Liebe alle,
ich habe mich im Forum angemeldet, weil ich mich freuen würde, ein Echo auf meine Gedanken zu bekommen.
Ich habe mich in einen Mann verliebt, der Prostatakrebs hat. Wir haben uns vor zwei Jahren schon durch unser gemeinsames Hobby kennengelernt (sind beide Ende 40, wir gehen beide leidenschaftlich segeln), sind beide geschieden und beide Eltern von fast gleichaltrigen Zwillingen (Jugendliche), die sich auch sehr gut verstehen. Lange waren wir über das Segeln nur gute Freunde, haben auch einen gemeinsamen Bekanntenkreis. Ich wusste immer von seiner Erkrankung, aber keine Einzelheiten. Damals vor zwei Jahren war ich noch in einer Beziehung. Unsere Freundschaft wurde dann immer enger und vertrauter, wir waren wirklich beste Freunde, die einander anrufen, wenn es einem schlecht geht, die Freizeit zusammen verbringen, über alles reden können. Und irgendwann wurde ganz langsam mehr draus. Wir haben uns verliebt....aber hatten lange auch Angst, die Freundschaft damit zu riskieren und so ging alles ganz langsam. Jetzt sind wir seit ein paar Monaten ein Paar.
Inzwischen weiss ich natürlich etwas mehr über seine Erkrankung: erste OP vor 10 Jahren, dann war lange alles gut. Aber ziemlich zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennengelernt haben, stiegen seine Werte an und er macht eine Hormonentzugstherapie. Die wurde unterbrochen, aber momentan kriegt er wieder alle drei Monate eine Spritze. ICh kann hier keine genauen Daten und Blutwerte nennen, das Thema ist für mich recht neu. Er ist in guter Behandlung und vertraut seinen Ärzten und es geht hier für mich auch nicht um medizinische Fragen.....sondern eher um zwischen menschliche.
In meinem/unserem Bekanntenkreis reagieren nicht alle positiv, viele finden, ich bin naiv. Aber viele unterstützen uns auch.
Ich bin einerseits sehr glücklich mit ihm, aber andererseits ist es natürlich auch für mich nicht ganz einfach.
Im Moment nähern wir uns sehr langsam auch eine Liebesbeziehung als Paar an. Er hat mit mir über die Wirkungen des Hormonentzugs gesprochen, ich kenne also die Fakten: Hitzewellen wie in den Wechseljahren, Impotenz, Libidoverlust (und weiteres, das ihn aber nicht betrifft zum Glück). Mir war klar, das wird keine sexuelle Beziehung, wie ich sie kenne. Darauf habe ich mich ganz bewusst eingelassen, weil ich einfach mit ihm zusammen sein will. Praktisch beschäftigen mich jetzt aber doch auch meine eigenen Gefühle. Mir ist klar, dass niemand hier darauf antworten kann. Aber vielleicht gibt es andere Geschichten, die doch Mut machen....
Natürlich muss ich vor allem mit ihm sprechen, aber manchmal habe ich den Mut nicht, weil ichnicht will, dass er meine Fragen falsch versteht (z.B. denkt, dass ich unzufrieden bin). Er redet sehr sachlich über alles, wie er fühlt, weiss ich manchmal daraus nicht.
Impotenz ist eindeutig, aber Libidoverlust? Er geniesst das Zusammensein mit mir, das spüre ich und er nimmt mich auch oft in die Arme. Man könnte sagen: 100% Zuneigung und Zärtlichkeit, aber 0% Lust und Leidenschaft. Das ist wahrscheinlich nicht so überraschend und trotzdem verwirrt es mich. Alles, was von mir kommt, geniesst er offenbar, auch intimere Zärtlichkeiten. Aber von sich aus meidet er alles, was irgendwie lustvoll ist. Ich spüre also, dass er etwas empfindet und Interesse an einer körperlichen Liebesbeziehung hat. Aber es geht nie von ihm aus.
Er hat mir mal gesagt, dass sein Arzt (der von unserer Beziehung weiss), ihm diese Skat-Spritzen (richtig???) gegeben hat. Aber wir waren damals beide nicht so begeistert von der Vorstellung und ich will auf keinen Fall, dass er das nur für mich tut! Bisher haben wir nicht mehr darüber gesprochen.
