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Psa 10,3, biopsie steht an und ich hab Angst vor dem Ergebnis

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    Hallo Scherlock,

    ich habe nun einige Zeit überlegt ob ich Dir schreiben soll, denn etwas Wesentliches habe ich leider nicht zu sagen. Zu einem Punkt kann ich vielleicht doch eine kleine Anregung geben.
    Es geht um die Aussage Deines Arztes Du sollst Deine Frau mitbringen. Finde ich ein wenig seltsam formuliert, aber da wird es wohl verschiedene Ansichten, sowie Gewohnheiten geben.

    Es bringt Dich ja keinen Millimeter weiter nun zu spekulieren ob die Aufforderung des Arztes nicht alleine zu kommen gleich zu setzen ist mit einem Befund den Du befürchtest. Vielleicht ist es der Arzt auch leid immer wieder Patienten zu haben, denen er alles Mögliche erklärt, die aber so durch den Wind sind, daß sie nichts behalten. Dann sagt er, nehmen sie ihre Frau mit, besser wäre wahrscheinlich er sagte, nehmen sie einen Menschen ihres Vertrauens mit.

    Ich schreibe Dir, weil mich eine Bekannte (nicht eine nahe Freundin) um Begleitung gebeten hat, als nach ihrer Brustoperation Therapien besprochen wurden und ein zweites Mal als sie ein Rezidiv hatte. Sie hat keinen Ehemann, aber Geschwister, einen Freundeskreis und überlegte ganz nüchtern wer von allen Menschen in dieser Situation am brauchbarsten wäre. Das war ich.

    Wir haben vorher über alle Fragen die sie beschäftigen gesprochen, sie notiert, also ich will damit sagen wir gingen vorbereitet hin. Das ist bei Dir anders, denn Du weißt ja noch nicht wirklich was ansteht. Ich habe sie gefragt ob ich nur zuhören, mir Notizen machen soll, oder ob es für sie o.k. ist, wenn ich auch eine Frage stelle, wenn sich eine im Arztgespräch auftut.

    Als wir anschließend in der Cafeteria saßen, stellte sich heraus, daß sie einige Punkte im Arztgespräch gar nicht erreicht hatten, bzw. nicht abgespeichert waren. Umso besser fanden wir es beide, daß sie nicht alleine gewesen war.

    Lieber Scherlock, es muß doch keine Ehefrau sein die Dich begleitet, nicht einmal eine nahe stehende Person. Geeignet soll sie sein. Ich wünsche Dir daß Du jemanden hast.

    Alles Gute
    Briele

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      Müssen nicht je nach biopsieergebniss noch weitere untersuchungen stattfinden wie z.B. Mrt oder ähnliches bevor man eine Behandlungsvariante vorschlägt ?

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        Meine Schwester hat mir angeboten mitzukommen aber ich weiss nicht ob ich ihr das zumuten möchte.

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          Aber Du würdest sie doch bestimmt auch selbstverständlich und gerne begleiten, oder?
          Gruß Briele

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            Zitat von scherlock57 Beitrag anzeigen
            Müssen nicht je nach biopsieergebniss noch weitere untersuchungen stattfinden wie z.B. Mrt oder ähnliches bevor man eine Behandlungsvariante vorschlägt ?
            Üblich sind eine CT zum Aufspüren vergrößerter Lymphknoten und eine Skelettszintigrafie. Die CT bringt meistens nicht viel, und die Szintigraphie kann man sich bei PSA-Werten von unter 20 ng/ml (die Leitlinie sagt 10 ng/ml) schenken. Viel billiger (~25,- € gegenüber ~400,- €) und wahrscheinlich ebenso aussagekräftig ist das Bestimmen der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase (Ostase). Das kann auch der Hausarzt machen. Der Referenzwert der Ostase (also der "grüne Bereich") liegt zwischen 15 und 41 U/l. Bei einem Gleason Score von 6 kann man sich die CT auch schenken. Ein Gleason 6 metastasiert so gut wie nie.

            Ralf

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              Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
              Ja von wem wohl? Vom Psychoonkologen, von einem befreundeten Psychologen, vom Operateur, vom behandelnden Urologen und von einem Psychologen in der AHB. Reicht das?!
              Reinhold, sicher nicht!

