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Diagnose Prostata- CA- Bestrahlen oder OP? Was ist besser?

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    Diagnose Prostata- CA- Bestrahlen oder OP? Was ist besser?

    Hallo,
    mein Mann bald 57 Jahre), hatte letzten Monat einen erhöhten PSA 8,9 (2014 3,5). Es folgte ein MRT und eine Biopsie (28 Stanzen). Nun kam gestern der Befund: Prostata-Ca in mind. vier Segmenten, Diagnose: Azinäre Adenocarzinome, Gleason 6 (3+3).

    Der Urologe in der Heidelberger Uni erläuterte verschiedene Therapieformen (abwarten und beobachten=aber zu riskant, da mehrere Herde da sind), Brachietherapie (wird aber in HD nicht mehr angeboten), Bestrahlung oder radikale Prostataentfernung. Wir sind nun etwas überfordert, eine richtige Entscheidung zu treffen. Gibt es die überhaupt? Was ist besser? Bestrahlen mit Protonen oder OP?

    Mein Mann neigt zur Bestrahlung, weil er meint, da seinen die Nebenwirkungen geringer (Potenz, Kontinenz). Ich tendiere zur OP, dann ist die Prostata raus und es kann dort kein Tumor mehr kommen. Vermutlich hat man mit einer OP auch die längere Überlebenszeit. Oder liege ich da falsch? Ich meine lieber keine Potenz, dafür aber ein langes Leben- denke ich da falsch?

    Wie soll man sich da entscheiden? Und ist eine Davinci OP die richtige? Wo und von welchem Arzt lässt man die durchführen? Wir würden für eine OP auch weit fahren, wenn sie nur gut gemacht wird. Hat jemand einen Rat für uns? Wir wären sehr dankbar!

    Vielen Dank und viele Grüße
    Monika

    #2
    Liebe Monika,

    alles, wonach Du fragst, wird im "Ersten Rat" – oben im Kopf dieser Seite unter "Basiswissen" verlinkt – im Kapitel 7 ab Seite 42 abgehandelt, und zwar viel ausführlicher, als es hier im Forum geschehen könnte. Eine Antwort auf die spezielle Frage "Operation oder Bestrahlung – was ist zu bevorzugen?" findest Du im Kapitel 7.3 auf Seite 75.

    Ralf

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      #3
      und vielleicht als Entscheidungshilfe die Therapiebeurteilung in myprostata mal gegenüber stellen.

      Auch die Berichte sind interessant (für mich war entscheident, wie der Verlauf nach, bzw. während einer Behandlung aussah, bei welcher Ersttherapie welche Nebenwirkungen und welche Nachbehandlungen folgten).

      lg
      Harald (noch nicht behandelt, nur Hormontherapie vorab, danch folgt Protonenbestrahlung)
      Flüstermann alias Harald (nomen est omen)
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=733&page=graphic

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        #4
        Hallo Monika,
        ich war 2012 inder fast gleichen Situation, gleiches Alter, ähnlicher PSA verlauf und etwas schlechterer Gleason3 + 4.
        Vielleicht helfen meine Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung.

        Abwarten undbeobachten wurde wegen 3 + 4 und wegen des relativ jungen Alters nicht in Betrachtgezogen und ich entschied mich für die Davinci OP in Tübingen, die nerverhaltenddurchgeführt wurde. Die Belastung der OP (Schmerzen keine, wieder auf die Beinekommen sehr schnell) waren
        extrem geringfügig.
        Allerdings fielder PSA nicht in den Nullbereich, was mit großer Wahrscheinlichkeit damit zutun hatte, dass keine gesichterte R0 Situation vorlag, d.h. der Tumor war soknapp am Rand (bis auf wenige Zelllagen), dass u.U. nicht alles gesichertentfernt wurde.
        Nach längererPSA Plateauphase und langsamen Anstieg wurde nach Erkennen eines Lokalrezidivs (per PSMA PET Ct)
        letztes Jahreine Bestrahlung durchgeführt, die auch ohne akute Nebenwirkungen über dieBühne ging.
        Da habe ichnatürlich auch gedacht, na prima, die Bestrahlung hätte ich gleich haben könnenund mir die OP dadurch gespart. Aber auf der anderen Seite wußte man das vorhernicht. Weiterhin hat man mit dieser Reihenfolge zwei kurativeBehandlungsoptionen. Umgekehrt ist es ungleich schwieriger und bei einem Rezidiv nach Bestrahlung bleibtoft nur die Hormontherapie.
        Auch bzgl.Nebenwirkungen kann ich keine Entscheidungshilfe geben. Glücklicherweise hatteund habe ich keinerlei Kontinenzprobleme und die Erektionsfähigkeit nach OPerholte sich wieder. Klar wird sie jetzt nach dieser „Doppelbelastung“ undwegen des zunehmenden Alters abnehmen aber noch ist nicht alles verloren J
        Ich denke in derSituation deines Mannes ist es sehr wahrscheinlich, dass jeder Weg für sichallein zum Ziel der Heilung führt. Mit dem Argument der Reihenfolge würde ichin der Rückschau nochmal die gleiche Entscheidung fällen.
        Viele Grüße unddeinem Mann alles Gute
        Frank