Ich frage mich jetzt, wie ein Mann in seiner Situation diesen Libidoverlust empfindet. Wir sind beide verliebt, das zeigt er mir deutlich. Aber das bedeutet ja noch nicht unbedingt, dass es auch Lustgefühle gibt. Dieser Punkt ist für mich viel verwirrender als Impotenz, da denke ich, es gibt viele Arten, Sexualität zu leben und man findet schon gemeinsam einen Weg. Aber wenn das Bedürfnis fehlt....?? Nur, wenn es ganz fehlt, würde er dann meine Berührungen so geniessen? Oder hat er einfach Angst, dass er mich doch enttäuscht,wenn wir weiter gehen? Dass das wie ein Versprechen ist, das er doch nicht erfüllen kann?
Natürlich kann nur er mir das sagen, solche Dinge sind wohl ziemlich individuell. Aber mich würde es trotzdem interessieren, wie andere das erleben (auch Partnerinnen). Und auch, ob es hier jemanden gibt, die sich ebenfalls in einen bereits kranken Mann verliebt hat. Ich denke, es ist ja nochmal ein Unterschied, ob man schon eine lange und sehr vertraute Beziehnug pflegt oder sich ganz neu kennenlernt!
Davon abgesehen habe ich natürlich auch Angst. Ich hatte das riesige Glück, dass Krebs einen grossen Bogen um alle meine Angehörigen und Freunde gemacht hat und ich habe medizinisch schlicht keine blasse Ahnung. Im Hintergrund schleicht sich auch die Angst ein, jemanden zu lieben, von dem ich mich vielleicht in absehbarer Zeit verabschieden muss.....(er ist immer optimistisch, aber wenn man sich ein bisschen durchs Internet liest, kann man schon Angst kriegen....besonders wenn die Krankheit offenbar keine Ruhe gibt und die PSA-Werte auch Jahre nach der OP wieder steigen....).
Ich habe keine Ahnung, ob ich dem gewachsen bin, aber ich kann auch nicht davon weglaufen und habe mich entschieden, für ihn....Schiesslich ist ER ja derjenige, der wirklich vie
ich habe mich im Forum angemeldet, weil ich mich freuen würde, ein Echo auf meine Gedanken zu bekommen.
Ich habe mich in einen Mann verliebt, der Prostatakrebs hat. Wir haben uns vor zwei Jahren schon durch unser gemeinsames Hobby kennengelernt (sind beide Ende 40, wir gehen beide leidenschaftlich segeln), sind beide geschieden und beide Eltern von fast gleichaltrigen Zwillingen (Jugendliche), die sich auch sehr gut verstehen. Lange waren wir über das Segeln nur gute Freunde, haben auch einen gemeinsamen Bekanntenkreis. Ich wusste immer von seiner Erkrankung, aber keine Einzelheiten. Damals vor zwei Jahren war ich noch in einer Beziehung. Unsere Freundschaft wurde dann immer enger und vertrauter, wir waren wirklich beste Freunde, die einander anrufen, wenn es einem schlecht geht, die Freizeit zusammen verbringen, über alles reden können. Und irgendwann wurde ganz langsam mehr draus. Wir haben uns verliebt....aber hatten lange auch Angst, die Freundschaft damit zu riskieren und so ging alles ganz langsam. Jetzt sind wir seit ein paar Monaten ein Paar.
Inzwischen weiss ich natürlich etwas mehr über seine Erkrankung: erste OP vor 10 Jahren, dann war lange alles gut. Aber ziemlich zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennengelernt haben, stiegen seine Werte an und er macht eine Hormonentzugstherapie. Die wurde unterbrochen, aber momentan kriegt er wieder alle drei Monate eine Spritze. ICh kann hier keine genauen Daten und Blutwerte nennen, das Thema ist für mich recht neu. Er ist in guter Behandlung und vertraut seinen Ärzten und es geht hier für mich auch nicht um medizinische Fragen.....sondern eher um zwischen menschliche.
In meinem/unserem Bekanntenkreis reagieren nicht alle positiv, viele finden, ich bin naiv. Aber viele unterstützen uns auch.
Ich bin einerseits sehr glücklich mit ihm, aber andererseits ist es natürlich auch für mich nicht ganz einfach.
