Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

2016 ASCO Meeting Abstracts

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo Eva,

    ich habe gerade in dieser Studie gelesen, dass begleitende Hormontherapie bei Cyberknife keinen Sinn macht. Dies soll an den höheren Dosen liegen, mit denen bei Cyberknife in der Regel bestrahlt wird. "Our data also show no significant benefit for use of of ADT" heißt es in:


    Meine Ärztin hatte mich nur mit insgesamt 20 Gy bestrahlt, üblich bei Cyberknife sind 35 Gy für Prostatakrebs wie auch in dieser Studie dargestellt. Die empfohlene Hormontherapie entspricht dann ganz der S3 Leitlinie und kann bei niedrigen Dosen erforderlich sein.

    Georg

    Kommentar


      #17
      Sali Georg,

      Vielen Dank fuer den Pointer auf das Paper, - sowas hab ich mir gewuenscht. Als ich mir das Ganze aber dann naeher angeschaut habe, kam die Ernuechterung. So ganz trifft es vom Aufbau und Studiendesign nicht meine Fragestellung (geht im Paper nicht um Salvage SBRT + ADT sondern nur um SBRT und die entsprechende Dosis. Dementsprechend duenn sind die Fakten zur ADT, auch wenn die Aussage durchaus klar und mutig ist). Trotzdem danke nochmals.

      Eigentlich wollte ich noch ein anderes Paper hier zitieren und noch etwas suchen, aber ich muss jetzt meinen Sohn aus der Krippe holen. Wenn Interesse da ist, und ich die Zeit finde, kann ich ja noch mehr schreiben. Jetzt muss ich aber los.

      Eva
      Schwierigkeit finden und damit besser werden.

      Kommentar


        #18
        Hallo Eva,

        normalerweise wird man als Salvage Bestrahlung IMRT einsetzen um auch die kleinsten Metastasen zu zerstören. Aber ich habe gut reden, ich selbst habe Cyberknife gegen meine Lymphknotenmetastasen eingesetzt. Im Cyberknife Zentrum haben sie mir aber dringend die IMRT Bestrahlung empfohlen.

        Wahrscheinlich muss ich irgendwann die Cyberknife Bestrahlung wiederholen oder mich doch zu einer IMRT Bestrahlung durchringen. Die Wiederholung der SBRT Bestrahlung (mit 1 Monat ADT) wird hier beschrieben:

        Der Autor erwähnt, dass dies wohl keine wirtschaftliche Therapie ist.

        Wenn Du eine SBRT Salvage Bestrahlung auf die Prostataloge ohne Metastasen suchst, hier eine mit 12 Patienten - ohne ADT:


        Georg

        Kommentar


          #19
          Georg,

          Lustig, den Abstrakt eines sehr verwandten Papers [13] hatte ich auch gefunden, dann musste ich gehen. Schoen, dass Du das ganze Paper gefunden hast, spart mir die Suche. Danke.

          Anyway:

          "Es wurden zwei Bestrahlungsplaene verwendet. Die zwischen 2005 und Mai 2012 behandelten Patienten erhielten eine Dosis von 50 Gy in 10 Fraktionen a 5 Gy [...] kombiniert mit einer einzigen Injektion eines kurzwirksamen (1 Monat Depot ) LHRH-Analogon [13]. Den nach dieser Zeit behandelten Patientenwurde eine mittlere Dosis von 30 Gy in 3 Fraktionen von 10 Gy ohne begleitende LHRH verabreicht".

          I wonder why....
          Und auch kein Wort zu den unterschiedlichen Behandlungsregimen...

          Aber ich hab jetzt Feierabend und mein Klavier erwartet mich. Bis spaeter.


          Eva

          Schwierigkeit finden und damit besser werden.

          Kommentar


            #20
            Liebe Freunde und Weggefährten,
            ich denke das Thema der begleitenden ADT zur Rezidivbestrahlung ist nun zur Genüge besprochen worden – zumindest was diesen Thread angeht.

