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"Wer älter als 45 ist und nicht regelmäßig zum PSA-Test geht, spielt mir seinem Leben

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    #31
    Die leidige Diskussion um einen einzigen Organmarker (PSA) ist in Bezug auf die urologische Früherkennung des Prostatakarzinoms definitiv kontraproduktiv und bewirkt derzeit das Gegenteil.

    Ein Forum wie dieses sollte daher auf eine ausgewogene Argumentation achten und sich nicht von subjektiven Empfindungen motivieren lassen.

    Vielmehr sollte mit guten Argumenten die allgemeine Akzeptanz der Früherkennung, nicht nur des Prostatakarzinoms, erhöht werden.

    Hierzu muss erst wieder eine Aufklärung der Gesellschaft erfolgen. Wir sind derzeit so unaufgeklärt wie in den fünfziger Jahren und davor. Gerade die männliche Jugend kennt zwar durch das Internet alle möglichen Stellungen und Positionen zur Befriedigung ihrer Triebe, kann aber noch nicht einmal mehr richtig ihre Geschlechtsteile benennen. Ganz zu schweigen von Kenntnissen etwaigen Funktionen und Zusammenhänge z.B. von Hoden oder Prostata. Besonders dramatisch wird die Lage dann noch in anderen Kulturkreisen unserer Gesellschaft.

    In diesem Zusammenhang müssen wir dann auch jungen Männern die Möglichkeit einer frühzeitigen urologischen Beratung bieten. Schlagwort wäre hier eine Jungensprechstunde und eine Früherkennung bereits im jungen Erwachsenalter (analog der Früherkennung der Frauen). Dies insbesondere, da das Thema Hodenkrebs in diesem Alter einen großen Stellenwert einnimmt. Bei dieser Erkrankung ist das Leid wesentlich größer, da es eben Männer trifft die gerade dabei sind im Beruf sich zu etablieren, eine Familie zu gründen und für finanzielle Sicherheiten sorgen muss.

    Generell sollte auf das Thema urologische Karzinomerkrankungen mehr aufmerksam gemacht werden. Hierzu benötigen wir nicht nur Kampagnen (z.B. „Deine Manndeckung“), sondern auch Prominente Werbeträger und eine starke Lobbyarbeit durch Vereine die sich nicht nur auf ein urologisches Karzinomgeschehen konzentriert.

    Wenn wir es schaffen das Fachgebiet Urologie und deren Karzinomerkrankungen aus einem Nischendasein zu befreien, das Thema Früherkennung quasi salonfähig und bei Männern nicht mit Schwäche assoziiert wird, haben wir eine Chance urologische Karzinomerkrankungen früh zu entdecken, zu behandeln und manches Leid oder sogar frühzeitigen Tod zu ersparen.

    Tragen sie dazu bei, sprechen sie offen in der Familie, bei ihren Freunden, Bekannten, am Stammtisch oder im Verein über ihre Erfahrungen oder sogar über ihre Erkrankung. Sie können aktiv einen Beitrag, zur breiten Akzeptanz der Früherkennung, leisten. Danke!

    Ich verabschiede mich, ihr

    MD Weiss

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      #32
      Je mehr ich hier im Forum lese um so verunsichert werde ich. Ich kenn z.B. noch keine andere Möglichkeit als die PSA Messung um Prostatakrebs festzustellen. Oder wissen sie eine ? Ich hatte keine gesundheitliche Einschränkungen und nach dem bei regelmäßigen Check beim Hausarzt der PSA zu hoch war wurde schon ein Cleason von 5+4=9 in 8 von 12 Stanzen festgestellt.
      Immer positiv denken!!!

      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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        #33
        @ MD Weiss

        Die Sensibilisierung zu dem Thema geschieht nur bei unmittelbarer Betroffenheit im Verwandten-, Freundes-, oder Kollegenkreis. Alle anderen Appelle, siehe Anti-Raucher-Werbekampagnen, verpuffen wirkungslos.
        Als es mich erwischt hatte, ist ein gleichaltriger Feund von mir, in Panik, von Südafrika nach D geflogen, um sich den PSA-Wert messen zu lassen. Hätte er eigentlich auch vor Ort machen lassen können. Alle anderen Freunde und Bekannte sind auch alle zum Urologen zur Messung.
        Reinhold

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          #34
          Ein Prostatakarziom kann derzeit ausschließlich über eine Biopsie festgestellt werden. Ein PSA Wert alleine manifestiert kein Karzinom!

