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    Jetzt wirds ernst :-(

    Hallo und guten Tag zusammen,

    ich bin nicht unmittelbar betroffen, sondern nur mittelbar, als Ehefrau. Ich habe mich vor ein paar Tagen hier angemeldet, als das erste Mal das Wort Prostatakrebs gefallen ist. Ich bin so gestrickt, dass ich meinen Feind kennen lernen will, um ihn bekämpfen zu können.

    Der bisherige Werdegang meines Mannes in Kurzform:

    Monatelange Beschwerden beim Wasserlassen
    erst als es nicht mehr ging zum Arzt, Allgemeinmediziner
    Utraschall des Bauches negativ,
    PSA allerdings bei 9,6
    Überweisung zum Urologen
    Tastbefund beim Urologen lässt ihn auf Prostataentzündung schließen
    Beim US werden zwei Schatten in der Niere gesehen, Überweisung ins MRT
    MRT-Arzt befindet die zwei Schatten nicht tragisch, stellt aber dramatische Bauchaortenaneurysmen fest und rät, sich erst darum zu kümmern.
    Überweisung zum Gefäßspezialisten, Erweiterung des Aneurysmas soll bei 5,2 cm liegen
    Gefäßspezialist lässt durch seine Sekretärin telefonisch alles weitere veranlassen, es wird ein Stent-Hersteller angeschrieben, man meldet sich.
    5 Tage Ungewissheit und die Angst, eine Zeitbombe im Bauch zu haben.
    Auf Druck kommt ein Gespräch mit dem Oberarzt zustande, denn der Prof. Gefäßspezialist ist krank, der Entwarnung gibt, da die Erweiterung erst bei 4,3 cm liegt. Muss behandelt werden, aber nicht gleich, erst käme die Prostata dran.
    Das waren nun fast zwei Wochen, die unglaublich anstrengend waren.
    So... nun hat mein Mann am Freitag ein Gespräch in Ludwigshafen, im Prostatakrebszentrum, Vorbereitung auf die Biopsie
    Biopsie ist angesetzt auf Donnerstag, den 2. Februar.
    Mein Mann ist 65 und hat: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Vorhofflimmern und er raucht (seit einer Woche nicht mehr;-)

    Ich habe den Granatapfelsaft von Dr. Jacobs bestellt und werde konsequent die Ernährung umstellen sowie ihn zu mehr Bewegung "nötigen". Viel mehr kann man ja noch nicht tun.

    Alles bisserl konfus, ich weiß... aber ich bin auch durcheinander im Koppe:-)

    Ich bin dankbar, dass es diese Seite gibt. Ich habe schon einiges gelesen, und geben meinem Mann auch einiges an Informationen weiter. Er mauert, will mit dem Thema Prostatakrebs nicht "belästigt" werden. Aber ich weiß, dass er sich trotzdem viele viele Gedanken macht.

    Das mal von uns (mir). Wenn es etwas neues gibt, melde ich mich wieder... allerspätestens wenn uns die endgülitge Diagnose vorliegt, dann werde ich auch mein Profil vervollständigen.

    Christine

    #2
    Liebe Christine,

    wieder mal ist es eine Frau, die sich kümmert und sich informiert, während der Betroffene einsam grübelt. Wohl dem, der so eine Frau hat!

    Ich bin so gestrickt, dass ich meinen Feind kennen lernen will, um ihn bekämpfen zu können.
    Das ist ein gutes Strickmuster, das sich bewährt hat.

    Dein Mann hat ja eine richtige Arzt-Odyssee hinter sich. Erstes gutes Ergebnis: das Aneurysma wurde entdeckt. Aneurysmen sind hier nicht unser Spezialgebiet; ich hoffe, es lässt sich gut behandeln und heilen!
    Dass der Urologe aufgrund eines Tastbefundes auf Prostatitis schliesst, ist -ääh: mutig, sag ich mal. Hat er Antibiotika verabreicht, diese zu bekämpfen bzw. wieder auszuschliessen, wenn das PSA oben bleiben sollte?
    Die Biopsie wird vermutlich mehr Klarheit bringen. Ja, Prostatakrebs ist möglich, muss aber nicht. Es kann auch eine benigne (gutartige) Prostatavergrößerung sein, die die Beschwerden beim Wasserlassen verursacht hat, in Kombination mit einer Entzündung.
    In jedem Fall ist es von Vorteil, etwas für die allgemeine Gesundheit zu tun, gegen den hohen Blutdruck, das Übergewicht... Seit 1 Woche Nichtraucher? Respekt! Das ist ein guter Anfang.
    Fürs erste euch beiden alles Gute!