              Ich will es mal versuchen etwas wissenschaftlich aufzuklären. Das sind 4 Ärzte, eine etwas geringe statistische Breite, und abgesehen davon ist die Objektivität des Berichterstatters schwer einzuschätzen. Ärzte haben natürlich ein Eigeninteresse an gefügigen Patienten, damit sie mehr Durchsatz generieren können. Was ein Verzerrungspotential bedeutet. Weiterhin ist natürlich nicht bedeutsam, ob die Ärzte das so meinen, sondern ob die Patienten daraus einen Vorteil generieren können.

              Ich hatte vor Jahren mit Rudolf über diesen Sachverhalt diskutiert, die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch erinnern.

              "sei schlau bleib dumm" - eine Strategie, die viel Unterstützung erfährt - bewusst oder unbewusst.
              Dabei wären: "Well-educated cancer patients are more likely than others to be given high-tech treatment and ultimately have better survival chances, according to an Erasmus University researcher[1]..."
              Prostatakrebs Patienten stehen heute eine Vielzahl Informationen aus ebenso zahlreichen Quellen zur Verfügung. Zuerst ist da der Urologe, der wahrscheinlich die Krankheit diagnostiziert hat und der die ersten Informationen über Behandlungsmöglichkeiten gibt. Doch das Bild des Arztes in der Gesellschaft ist einem stetigen Wandel unterworfen. Es wird zunehmend hinterfragt und nicht einfach als Tatsache akzeptiert. Aufgeklärte Patienten wünschen sich oft weitere Informationen, die aus Zeitgründen niemals von der Ärzteschaft erbracht werden können. Zunehmend holen sich Patienten Zweit- Dritt- und Viertmeinungen ein, die wie könnte es anders sein, sich teilweise widersprechen.

              Als wichtige Informationsquelle kommt heutzutage das Internet zum Zuge. Das ist nun mal da, und es verschwindet auch nicht mehr! Da können noch so viele Warnungen und gut gemeinte Ratschläge kundgetan werden, es wird bleiben, und es wird zunehmend genutzt! Und das ist gut so!

              -----------------------------------------------------------
              [1]: Mieke J Aarts; Educational inequalities in cancer survival: a role for comorbidities and health behaviours?
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                Scherlock57,

                unter der Annahme bei Ihnen wurde tatsächlich eine Neubildung manifestiert, sollten Sie sich auf keinem Fall zu etwas drängen lassen.

                Selbst wenn das Karzinom hoch aggressiv sein sollte haben Sie noch Zeit für Zweitmeinungen. Es wäre ratsam auch die Stanzen durch einen Referenzpathologen beurteilen zu lassen. In den pathologischen Laboren gibt es erhebliche Begutachtungsabweichungen.

                Bezogen auf die Meinung Psychoonkologen "raten ab sich über die Erkrankung schlau zu machen" ist gerade das Gegenteil der Fall. Jeder Urologe, Psychoonkologe usw. wird Ihnen empfehlen sich konstruktiv mit einem Problem zu beschäftiigen. Hierzu zählen auch Foren wie dieses. Lassen Sie sich aber nicht von "persönlichen" Empfehlungen leiten, Ihre Forenpartner kennen Sie nicht, weder als Mensch, noch als Patient.

                MfG

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                  @LowRoad

                  "Ärzte haben natürlich ein Eigeninteresse an gefügigen Patienten, damit sie mehr Durchsatz generieren können."

                  Wenn das Ihr persönlicher Eindruck ist, bitte ich trotzdem nicht um Pauschalveruteilungen.

                  Es soll Ärzte geben die dem "Eid des Hippokrates" gerecht werden. Gerde der Ärztenachwuchs folgt wieder diesem "Generationsvertrag".

                  MfG

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                    "Verzerrungspotential" ist noch keine Pauschalverurteilung - da reagieren Sie etwas über, denke ich.

