese Tabletten halten das Krebswachstum auf - vorerst.
      Weitere Massnahmen werden dann bei Vorliegen der Berichte zu
      CT und Knochenszintigramm getroffen.

      Der Beipackzettel zu den Antihormon-Tabletten klingt in der Tat
      sehr beeindruckend, aber das ist nur halb so schlimm. Da sind alle
      möglichen Nebenwirkungen beschrieben, die aber niemals alle
      zusammen auftreten.
      Bei längerer Anwendung (was ich nicht vermute, man wird deinem
      Mann Spritzen geben) sollte man der Prävention des Brustwachstums,
      Gynäkomastie, hinreichend Beachtung schenken.


      So ein Gleason-Score 9 in allen Stanzen ist eine schwere Krankheit,
      mit der man aber Jahre überleben kann. Ich bin derzeit im sechsten.

      Um eine bessere Einschätzung zu treffen, müsste man vor allem
      über den gegenwärtigen PSA-Wert Bescheid wissen. Noch besser
      wären auch Werte aus der Vergangenheit, um die Dynamik des
      Tumorwachstums beurteilen zu können als weiteres Mass für die
      Aggressivität.

      Für eure Partnerschaft bedeutet das eine Prüfung.
      Bei Einschränkungen durch die Krankheit sind Verzicht deinerseits
      und auf seiner Seite diese zu akzeptieren wohl die wichtigsten Aufgaben.
      Das geht!


      Carpe diem! (nimm den Tag!)
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #4
        Hallo Emma,
        mir wurde damals gesagt, dass ich mit der Hormontherapie auf jeden Fall schon vor der OP anfangen soll, weil diese, in meinem Fall waren es Hormonspritzen, den Krebs am weiteren Wachstum hindern. Klar haben die Nebenwirkungen, aber damit muss man halt leben lernen. Ich habe eine umfassende Therapie bevorzugt, mit OP, Bestrahlung und eben dieser Hormontherapie. Ihr Mann kann im Fall einer OP den behandelnden Arzt nur den Hinweis geben, dass er, wenn möglich nerverhaltend operieren soll. Mir wurde gesagt, dass es vor Ort bei der OP entschieden werden kann und in schweren Fällen nicht möglich sein wird. Da bei ihrem Freund der gleiche Hohe Wert Gleason 9 wie bei mir festgestellt wurde, würde ich auch eine Operation empfehlen, da er sehr aggressive sein könnte. Es wird ein verdammt schwerer Weg, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, aber wer kämpft, hat noch eine Chance, dass er gewinnen kann. Dazu muss ich sagen, bei mir ist ein Jahr danach der PSA Wert schon wieder gestiegen und wenn er sich trotz Hormonspritzen nicht wieder stabilisiert, werden ich diese ganze Prozedur der Untersuchungen und Bestrahlung in absehbarer Zeit ein 2. mal durchmachen. Bestimmt nicht gerne, aber besser so als anders. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrem Freund alles alles Gute. Immer Optimist bleiben, egal wie schwer es fällt. Das hilft auch mit.
        Peter

        Kommentar


          #5
          Zitat von Peter1963 Beitrag anzeigen
          Ich habe eine umfassende Therapie bevorzugt, mit OP, Bestrahlung und eben dieser Hormontherapie. Ihr Mann kann im Fall einer OP den behandelnden Arzt nur den Hinweis geben, dass er, wenn möglich nerverhaltend operieren soll.
          Hallo Peter
          Es ist nicht einzusehen, warum die Prostata rausgeschnitten werden sollte,
          wenn eine Bestrahlung ohnehin vorgesehen wäre. Und wenn doch operiert
          würdr, wäre es bei 10 positiven von 10 Stanzen eher unwahrscheinlich, dass
          man dies nerverhaltend tue, müsste man doch zur Nerverhaltung Teile des
          Prostatagewebes drinlassen!

          Man warte die Bildbefunde ab!

