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Knochenmetastasen und PSA steigt

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    #16
    Hallo!

    Ich möchte mal den aktuellen Stand meines Vaters durchgeben und bin wieder mal froh über Erfahrungsberichte.

    Bei der letzten Zometa-Infusion war ich mit beim Urologen und habe weitere Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Er teilte mir mit, dass er Zytiga anwenden will, falls das Bicalutamid weiterhin nicht anschlägt.

    Zwei Tage später war der PSA Wert da: auf 22 gestiegen. Seit Dienstag nimmt mein Vater nun also 4 Tabletten Zytiga 250 mg und 1 Tablette Prednison. Weiterhin Zometa und die Hormondepotspritzen alle 3 Monate.

    Seit er von den Knochenmetastasen weiß, häufen sich leider psychische Probleme. Starke Angst vor dem Tod, Angst um Angehörige, jetzt Angst davor? alleine zu sein. Seit ein paar Wochen klagt er immer wieder über Schwindel und sagt seine Termine meistens ab, auch aus Angst, gar nicht fahrtüchtig zu sein.

    Er nimmt nun Antidepressiva, die ihm vom Hausarzt verschrieben wurden.

    Leider hilft das nicht wirklich, er hat viel Angst und Nervosität, zerbricht sich eigentlich 24 h den Kopf nur über seine Krankheit. Er hat seit August 6 kg abgenommen. Wir sprechen in der Familie über die Krankheit, aber wenn ich sowas sage wie, dass man damit auch noch mehrere Jahre weiterleben kann, sagt er nur, dass er SO auf keinen Fall noch mehr Jahre leben will.

    Ein anderer Urologe in der Praxis sagte zu meiner Mutter wohl, dass irgendeine Nukleartherapie am Klinikum München Großhadern anstehen würde, wenn Zytiga nicht hilft. Davon finde ich nicht wirklich was im Internet. Eher Xtandi oder Chemotherapie.

    Habt ihr Erfahrungen mit einer Therapie nach Zytiga?
    Was kann ich tun, um die Situation für ihn psychisch weniger belastend zu gestalten?

    Ich habe auch Angst.

    Vorab vielen Dank und beste Grüße!
    Maria

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      #17
      Maria,

      hier im Forum gibt es eine Reihe von Teilnehmern die trotz Knochenmetastasen noch leben und bei myprostate.eu findest Du entsprechende Berichte. Es gibt Psychologen, die sich auf die Betreuung von Tumorpatienten spezialisiert haben z.B. in München Dr. Doris Pouget-Schors Vielleicht kannst Du mit Deinem Vater dort einen Termin machen.

      Hier die Folien von Ihrem Vortrag Psychosoziale Belastungen durch Krebs und zum gleichen Thema von Dr. Herschbach.

      Die Knochenmetastasen kann man auch mit CyberKnife in München bestrahlen und zerstören lassen.

      Die Therapie in der Nukleartherapie am Klinikum München Großhadern ist wohl eine PSMA Therapie mit Lu177. Hier eine Seite an dieser Klinik. Ich persönlich würde aber erst eine CyberKnife Bestrahlung machen und die PSMA Therapie später durchführen.

      Georg

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        #18
        Liebe Maria

        Für mich liest sich das so, als ob Dein Vater neben der bereits erwähnten physischen Therapien des PC auch dringend psycho(onko)logische Unterstützung benötigt. Deshalb finde ich die Idee von Georg sehr gut. Aber, bitte beachte, es ist das Leben Deines Vaters und Du kannst ihm nur soweit helfen, wie er es zulässt. Das kann mitunter sehr schwer zu akzeptieren sein.


        Als sich bei meinem Partner ein Rezidiv ankündigte, habe ich psychologische Beratung gesucht, denn drei kleine Kinder und das Rezidiv waren mehr, als ich verarbeiten konnte. Vielleicht kann Dir sowas auch helfen?


        Eva
        Schwierigkeit finden und damit besser werden.