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          #5
          Hallo und vielen lieben Dank für die Antworten. Besonders Frank hier möchte ich danken. Ihre Antwort hat meinen Mann die letzten Zweifel genommen und die beschriebene Vorgehensweise hat ihn überzeugt. Er hat nächste Woche einen Termin in der Klinik in Homburg bei Prof. Stöckle. Dort möchte er sich evtl. mittels Davinci- Methode operieren lassen.

          Hat jemand hier mit dieser Klinik und diesem Arzt erfahrung? Oder ist auch Heidelberg mit der OP gut? Ich bekomme keine Informationen über Heidelberg, wer und wieviel da operiert. Nur dass es eben dort auch gemacht wird. Und über Prof. Stöckle liest man viel..

          Vielen Dank für die Antworten und liebe Grüße
          Monika

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            #6
            Hallo Monika
            mit 57 Jahren ist dein Mann ziemlich jung.
            Ich kann dir nur raten in diesem Forum die Berichte von operierten Männern durchzulesen.
            Egal mit welcher OP Methode operiert wird besteht immer das Risiko einer dauerhaften Inkontinenz oder Impotenz
            Die Meinung operieren und dann ist der Krebs besiegt und alles ist gut haben viele Männer mit einem langen Leidensweg bezahlen müssen und sie haben es bitter bereut sich operieren zu lassen.
            Les dir mal meinen Beitrag Protonenbestrahlung als Erstbehandlung - wie ich sie erlebe. und besonders
            Ein Jahr nach der Krebstherapie – ein Resümee durch.
            Vielleicht kommst du und dein Mann wie ich darauf "ich bin viel zu jung um ein Leben lang impotent oder Inkontinent zu sein"
            und lasse mich nicht operieren.

            viele Grüße
            Biker 61





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              #7
              Hallo Biker61,
              vielen Dank. Ich habe deinen Bericht gelesen. Er war sehr interessant. Uns haben die Ärzte in Heidelberg erklärt, wenn man bestrahlt wird und bekommt ein Rezidiv, kann man das bestrahlte Gewebe nicht mehr operieren, umgekehrt ginge das schon. Darum kam mein Mann davon wieder ab, um sich für den Fall die Option der Bestrahlung noch offen zu halten. Ursprünglich wollte er zunächst auch nur diese Bestrahlung. Was ich bei dir nur nicht verstehe, warum die Hormonzugabe? Davon wurde uns nichts gesagt.
              Viele Grüße Monika

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                #8
                Hallo Monika
                der Grund der "Antihormontherapie" bei mir sind die hochaggresiven Krebszellen Gleason Score 9 die bei der Biopsie festgestellt wurden. Die Leitlinie des Krebsforschungsinstitutes Heidelberg sieht bei mir eine mindestens 2 jährige Hormontherapie nach der Bestrahlung vor.
                Nach einer OP bekommen viele Männer Schnittränder Rezidive und werden dann meist bestrahlt.
                Ich habe mir gesagt warum soll ich meinen Körper diese hochrisiko OP zumuten und dann später nochmals bestrahlt zu werden. Ich wähle gleich die Bestrahlung, indiziert wurde bei mir die Protonenbestrahlung die weniger Nebenwirkungen hat als die Photonenbestrahlung. Mir geht es jetzt trotz Hormontherapie sehr gut ich habe es nicht bereut diese Therapie gewählt zu haben.
                Zu den Nebenwirkungen einer OP les dir mal den Leidensbericht von oldcopman53 hier durch:
                Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs


                viele Grüße
                Biker61

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                  #9
                  Zitat von Biker61 Beitrag anzeigen
                  Zu den Nebenwirkungen einer OP les dir mal den Leidensbericht von oldcopman53 hier durch:
                  Oder nehme zur Kenntnis, dass ich mit einem Gleason Score 9 offen operiert
                  worden bin, auch nach sechs Jahren ohne Lokalrezidiv, voll kontinent und
                  bereits in der ersten Nacht nach der OP hatte ich Erektionen, was allerdings
                  mit dem Katheter drin nicht gerade angenehm war.

                  Will sagen: Einzelfälle sind keine Entscheidungsgrundlage.


