Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Reinhard ist tot

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Mein lieber Konrad,
    ich bin da ziemlich nahe bei dir, aber so ganz möchte ich es auch nicht stehen lassen. Sicher ist, dass in den allermeisten Fällen der PSA Wert auch in späten Stadien die Ausbreitung und die Progression wiederspiegelt. Leider ist es aber nicht immer so, was auch unbestritten sein dürfte. Reinardo und auch Hans-Jürgen sind der Meinung, dass jede Art von Hormontherapie in diesen Sonderfall "Hohe Progression mit niedrigen PSA Werten" mündet, was sicher Unsinn ist.

    Grundsätzlich denke ich, muss man zwei Fälle unterscheiden, nämlich erstmal de novo Gleason 8-10 Erkrankung und der Ausgans-PSA Wert bei Primärdiagnose. Hier hat sich gezeigt, dass gerade niedrige PSA Werte prognostisch ungünstig sind:



    Allerdings sind davon nur sehr wenige Männer betroffen (knapp 9% der Gleason 8-10 Patienten). Die Betroffenen sollten sich aber um multimodale Kombinationstherapien bemühen, was aktuell in der Praxis noch verbesserungsfähig wäre.


    Der andere Fall ist die totale Androgenunabhängigkeit, wie sie sich nach längerer Therapiedauer entwickeln kann – nicht muss! Hier spielt der Gleason Wert keine Rolle mehr. Androgenunabhängigkeit bedeutet aber nicht Androgenrezeptorunabhängigkeit, weshalb der PSA Wert auch in diesen Stadien meist noch recht gut das Krankheitsgeschehen widerspiegelt. Und natürlich gibt es auch hier Männer, bei denen sich eine Erkrankung ausbildet die nicht nur androgen(rezeptor)unabhäng, sondern auch PSA negativ ist. Meist stellen sich irgendwelche Mischformen ein, was bedeutet, die PSA Entwicklung spiegelt nicht mehr exakt die Krankheitsprogression wider. Hier können ergänzende Blutmarker prognostische Relevanz erreichen. Leider existieren selten therapeutische Optionen für diese Fälle, so dass man sie auch nicht regelmäßig erhebt. Bildgebende Verfahren dominieren die Diagnostik, was, meiner Meinung nach, auch nicht schlecht ist.

    Reinardos Wirken war getrieben von dogmatischer Systemkritik. Ich glaube, er hat sich selbst mehr in Weißglut versetzt, wie seine Gesprächspartner. Möge er jetzt seinen Frieden gefunden haben.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    Kommentar


      #17
      Es geht immer noch um diesen Satz:

      Zitat von Reinardo
      Der PSA-Wert verliert bei hohem Gleason daher an Aussagekraft


      PSA-Werte zu zufälligen Zeitpunkten haben KEINE Aussagekraft.
      Wir sterben nicht an einem PSA-Wert, sondern daran, dass der Krebs wächst,
      und zwar mit gleichbleibender Verdoppelungszeit.

      Aussagekräftig kann also nur die Verdoppelunggszeit des PSA sein.
      Die sagt mehr aus, als das Gleason-Score. Wen kümmert ein
      krass entdifferenzierter GS10-Tumor, wenn der langsam wächst?
      Ein GS6-Tumor hingegen, der schnell wächst, bringt seinen Gastgeber um.

      Beliebige andere quantifizierbare Krebsmarker werden ebenfalls
      nichts anderes tun als der PSA: Sie nehmen mit zunehmendem
      Krebsvolumen zu, egal auf welchem Niveau, aber mit konstanter VZ.

      Nun eine Spekulation: Tumoren mit kürzerer VZ sind weniger stabil
      und neigen daher darüberhinaus auch mehr zur Metastasierung
      Hat aber noch niemand untersucht, einfach, weil es zu einfach ist.

      Diese Bedauernswerten in Spalte 1 sind nicht an tiefem PSA gestorben,
      sondern daran, dass ihr Krebs schneller gewachsen ist. Das wird sich
      in der PSA-VZ darstellen lassen, egal, wie viele Stellen vor oder nach
      dem Komma.


      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #18
        Moin,
        geht zwar in die Richtung nur level of evidence 4 als Basis da erscheint mir CONCLUSIONS

        • • In patients with Gleason grade 8–10 disease, a proportion of these tumours are so poorly differentiated that they produce relatively little PSA.
        • • Patients with high-grade, low-PSA tumours had less favourable outcomes than many of those with higher PSA levels.


        etwas Klärungs / Erklärungsbedürftig.
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

        Kommentar


          #19
          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
          ...Diese Bedauernswerten in Spalte 1 sind nicht an tiefem PSA gestorben, sondern daran, dass ihr Krebs schneller gewachsen ist. Das wird sich in der PSA-VZ darstellen lassen, egal, wie viele Stellen vor oder nach dem Komma.
          Nein Konrad, bis sich ein pT3b Setting bzw. Fernmetastasen gebildet haben, müssen schon sehr viele Verdopplungszeiten aka. Progression zusammengekommen sein. Wenn danach der PSA Wert erst 2.5ng/ml erreicht hat, dann kann man davon ausgehen, dass dieser Marker für das Beurteilen der Progression bzw. eines Therapieerfolges ungeeignet ist. Es irritiert mich etwas, dass du das abstreitest.
          Who'll survive and who will die?
          Up to Kriegsglück to decide

          Kommentar


            #20
            Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
            Es irritiert mich etwas, dass du das abstreitest.
            Krebs ist aggressiv, wenn er rasch wächst, sich also rasch verdoppelt.
            Der PSA dieser Patienten mit nur 2.5ng/ml wird ebenso dem Tumorvolumen folgen,
            wie jener von Patienten im gleichen Staging mit 25 oder 250ng/ml.
            Somit hat der PSA bzw. die PSA-VZ für jeden dieser Patienten dieselbe Vorhersage:
            Die Zeit, in der sich das Tumorvolumen verdoppelt, vervierfacht, verachtfacht...
            Auch Halbwertszeiten unter Therapie werden sich ähnlich verhalten.

            Traurig, dass wir Reinardos querdenkerische Sicht nicht erfragen können.
            Carpe diem!
            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

            Kommentar


              #21
              Das mit Reinardo ist so eine Sache. Er hatte seine eigene Meinung und ist seinen Weg gegangen. Ob richtig oder falsch, weiß keiner. Darüber zu diskutieren bringt nichts.. Ob bei seinem Alter der PCA letztendlich ausschlaggebend war, weiß keiner. Nur soviel, irgendwann müssen wir alle gehen.

              Zur PSA-Enrwickling: Verdoppelungszeit hin, Verdoppelungszeit her. Tatsache ist, dass sich der Bewohner bei jedem anders verhält. Ich lebe "Gott sei Dank" seit Januar 2010 mit intermittierender HB ganz gut. Ohne Wert auf Verdoppelungszeiten zu legen.... Man kann sich auch verrückt machen mit wöchentlichen PSA-Messungen.
              Das ist meine Meinung und ich möchte damit niemand angreifen oder gar verletzen.
              Viele Grüße
              Gerhard

              Kommentar


                #22
                Trauerfeier für Reinardo

                für Reinhard Schwabe * 19. Februar 1932 - + 06. Juni 2016

                findet die Trauerfeier am Donnerstag, dem 30. Juni 2016 um 11.00 Uhr auf dem Friedhof in Much - hier - statt.

                Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung

                "Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen"

                Ein letzter Gruß

                Harald

                Kommentar

                Lädt...
                X