Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Strahlentherapie mit Chemo - wer hat Erfahrungen/Tipps

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Strahlentherapie mit Chemo - wer hat Erfahrungen/Tipps

    Hallo,

    zunächst frohe Weihnachten für alle.

    Zu meiner aktuellen Situation:
    Gleason 9 - zur Zeit nehme ich Zytiga und Trenatone - der PSA steigt jedoch seit Mai an (siehe Profil) bis heute PSA 9.

    Das letzte PET CT zeigt nicht nur wie bisher Metastasen in Lymphkonten an, sondern zusätzlich Metastasen in Knochen (Rippe, Hüfte, BWK) an. Ich habe vor, die Metastasen bestrahlen zu lassen.

    Weiter bin ich der Meinung, dass es sinnvoll ist, zusätzlich eine wie immer gestaltete low chemo parallel durchzuführen. Bisher konnte ich im Netz leider fast gar nichts hierzu finden.

    Gibt es hierzu bereits im Forum Erfahrungen / oder kennt jemand relevante Studien?

    Viele Grüße
    Ulf-Wilhelm

    #2
    Ulf-Wilhelm,

    das hört sich nicht gut an. Ich würde vorschlagen eine LU177 oder 90Yttrium Therapie zu machen statt Bestrahlung und Chemo.

    Konrad hat hier darüber berichtet.

    Georg

    Kommentar


      #3
      Hallo Georg,

      danke für Deine Antwort. Leider gehöre ich zu der Gruppe, die PSMA negativ sind. Somit kann ich diese Anwendungen leider nicht nutzen.

      Viele Grüße
      Ulf-Wilhelm

      Kommentar


        #4
        Hallo Ulf,

        Das letzte PET CT zeigt nicht nur wie bisher Metastasen in Lymphkonten an, sondern zusätzlich Metastasen in Knochen (Rippe, Hüfte, BWK) an. Ich habe vor, die Metastasen bestrahlen zu lassen
        Schwierig, hier etwas zu raten.

        Jede RT geht an die Knochenmarksreserven, besonders wichtig dann an den Stellen, die für die Blutbildung ist erforderlich sind. Das sollte beachtet werden.
        Auch Cyberknife gehört dazu, natürlich kann durch eine sehr gute Zielführung NW minimiert werden.

        Manche M. können tatsächlich für eine längere Zeit in Seneszenz geschickt werden, mache reagieren mit besonderem Mutationsverhalten und stellen sich bei weiterführenden Behandlungen sehr quer.

        Was tun?

        Mit Xofigo - auf Basis des Calziumtrojaners - können Knochenmetastasen angegangen werden. Beide Arten sowohl die lytischen als auch die blastischen M.
        Wären Lymphknoten erreichbar durch eine Resektion kann man das mittlerweile in Erwägung ziehen.

        Eine fokale Angehung von Metastasen ist keine Utopie mehr.
        Evtl. wäre auch eine Radiofrequenzablation möglich. Lies dich bitte hier ein, denn diese Behandlung ist sehr gering invasiv.

        Experimentiert wird mit Strontium, Terbium, 90 Yttrium u. a. seltene Erden. Hierbei steht die selektive Behandlung im Vordergrund.
        Ob die klassische Chemotherapie - bei ca. 20% Ansprecher - systemisch auf den gesamten Organismus die NW rechtfertigen, muß jeder für sich selber entscheiden.

        Seit einigen Monaten ist meine Metastasenaktivität auch gestiegen. Einige wurden erfolgreich behandelt, einige sind neu hinzugekommen, ein Rezidiv an der Scapula - nach ca. 3 Jahren - zeigt sich in der PSMA Pet.

        Ich gehe diese an, mit 3-4 x Xofigo, parallel oder auch sequentiell fokal mit RFA.
        Bestrahlen mit Photonen wäre meine 2. Wahl.

        Dir viel Glück, vielleicht kannst du etwas von meinen Ausführungen gebrauchen.

        Gruss
        Hans-J.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

        Kommentar


          #5
          Hallo Hans-J.,

          vielen Dank für Deine Nachricht.
          Eine Lymphadenektomie hatte ich in 2011 - war sehr aufwendig und belastend. Jetzt will keiner mehr daran - nicht einmal eine Biopsie.

          Xofigo wird - soweit ich gelesen habe - nur angewendet, wenn keine Weichteil-Metastasen da sind. Bei mir sind halt auch die Lymphknoten betroffen. Somit ist das leider bei mir "noch" keine Möglichkeit.

          Interessant finde ich Deinen Vorschlag zur RFA. Da werde ich mich natürlich weiter einlesen. Wo lässt Du das machen?

          Die Resistenz gegenüber Xtandi / Abiraterone - habe ich gelesen - kann über AR-V7 erkannt werden. Es ist auch möglich, den AR-V7 wieder "zurück zu fahren". Hierzu geben einige Chemo - ich habe von einem interessanten Produkt gelesen, das weniger Nebenwirkungen hat - Niclosamide. Dies ist ein Wurmmittel und frei in Deutschland erhältlich. Es gibt auch eine Studie hierzu (PhaseI): https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02532114. Hat hier jemand Erfahrungen damit?