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          #19
          Danke für die Ratschläge! Inzwischen habe ich einen Termin bei der Krebsberatung gemacht, um die psychoonkologischen Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Weiß noch nicht, ob wir dort hin gehen, mein Vater ist demgegenüber sehr skeptisch. Die Münchner Links bringen meinem Vater nicht so viel leider, weil der Fahrtweg zu lange wäre und für ihn alleine nicht mehr machbar.
          Er hat allerdings auch negative Vorerfahrungen mit Psychotherapie bzw. Psychiatrie. Da ich nicht vor Ort bin und unter der Woche selten zu meinen Eltern fahren kann, ist der Termin erst in einer Woche. Für mich selbst habe ich einen Termin beim Psychotherapeuten vereinbart, weil mir die Situation über den Kopf wächst. Die Krankheit meines Vaters (sowohl das biochemische Rezidiv als auch seine psychische Vorerkrankung) belastet die gesamte familiäre Situation sehr und es gibt weitere Krisenherde (kompletter Rückzug der Schwester), die ich in dieser Situation nicht nachvollziehen kann und die mich an meine Belastungsgrenze bringen.

          Zurück zum metastierenden Prostatakrebs: Habe inzwischen nochmals das Gespräch mit der behandelnden urologischen Praxis gesucht, diesmal telefonisch.

          Die Hormon-Depot-Spritze bekommt mein Vater seit etwa 2009, wohl da der PSA damals leicht angestiegen ist.

          Nächste Woche wird bei der Zometa Infusion der PSA Wert nochmal kontrolliert. Ist dieser noch nicht gesunken und geht es meinem Vater auch körperlich weiterhin so schlecht (Schwindel, Luftnot), wird Zytiga abgesetzt und Xtandi angewandt.

          Ich habe den Arzt nochmal auf Kreuzwirkungen angesprochen und dieser hat mir versichert, dass Zytiga keinen Einfluss auf den Erfolg von Xtandi hat, auch eine Studie (weiß jetzt nicht, ob ich die hier auch mal über einen Link gefunden habe) bestätigt, dass Zytiga --> Xtandi die "normale" Prozedur ist.

          Danke für den Link zu Cyberknife, ich habe auch dort einen Beratungstermin vereinbart.

          Mit der Nukleartherapie war tatsächlich die Lu-117-PSMA Therapie gemeint. Diese hat der Urologe auch nochmal als Handlungsalternative vorgeschlagen. Außerdem hat er von den Medikamten Alpharadin und Xofigo gesprochen. Wenn ich mich jetzt recht entsinne, würde er diese Behandlung der PSMA Therapie vorziehen.

          Ich habe auch über die Entdeckung der Metastasen gesprochen mit dem Urologen. Hierbei handelte es sich um einen Zufallsbefund, der eigentlich von der Hautärztin eingeleitet wurde. Ich habe mich sehr gewundert, dass der PSA Wert trotz der stark verbreiteten Knochenmetasten unauffällig war. Der Urologe konnte sich das auch nicht erklären, sprach von einem Zufall und meinte, dass der PSA Wert so oder so über den Sommer dann gestiegen wäre.
          Dann hat er - und das wundert mich eigentlich - gesagt, dass mein Vater ja auch mal meinte, dass das Melanom als "quelle" der Knochenmetastasen ausgeschlossen wurde und er da vielleicht schon mal einen Befund gesehen hat, aber sicher sei er sich nicht....

          Im Gespräch mit dem Urologen war ihm nicht ohne Zweifel bekannt, dass die Knochenmetastasen vom Prostatakarzinom stammen. Das hat mich irgendwie irritiert. Die gesamte Behandlung richtet sich doch danach, von welchem Tumor die Metastasen stammen? Das war komisch.

          Wahrscheinlich sollte ich mit meinem Vater doch nochmal zu einem anderen Urologen/Onkologen. Im Ort ist leider nur diese eine Gemeinschaftspraxis und was im KKH, aber da will mein Vater auch nicht hin, weil er denkt, dann muss er dort bleiben oder auf die Palliativ oder so.

          Wirklich schwierig.
          Danke fürs Lesen und für Eure Ratschläge, ich nehme sie mir zu Herzen.

          Viele grüße
          mamsel

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            #20
            Maria,

            es gibt Kreuzwirkungen (Kreuzresistenzen) zwischen Zytiga und Xtandi. Trotzdem kann man die Medikamente nacheinander geben, Xtandi wirkt dann nicht so lange als wenn vorher kein Zytiga gegeben wurde. In Summe wirken die Medikamente aber etwas länger als ein Medikament allein.

