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Aktive Sterbehilfe

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    #16
    Moin moin Harald, schade, die deutsche Übersetzung hätte ich gern gelesen. Ich gehöre zu den wenigen, die ihr Universitätsdiplom in den 70er Jahren ohne Fremdsprachenkenntnisse erhielten, was ich heute sehr bedauere. Zum Thema so viel: Konrad ist mit Exit (100000 Mitgl.) u.a. in der Schweiz in einer priviligierten Situation, im übrigen empfehle ich die anhängigen Verfassungsbeschwerden, die wohl noch in diesem Jahr vom BVG zum § 217 StGB entschieden werden,wie auch die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts abzuwarten. Die Empfehlungen von Puppe, den ich persönlich kennengelernt habe als er noch Mitglied der DGHS war und nach seinem Austritt aus der Gesellschaft aktive Sterbehilfe mit seinem "Medikamentenplan" leistete, würde ich sehr zurückhaltend beurteilen.
    Schönen Sonntag und Gruß Klaus

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      #17
      Sterbefasten - Ein Ausweg aus der Demenz?

      Selbst liberale Sterbehilfeorganisatoren sind hilflos, wenn Demenzkranke
      sterben wollen. Sterbehilfe setzt eine klare Willensäusserung voraus.
      Das Sterbefasten wird in der NZZ diskutiert:

      [QUOTE]Als Ausweg aus dem Dilemma propagiert der ehemalige Zürcher Stadtarzt Albert Wettstein das Sterbefasten, auch terminales Fasten genannt. «So muss man nicht zu einem Zeitpunkt aus dem Leben scheiden, an dem man es gar noch nicht will, nur weil man es später nicht mehr kann», sagt Wettstein. Die Vorstellung, vor dem Tod Hunger und Durst zu leiden, sei für viele Menschen schlimm. Aber die Angst sei unnötig: «Alte Menschen verspüren oft kaum Hunger oder Durst – sie leiden vielmehr darunter, dass sie in den Heimen dauernd zum Essen und Trinken gezwungen werden.» Um den Rest des Hunger- und Durstgefühls zu unterdrücken, reicht laut Wettstein eine gute Mundpflege aus. «Keine Nahrung mehr aufzunehmen, ist, anders als die Sterbehilfe mittels Gift, ein natürlicher Weg des Sterbens.» Der Tod trete nach etwa zehn Tagen ein.[/QUOTE]

      https://www.nzz.ch/schweiz/sterbefasten-ein-ausweg-aus-der-demenz-ld.148715




      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #18
        @Konrad:
        Ich verstehe nicht, wie man mit Beiträgen über EU-Gurken
        und gegen die aktive, für die passive Sterbehilfe
        in einem Satz "übereinstimmen" kann.
        Ich schon. Wenn damit ein Prinzip erklärt wird, wie in unserer Gesellschaft über die Köpfe der Menschen hinweg Entscheidung getroffen werden. Aber da du in der Schweiz lebst und über eure Volksentscheide direkter an der Gestaltung der dortigen politisch-sozialen Ordnung beteiligt bist, kannst du diese Argumentation vielleicht etwas schwerer nachvollziehen.

        Ich will nicht in Verbindung gebracht werden mit deinen
        Hasstiraden gegen ganze Gruppen und namentlich
        genannte Politiker.
        Ich kann in Wolfgangs Beitrag keine Hasstiraden gegen Personen oder Gruppen erkennen. Gut, der Begriff 'Kirchenbonzen' ist abfällig und deplatziert, aber sonst versucht er nur deutlich zu machen, welche Beziehungsgeflechte hier überparteilich Einfluss auf die politischen Entscheidungen zur Sterbehilfe nehmen und Persönlichkeitsrechte beschneiden wollen. Auch hier nochmals der Hinweis, bei Dir in der Schweiz wird an dieser Stelle ein Volksentscheid auf den Weg gebracht und jeder Einzelne mitgenommen. Lobbyismus wie in der repräsentativen Demokratie, ist bei euch Eidgenossen damit deulich schwieriger umzusetzen.

        Dass christliche Kirchen in einem vom Grundgesetz her säkularen Staat einen viel zu großes Mitspracherecht besitzen und in vielen Bereichen Sonderrechte genießen, steht für mich ausser Zweifel.