            Es darf wohl heutzutage als unbestritten gelten, dass beim Prostatakrebs eine begleitende ADT die Effektivität der Bestrahlung verstärkt, was sowohl in der Primärtherapie, aber auch in Rezidivsituationen gilt – es sind ja die gleichen Tumorzellen. Ob es angeraten oder vielleicht doch eine Übertherapie darstellen würde muss individuell entschieden werden. Grob geschätzt werden durch die Salvage-RT leider nur etwa 1/3 aller Patienten "geheilt", sind somit langfristig therapiefrei. Da besteht durchaus Raum für Verbesserungen. Dies ist die Grundlage für Kombinationsverfahren, wie eine begleitende ADT. Wer damit ein schlechtes Gefühl hat, sollte sich offen dagegen entscheiden. Eine kognitive Dissonanz zwischen den eigenen Vorstellungen und der praktizierten Therapie ist sicher nicht wünschenswert. Aber bitte nicht versuchen die wissenschaftlichen Grundlagen zurechtzubiegen.
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #21
              Systemtest
              BPS Web & IT-Administration

              E-Mail: it@prostatakrebs-bps.de

              Kommentar


                #22
                Abstract No.: e16568

                Identifying candidates for prednisone to dexamethasone switch amongst patients with castration-resistant prostate cancer undergoing abiraterone therapy.


                Bekanntlich kann ein Wechsel von 2*10mg Prednisone auf 1*0.5mg Dexamethasone bei Versagen einer Zweiltlinien Homrontherapie mit Abiraterone eine durchaus sinnvolle Option sein. In diesem Abstract aus Toronto (Canada) wird versucht ein wenig Prognostik in dieses Vorgehen zu bringen.

                18 Patienten, von denen zuvor noch keiner eine Prednisone oder Dexamethasone Monotherapie bekommen hatte, wurden mit Abiraterone+Prednisone entsprechend dem Standardschema behandelt. Bei 44% der Patienten zeigte sich dabei ein PSA Abfall von ≥50%, bei weiteren 17% lag der PSA Abfall zwischen 30 und 50%. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 213 Tage. Von den 11 Patienten mit definitivem Therapieansprechen hatten 4 ein erneuten PSA Abfall um ≥50% beim Wechsel von Prednisone auf Dexamethasone wenn Abiraterone+Prednisone zuvor nicht mehr funktioniert hatte. Auffällig dabei war die recht lange Wirksamkeitsdauer dieses Therapiewechsels von 202, 251, 399 und 587 Tagen! In 12 weiteren Patienten konnte der PSA Wert, durch Wechsel auf Dexamethasone, zumindest stabilisiert werden.

                Bei Patienten, die primär schon nicht auf Abiraterone+Prednosine angesprochen hatten, war ein Wechsel auf Abiraterone+Dexamethasone wirkungslos!

                Eine interessante Erkenntnis, die nahelegt, dass Dexamethasone doch irgendwie auf den Androgenrezeptor Signalweg wirkt. Erstaunlich auch die lange Therapiedauer dieses Ansatzes, wenn sich Wirksamkeit einstellt. Natürlich könnte man nun schlussfolgern, ob es nicht durchaus intelligenter wäre Abiraterone schon zu Beginn mit Dexamethasone zu kombinieren? Indizien sprechen dafür – definitive Vergleichsstudien sind aber noch nicht bekannt.
                Who'll survive and who will die?
                Up to Kriegsglück to decide

                Kommentar


                  #23
                  Abstract No:e16573

                  Influence of statins on survival outcomes in men with metastatic castration resistant prostate cancer treated with abiraterone.

                  Es geistert ja schon lange durch die medizinische Literatur, dass die Einnahme von Cholesterin Senkern (Statine) eine positive Wirkung bei Prostatakrebs hat. Wobei nicht ganz klar ist, ob das Auftraten oder der Verlauf der Krankheit verbessert werden kann. Die bisher vorhandenen Daten stützen sich aber meist auf Patienten, die diese Medikamente wegen erhöhter Blutfettwerte ohnehin erhielten, also ein Confounding Bias nicht ausgeschlossen werden kann.

                  Schon Dr. Leibowitz hat in den wilden Zeiten der 3-fachen Hormonblockade als Ersatz für kurativ intendierte aggressive Ansätze, den Einsatz von Statinen empfohlen – wollte sie sogar ins Trinkwasser gemischt sehen.

                  In dieser kleinen Studie aus Münster wurden 108 Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) mit Abiraterone entsprechend den Leitlinien behandelt. 21 Männer erhielten zusätzlich eine im Detail unbekannte Statintherapie, 87 Männer wurden ohne Statinergänzung mit Abiraterone behandelt. Der PSA Abfall um 50% unter Abiraterone bzw. Abiraterone+Statinen war vergleichbar: 57% zu 53%. Ebenso wie das progressionsfreie Überleben mit 9 und 10 Monaten, sowie das Gesamtüberleben mit 14 zu 18 Monaten.