            Wie Du richtig schreibst können die Knochenmetastasen auch durch das Melanom verursacht sein. Wenn man diese Metastasen bestrahlt ist es egal ob es Melanom-Metastasen oder Prostata-Metastasen sind. Ob Zometa und Xofigo(=Alpharadin) auch bei durch ein Melanom verursachten Knochenmetastasen richtig sind musst Du mit der Hautärztin besprechen. Eine LU177 PSMA Therapie wirkt nur gegen Prostatakrebs. Wenn die Metastasen vom Melanom kommen, wird es nicht wirken.

            Da Dein Vater zwei Tumore hat würde er am besten von mehreren Fachärzten im Team behandelt und nicht mal zu dem einen und mal zu dem anderen gehen und beide wissen kaum etwas von einander. Dein Vater ist schwer krank und da kann er nicht einfach ein Krankenhaus vermeiden. Da kann man ihn auch nicht gegen seinen Willen festhalten. Aber er könnte dort einfacher interdisziplinär behandelt werden.

            Georg

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              #21
              Liebe Mamsel

              Die gesundheitliche Situation Deines Vaters scheint ziemlich verwirrend zu sein. Deshalb ist eine interdisziplinäre Behandlung sicher Pflicht. Deshalb möchte ich da auch nicht raten, denn ich habe den Eindruck, dass die Informationen einfach zu lückenhaft sind Vielleicht macht es aber Sinn eine Art Tagebuch über die Arztgespräche und Therapien zu führen, damit wenigstens eine von Euch den Überblick behält. Auch sinnvoll kann ein Medikationscheck in einer öffentlichen Apotheke sein. Schon so manche geistige "Verwirrung" war rückgängig nachdem die Doppel- und Unterdosierung der relevanten Arzneimitteln erkannt und bereinigt wurden.

              Ich finde es gut, dass Du mit einem Psychotherapeuten (wenn möglich mit Zusatzausbildung im Bereich Caregiver) die belastende Situation besprichst. Mir hat der Psychologe tatsächlich helfen können, die schwarze Wand vor der ich stand und die mich zu erschlagen drohte, in den Hintergrund zu drängen. Erst danach konnte ich wieder meine Funktion (in der Familie) wahrnehmen.

              Wenn ich Dich richtig verstehe, bis Du räumlich nicht im Zentrum des Geschehens, da Du nicht zu Hause wohnst. Frei nach dem Motto "zu viele Köche verderben den Brei", wäre es gut, wenn alle Beteiligten sich zusammen setzten (Partner/in Deines Vaters, Dein Vater, Du und evt. Geschwister) und das Vorgehen besprecht. Dabei erscheint es mir sehr wichtig, nicht über den Kopf Deines Vaters (soweit er mündig ist) zu entscheiden, auch wenn es schwer fällt. Bitte sei Deinen Geschwistern nicht böse, wenn sie sich nicht aktiv beteiligen wollen. Eine schwer kranke liebe Person zu begleiten ist eine enorme Last, die Menschen oft hilflos zurücklässt.

              Es tut mir leid, dass ich Dir nicht gut helfen kann. Ich wünsche Dir viel Kraft und Euch allen einen gangbaren Weg.

              Eva
              Schwierigkeit finden und damit besser werden.

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                #22
                Maria,

                Ich gebe Eva Recht, die Informationen sind verwirrend und machen es schwer einen Rat zu geben.

                Du hattest zuerst geschrieben: "Dann wurde zur Abklärung eine Biopsie durchgeführt. Ergebnis: Knochenmetastasen, Primärtumor Prostatakarzinom." Zuletzt hast Du geschrieben: ".... stark verbreiteten Knochenmetasten". Stark verbreitete Knochenmetastasen sind schon ein sehr schlechtes Zeichen, oft haben Patienten nur eine oder zwei Metastasen.

                Wenn der Primärtumor Prostatakrebs ist sollte man davon ausgehen, dass die Metastasen vom Prostatakrebs kommen.

                Zu Deinem Termin beim CyberKnife Zentrum solltest Du den Befund mitnehmen, damit die Ärzte sehen können wie umfangreich die Knochenmetastasen verbreitet sind. Wenn es zu viele sind, kann man es meist mit CyberKnife nicht behandeln.

                Georg

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                  #23
                  Tut mir leid, da hab ich mich wohl kompliziert ausgedrückt.

                  Mich selbst verwirrt es allerdings auch.
                  Der Biopsiebefund im Juli/August ergab Ursprung Prostatakarzinom.