        Von Wolfgangs Äußerung über die Förderung der massiven islamischen Einwanderung durch die Kirchen distanziere ich mich.
        Für die Fluchtbewegung Richtung Europa gibt es zahlreiche andere politische und wirtschaftliche Gründe, für die unter anderem auch Entscheidungen unseren westlichen Gesellschaften, geschäftliche Interessen multinationaler Konzerne und Korruption in den Flüchtlingsländern verantwortlich sind.

        Roland
        Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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          #19
          @Wolfgang aus Berlin:
          In Kürze habe ich meine Medikamente zu Hause.
          So sollte es genau nicht sein!!!
          Durch eine solche Handhabung sind einem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet. Die Einnahme der Medikamente muß für mich zwingend durch eine unbeteiligte und unbefangene Person mit der Bereitstellung zu einem vom Betroffenen gewünschten Zeitpunkt erfolgen - sonst werden die Angehörigen kurze Zeit später kriminalpolizeiliche Ermittlungen aushalten müssen und den Leichnam ihres Verstorbenen in der Gerichtsmedizin wiederfinden.

          Hier könnten die von Konrad verlinkten klaren Regelungen von 'Exit' eine Leitlinie für die praktische Umsetzung der Sterbehilfe sein.

          Roland
          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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            #20
            Auf vielfache Anfrage eines Einzelnen übernehme ich das mal und übersetze so:
            Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
            Everything we need to know about life, we learned from Noah’s Ark…
            1. Don't miss the boat.
            2. Remember that we are all in the same boat.
            3. Plan ahead! It wasn't raining when Noah built the Ark.
            4. Stay fit. When you're 60 years old, someone may ask you to do something really big.
            5. Don't listen to critics; just get on with the job that needs to be done.
            6. Build your future on high ground.
            7. For safety's sake, travel in pairs.
            8. Speed isn't always an advantage. The snails were on board with the cheetahs.
            9. When you're stressed, float a while.
            10. Remember, the Ark was built by amateurs; the Titanic by professionals.
            11. No matter the storm, when you are with God, there's always a rainbow waiting.
            Wir lernen alles, was wir über das Leben wissen müssen, von der Arche Noah:
            1. Verpasse das Boot nicht!
            2. Denke daran, wir sitzen alle im selben Boot.
            3. Schaue vorraus. Es regnete nicht, als Noah die Arche baute.
            4. Halte Dich fit. Wenn Du erst mal 60 bist, wird Dich Jemand etwas richtig Großes fragen (big ist groß, fett. great wäre großartig!)
            5. Beachte keine Kritik. Mach einfach den Job, der zu tun ist.
            6. Baue die Zukunft auf dem Berg (high ground?)
            7. Zur Sicherheit, Reise als Paar.
            8. Tempo ist nicht immer ein Vorteil. Die Schnecken waren an Bord ebenso wie die Geparde.
            9. Wenn Du im Stress bist, lass Dich eine Weile treiben.
            10. Denke daran: Die Arche erbaute ein Dilettant(1), die Titanic wurde von Profis gebaut.
            11. Egal ob es stürmt. Wenn Du mit Gott bist, wartet immer ein Regenbogen.

            1. Anm: Ein Dilettant ist keine Pflaume oder Flasche oder so. Ein Dilettant ist jemand, der etwas aus Freude macht, was er nicht machen muss.

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              #21
              Hallo Wolfgang, ich heiße zwar auch Wolfgang, was aber unsere einzige Übereinstimmung wohl ist.
              Zitat von Wolfgang aus Berlin Beitrag anzeigen
              Kirchenbonzen und aktive Gläubige drücken ihre privaten Glaubensbekenntnisse per Politik ins Leben anderer. Weitere Beispiele sind: SPD Andrea Nahles streng katholisch, Grüne: Kathrin Göring-Eckardt (Synode der evangelischen Kirche), Landesbischof Jochen Bohl (Grüne Saarland), Ex-Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (SPD, streng katholisch) usw. usf.
              Wenn Dich das politische Engagement von Christen stört, empfehle ich, Dich dagegen aufzustellen. Genauso wir jedem Fußballer ist jedem Christen bei uns politisches Engagement erlaubt. Es ist auch zulässig, gleichzeitig in seiner Kirche und seiner Ortsgemeinde politisch tätig zu sein, genau so wie der Bürgermeister auch Vorsitzender des Fußballvereins sein darf.