                  Carpe diem!
                  Konrad
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #10
                    bereits in der ersten Nacht nach der OP hatte ich Erektionen, was allerdings
                    mit dem Katheter drin nicht gerade angenehm war.
                    Mit Katheter steht er? Vielleicht sollte ich das auch mal probieren... ;-)
                    Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                    Meine Krankheitsdaten:
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                      #11
                      Na dann viel Spass mit dem Schlauch in der Nudel.

                      Des weiteren:
                      Ich glaube nicht, dass Herr Rumi dies in Sanskrit verfasst hatte.
                      Bemerkenswert ist es trotzdem:
                      Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben –
                      das Leben allen Lebens.
                      In seinem kurzen Ablauf liegt alle seine
                      Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins,
                      die Wonne des Wachsens,
                      die Größe der Tat,
                      die Herrlichkeit der Kraft.
                      Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
                      und das Morgen nur eine Vision.

                      Das Heute jedoch, recht gelebt,
                      macht jedes Gestern
                      zu einem Traum voller Glück
                      und jedes Morgen
                      zu einer Vision voller Hoffnung.

                      Darum achte gut auf diesen Tag.
                      Dschalal ad-Din Muhammad Rumi


                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Zitat von Muggelino Beitrag anzeigen
                        Mit Katheter steht er? Vielleicht sollte ich das auch mal probieren... ;-)
                        Ich habe in meinem Leben noch nichts Schlimmeres erlebt...
                        Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                          #13
                          Na dann viel Spass mit dem Schlauch in der Nudel.
                          Ich habe in meinem Leben noch nichts Schlimmeres erlebt...
                          Okay okay, wenn ichs recht bedenke, war das auch ohne Erektion nicht so toll...

                          Ich glaube nicht, dass Herr Rumi dies in Sanskrit verfasst hatte.
                          Oh, ich wusste nicht, dass das von Rumi ist. Das kommt davon, wenn man Weisheiten aus Kalenderblättern übernimmt.
                          Dann war es wohl dein Carpe diem auf Persisch.

                          Carpe noctem!
                          Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                          Meine Krankheitsdaten:
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                            #14
                            was letztendlich besser ist zeigt immer die Zukunft!

                            Da zudem jeder Mensch einzigartig ist (da war doch was?) kann man nicht immer sagen, bei mir wars so, also ist es bei allen so.

                            Und damit bin ich zu miner Erkenntnis gekommen:
                            - was will ich?
                            - was entspricht am ehestens meinen Anspruch?
                            - wie sind die Berichte derer, welche pro und contra waren (Vergleiche der Therapiebeurteilungen)

                            In meinem Falle habe ich mich zur Protonenbestrahlung entschlossen
                            a) wegen der geringeren Nebenwirkungen
                            b) weil die mich auch behandeln wollen (im Gegensatz zu CyberKnife - und @ Konrad: die Schweiz ist leider keine Altenative für mich)
                            c) und m. W. nach immer noch hinterher operiert werden kann (warum sollte auch nicht? Wegen "verstrahlten" Krebsgewebe? Unsinn, gerade dann, nur die Herren fühlen sich zurückgesetzt, darum diese "Auskunft" -mir hat das Rinecker plausibel widerlegt, Op danach ist sehr wohl möglich, wenns denn sein sollte).
                            d) mir persönlich bekannte Fälle der Protonenbestrahlung als auch die RPE eindeutig zeigen das die Protonenbestrahlung anscheinend die wirksamere und schonendere Behandlung ist (2 x Protoenen= sehr gut, 3x RPE = alle mit Nachbehandlungen, einen hats echt schlecht erwischt, 2 mit Bestrahlungen IMRT = einer sehr gut, einer hat Problem)

                            Somit viel meine Entscheidung pro Protonen, welche im November beginnen wird (habe sie also noch vor mir). Bis dahin ist eine 3-Monatsspritze Pamorelin gesetzt worden (und langsam kommen die Nebenwirkungen, vermehrt die Hitzewallungen und meistens nachts - ist nicht so prickelnd, wenn der Schlaf nur 1,5-2 Stunden jeweils durchgängig ist). CyberKnife wäre ne Altenative für mich gewesen, aber die Münchner lehnten meine Behandlung ab. RPE nie, eher IMRT als Alternative.

                            Aber wie geschrieben, meine Entscheidung und ich werde hier -natürlich- berichten wie es mir ergangen ist, bzw. geht.

                            lg
                            Harald
                            Flüstermann alias Harald (nomen est omen)
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=733&page=graphic

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                              #15
                              Bei mir wurde nach einer Bestrahlung mindestens für ein Halbes Jahr eine OP Abgelehnt.
                              Immer positiv denken!!!

                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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