                  Auf der ersten Knochenszinti waren leuchtende Punkte an der gesamten Wirbelsäule, Brustkorb, Becken. (Dann fällt Cyberknife wohl aus)

                  Wir werden jetzt nochmal eine Szinti in Muc machen lassen, auch das PET/CT. Sein Urologe hat ihm einen Termin in Großhadern ausgemacht, der ist selbst verwirrt glaube ich.
                  Da der PSA Wert weiter steigt, hat mein Vater jetzt die Vermutung, dass es vllt doch Melanom Metastasen sind und der Biopsiebefund falsch war.

                  Lieben Gruß

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                    #24
                    Zitat von mamsel Beitrag anzeigen
                    Wir werden jetzt nochmal eine Szinti in Muc machen lassen, auch das PET/CT.
                    Das Knochenszintigramm kann nicht unterscheiden, von welchem Stammtumor
                    die Knochenmetastasen kommen.
                    Das PET hingegen kann das, wenn als Tracer ein PSMA-Ligand verwendet
                    wird, befrachtet mit einem Positronenemitter, z.B. Gallium68.
                    Das PSMA-PET zeigt nur jene Metastasen an, die vom Prostatakrebs kommen,
                    auch jene in Lymphknoten, Leber etc., nicht aber vom Melanom stammende Läsionen.

                    Würde das Szintigramm Knochenläsionen anzeigen, die im PSMA-PET nicht sichtbar
                    wären, würden diese wohl vom Melanom stammen. Ich halte das für unwahrscheinlich.

                    Doch warum mit PSMA nur diagnostizieren, wenn man damit auch therapieren kann?
                    Der PSMA-Ligand, nicht befrachtet mit Gallium68, sondern mit dem beta-Strahler
                    Lutetium177 wird zum Radiotherapeutikum, das die Metastasen von innen bestrahlt:
                    PSMA-RLT.
                    Man sagt, fast nebenwirkungsfrei und im besten Fall bis hin zur Remission.
                    Ich mach das.

                    Carpe diem!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #25
                      Maria,

                      Der Biopsiebefund im Juli/August ergab Ursprung Prostatakarzinom
                      Unter Biopsie verstehen die meisten hier im Forum wohl eine Biopsie der Prostata. Ich vermute jetzt, Du meinst aber eine Biopsie der Knochenmetastasen. Der PSA Wert steht für "Prostata Spezifisches Antigen" und ist ein Indikator für Prostatakrebs und nicht für Melanom. Der steigende PSA Wert heißt daher nicht, dass der Biopsiebefund falsch war.

                      Auf der ersten Knochenszinti waren leuchtende Punkte an der gesamten Wirbelsäule, Brustkorb, Becken
                      Da bleibt mir die Luft weg und Eurem Urologen wohl auch. Sehr wahrscheinlich fällt CyberKnife damit wohl aus, aber vielleicht können die Ärzte Dir dort raten, was Ihr machen sollt. Allein wegen der Beratung würde ich den Termin wahrnehmen.

                      auch das PET/CT
                      Ich hoffe, dies ist ein PSMA PET/CT ! Wenn nicht, versuch dies zu organisieren. Damit würde man zusätzlich Metastasen in der Leber oder Lunge feststellen können. Je mehr man weiß, desto besser kann man behandeln.

                      Ich würde versuchen die Knochenmetastasen, zumindest in der Wirbelsäule, zu bestrahlen. Dies geht auch mit der "normalen" IMRT Bestrahlung. Auch die Lu177 Therapie wäre sinnvoll. Für eine Chemo ist Dein Vater vermutlich nicht mehr kräftig genug.

                      Georg

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                        #26
                        War ein PSMA PET/CT.

                        Ja, dachte Biopsie ist allgemein Gewebeprobe. Prostata wurde ja entfernt, meinte Knochenbiopsie.

                        Ja, dass der PSA Wert steigt trotz Behandlung hat meinen Vater irritiert. Aber sein Körper hat wohl einfach nicht darauf angesprochen. Hoffe, Xtandi hilft jetzt besser.

                        Bei der Untersuchung kam auch ne Schilddrüsenüberfunktion raus. Mein Vater hat in der letzten Zeit 10 kg abgenommen. Er hat dann Jod bekommen vor dem PET/CT.

                        Ich hoffe das Beste, Danke euch

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                          #27
                          Anfamg nächster Woche wird auf der Basis der Ergebnisse entschieden, wie es weitergeht.

                          Wahrscheinlich bekommt er dann alle 4 Wochen diese lu-117 psma Injektion.

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