              Ich bin z.B. katholisch und engagiere mich dort wie in meiner DGB Gewerkschaft. Probleme? Weiterhin habe ich meine Patientenverfügung entsprichend kirchlicher Empfehlung formuliert. Zu Deiner vermuteten Überraschung ist die kirchliche Empfehlung inhaltsgleich mit der der Ärztekammern.


              Ich lernte übrigens noch keinen Christen kennen, der die Islamisierung des Abendlandes fürchtet.

              Gruß, auch Wolfgang aber vom Niederrhein. Ich bitte um Beachtung.

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                #22
                Mir erschließt sich nicht, warum das Wort amateur mit Dilettant übersetzt wurde, anstatt mit dem in der deutschen Sprache geläufigen Wort Amateur?

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                  #23
                  Nachfolgend die Google-Übersetzung:

                  Alles, was wir über das Leben wissen müssen, haben wir von Noahs Arche gelernt ...
                  1. Verpassen Sie nicht das Boot.
                  2. Denken Sie daran, dass wir alle im selben Boot sind.
                  3. Planen Sie voraus! Es regnete nicht, als Noah die Arche baute.
                  4. Bleiben Sie fit. Wenn du 60 Jahre alt bist, kann jemand dich bitten, etwas wirklich Großes zu machen.
                  5. Hören Sie nicht auf Kritiker; Komm schon mit dem Job, der getan werden muss.
                  6. Bilden Sie Ihre Zukunft auf Hochebene.
                  7. Aus Sicherheitsgründen reisen Sie paarweise.
                  8. Geschwindigkeit ist nicht immer ein Vorteil. Die Schnecken waren an Bord mit den Geparden.
                  9. Wenn du gestresst bist, schwebe eine Weile.
                  10. Denken Sie daran, die Arche wurde von Amateuren gebaut; Die Titanic von Profis.

                  11. Egal der Sturm, wenn du bei Gott bist, da ist immer ein Regenbogen.

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                    #24
                    @ Götterbote:
                    Zitat Hermes_53:
                    So ausgestattet und nach Rücksprache mit meinem Hausarzt und Pfarrer würde ich dann auch unabhängig von der Gesetzeslage passive oder aktive Sterbehilfe leisten - hoffentlich...
                    Wie lässt sich dein Ansinnen mit den von dir verlinkten Handlungsempfehlungen der Deutschen Bischofskonferenz vereinbaren.

                    Dort steht:

                    Aktive Sterbehilfe
                    Gezielte Tötung eines Menschen, z. B. durch die Verabreichung eines den Tod herbeiführenden Präparates (zum Beispiel Tablette, Spritze, Infusion). Sie ist in Deutschland gesetzlich verboten und wird strafrechtlich verfolgt und zwar auch dann, wenn sie mit ausdrücklicher Zustimmung des Patienten oder der Patientin erfolgt. Die Legalisierung aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und in Belgien lässt die Tötung schwerstkranker und sterbender Menschen in diesen Ländern unter bestimmten Bedingungen zu.
                    Aktive Sterbehilfe ist jedoch mit dem christlichen Verständnis vom Menschen nicht vereinbar.


                    Assistierter Suizid bzw. Beihilfe zur Selbsttötung bzw. „Freitodbegleitung“
                    „Assistierten Suizid“ nennt man die Unterstützung eines Menschen bei der Durchführung seiner Selbsttötung, z. B. durch die Beschaffung tödlich wirkender Medikamente oder durch die Anleitung der Handhabung dieser Medikamente. Die Beihilfe zur Selbsttötung ist nicht auf die unmittelbare Sterbephase beschränkt, sondern kann schon nach der Diagnose einer schweren Erkrankung oder der Prognose eines belastenden Krankheitsverlaufs stattfinden.
                    Aus ethischer Sicht und nach Meinung der Kirchen ist die Beihilfe zur Selbsttötung abzulehnen, die in manchen Ländern (z. B. Schweiz, Niederlande) von so genannten Sterbehilfe-Organisationen praktiziert wird.

                    Bitte um Aufklärung!