          Vielleicht hat doch noch jemand Erfahrungen mit low Chemo bei einer Bestrahlung?

          Viele Grüße
          Ulf-Wilhelm

          Kommentar


            #6
            Studie Enzalutamid (Xtandi) mit Radium233 (Xofigo)

            Ich weiss ja nicht, wo Du zuhause bist, aber es gibt jetzt in vielen
            Nachbarländern von D eine Randomisierte Phase-III-Studie, in der
            Enzalutamid mit Enzalutamid plus Radium233 verglichen wird:


            Unter den vielen Ein- und Ausschlusskriterien ist eines für dich
            besonders wichtig:
            .
            1. Metastatic to bone with ≥ 2 bone metastases (area of increase uptake on 99mTC BS (Technetium-99m bone scintigraphy) confirmed by standard X-Ray, Computed tomography (CT), or Magnetic resonance imaging (MRI)) with or without additional lymph node metastases. Visceral metastases are not allowed
            Principal-Investigator ist Prof. Silke Gillessen, die mich einst zur Teilnahme
            an einer anderen Studie ans KSSG gelotst hatte.


            NACHTRAG:
            Eben sehe ich, dass vorherige Einnahme von CYP-17 Inhibitoren nicht zugelassen ist,
            also Abiraterone, Orteronel und wohl auch Seviteronel (VT464
            )
            Tut mir leid, aber es lohnt sich oft, in den Studienlisten von Unikliniken
            und anderen Forschungsspitälern zu stöbern.

            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

            Kommentar


              #7
              Vielen Dank Konrad für Deine Info - ja Frau Prof. Silke Gillessen ist mir auch schon oft positiv aufgefallen.

              Mein Nachtrag zu Niclosamide: hier gibt es seit September 2016 eine Phase II Studie:



              Viele Grüße
              Ulf

              Kommentar


                #8
                Und hier noch ein sehr interessanter Link zu Resistenzen Abiraterone .... :



                Und um auf mein Thema zurück zu kommen:

                Vielleicht hat doch noch jemand Erfahrungen mit low Chemo bei einer Bestrahlung?

                Grüße
                Ulf-Wilhelm

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Ulf-Wilhelm,

                  auch wenn du positiv auf die LU 177 Behandlung angesprochen hättest, hätte ich dir davon abgeraten oder es zumindest als allerletztes in Erwägung gezogen.

                  ich hatte 3 Zyklen und das Ergebnis war niederschmetternd. Keine positive Auswirkung auf mein Krebsgeschehen im Skelett, dafür aber eine lang anhaltende Beeinträchtigung
                  meines Blutbildes, mein HB-Wert rauschte alle 14 Tage nach Blutkonserve in den Keller, Tiefpunkt war im Juni bei 5.6.....mit Notaufnahme im Krankenhaus.

                  Ich habe dann im August mit einer Chemo angefangen, alle 14 Tage mit 47er Dosis statt 50er, sechs Mal und siehe da, in der Zeit und bis heute habe ich 12 Kilo zugenommen und
                  die Behandlung sehr gut vertragen, kein Haarausfall und keine Beeinträchtigung des Blutbildes, welches jede Woche kontrolliert wurde.

                  Wie sich die Chemo auf mein Krebsgeschehen ausgewirkt hat, werde ich am 5.1. erfahren, dann komme ich in die Röhre. Aber so gut, wie es mir geht, kann die Chemo sich nur
                  positiv ausgewirkt haben. Dies ist auch die Meinung des hiesigen Professors, der mich während der Zeit betreut hat.

                  Eine Bestrahlung der Metastasen im Skelett kann nicht erfolgen, weil diese überall vorhanden sind....leider. Eine Zofigo-Behandlung hatte ich zuvor, diese hat mir gut 1 Jahr Lebens-
                  gewinn gebracht, bis im März 2015 der PSA-Wert in bedrohliche Höhe schoss und sich dann die massive Metastasierung des Skeletts zeigte.

                  Dir und allen Mitlesenden einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Hoffentlich sind wir alle am Ende 2017 hier noch vertreten.....

                  Beste Grüße
                  Wolfgang

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Wolfgang,
                    Zitat von wolle48 Beitrag anzeigen
                    auch wenn du positiv auf die LU 177 Behandlung angesprochen hättest, hätte ich dir davon abgeraten oder es zumindest als allerletztes in Erwägung gezogen.
                    Dir sollte bewusst sein, dass Du ein individueller Fall und statistisch irrelevant bist. Keine Therapie ist hundertprozentig wirksam. Was bei dem Einen gut anschlägt, kann bei dem Anderen versagen, und umgekehrt.

                    Du kannst schildern, wie es Dir ergangen ist, aber solltest Deine Erfahrung nicht dazu benutzen, Anderen etwas zu empfehlen oder von etwas abzuraten. Überlasse die Schlussfolgerungen dem Betreffenden.