                  Schlussfolgerungen:
                  Die gleichzeitige Anwendung von Statinen neben einer Behandlung mit Abiraterone führt zu keiner Verbesserung des Überlebens oder anderen klinischen Nutzen bei Männern mit mCRPC. Eine Überdosierung von Statinen und die Interaktion mit anderen Medikamenten kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Daher sollten Statine nicht bei Patienten mit mCRPC die mit Abiraterone behandelt werden zum Einsatz kommen, wenn dies nicht durch eine HCL (Hypercholesterinämie) geboten erscheint.
                  Who'll survive and who will die?
                  Up to Kriegsglück to decide

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                    Abstract No.: e16568

                    Eine interessante Erkenntnis, die nahelegt, dass Dexamethasone doch irgendwie auf den Androgenrezeptor Signalweg wirkt. Erstaunlich auch die lange Therapiedauer dieses Ansatzes, wenn sich Wirksamkeit einstellt. Natürlich könnte man nun schlussfolgern, ob es nicht durchaus intelligenter wäre Abiraterone schon zu Beginn mit Dexamethasone zu kombinieren? Indizien sprechen dafür – definitive Vergleichsstudien sind aber noch nicht bekannt.
                    Ich habe noch eine ungeöffnete Dose Abirateron.
                    Bei Gelegenheit werde ich mal einen Rechallenge mit Dexamethason versuchen,
                    natürlich nicht, ohne zuvor die Professorin zu konsultieren, die grad an ihrem
                    Vortrag für die kommende Tagung in Chicago schreibt.


                    Auch ich,lieber Andi, versuche harte Landungen zu vermeiden!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                    Kommentar


                      #25
                      Abstract No:5005

                      PRINCE: A phase III study comparing intermittent docetaxel therapy versus continuous docetaxel therapy in patients with castration-resistant prostate cancer.

                      Hier geht es um ein ganz spannendes Thema, das wir ja im übertragenem Sinne auch schon von der Hormonblockade (ADT) her kennen: Kann man auch einen Docetaxel Chemotherapie intermittieren?

                      Dazu wurde die oben erwähnte Phase-III Studie in Deutschland gestartet. Insgesamt wurden 187 Patienten in zwei Gruppen eingeteilt. Entweder bekamen sie wöchentlich oder dreiwöchentlich eine Docetaxel Chemotherapie, bis sich Wirkungslosigkeit einstellte, oder die Therapie wurde nach 12 Wochen unterbrochen. Eine Wiederaufnahme erfolgte dann erst bei wieder auftretender Progression. Die Hoffnung, die man damit verband war, dass sich die Belastung durch die Chemotherapie durch den Patienten verringern ließe, ohne die Wirksamkeit der Therapie zu gefährden.

                      Zumindest in Bezug auf das Gesamtüberleben scheint eine intermittierende Chemotherapie möglich zu sein, denn es betrug durchschnittlich 18.3 Monate bei den Pateinten mit dauerhafter Chemotherapie und 19.3 Monate bei intermittierender Therapie. Die durchschnittliche Pausenzeit bei intermittierender Therapie betrug etwa 15 Wochen, wobei die Gesamteinsatzdauer der Chemotherapie wieder vergleichbar war. Außer guter Verträglichkeit wurden leider keine Angaben zum Unterschied bei der Lebensqualität gemacht. Trotzdem, ein interessanter alternativer Ansatz für Patienten, die stark unter der Chemotherapie leiden.
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                        Bei Gelegenheit werde ich mal einen Rechallenge mit Dexamethason versuchen,...

                        Auch ich,lieber Andi, versuche harte Landungen zu vermeiden!
                        Lieber Konrad,
                        das wäre mir schon sehr wichtig! Allerdings hatte ich bisher gedacht, dass du noch nie Abiraterone angewendet hast, also es somit kein Rechallenge wäre? Hattest du nicht mit Enzalutamide angefangen? Nach Enzalutamide ist Abiraterone aber nur sehr wenig wirksam, da sich sogenannte Kreuzresistenzen bilden können, vornehmlich die bösen Splice Varianten (AR-V7). Das sollte zuvor getestet werden, bevor du mit Abiraterone/Dexamethasone einsteigst!

                        Wäre dieser Ansatz diskutabel, dann wird Abiraterone mit nur etwa 0.5mg Dexamethasone/Tag ergänzt - das hatte ich vergessen zu erwähnen! Bitte beachte diese geringe Dosierung, die in sehr seltenen Fällen bis auf 1mg/Tag hochgezogen wird. Rein rechnerisch müssten statt 10mg Prednosione etwa 1.6mg Dexamethasone/Tag eingesetzt werden!