                    So wie es die christlichen Kirchen vorschlagen und auch durchzusetzen versuchen, nämlich als allgemeingültige Vorschrift in Form eines gesetzlichen Verbotes, will ich es nicht haben. Jeder sollte selbstbestimmt entscheiden. Anhänger/Mitglieder einer bestimmten Weltanschauung können doch für sich selbst anderer Meinung sein und danach leben, sie sollten hingegen allen anderen Menschen ihre Entscheidungsfreiheit nicht streitig machen.

                    Die Zeiten von Zwangsmissionierung sollten in unserer freien multikulturellen und aufgeklärten Gesellschaft vorbei sein. Ich brauche jedenfalls keine kirchlichen Handlungsanweisungen, die mein Leben bestimmen und mich ggf. noch in ungerechtfertigte Gewissenskonflikte stürzen und ein Gefühl von Schuld auf mich laden. Schon die fortlaufende Verwendung der Begriffe "Selbsttötung" und "Beihilfe zur Selbsttötung" in den bischöflichen Empfehlungen assoziieren eine strafbare Handlung und sind geeignet bei Menschen Gewissensängste auszulösen. Unter zahlreichen anderen Gründen haben mich diese, immer wiederkehrenden Strickmuster der Erzeugung von Schuldgefühlen, dazu bewogen aus der kirchlichen Glaubensgemeinschaft auszutreten.

                    Säkulare Grüße
                    Roland
                    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                      #25
                      Lieber Roland,

                      vielen Dank für Deine verständliche Meinungsäußerung. Mich hat schon in früher Jugend, als ich noch in Hamburg vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg lebte, das ganze Drum- und Dran mit dem Ablasshandel etc. etc - hier - veranlasst, mich von dieser Glaubensrichtung abzuwenden. Die buddhistische Lehre geht da mehr in meine Richtung. Buddha -Siddhartha Gautama- hat nie behauptet, so etwas wie ein Gott zu sein.

                      Herzliche Grüße

                      Harald

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                        #26
                        Zitat von rolando Beitrag anzeigen
                        Bitte um Aufklärung!
                        Ich sagte, die Kirchen machen es wie die Ärztekammer. Schau entsprechende Empfehlungen von dort an.

                        Weiterhin sprach ich von der Möglichkeit, mich über das Gesetz hinwegzusetzen, um Sterbehilfe auszuüben. Der danach folgenden Rechtsprechung sähe ich in jedem Fall entspannt entgegen. Genaueres siehe mein vorgehendes Posting. Wo ist also das Problem?

                        Von jedem, der aktive Sterbehilfe legalisiert haben will, verlange ich, dies selbst zu tun und die Sterbehilfe keinem Arzt in die Schuhe zu schieben.

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                          #27
                          @Hermes_53:

                          Wer hat davon gesprochen, den Ärzten die Verantwortung für die Sterbehilfe zu delegieren?
                          Davon war hier nie die Rede. Es wurde hier immer von unabhängigen Gremien/Vereinen und dazu gewillten Personen gesprochen.
                          Ich kann doch keinen Arzt dazu zwingen Sterbehilfe zu geben - das versteht sich für mich von selbst.

                          Zitat Hermes_53:
                          So ausgestattet und nach Rücksprache mit meinem Hausarzt und Pfarrer würde ich dann auch unabhängig von der Gesetzeslage passive oder aktive Sterbehilfe leisten - hoffentlich...
                          Wie soll das funktionieren? Sowohl die Empfehlungen der Ärztekammer, als auch der Bischofskonferenz - die du selbst hier verlinkt hast - sprechen sich gegen eine aktive und auch assistierte Sterbehilfe aus. Soll sich der Hausarzt gegen seine Standesordnung aussprechen oder soll jetzt dein Pfarrer sagen "Macht nichts - du darfst Sterbehilfe leisten, du musst halt anschließend Buße tun" ???

                          Weiterhin sprach ich von der Möglichkeit, mich über das Gesetz hinwegzusetzen, um Sterbehilfe auszuüben. Der danach folgenden Rechtsprechung sähe ich in jedem Fall entspannt entgegen. Genaueres siehe mein vorgehendes Posting. Wo ist also das Problem?
                          Das Problem ist, dass du dich in deinen Beiträgen in Widersprüche verwickelst, genau wie es alle Glaubensgemeinschaften mit ihren dogmatischen Ansichten immer wieder tun. Das hilft keinem einzigen sterbewilligen Schwerstkranken weiter.
                          Nochmals - einfach die Betroffenen selbstbestimmt entscheiden lassen und keine Gewissenskonflikte schüren.

