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Weiterer PSA-Anstieg nach über 10 Jahren

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    #46
    Hallo zusammen,


    ich melde mich heute mal wieder mit nicht so guten Nachrichten...
    Mein PSA-Wert ist leider wieder auf 0,12 angestiegen.
    Der letzte Wert war vom 25.07.2017: 0,03.
    Testosteron jetzt: 4,33 ug/l
    Die letzte 3-Monatsspritze war am 02.05.2017.
    Ich habe 2 3-Monatsspritzen Trenantone bekommen.
    Ich sehe das jetzt einfach so:
    Testosteron ist wieder angestiegen > Krebs ist wieder da !
    Wie könnte die weitere Zukunft aussehen ?


    - Trenantone einfach im 3-Monatsabstand weitergeben ?


    - Abwarten bis der PSA eine bestimmt Schwelle überschreitet
    >> dann Trenantone (intermittierend) ?


    - Gabe von Bicalutamid ?


    Leider ist mein Urologe z.Z. in Urlaub.
    Ich würde mich sehr über Anregungen von Euch freuen.


    Liebe Grüße aus HH

    Kommentar


      #47
      Mein Testosteron ist 0.04

      Testosteron jetzt: 4,33 ug/l
      Lieber Achim
      Bitte räum mal auf in deinen Testosteron-Einheiten.
      Ein Wert ohne Einheit verglichen mit einem Wert mit einer
      falscher Einheit ist keine gute Grundlage für eine seriöse Antwort.

      Hier kannst Du dich orientieren, welche Einheiten für
      Testosteron gängig sind:



      Ich geh mal davon aus, dass deine Werte in μg/l stehen, was in
      dieser Aufstellung der gängigen Einheiten für Testosteron ng/ml
      entsprechen würde. Du hättest also das Kastrationsniveau
      nie ganz erreicht und wärest jetzt wieder auf einem normalen,
      'gesunden' Niveau angelangt.
      In der Tat wäre der Wiederanstieg auf das Hundertfache innert etwa
      zweier Monate rasch.
      Damit wäre der Anstieg des PSA auf das Vierfache gut zu erklären.

      Miss das PSA noch einmal, wenn dein Urologe wieder da ist. Dann
      bestimme man die PSA-Verdoppelungszeit (VZ) und entscheide,
      ob die nächste Spritze gleich gegeben werden solle, oder erst bei
      einem bestimmten Schwellenwert.
      Ich hatte damals bei einer PSA-VZ von 2 Monaten bei 4ng/ml PSA
      wieder gespritzt. Manche gehen aber auch bis 10ng/ml, aber wohl bei
      längerer PSA-VZ.

      Bei noch kürzeren PSA-VZ würde ich die ADT nicht unterbrechen
      bzw. gleich wieder spritzen. Es sei denn, Du möchtst per Bildgebung
      mittels PSMA-PET schauen, wo der Krebs sitze, und ob man lokal
      was dagegen tun könne. Das geht ab etwa 2ng/ml, was dir wohl
      ein paar Monate Ferien von der ADT gäbe.


      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #48
        Hallo Konrad,


        erstmal herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort.
        Du hast natürlich Recht, eine Zahl ohne Einheit
        ist ziemlich wertlos...
        Bei unserem Labor hier wird sowohl Testosteron (ECLIA)
        als auch PSA (ECLIA) in ug/l ausgegeben.
        Die beiden Hormonspritzen, die ich bekommen habe
        waren am 26.01.2017 und 02.05.2017.
        Der tiefste Testosteronwert war am 10.08. bei 0,05ug/l.


        Info zum Thema Kastrationsschwelle:


        "Die sogenannte Kastrationsschwelle gibt den Testosteron-Wert an,
        welcher für eine wirksame Hormonentzugstherapie unterschritten werden
        muss bei gleichzeitigem PSA-Abfall.
        In der aktuellen Leitlinie zum Prostatakarzinom der Europäischen Gesellschaft
        für Urologie (EAU) wird die Kastrationsschwelle mit 50 Nanogramm/dl angegeben.
        Dieser Wert beschreibt auch die gegenwärtig von Arzneimittelzulassungsbehörden
        akzeptierte Kastrationsschwelle".