          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Danke für die ersten Feedbacks, ich werde berichten was die radiologische Untersuchung ergab.
            Wie sind denn eure Erfahrungen, kann man falls die strahlen Therapie in frage kommt arbeiten? Oder sollte man sich schonen? Gag muss dazu sagen, mein Partner arbeitet auf dem Bau. Er meinte heute, er ginge arbeiten und nachmittags halt zur Bestrahlung. Gag weiß ja leider nicht ob das den Körper sehr belastet. Im Internet liest man so viel verschiedenes.
            Grüße Emma
            Danke und viele Grüße Emma

            Kommentar


              #7
              Man kann nach einer Bestrahlungssitzung ins Büro gehen und sich hinter seinen Schreibtisch setzen. Vielleicht kann Dein Partner auch auf den Baustellen nach dem Rechten sehen. Im Laufe der Bestrahlung kann es zu Nebenwirkungen kommen die ihn zur Schonung zwingen werden.

              Kommentar


                #8
                Hallo Emma,

                wie man die Bestrahlung verträgt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Lasst es auf Euch zukommen. Einen Krankenschein nehmen kann man dann, wenn es angebracht ist.

                Viele Grüße

                WernerE

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                  #9
                  Liebe Emma

                  Dein Freund hat Mut und Zuversicht. Das ist hilfreich und wichtig.
                  Er wird schon sehen, ob und wann er auf den Bau gehen könne.
                  Fest Einplanen sollte er das jedoch nicht. Wenn er nach dem ersten Mal
                  kein Problem hat, heisst das nicht, dass dies auch gegen das Ende der
                  Bestrahlungen noch so sei.
                  Dabei ist nicht die Frage, ob man 'stark' sei, entscheidend, sondern einfach,
                  wie man die Therapie vertrage. Wissen tut man das leider erst hinterher,
                  auch der stärkste Kerl.
                  Nicht nur wenn es um Zeitgewinn geht, ist es sinnvoll, eine SBRT** anstelle
                  der heute gängigen IMRT zu prüfen. Damit dauert die Bestrahlung eine
                  statt fünf Wochen und die Strahlenbelastung ist insgesamt geringer.

                  Mehr als die Bestrahlung wird ohnehin die Hormontherapie belasten, aber
                  auch dies kann je nach Patient und Medikament sehr unterschiedlich sein.
                  Gag sollte sich im Klaren sein, dass er von einer schweren Krankheit
                  betroffen ist, die man nicht mit ein paar Anti-Hormon-Pillen beiseitewischen
                  kann. Leider.

                  Carpe diem!
                  Konrad



                  **SBRT:
                  Stereotactic Body Radiation Therapy, also Marken wie RapidArc, Cyberknive etc.
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    Konrad,

                    ich bin ja auch von Cyberknife überzeugt. Aber bei 10 von 10 Stanzen und Gleason 9 ist mit einer Prostatakapselüberschreitung zu rechnen und damit wollte man mich nicht mehr in einem Cyberknife-Zentrum behandeln.

                    Wenn man bedenkt, dass es technisch möglich ist die Prostata sowie alle Lymphknoten- und Knochenmetastasen in fünf Sitzungen zu bestrahlen! Man kann das alles einzeichnen. Wird aber bisher von keinem Cyberknife-Zentrum gemacht. Das entspricht nicht den Leitlinien.

                    Georg

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                      #11
                      Noch ein Nachtrag vom mir, PSA wert ist bei 19 ��
                      Danke und viele Grüße Emma

