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Most Terminal Cancer Patients Believe Chemo Is Curative

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    Most Terminal Cancer Patients Believe Chemo Is Curative

    "Die meisten Krebspatienten im Endstadium glauben eine Chemotherapie sei kurativ!?"

    Wie ich das im Medscape (Medical Students) gelesen habe, war ich wirklich erschrocken! Kann es sein, dass Krebspatienten im Endstadium daran glauben, dass eine irgendwie geartete Chemotherapie auch nur ansatzweise kurativ wäre?

    Kurativ bedeutet im medizinischen Sinne, dass keine weitere Behandlung mehr erforderlich wäre, aber deckt sich das mit den Vorstellungen der Patienten? Kann nicht schon eine Schmerzreduktion, das Nachlassen von tumorbedingten Komplikationen oder das Schrumpfen der Tumore (RECIST) von medizinischen Laien als kurativ interpretiert werden?

    Die CanCORS Studie untersuchte dazu über tausend Patienten mit metastasiertem T4 Lungen- oder Darmkrebs, deren primäre Behandlung auch aus einer Chemotherapie bestand. 4 Monate nach Diagnose wurden sie über ihre Erwartungen diesbezüglich befragt. Es gab 4 mögliche Antworten zur Auswahl:
    • Die Chemotherapie ist höchstwahrscheinlich kurativ.
    • Die Chemotherapie ist wahrscheinlich kurativ.
    • Die Chemotherapie ist vielleicht kurativ.
    • Die Chemotherapie ist wahrscheinlich nicht kurativ.
    • Keine Ahnung?


    Die Mehrzahl der Patienten kreuzte eine der ersten drei Möglichkeiten an, wobei die Darmkrebspatienten etwas optimistischer als die Lungenkrebspatienten waren.

    Was ist hier schief gelaufen? Praktisch alle Patienten wollen heutzutage genau wissen was ihre Erkrankung ist, und was das für ihre Prognose bedeutet. Man darf nun annehmen, dass die Onkologen genau wissen, was ein metastasierter T4 Lungenkrebs bedeutet, aber warum kommt das beim Patienten nicht an? Irgendwie kommunizieren die Onkologen und Patienten aneinander vorbei. Oder kann es sein, dass die Patienten das heraushören, was sie heraushören wollen?

    Ein paradoxes Ergebnis war nämlich noch, dass Patienten, die ihre Prognose besonders positiv einschätzten auch über eine besonders gute Kommunikation mit ihren Ärzten berichteten! Da schleicht sich schon der Verdacht ein, hier könnten es sich die Ärzte zu einfach machen, und unerfüllbare Hoffnungen wecken, oder zumindest als Möglichkeit formulieren. Von Wunderheilern, die das als Programm haben, mal ganz abgesehen.

    Kommen wir auf unser Problem– Prostatakrebs – zurück. Mike Scott hat im Infolink neulich einen beachtlichen Bericht über das Prostatakrebsgeschäft geschrieben. Er zitiert Willet Whitmore:

    Der aktuelle Zustand beim Prostatakrebs kann nicht als gute Medizin, aber sicher als ein gutes Geschäft bezeichnet werden. Es gibt mehr Menschen die vom Prostatakrebs gut leben, als an ihm sterben.
    Mike schreibt dann als sein Fazit, was ich durchaus unterstützen könnte:
    • Häufig werden Formen von Prostatakrebs mit geringem Risiko übertherapiert, die besser nicht behandelt worden wären – aber leider wissen wir nicht wie wir die Patienten unterstützen könnten, damit sie Entscheidungen treffen, um solche Überbehandlung zu vermeiden (ebenso wie viele Ärzte auf unterschiedliche Weise motiviert werden unnötige Behandlung zu implementieren).

    • Formen von Hochrisiko–Prostatakrebs werden häufig untertherapiert, was zumindest einigen von ihnen eine Chance auf Heilung vorenthält, die geheilt werden könnten (immer unter der Annahme, dass wir solche Patienten identifizieren könnten).

    • Allzu oft sind wir nicht 100% ehrlich, wenn über die Komplikationen und Nebenwirkungen von fast allen Formen der verfügbaren Behandlung für Prostatakrebs gesprochen wird – Was es für Patienten unmöglich macht, die besten Entscheidungen zu treffen, was zu tun ist.

    • Wir übertreiben die "Vorteile" von spezifischen Behandlungen im Vergleich zu anderen, gleichwertigen Behandlungsmöglichkeiten, auch wenn wir keine gute Datenbasis haben die eine solche Bevorzugung rechtfertigen würde.

    • Wir vermissen wirklich kritische Daten, die uns viel besser Antworten auf wichtige Fragen geben könnten, um die Verwendung des Begriffs "[therapeutisch] hilfreich" beurteilen zu können.


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    [1]: Nick Mulcahy; Most Terminal Cancer Patients Believe Chemo Is Curative
    [2]: Scott; Defining value in the management of prostate cancer
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide
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