                        Ein anderer Aspekt der Abiraterone Medikation ist die Struktur dieses Medikamentes, das in etwa dem der Androgene, wie Testosteron ähnelt, und auch in etwa so verstoffwechselt wird. Neuere Untersuchungen von Sharifi und Kollegen haben dabei zwei Metaboliten gefunden. Im ersten Schritt wird Abiraterone in das sogenannte "Delta 4 abiraterone (D4A)", welches die eigentliche Progressionshemmende Funktion auf die Testosteronproduktion haben soll, umgewandelt. Im zweiten Schritt in das "5α-Abiraterone",welches eher progressionsverstärkend wirken soll. Spannenderweise kann dieser zweite Umwandlungsschritt durch ein 5ARI wie Dutasteride (Avodart®) unterbunden werden. Ob sich daraus auch eine klinische Option entwickeln wird ist momentan offen, aber vielleicht einen Selbstversuch wert, da die Kosten niedrig und die Nebenwirkungen zu vernachlässigen sein sollten. Auch Myers hat schon von anekdotischen Einzelfällen berichtet, wo durch Dutasteride Ergänzung eine Abiraterone Resistenz aufgehoben werden konnte. Das Problem liegt wahrscheinlich in der ablehnenden Haltung der Ärzte 5ARIs gegenüber, was noch beschönigend formuliert ist. Nun ja, ich nehme es trotzdem seit nunmehr 7½ Jahren, auch ohne Abiraterone.

                        I look forward to your comments. Thank you.
                        Who'll survive and who will die?
                        Up to Kriegsglück to decide

                        Kommentar


                          #27
                          Abstract No:e23075

                          Correlation of AR-V7 expression in whole blood with efficacy of abiraterone acetate (ABI) in metastatic castration-resistant prostate cancer (mCRPC) patients (pts).


                          Die Bedeutung der AR-V7 Splice Varianten kommt langsam in Fahrt. Ich hatte ja auch hier im Forum schon davon berichtet, und nun auf dem ASCO ist es überall präsent. Nochmals zur Erinnerung: liegen Androgenrezeptor Splice Varianten in signifikanter Zahl vor, dann hat weder Abiraterone noch Enzalutamide viel Wirksamkeit! Auch hatte ich auf einen Test im Labor Pachmann hingewiesen, der über zirkulierende Tumorzellen im Blut arbeitet.

                          In diesem Abstract stellen Forscher aus Deutschland und Canada einen einfachen Bluttest zur Bestimmung der AR-V7 Variante vor. Es ist lediglich die Abnahme von 2.5ml Vollblut erforderlich, um daraus die Expressionen von AR-V7, FOXA1, GRHL2, HOXB13, KLK2, KLK3 und TMPRSS2:ERG zu ermitteln.

                          Zur Verifikation des Tests wurden 37 kastrationsresistente metastasierte Männer untersucht, die zuvor noch kein Abiraterone oder Enzalutamide erhalten hatten. 59% hatten zuvor eine Chemotherapie absolviert.

                          Als Bewertungskriterium wurde ein PSA Abfall um ≥50% oder zumindest ≥30%, das progressionsfreie- und das Gesamtüberleben betrachtet.37% der Pateinten hatten ein PSA Abfall um ≥50%.
                          • 48% der Pateinten hatten ein PSA Abfall um ≥30%
                          • Das durchschnittliche progressionsfreie Überleben betrug 3.8 Monate
                          • Das durchschnittliche Gesamtüberleben betrug 21 Monate

                          Bei 11% der Patienten konnten auch schon zu Beginn der Abiraterone/Enzalutamide Therapie AR-V7 Varianten in signifikanter Zahl nachgewiesen werden. Bei diesen Patienten war auch die ALP (alkalische Phosphatase – eventuell auf verstärkten Knochenumbau hinweisend), sowie der LDH (Lactatdehydrogenase) erhöht.Ein 50% PSA Abfall war bei 0% dieser AR-V7 positiven Männer, aber bei 42% der AR-V7 negativen Männern zu beobachten.
                          • Ein 30% PSA Abfall war bei 0% der AR-V7+ Männer, aber bei 52% der AR-V7- Männern zu beobachten
                          • Das progressionsfreie Überleben betrug 0.7Monate bei AR-V7+ und 4.0 Monate bei AR-V7-
                          • Das Gesamtüberleben betrug 5.5Monate bei AR-V7+ und 22.1 Monate bei AR-V7-