                    Ralf
                    Zuletzt geändert von RalfDm; 31.12.2016, 17:10. Grund: Ergänzung

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo,

                      ich hatte immer das "Gefühl", etwas zusätzlich zur Bestrahlung machen zu müssen (verpasse ich hier ein Gelegenheitsfenster "window of opportunity"?).

                      Jetzt habe ich mich entschieden, die Bestrahlung ohne low chemo durchzuführen, da
                      a) ich keine evidenzbasierten Aussagen gefunden habe
                      b) mir das Risiko z.B. Belastung der Darmschleimhäute zu groß erscheint
                      c) ich gestern meinen Maintrac-Befund erhalten habe der feststellt, dass sich die zirkulierenden Krebszellen im Blut um den Faktor 23 reduziert haben.

                      Vielen Dank und ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr 2017 an alle.

                      Ulf-Wilhelm

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Ulf-Wilhelm,

                        mich interessiert, was und wie du bestrahlen möchtest und warum ?
                        Denn ich habe ja auch etliche Lymphknoten-Metastasen. Und unter Trenantone und RLT sind jetzt auch Knochenmetastasen hinzugekommen. Leider hat die RLT bei mir auch nicht viel genützt, die Lymph-Metas sind stabil geblieben und die Knochenmetas gewachsen. Und PSMA speichert bei mir ganz gut.
                        Jetzt habe ich XTANDI bekommen und das hat zunächst gut gewirkt. Aber jetzt scheint es so zu sein, dass es an Wirkung verliert. Und eine Knochenmetastase an der Hüfte hat Schmerzen bereitet.
                        Ich wollte mich dann mit Protonen bestrahlen lassen. das hat meine KV aber abgelehnt. Deshalb mache ich jetzt eine Bestrahlung mit RapidArc. Schon die erste Sitzung von 20 scheint etwas bewirkt zu haben.
                        Aber mir hat man gesagt, dass man nur etwas bestrahlt, wenn man Beschwerden hat.
                        Wenn das XTANDI nicht mehr wirkt (PSA) wäre ein Versuch mit Abiraterone angezeigt. Und danach Chemo. Wobei ja die neuesten Empfehlungen zu einem frühzeitigem Chemoeinsatz mit Docetaxel gehen.

                        Klaus

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Klaus,

                          ja - ich habe auch vor - wie Du es zur Zeit mit RapidArc erhältst- einen intensitätsmodulierten Bestrahlung (IMRT) durchzuführen (ca. 1,8 Gy pro Anwendung). Die Bestrahlung erfolgt auf Lymphknoten-Metastasen (3-D-Feld) im Unterbauch.

                          Warum lasse ich bestrahlen?
                          Ich vertrete die Meinung, dass alles was man sehen kann entsprechend auch entfernen sollte (OP, Bestrahlung...). Ich denke, dass ich somit die Option habe, alle Krebsmutationen dieses Bereichs abtöten/entfernen kann. Das ist meine Meinung. Eine anderer Ansatz ist natürlich - hierzu gibt es auch die Studien - wie Du schon schreibst, dass eine frühzeitige Chemotherapie viel bringen könnte.


                          Zusätzlich gibt es auch noch stereotaktische Bestrahlung 3 bis 7 GY pro Anwendung (ca. 7 -14 Tage). Hier wird mit einer Rotation sehr genau ein Punkt bestrahlt. Die Steigerung ist meiner Meinung nach das Cyberknife, welches von allen Seiten rotieren kann.
                          Jeder Fall ist individuell unterschiedlich - nicht nur von der Krankheit her, sondern auch von den Einstellungen und Erwartungen des jeweiligen Betroffenen.

                          Viele Grüße
                          Ulf-Wilhelm

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Ulf-Wilhelm,

                            c) ich gestern meinen Maintrac-Befund erhalten habe der feststellt, dass sich die zirkulierenden Krebszellen im Blut um den Faktor 23 reduziert haben.
                            bei einem weiterhin steigenden PSA-Wert von jetzt 10,28 ng/ml würde ich mir doch schwer überlegen, ob ich den über das Maintrac-Verfahren ermittelten CTC-Wert als relevanten Befund für eine anstehende Therapieentscheidung heranziehen würde.
                            Deine PSA-Entwicklung spricht jedenfalls gegen eine Reduzierung der Tumoraktivität.

                            Überlegungen zu einer frühen Chemotherapie mit Docetaxel, die Du und klaus52 in den vorangegangenen Posts erwähnt habt, kommen für Euch beide - so denke ich jedenfalls - zu spät. Mit früher Chemo ist gemeint, dass man diese im hormonsensiblen Stadium zusammen mit der laufenden ADT durchführt und zwar bei Betroffenen mit nachgewiesener M1 Metastasierung und möglichst innerhalb der ersten vier Monate nach Beginn der Hormondeprivation. Nach Sichtung der PK-Daten in Euren Profilen seit Ihr beide bereits jenseits dieser Kriterien.

                            Gruß
                            Roland
                            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X