        Zum Thema "Schwellwert" ab wann man die HT wieder beginnt habe ich die
        verschiedensten Zahlen schon gehört 1,3,5,8...
        Vielleicht schaut man doch sehr auf die PSA-VZ.


        Liebe Grüße

        Kommentar


          #49
          Moin,
          ich würde nicht die etwas "laxe" EAU nehmen sondern
          Das bei hormonellen Behandlungen (Androgendeprivationstherapien) angestrebte "Kastrationsniveau" beträgt
          0,2 ng/ml =
          0,2 µg/l =
          20 ng/dl bzw.
          0,69 nmol/l.
          Gruss aus Tornesch
          Guenther
          SHG Prostatakrebs Pinneberg
          Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
          Serve To Lead

          Kommentar


            #50
            Hallo Günther,

            Danke für Deinen Hinweis,
            sollte in Deiner Antwort ein Link sein ...?

            LG Achim

            Kommentar


              #51
              Moin Achim,
              noe ich habe es 1:1 aus der aktuellen deutschen S3 kopiert, da die deutlich niedriger als die der EAU ansetzt und wir (die Leitlinienkommission) hier in D mittlerweile der Meinung sind, dass 0,2 erreicht werden muss, auch wenn da leitlinienkonform sollte oder anstreben steht. Die kennen kein muss
              Gruss aus Tornesch
              Guenther
              SHG Prostatakrebs Pinneberg
              Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
              Serve To Lead

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                #52
                Hallo zusammen,


                da mein PSA wohl weiter ansteigen wird,
                gehe ich davon aus, das ich die HT in irgendeiner
                Form weiter machen muss...
                Die Frage ist nur welche und wie ?
                Zu den Nebenwirkungen der Trenantone 3-Monatsspritze
                kann ich ja etwas sagen, da ich sie 2x bekommen habe:


                - Testosteron ging auf nahezu Null
                - niedrigster PSA auf 0,03 ug/l
                - häufige Hitzewallungen, ca. alle 1/2h
                (war für mich sehr belastend)
                - Schwermut und depressive Phasen
                >> dagegen: DOXEPIN 100mg Antidepressivum


                Was ich schwer einschätzen kann,
                sind die Nebenwirkungen von Bicalutamid 150mg.
                Das wäre für mich wohl auch eine Option.
                Vielleicht kann der eine oder andere von Euch
                etwas dazu sagen...


                Liebe Grüße

                Kommentar


                  #53
                  Hallo Helimb,

                  das nehme ich zurzeit. Wie wirksam das bei mir ist, muss sich noch rausstellen. Es hat mich innerhalb von ca. 4 Monaten von PSA 10 nach OP und Logenbestrahlung runtergebracht auf 1,6. Tiefer wäre natürlich besser. Du solltest Dir auf jeden Fall die Brustdrüsen bestrahlen lassen. Ich dachte eine Zeit lang, das Problem würde mich nicht treffen. Dann sind aber doch starke Empfindlichkeiten eingetreten und ich habe die Bestrahlung über mich ergehen lassen. Brustwachstum kann ich im Grunde nicht feststellen. Aber die Empfindlichkeit ist geblieben. Ist schon nervig. Dann glaube ich, dass ich ca. 3 - 4 KG Gewicht zugenommen habe. Und der Blutdruck ist auch gestiegen. Auch Kondition und Kraft haben m. E. nachgelassen.

                  Viele Grüße

                  WernerE

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                    #54
                    Alternativ zur Bestrahlung der Brustdrüsen kann Tamoxifen verwendet werden. Dies ist allerdings eine off-label Anwendung.