                          Roland
                          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                            #28
                            Tach Roland,

                            Es ist kein Widerspruch, und ich bin kein Dogmatiker:
                            1. Das Gesetz ist ok. Es kann nur die Bedürftigkeit einer mehr oder weniger großen Mehrheit abbilden.
                            2. Ich als Einzelner ignoriere das Gesetz und töte im Zweifel (siehe Postings zuvor) meine Frau. Die Konsequenzen nehme ich in Kauf.
                            Es ist lächerlich, daraus einen Widerspruch zu konstruieren. Es ist noch lächerlicher daraus religiösen Dogmatismus zu konstruieren. Stelle ich mich dann doch klar gegen kirchliches Gesetz.

                            Das Selbstbestimmungsrecht des Betroffenen hat auch Grenzen. Die enden z.B. dort, wo er sich nicht mehr selber äußern kann. Sie sind auch beim depressiven jungen Menschen erreicht, der keinen Bock mehr hat.

                            Wolfgang

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                              #29
                              Hallo,

                              ich möchte noch auf einen Aspekt hinweisen, der zur gesamten Diskussion meiner Meinung nach dazu gehört.

                              Durch Apparatemedizin werden Menschen am Leben gehalten. Das ist in vielen Fällen hilfreich, in anderen Fällen jedoch nicht. Menschen, deren natürliche Lebenszeit abgelaufen ist, werden beispielsweise zwangsernährt und leiden. Sterbenskranke liegen sich in Heimen wund.

                              Chemotherapien werden empfohlen und verabreicht und nicht korrekt aufgeklärt. Somit werden indirekt nicht haltbare Versprechen abgegeben, obwohl kein oder nur geringster Nutzen zu erwarten ist. Die Patienten leiden, anstatt friedlich ihre letzten Tage zu leben.

                              Häufig ist die Frage nicht einfach zu beantworten, ob es sinnvoll ist, diese Maßnahmen (ich schreibe extra nicht "Therapien") anzuwenden oder nicht. Aber auch hier hat der Patient nur Eingriffsmöglichkeiten, wenn er Unterstützer hat, die seine (eventuell vorhandene) Patientenverfügung durchsetzen. Gibt es keine Patientenverfügung führen diejenigen, die diese Maßnahmen durchführen "ethische" Gründe dafür an, diese fortzusetzen.

                              Ist das ethisch? Der Gesamtkomplex ist von Scheinmoral durchzogen.

                              Gruß
                              Wolfgang
                              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                                #30
                                Lieber Wolfgang aus Berlin,

                                das ist doch ein vollkommen anderes Thema, durchaus mit entsprechende Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht abzudecken und von Angehörigen, ggf. Hausarzt oder Notar/Anwalt durchzusetzen.
                                Jeder, der sich über sein selbstbestimmtes Sterben gedanken macht, kennt diese beiden Dokumente und ihre Auswirkungen. Dass ein selbstbestimmtes Sterben auch Dritte mit einbinden soll ist doch das eigentliche Problem. Hier ist tatsächlich der Staat gefordert, diese Personen justiziabel zu schützen. Zur Zeit befinden sie sich im rechtsfreien Raum. Das hat weder was mit Religion noch mit anderen Zwängen zu tun ist einfach Fakt, welcher von den Beführwortern des selbstbestimmten Sterbens keine ausreichende Berücksichtigung findet.

                                Helmut I hat einen Weg aufgezeigt, wie sich mit paliativ betreutem Ableben rechtliche Fragen überhaupt nicht stellen. Und welcher im Gegensatz zum sterbenskranken Tier ohne Schmerzen und Leiden zum Tod führt. Hierbei trägt alleine der Sterbenswillige die Verantwortung, wenn er entsprechend mit Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht vorgesorgt hat.

                                Herzliche Grüße
                                Heribert

                                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                                myProstate.eu
                                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                                (Luciano de Crescenzo)

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