                          Schlussfolgerungen:
                          Der Nachweis einer AR-V7 Expression im Vollblut war mit sehr schlechten Ergebnissen bei der Anwendung von Abiraterone assoziiert. Unsere Daten bestätigen den potentiellen Nutzen eines AR-V7 Tests als prognostischer und prädiktiver Biomarker für mCRPC. Die Validierung dieser Ergebnisse in größere Datensätzen ist im Gange.
                          Ich denke, dieser, und der Test auf BRCA1/2 Expression wird der nächste Schritt beim Prostatakrebs in fortgeschrittenen Stadien sein, um in Richtung Individualisierung wirklich einmal einen Schritt voranzukommen.
                          Who'll survive and who will die?
                          Up to Kriegsglück to decide

                          Kommentar


                            #28
                            ASCO: Docetaxel Falls Short in High-Risk Prostate Cancer

                            Forscher aus Schweden gingen der Frage nach, ob eine Docetaxel Chemotherapie nach der radikalen Prostatektomie den Verlauf der Erkrankung bei Hochrisikopatienten verbessern könnte. Dazu wurden in einer Phase-III Studie 459 Patienten zwischen 2005 und 2010 in zwei Behandlungsarme eingeteilt. Arm-A bekam 6 Wochen lang eine Docetaxel Chemotherapie, Arm-B erhielt diese adjuvante Chemotherapie nicht.

                            Als Hochrisikoerkrankung wurde folgende Pathologie definiert:
                            • pT2 mit positiven Schnitträndern und GS ≥7
                            • pT3b und GS ≥7
                            • N1 und GS ≥7


                            Etwa 84% der Patienten hatte eine pT3 Pathologie und etwa 37% ein Gleason Score zwischen 8-10. Bei 17% wurden befallene Lymphknoten erkannt.

                            Der primäre Endpunkt war das biochemische Rezidiv, welches ein Ansteigen des PSA Wertes nach der Operation und eventueller Chemotherapie über den Wert von 0.5ng/ml bedeutet. Dieser Endpunkt wurde von:
                            • 48% der Patienten im Arm-A (incl. 6 wöchentlichen adjuvanten Chemotherapien)
                            • 39% der Patienten im Arm-B (ohne adjuvanten Chemotherapien)


                            Eine adjuvante Docetaxel Chemotherapie ohne Hormontherapie verbessert nicht das biochemische rezidivfreie Überleben nach radikaler Prostatektomie bei Hochrisiko –Prostatakrebs.

                            Bekanntlich kann die Ergänzung mit einer Docetaxel Chemotharpie zum Testosteronentzug (ADT) bei zuvor noch unbehandelten Patienten mit weit fortgeschrittener Metastasierung einen klaren Überlebensvorteil generieren. Ob das auch bei relativ geringer Metastasierung und einer ergänzenden operativen Entfernung der Prostata sinnvoll wäre, wurde hier nicht untersucht! Es kann lediglich festgestellt werden, dass eine alleinige Chemotherapie, ohne begleitende ADT bei Hochrisiko-Patienten unsinnig erscheint. Das begründet sich möglicherweise durch die relativ niedrige Wachstumsrate von lokalen, oder nur lokoregional gestreuten Erkrankungen, was die Empfindlichkeit für eine Chemotherapie herabsetzen könnte – so wird im Medscape Artikel spekuliert.

                            2015 wurde auf dem ASCO eine Studie vorgestellt, die einen kleinen Überlebensvorteil bei Hochrisiko-Patienten zeigen konnte, die vor einer ADT + Strahlentherapie noch eine vorlaufende Chemotherapie erhielten.

                            Überhaupt scheint die Kombination aus ADT + Strahlentherapie bei Hochrisiko-Patienten generell einen kleinen Vorteil gegenüber operativen Ansätzen zu haben, was bei Dr. Gerald Chodak zu der etwas provokanten Frage führt: High-Risk PCa: Start With Radiation, ADT?

                            I look forward to your comments. Thank you.
                            Who'll survive and who will die?
                            Up to Kriegsglück to decide

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo Low Road,

                              Danke für Deine Mühe, diese Abstrakte einzustellen.

                              Das ist aber der Einzige Kommentar, den ich abgeben kann :-)
                              Ansonsten warte ich mal, ob etwas für mich Passendes dabei ist....
                              (Die ARV7 Untersuchung hatte ich schon mal, allerdings ohne Ergebnis, da zu wenig tumorverdächtige Zellen im Blut)

                              Grüße

                              Uwe
                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                              Kommentar


                                #30
                                Moin Uwe,

                                "zu wenig" hört sich ein bischen so an, dass Du einem anderen Ergebnis hinterher trauerst. Glaube ich aber nicht...

                                Gruß

                                WernerE

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X