Ein provokanter Titel, oder? Kann eine Krebserkrankung überhaupt Vorteile mit sich bringen? Ist es nicht einer der meist gefürchteten Schicksalsschläge, wenn die Diagnose Krebs lautet?
Über die Nachteile müssen wir nicht streiten, sie sind jedermann bekannt. Es soll hier auch nicht darum gehen, Vor- und Nachteile gegeneinander aufzurechnen.
Aber gerade in diesem Forum, in dem man viel lesen kann von Ängsten, Schmerzen, Trauer, Tod, möchte ich das Augenmerk auf die positiven Effekte lenken, die eben auch da sein können.
Die Diagnose Krebs erschüttert die meisten Menschen, rüttelt sie durch. Die Endlichkeit des menschlichen Daseins wird brutal ins Bewusstsein gerückt. Das kann ein Weckruf sein, eine Aufforderung, das Leben, das man zur Zeit führt, auf den Prüfstand zu stellen.
Die Frage „Was würdest du tun, wenn du nur noch 1 (3, 5, 10, 15) Jahre zu leben hättest?“ ist nicht mehr theoretisch. Und das kann den Ausschlag geben, lang Erduldetes zu beenden, lang Gewünschtes anzupacken. Gründlich aufzuräumen, Ballast abzuwerfen, wesentlich zu werden, bewusster zu leben.
So kann man beispielsweise durch eine Krebserkrankung einen ungeliebten Job loswerden.
Mancher stellt seine Ehe in Frage. Kauft sich endlich das Motorrad, von dem er schon lange träumt. Macht sich auf den Weg zur Selbstfindung. Auf myprostate.eu schreibt jemand: „Die Erkrankung gab mir die Möglichkeit, meine Ernährung so umzustellen, wie ich immer leben wollte, aber beste Ausreden hatte, es nicht zu tun.“ Ein anderer schrieb mir: „Im ganzen kann ich von mir sagen, früher habe ich gelebt um zu arbeiten. Das mach ich jetzt krass umgedreht. Meine Frau hat sozusagen einen neuen Mann.“
Welch Gelegenheit, alle Bereiche des Lebens zu optimieren! Sich nicht mehr über Nebensächliches aufzuregen, den Mitmenschen mit mehr Liebe zu begegnen, Sinn ins Leben zu bringen. Sich von falschen Freunden trennen, falls die nicht sowieso das Weite suchen, weil sie von Krankheit nichts hören wollen. Sich endlich durch Sport fit zu machen, so dass man sich in seiner Haut wohl fühlt. Mit dem Rauchen aufzuhören, das Trinken reduzieren.
So kann es geschehen, dass man bei dem Versuch, dem Leben mehr Tage zu geben, den Tagen mehr Leben gibt. Dass man wieder lernt, die kleinen Freuden des Alltags zu geniessen. Dass man etwas bescheidener wird, dankbarer. Wie kostbar wird die Zeit, wenn man um ihre Endlichkeit weiß.
Eine kleine Gefahr gibt es dabei. Der „sekundäre Krankheitsgewinn“ kann den Willen zur Heilung beeinträchtigen. Wer es liebt, bedauert und bemitleidet zu werden, oder geschont zu werden oder für alles eine Ausrede zu haben („ich kann nicht, ich hab Krebs“), wer die Erwerbsminderungsrente mehr geniesst als die Berufstätigkeit, der kann (meist unbewusst) verhindern, gesund zu werden, der richtet sich in seiner Krankheit ein, badet vielleicht noch im Selbstmitleid und entwickelt nicht den Willen zur Heilung, der ihm aus seiner Lage heraushelfen könnte.
So möchte ich hier zeigen, dass der Krebs - bei allem Elend, das er bringen kann - auch eine Chance ist. Wir haben den Vorteil, einen relativ langsam wachsenden Krebs erwischt zu haben, was uns viel Zeit gibt, diese Chance zu nutzen und aus diesen Jahren das beste zu machen.
Alle, die es so hart erwischt hat, dass sie keinerlei Vorteile erkennen können, mögen mir verzeihen. Ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl.
Allen anderen wünsche ich die Kraft, der Herausforderung Krebs möglichst positiv zu begegnen. Am Ende sind wir eh alle tot, ob mit oder ohne Krebs, ob mit 70 oder mit 80 Jahren.