    Detlef
    Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
    Meine Krankheitsdaten:
    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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      #3
      Lieben Dank Detlef...

      ich habe natürlich alles nur aus zweiter Hand, war selber bei keiner Untersuchung dabei. Mein Mann hat den Urologen nach seiner Einschätzung gefragt, nach dem MRT bei dem übrigens auch vergrößerte Lymphknoten festgestellt wurden. Hab ich ganz vergessen zu erwähnen. Er meinte nun, dass das sehr nach PK aussieht. Die Prostata ist auch ziemlich vergrößert, bis in die Blase rein. Nun gut, die Biopsie wirds zeigen.

      Mein Mann ist halt leider einer von denen, die alles mit sich selber ausmachen und aussitzen. Erziehung... da waren Gefühle und sowas nicht erwünscht. Schmerzhafte Dinge werden ignoriert. Ich versuche ihn zu stützen, mehr kann ich ja nicht tun. Habe mir auch schon das dicke "Handbuch" runtergeladen und mal bisserl drin geblättert. Kann alles nicht schaden, obwohl mein Mann so tut, als würde ich etwas herbeireden. :-)

      LG
      CHristine

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        #4
        Hallo Chritine,
        ich denke, Dein Mann hat einfach Angst. Und Angst lähmt bekanntlich ( aber zumeist nur am Anfang ). Dränge ihn nicht allzusehr, so schnell stirbt man nicht. Ich bin sicher, dass ihr den für Euch richtigen Weg findet.
        Als Orientierung gibt es einen guten Bericht eines Betroffenen

        super ausführlich, aber wenn man durchhält, bekommt man ( oder Frau ) einen detaillierten Eindruck über die Krankheit.
        Ich schlage mich ebenfalls seit einigen Monaten mit dem Thema herum und habe mich jetzt für die Protonentherapie inMünchen entschieden. Ich wollte keine OP und die damit verbundenen Nebenwirkungen. Ich hoffe, das diese Form der Bestahlung mir insgesamt besser bekommt. Aber jeder Fall ist auch anders gelagert.

        Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit

        Peter
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=762

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          #5
          Liebe Christine

          Ihr seid derzeit in der typischen chaotischen Phase nach der ersten
          Verdachtsdiagnose. Mit Rauchen aufhören ist schon mal eine sehr
          gute Reaktion deines Mannes. Das zeugt davon, dass er sich durchaus
          bewusst ist, dass da was Ernsthaftes auf ihn zukommen könnte.

          Nun ist ja bald der Biopsie-Termin, der die Krebsdiagnose erst
          bringen wird oder eben nicht, es könnte sehr wohl die vom
          Urologen genannte Prostataentzündung sein.

          Zur weiteren Beurteilung wäre dann die "Tumorformel" wichtig.
          Die sieht z.B. so aus:
          "Gleason Score 4 + 3= 7b pT3b"
          Was das im einzelnen bedeute, findet ihr, wie alles Andere, im "Ersten Rat",
          den Peter/Timbolino bereits verlinkt hatte (Sonst auch im gelben Link ganz oben).

          Falls vorhanden, ist auch die gesamte PSA-Messreihe aus der Vergangenheit
          mit genauem Datum hilfreich, um die Dynamik des Krebswachstums zu
          beurteilen, wenn es denn Krebs wäre.

          @Timbolino:
          Zur Zeit ist es vollkommen unsinnig, einzelne Therapien anzupreisen oder
          zu verdammen, denn für einen Therapieentscheid braucht es erst mal eine
          Diagnose.
          Die könnte genauso auf eine Entzündung lauten, wofür es ein Antibiotikum
          bräuchte aber bestimmt keine Protonenbestrahlung.


          Carpe diem!
          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            ach Konrad,

            Timbolimbo hat die Protonen nicht angepriesen, er hat nur erwähnt, das er sich dafür entschieden hat (wenn einer die Protonen anpreist, dan bin das doch ich, odrrr?).

            Ansonsten bin ich bei dir: zuerst die Diagnose, dann die Kanonen.

            lg
            Flüstermann alias Harald (nomen est omen)
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=733&page=graphic

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              #7
              Danke Jungs... es tut gut, zumindest der Seele, dass sich jemand um uns "kümmert". :-) Man fühlt sich ja ziemlich verlassen.

              Ich habe gleich noch eine Frage... Die Biopsie ist ja nun für Donnerstag angesetzt. Der Oberarzt sagte, morgens rein und abends wieder nach Hause. Ok, auch wenn ein anderer Arzt gesagt hatte, dass mein Mann auf Grund seiner Medikamente bzw. seines metabolischen Syndroms über Nacht unter Beobachtung bleiben sollte. Ok, mal wieder ein Vorgeschmack auf das, was einem so passieren kann mit den Ärzten. Das ist aber nicht meine Frage :-) Die ist: Man sagte meinem Mann, dass das Ergebnis der Biopsie nach 7-10 Tage vorläge. Das kommt mir doch sehr lange vor... was sagt ihr dazu?