                    Man kann statt Trenantone auch Degarelix/Firmagon einsetzen. Dies dürfte etwas andere Nebenwirkungen haben. Hat der Urologe wahrscheinlich bisher noch nicht verwendet.

                    Georg

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                      #55
                      @Werner,
                      @Georg


                      lieben Dank für Eure Antworten.
                      Bei der Therapie mit Bicalutamid ist mir eine
                      wesentliche Sache nicht klar...
                      Wie lange ist die Therapie möglich,
                      wovon hängt das ab ?
                      Was kommt danach ?
                      Ist dann noch die Option mit der 3-Monatsspritze
                      gegeben ?
                      Was sagen Eure Urologen dazu ?
                      Da ich leider ein "sorgenvoller" Mensch bin,
                      denke ich in die Zukunkt, auf Jahre gesehen.
                      Vielleicht ist das falsch...
                      Zur Zeit geht es mir aber gut (Testo normal !)...




                      Liebe Grüße
                      Achim

                      Kommentar


                        #56
                        Hallo Achim,

                        - Dass der "Testo" normal bleibt, ist ein wesentlicher Vorteil von Bicalutamid.
                        - Wie lange die Therapie möglich ist, hängt sicherlich davon ab, wie sich Deine PSA-Werte entwickeln. Ich stehe im Augenblick bei 1,6 und habe das Gefühl, dass das nicht ausreichend ist.
                        - Bei mir wird danach wohl leider die herkömmliche AHT kommen.
                        - Die Option zur Spritze ist gegeben. Vor der Spritze soll eh eine kurze Zeit Bicalutamid 50 mg gegeben werden, um den "flare up" zu verhindern.
                        - Ich glaube, ein Urologe veranlasst immer lieber die herkömmliche AHT, weil die, wie sagte mir Professor Schostak so schön im persönlichen Gespräch, "den Sumpf austrocknet" und Bicalutamid lediglich "einen Damm baut".

                        Eine gute Entscheidung wünsche ich Dir

                        WernerE

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                          #57
                          Hallo Werner,
                          nur eine kleine Korrektur. Die Abkürzung AHT steht für Antihormontherapie, also für eine Behandlung mit Antiandrogenen wie Bicalutamid, Flutamid,...,.
                          Für die "Spritze" wird die Abkürzung ADT verwendet. Diese steht für Androgendeprivationstherapie.

                          Gruß
                          Roland
                          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                          Kommentar


                            #58
                            Danke Roland.

                            Kommentar


                              #59
                              Eine Anmerkung: der Sumpf wird nur so lange ausgetrocknet wie die "Spritze" wirkt. Dann wird er wieder unter Wasser gesetzt, d.h. das Testosteron erholt sich wieder. Von daher macht ein Damm oder ein vorübergehendes Austrocknen keinen großen Unterschied.

                              Die S3 Leitlinie hält Bicalutamid für gleichwertig: "Von den Antiandrogenen ist lediglich für Bicalutamid 150 mg täglich die Äqui-Effektivität mit der Orchiektomie nachgewiesen."

                              Georg

                              Kommentar


                                #60
                                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                                Eine Anmerkung: der Sumpf wird nur so lange ausgetrocknet wie die "Spritze" wirkt. Dann wird er wieder unter Wasser gesetzt, d.h. das Testosteron erholt sich wieder. Von daher macht ein Damm oder ein vorübergehendes Austrocknen keinen großen Unterschied.
                                Stimmt auch nicht ganz. Das Testosteron erholt sich nicht wirklich. Die Hoden sind unter fortlaufender ADT nach wie vor nicht in der Lage Testosteron zu produzieren. Der gemessene Testosteronspiegel im Blut bleibt weiterhin auf Kastrationsniveau. Allerdings treten beim CRPC andere Mechanismen auf, z.B. die Eigensynthese von Testosteron durch die Tumorzellen oder ein Umbau der Androgenrezeptoren zur Testosteronunabhängigkeit.

                                Roland
                                Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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