Im Moment nähern wir uns sehr langsam auch eine Liebesbeziehung als Paar an. Er hat mit mir über die Wirkungen des Hormonentzugs gesprochen, ich kenne also die Fakten: Hitzewellen wie in den Wechseljahren, Impotenz, Libidoverlust (und weiteres, das ihn aber nicht betrifft zum Glück). Mir war klar, das wird keine sexuelle Beziehung, wie ich sie kenne. Darauf habe ich mich ganz bewusst eingelassen, weil ich einfach mit ihm zusammen sein will. Praktisch beschäftigen mich jetzt aber doch auch meine eigenen Gefühle. Mir ist klar, dass niemand hier darauf antworten kann. Aber vielleicht gibt es andere Geschichten, die doch Mut machen....
Natürlich muss ich vor allem mit ihm sprechen, aber manchmal habe ich den Mut nicht, weil ichnicht will, dass er meine Fragen falsch versteht (z.B. denkt, dass ich unzufrieden bin). Er redet sehr sachlich über alles, wie er fühlt, weiss ich manchmal daraus nicht.
Impotenz ist eindeutig, aber Libidoverlust? Er geniesst das Zusammensein mit mir, das spüre ich und er nimmt mich auch oft in die Arme. Man könnte sagen: 100% Zuneigung und Zärtlichkeit, aber 0% Lust und Leidenschaft. Das ist wahrscheinlich nicht so überraschend und trotzdem verwirrt es mich. Alles, was von mir kommt, geniesst er offenbar, auch intimere Zärtlichkeiten. Aber von sich aus meidet er alles, was irgendwie lustvoll ist. Ich spüre also, dass er etwas empfindet und Interesse an einer körperlichen Liebesbeziehung hat. Aber es geht nie von ihm aus.
Er hat mir mal gesagt, dass sein Arzt (der von unserer Beziehung weiss), ihm diese Skat-Spritzen (richtig???) gegeben hat. Aber wir waren damals beide nicht so begeistert von der Vorstellung und ich will auf keinen Fall, dass er das nur für mich tut! Bisher haben wir nicht mehr darüber gesprochen.
Ich frage mich jetzt, wie ein Mann in seiner Situation diesen Libidoverlust empfindet. Wir sind beide verliebt, das zeigt er mir deutlich. Aber das bedeutet ja noch nicht unbedingt, dass es auch Lustgefühle gibt. Dieser Punkt ist für mich viel verwirrender als Impotenz, da denke ich, es gibt viele Arten, Sexualität zu leben und man findet schon gemeinsam einen Weg. Aber wenn das Bedürfnis fehlt....?? Nur, wenn es ganz fehlt, würde er dann meine Berührungen so geniessen? Oder hat er einfach Angst, dass er mich doch enttäuscht,wenn wir weiter gehen? Dass das wie ein Versprechen ist, das er doch nicht erfüllen kann?
Natürlich kann nur er mir das sagen, solche Dinge sind wohl ziemlich individuell. Aber mich würde es trotzdem interessieren, wie andere das erleben (auch Partnerinnen). Und auch, ob es hier jemanden gibt, die sich ebenfalls in einen bereits kranken Mann verliebt hat. Ich denke, es ist ja nochmal ein Unterschied, ob man schon eine lange und sehr vertraute Beziehnug pflegt oder sich ganz neu kennenlernt!
Davon abgesehen habe ich natürlich auch Angst. Ich hatte das riesige Glück, dass Krebs einen grossen Bogen um alle meine Angehörigen und Freunde gemacht hat und ich habe medizinisch schlicht keine blasse Ahnung. Im Hintergrund schleicht sich auch die Angst ein, jemanden zu lieben, von dem ich mich vielleicht in absehbarer Zeit verabschieden muss.....(er ist immer optimistisch, aber wenn man sich ein bisschen durchs Internet liest, kann man schon Angst kriegen....besonders wenn die Krankheit offenbar keine Ruhe gibt und die PSA-Werte auch Jahre nach der OP wieder steigen....).
Ich habe keine Ahnung, ob ich dem gewachsen bin, aber ich kann auch nicht davon weglaufen und habe mich entschieden, für ihn....Schiesslich ist ER ja derjenige, der wirklich vie
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