                    Es dürfte wohl unstrittig sein, dass verschiedene Ärzte durch ihre persönliche Perspektive Sachverhalte möglicherweise anders beurteilen, als sie objektiv vorliegen. Sonst bräuchten wir keine Zweit- und Drittmeinungen mehr. Weil das aber so ist, machen wir statistische Auswertungen klinischer Studien mit klar messbaren therapeutischen Endpunkten und verlassen uns nicht nur auf Evidenzlevel 4 (Expert View)!
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      Ok, was also soll ich machen wenn ich am Freitag von meinem Urologen erklärt bekomme dass das ergebniss meiner biopsie eine Operation nötig macht und diese relativ schnell angegangen werden sollte ?
                      Es ist bald Weihnachten, da bekommt nicht gleich noch Termine um zweit oder drittmeinungen einholen zu können. Kann mir da jemand einen Rat geben ? Ich kenne ja auch keinen anderen Urologen sonst wo ich noch hingehen könnte

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                        Ich habs schon einmal hier geschrieben. Wenn ich eine zweit oder drittmeinung habe entscheide ich mich doch für das leichteste. Ob das dann das richtige ist ? Ich wäre auch noch mehr verunsichert. Ich würde höchstens noch im Internet nachschauen welche Klinik die besten Beurteilungen hat was die OP anbelangt. Ich habe mich auf das verlassen was mir mein Uro gesagt hat und bereue es nicht.
                        Immer positiv denken!!!

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                          Ok, was also soll ich machen wenn ich am Freitag von meinem Urologen erklärt bekomme dass das ergebniss meiner biopsie eine Operation nötig macht und diese relativ schnell angegangen werden sollte ?
                          Mein Vorschlag:
                          Du zeigst Selbstbewusstsein, bedankst dich für die Empfehlung, erbittest Bedenkzeit, postest hier die Daten, lässt dich beraten, suchst evtl. nach einem weiteren Urologen oder einer Klinik mit Sprechstunde, holst dir eine Zweitmeinung und dann sehen wir weiter.
                          Wenn dein Urologe mit gesundem Menschenverstand ausgestattet ist, dann wird er verstehen, dass jemand nicht gleich am Tag der Diagnose auch die Therapieentscheidung treffen will. "Relativ schnell" heisst, dass man sich nicht ein halbes Jahr Zeit dafür nimmt. Und für Zweitmeinungen ist im Januar auch noch Zeit, bei PSA 10,x kommt es auf 2 oder 3 Wochen nicht an.

                          Detlef
                          Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                          Meine Krankheitsdaten:
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                            Ach, ich vergaß:
                            Es wird nicht dazu kommen, dass dein Urologe eine OP empfiehlt, denn erstmal muss der Status festgestellt werden. Das heisst, er wird dir vermutlich Überweisungen für CT und Szintigraphie mitgeben. Erst wenn die Ergebnisse geliefert haben, kann man überhaupt über eine Therapie nachdenken.
                            Also keine Panik und eines nach dem anderen...
                            Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                            Meine Krankheitsdaten:
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                              Was meinst du mit Status?
                              Ich versteh auch nicht warum mein Urologe hat ausrichten lassen ich solle meine Frau mitbringen wenn noch gar nicht über Behandlungen geredet werden kann, sondern noch weitere untersuchungen gemacht werden müssen. Ich dachte anhand de Biopsieergebnisse und des Gleasonscore steht fest was als Behandlung in Frage kommt.

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                                Mal angenommen, die Biopsie hat in den Stanzen tumoröses Gewebe gefunden, was ja noch gar nicht feststeht.
                                Dann sind die nächsten Fragen: Ist der Krebs noch auf die Prostata beschränkt? Sind die Samenbläschen befallen? Lymphknoten? Knochen?
                                Das wird mit Hilfe von MRT, CT und Szintigraphie herausgefunden.
                                Erst danach weiss man den Status, oder besser den Grad der Erkrankung. Wenn alles noch in der Prostata geblieben ist, gibt es andere Therapieoptionen als wenn du schon Knochenmetastasen hättest (nur mal als Beispiel).
                                Ich glaube, es wird Zeit, dass du mal das "Basiswissen" gründlich studierst (oben auf dieser Seite unter "Wichtige links...". Dann kannst du dir viele Fragen selbst beantworten.

                                Detlef
                                Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                                Meine Krankheitsdaten:
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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