Mein lieber Konrad,
ich bin da ziemlich nahe bei dir, aber so ganz möchte ich es auch nicht stehen lassen. Sicher ist, dass in den allermeisten Fällen der PSA Wert auch in späten Stadien die Ausbreitung und die Progression wiederspiegelt. Leider ist es aber nicht immer so, was auch unbestritten sein dürfte. Reinardo und auch Hans-Jürgen sind der Meinung, dass jede Art von Hormontherapie in diesen Sonderfall "Hohe Progression mit niedrigen PSA Werten" mündet, was sicher Unsinn ist.
Grundsätzlich denke ich, muss man zwei Fälle unterscheiden, nämlich erstmal de novo Gleason 8-10 Erkrankung und der Ausgans-PSA Wert bei Primärdiagnose. Hier hat sich gezeigt, dass gerade niedrige PSA Werte prognostisch ungünstig sind:
Allerdings sind davon nur sehr wenige Männer betroffen (knapp 9% der Gleason 8-10 Patienten). Die Betroffenen sollten sich aber um multimodale Kombinationstherapien bemühen, was aktuell in der Praxis noch verbesserungsfähig wäre.
Der andere Fall ist die totale Androgenunabhängigkeit, wie sie sich nach längerer Therapiedauer entwickeln kann – nicht muss! Hier spielt der Gleason Wert keine Rolle mehr. Androgenunabhängigkeit bedeutet aber nicht Androgenrezeptorunabhängigkeit, weshalb der PSA Wert auch in diesen Stadien meist noch recht gut das Krankheitsgeschehen widerspiegelt. Und natürlich gibt es auch hier Männer, bei denen sich eine Erkrankung ausbildet die nicht nur androgen(rezeptor)unabhäng, sondern auch PSA negativ ist. Meist stellen sich irgendwelche Mischformen ein, was bedeutet, die PSA Entwicklung spiegelt nicht mehr exakt die Krankheitsprogression wider. Hier können ergänzende Blutmarker prognostische Relevanz erreichen. Leider existieren selten therapeutische Optionen für diese Fälle, so dass man sie auch nicht regelmäßig erhebt. Bildgebende Verfahren dominieren die Diagnostik, was, meiner Meinung nach, auch nicht schlecht ist.
Reinardos Wirken war getrieben von dogmatischer Systemkritik. Ich glaube, er hat sich selbst mehr in Weißglut versetzt, wie seine Gesprächspartner. Möge er jetzt seinen Frieden gefunden haben.
ich bin da ziemlich nahe bei dir, aber so ganz möchte ich es auch nicht stehen lassen. Sicher ist, dass in den allermeisten Fällen der PSA Wert auch in späten Stadien die Ausbreitung und die Progression wiederspiegelt. Leider ist es aber nicht immer so, was auch unbestritten sein dürfte. Reinardo und auch Hans-Jürgen sind der Meinung, dass jede Art von Hormontherapie in diesen Sonderfall "Hohe Progression mit niedrigen PSA Werten" mündet, was sicher Unsinn ist.
Grundsätzlich denke ich, muss man zwei Fälle unterscheiden, nämlich erstmal de novo Gleason 8-10 Erkrankung und der Ausgans-PSA Wert bei Primärdiagnose. Hier hat sich gezeigt, dass gerade niedrige PSA Werte prognostisch ungünstig sind:
Allerdings sind davon nur sehr wenige Männer betroffen (knapp 9% der Gleason 8-10 Patienten). Die Betroffenen sollten sich aber um multimodale Kombinationstherapien bemühen, was aktuell in der Praxis noch verbesserungsfähig wäre.
Der andere Fall ist die totale Androgenunabhängigkeit, wie sie sich nach längerer Therapiedauer entwickeln kann – nicht muss! Hier spielt der Gleason Wert keine Rolle mehr. Androgenunabhängigkeit bedeutet aber nicht Androgenrezeptorunabhängigkeit, weshalb der PSA Wert auch in diesen Stadien meist noch recht gut das Krankheitsgeschehen widerspiegelt. Und natürlich gibt es auch hier Männer, bei denen sich eine Erkrankung ausbildet die nicht nur androgen(rezeptor)unabhäng, sondern auch PSA negativ ist. Meist stellen sich irgendwelche Mischformen ein, was bedeutet, die PSA Entwicklung spiegelt nicht mehr exakt die Krankheitsprogression wider. Hier können ergänzende Blutmarker prognostische Relevanz erreichen. Leider existieren selten therapeutische Optionen für diese Fälle, so dass man sie auch nicht regelmäßig erhebt. Bildgebende Verfahren dominieren die Diagnostik, was, meiner Meinung nach, auch nicht schlecht ist.
Reinardos Wirken war getrieben von dogmatischer Systemkritik. Ich glaube, er hat sich selbst mehr in Weißglut versetzt, wie seine Gesprächspartner. Möge er jetzt seinen Frieden gefunden haben.
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