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                #8
                Sieben Tage halte ich noch für tolerabel, denn da liegen nicht nur aufwändige
                Untersuchungen drin, sondern auch das Schreiben von Berichten, Versand etc.
                10 Tage hingegen wären schon fast skandalös. Fasching darf kein Grund für die
                Verzögerung eines Berichtes sein, der das Leben eines bangenden Mannes
                stark beeinflussen kann.
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Normalerweise gehen die entnommenen Proben auf dem Dienstweg in die hauseigene Pathologie, oder in ein fremdes Institut. Das Ergebnis bekommt der Arzt oder das Krankenhaus in dem die Biopsie gemacht wurde in schriftlicher Form. Dann schreibt der Oberarzt seinen Senf dazu. Dann wird der Urologe des Patienten informiert. Dieser setzt sich mit seinem Patienten in Verbindung. All diese Schritte brauchen ihre Zeit. Das sind alles nervenaufreibende Situationen, aber unvermeidbar.
                  Btw ein Appell an alle Ehefrauen: 1. begleiten sie ihren Mann bei allen Arztbesuchen und bestehen sie darauf, bei allen Gesprächen dabei zu sein. Der arme Mann kann sich nach so einem Arzt-Gespräch hinterher kaum an irgendwas erinnern. Mir hat das immer sehr geholfen.
                  2. Lesen die die S3-Leitlinien! Dann sind sie über das ganze Thema optimal informiert und können mitreden.

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                    #10
                    Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                    Btw ein Appell an alle Ehefrauen: 1. begleiten sie ihren Mann bei allen Arztbesuchen und bestehen sie darauf, bei allen Gesprächen dabei zu sein. Der arme Mann kann sich nach so einem Arzt-Gespräch hinterher kaum an irgendwas erinnern. Mir hat das immer sehr geholfen.
                    Ja Reinhold, sehe ich auch so. Aber mein Mann wollte es nicht. Und da ich schnell mal überstülpend bin, habe ich mich da zurückgehalten. Ich will ihm nicht noch mehr Stress machen, denn wir hätten darüber Streit bekommen. Nur am Donnerstag gehe ich mit zur Biopsie. Bei der Eröffnung des Ergebnisses werde ich auch dabei sein, das habe ich schon angekündigt.

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                      #11
                      Die Pathologie ist übrigens gleich angeschlossen... daher kam mir das ziemlich unverständlich vor. Aber nun gut, dann warten wir halt weiter. :-)

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                        #12
                        Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                        Normalerweise gehen die entnommenen Proben auf dem Dienstweg in die hauseigene Pathologie, oder in ein fremdes Institut. Das Ergebnis bekommt der Arzt oder das Krankenhaus in dem die Biopsie gemacht wurde in schriftlicher Form. Dann schreibt der Oberarzt seinen Senf dazu. Dann wird der Urologe des Patienten informiert. Dieser setzt sich mit seinem Patienten in Verbindung. All diese Schritte brauchen ihre Zeit. Das sind alles nervenaufreibende Situationen, aber unvermeidbar.
                        Btw ein Appell an alle Ehefrauen: 1. begleiten sie ihren Mann bei allen Arztbesuchen und bestehen sie darauf, bei allen Gesprächen dabei zu sein. Der arme Mann kann sich nach so einem Arzt-Gespräch hinterher kaum an irgendwas erinnern. Mir hat das immer sehr geholfen.
                        2. Lesen die die S3-Leitlinien! Dann sind sie über das ganze Thema optimal informiert und können mitreden.
                        In Berlin geht die Charité mit der ganzen Problematik deutlich lockerer um. Montags immer Biopsie und Freitag Entwarnung oder Montags die schlechte Nachricht direkt per Telefon. Danach gibt es dann einen persönlichen Termin und die Empfehlung zur OP.
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=762

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                          #13
                          So, vor zwei Wochen (2.2.) wurde die Biopsie gemacht, in Ludwigshafen. Nachdem wir nichts gehört haben, habe ich gestern den Urologen angerufen, ob ihm der Befund vorliegt. Nein... aber er hat dann mit Ludwigshafen telefoniert. "Der Herr Prof. Müller ist erst Montag wieder da, also sollen wir am Montag abend in die Praxis kommen". Dann nochmal ein Anruf der Praxis, Ludwigshafen hätte zurück gerufen, der Oberarzt. Wir sollen heute um halb drei in die Praxis kommen, unbedingt... Ich habe ANGST. :-(

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                            #14
                            2 Wochen habt Ihr im Ungewissen aushalten müssen??? Das spricht weder für Ludwigshafen noch für Herrn Prof. Müller noch für Euren Urologen! Das pathologische Untersuchungsergebnis sollte spätestens nach einer Woche beim Urologen vorliegen. Hoffentlich ist die Angst einigermaßen unbegründet!
                            myprostate.eu

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                              #15
                              Danke Werner...es war wohl ein Missveständnis zwischen den Ärzten. Ich bin gerade völlig geschockt. Gleason 10. Mehr hab ich dann nicht mehr wirklich gehört.

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