Über die Nachteile müssen wir nicht streiten, sie sind jedermann bekannt. Es soll hier auch nicht darum gehen, Vor- und Nachteile gegeneinander aufzurechnen.
Aber gerade in diesem Forum, in dem man viel lesen kann von Ängsten, Schmerzen, Trauer, Tod, möchte ich das Augenmerk auf die positiven Effekte lenken, die eben auch da sein können.
Die Diagnose Krebs erschüttert die meisten Menschen, rüttelt sie durch. Die Endlichkeit des menschlichen Daseins wird brutal ins Bewusstsein gerückt. Das kann ein Weckruf sein, eine Aufforderung, das Leben, das man zur Zeit führt, auf den Prüfstand zu stellen.
Die Frage „Was würdest du tun, wenn du nur noch 1 (3, 5, 10, 15) Jahre zu leben hättest?“ ist nicht mehr theoretisch. Und das kann den Ausschlag geben, lang Erduldetes zu beenden, lang Gewünschtes anzupacken. Gründlich aufzuräumen, Ballast abzuwerfen, wesentlich zu werden, bewusster zu leben.
So kann man beispielsweise durch eine Krebserkrankung einen ungeliebten Job loswerden.
Mancher stellt seine Ehe in Frage. Kauft sich endlich das Motorrad, von dem er schon lange träumt. Macht sich auf den Weg zur Selbstfindung. Auf myprostate.eu schreibt jemand: „Die Erkrankung gab mir die Möglichkeit, meine Ernährung so umzustellen, wie ich immer leben wollte, aber beste Ausreden hatte, es nicht zu tun.“ Ein anderer schrieb mir: „Im ganzen kann ich von mir sagen, früher habe ich gelebt um zu arbeiten. Das mach ich jetzt krass umgedreht. Meine Frau hat sozusagen einen neuen Mann.“
Welch Gelegenheit, alle Bereiche des Lebens zu optimieren! Sich nicht mehr über Nebensächliches aufzuregen, den Mitmenschen mit mehr Liebe zu begegnen, Sinn ins Leben zu bringen. Sich von falschen Freunden trennen, falls die nicht sowieso das Weite suchen, weil sie von Krankheit nichts hören wollen. Sich endlich durch Sport fit zu machen, so dass man sich in seiner Haut wohl fühlt. Mit dem Rauchen aufzuhören, das Trinken reduzieren.
So kann es geschehen, dass man bei dem Versuch, dem Leben mehr Tage zu geben, den Tagen mehr Leben gibt. Dass man wieder lernt, die kleinen Freuden des Alltags zu geniessen. Dass man etwas bescheidener wird, dankbarer. Wie kostbar wird die Zeit, wenn man um ihre Endlichkeit weiß.
Eine kleine Gefahr gibt es dabei. Der „sekundäre Krankheitsgewinn“ kann den Willen zur Heilung beeinträchtigen. Wer es liebt, bedauert und bemitleidet zu werden, oder geschont zu werden oder für alles eine Ausrede zu haben („ich kann nicht, ich hab Krebs“), wer die Erwerbsminderungsrente mehr geniesst als die Berufstätigkeit, der kann (meist unbewusst) verhindern, gesund zu werden, der richtet sich in seiner Krankheit ein, badet vielleicht noch im Selbstmitleid und entwickelt nicht den Willen zur Heilung, der ihm aus seiner Lage heraushelfen könnte.
So möchte ich hier zeigen, dass der Krebs - bei allem Elend, das er bringen kann - auch eine Chance ist. Wir haben den Vorteil, einen relativ langsam wachsenden Krebs erwischt zu haben, was uns viel Zeit gibt, diese Chance zu nutzen und aus diesen Jahren das beste zu machen.
Alle, die es so hart erwischt hat, dass sie keinerlei Vorteile erkennen können, mögen mir verzeihen. Ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl.
Allen anderen wünsche ich die Kraft, der Herausforderung Krebs möglichst positiv zu begegnen. Am Ende sind wir eh alle tot, ob mit oder ohne Krebs, ob mit 70 oder mit 80 Jahren.
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