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Emma,
                        aufgrund der leider schwierigen Ausgangslage ( PSA 19, Gleason 9, 10 von 10 Stanzen betroffen ) ist von einem aggressiven Carcinom mit höchst wahrscheinlich systemischer Ausbreitung auszugehen.
                        Eine Therapie wird nicht genügen - wendet euch an ein PC-Kompetenzzentrum mit allen Fachgebieten die auch eine fachübergreifende Beratung anbieten.(Urologen,Strahlungsspezialisten,Onkologe n...)
                        Je Aggressiver das Geschehen , desto umfassender sollte der Ansatz sein.
                        Eine Op könnte die Tumorlast senken und die ältesten Krebszellen entfernen, sowie Komplikationen im Darm und Blasenbereich verhindern. Bestrahlung und Hormontherapie werden wahrscheinlich folgen.
                        Was kann dein Freund selbst tun: Gesunde Ernährung ( viel Gemüse,wenig Fleisch ) ,viel Bewegung , Idealerweise Ausdauersport oder lange Spaziergänge und vielleicht eine psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.
                        Jede dieser Behandlungen wird deinen Freund sehr belasten , ebenso eure Beziehung , denn wenn dein Freund seine Situation realisiert und die Folgen der Behandlung zum tragen kommen wird sich in seinem Leben viel verändern.
                        Eine körperliche Arbeit auf dem Bau halte ich für schwer durchzuhalten.
                        Gruß Skipper , der euch die Daumen drückt!
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                          #13
                          Zitat von Emma2016 Beitrag anzeigen
                          Noch ein Nachtrag vom mir, PSA wert ist bei 19
                          Damit, liebe Emma, ist leider meine Einschätzung in Beitrag #3 bestätigt.

                          Ich unterstütze Skipper durchaus, weise aber darauf hin,
                          dass nicht nur eine OP, sondern auch die Bestrahlung zum Ziel
                          hat, den Tumor möglichst vollständig zu vernichten.
                          Ohne die Bilder erst mal keine Unruhe und keine Entscheide.

                          Abwarten ist angesagt und auch möglich, denn das Bicalutamid
                          hat zuerst mal die Handbremse angezogen, wohl auch die
                          körperliche Leistungsfähigkeit betreffend. Zumindest Mauern im
                          Akkord und Eisenlegen würden schwierig werden.
                          Und mit Ausdauersport meint Spertel wohl nicht den Marathonlauf.


                          Nimm den Tag!
                          Konrad
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #14
                            Puuh, also es ist zwischen hoffen und bangen. Je mehr ich oder wir uns damit auseinander setzen, desto klarer wird, dass der Krebs wohl doch mehr Ausmaße hat als zunächst angenommen. Bangen und warten auf das Ergebnis der radiologischen Untersuchung nächste Woche.
                            Für mich als Partnerin beschäftigt mich auch die Frage wie sich Partnerschaft entwickelt mit dem Wissen, daß Sex so nicht mehr möglich sein wird, wenn ich das so offen ansprechen darf.
                            Bitte nicht falsch verstehen, daß ist nicht das Haupt Thema, wichtig ist mir dass er / wir das gut gemeinsam durchstehen und mein Freund noch lange bei mir ist und hoffentlich ein langes Leben ohne schwer wiegende Beschwerden hat.
                            ich habe jetzt einfach nur große Angst vor Dienstag.
                            Danke und viele Grüße Emma

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Emma2016 Beitrag anzeigen
                              Puuh, ...
                              Für mich als Partnerin beschäftigt mich auch die Frage wie sich Partnerschaft entwickelt
                              mit dem Wissen, daß Sex so nicht mehr möglich sein wird, wenn ich das so offen ansprechen darf.
                              Liebe Emma,
                              natürlich darfst Du das ansprechen, sowohl inner- wie auch ausserhalb der Partnerschaft.

                              Viagra mag ja ein wenig übertünchen, aber mit Pumpen und Implantaten wird es dann krass.
                              Da trägt Liebe weiter, oder eben nicht:

                              Ich bin verlassen worden mit der Folgen einer RPE und der 'chemischen Kastration'.
                              Doch da war die Krankheit wohl nur das Zünglein an der Waage.
                              Nun bin ich mit mit meiner neuen Partnerin glücklich, mehr als je in der Vergangenheit.
                              Prostatakrebs ist kein Urteil, das es abzusitzen gilt.
                              Auch nicht für Dich.

                              Aber wenn Eure Beziehung stark ist, hält die auch den Folgen der Krankheit stand.


                              Nimm den Tag!
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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