          Eine Früherkennung mit oder ohne PSA Wert kann lediglich eine Veränderung an der Prostata feststellen. Der PSA Wert ist zum Zeitpunkt der Früherkennung ein Organmarker der auch aus anderen Gründen erhöht sein kann. Gründe können z.B. sexuelle Präferenzen (Analverkehr), sonstige Reizungen der Prostata, eine Entzündung oder einer Hyperplasie sein. Die derzeitigen alterspezifische Grenzwerte dienen hierbei lediglich als Empfehlungsgrad für weitere Diagnostik (z.B. mpMRT, Biopsie)

          MD Weiss

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            #35
            Aber wer sagt mir wann ich eine Biopsie machen lassen soll ?
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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              #36
              Die Summe aller diagnostischen Parameter und das Beurteilungs- und Einschätzungsvermögen des Facharztes.

              Im Klartext: Wenn Sie einen positiven Tastbefund oder Ultraschall haben, kennt Ihr Urologe in der Regel auch schon den Ausgang der PSA Messung. Andersherum kann man bei exorbitanten PSA Werten auch schon den Ausgang der DRU und des TRUS vermuten. Bei Entzündungen sind weitere Blutwerte und Laboranalytik (Urin, Sperma) aussagekräftig. Schlecht wird es für beide Seiten wenn weder DRU, TRUS und PSA einen eindeutigen Hinweis liefern. Dann sollte weitere Diagnostik (z.B. mpMRT) erfolgen.

              MD Weiss

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                #37
                Lieber Michi,

                solche Fälle wie deinen gibt's leider auch. Diese sind aber eher die Ausnahme und man sollte deswegen die PSA-Messung nicht grundsätzlich in Frage stellen. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, war die Ermittlung des PSA-Wertes bei mir ebenfalls eher abträglich, dennoch zweifle ich nicht an der Wichtigkeit dieses Markers - es gibt bis dato nichts Besseres.

                Je mehr ich hier im Forum lese um so verunsichert werde ich.
                So geht es mir nicht. Allerdings nur deshalb, weil ich bei der großen Anzahl von Informationen zwischenzeitlich ganz gut dazu in der Lage bin deren Relevanz, Aussagekraft, Wichtigkeit,..., in Bezug zu meiner persönliche Krankheitssituation zu setzen. Ich glaube du solltest nicht alles was hier im Forum geschrieben wird auf die eigene Person beziehen. Dabei hilft insbesondere das Verständnis und der Rückgriff auf das "Basiswissen" hier im Forum.

                Gruß
                Roland
                Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                  #38
                  Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet daran das ich überhaupt zum Urologen gehen soll. Erst der Hausarzt hat mir nach Ergebniss der PSA Messung 16,2 eine Überweisung geschrieben. Tastuntersuchung und Ultraschall waren OK.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    #39
                    Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                    Danke, Heribert, für den Link, nun hab ich es auch gesehen.


                    Bevor das nicht geklärt ist, sollte der PSA-Test nicht in Form eines
                    Screenings (Siebung) angeboten werden, sondern auf individuellen
                    Entscheid und für Risikogruppen, also Chemiearbeiter, Fernfahrer
                    und andere stark chemikalienexponierte Männer,

                    Konrad
                    Was Sie aufzählen sind Risikofaktoren für BLASENKREBS!
                    Hat mit Prostatakrebs und Screening NICHTS zu tun.
                    ----------------------------------------------------------
                    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                    vor Ort ersetzen

                    Gruss
                    fs
                    ----------------------------------------------------------

                    Kommentar


                      #40
                      Bei den meisten Männern kommt bei der durchaus differenziert geführten Diskussion zur PSA-Bestimmung doch nur an:
                      Die Verlässlichkeit des Markers ist nicht vorhanden, also verzichte ich besser auf eine solche Untersuchung - insbesondere wenn als Konsequenz auch noch eine Übertherapie mit Verlust von Potenz und Kontinenz droht.
                      Das ist nicht meine Einstellung, aber so habe ich es im Bekanntenkreis häufig erfahren.

                      Außerdem muss ich Reinhold uneingeschränkt zustimmen, auch in meinem privaten Umfeld sind alle Männer nach dem Bekanntwerden meines PCa's zum Urologen gelaufen, um über die Früherkennung eine eigene Erkrankung auszuschließen.

                      Roland
                      Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                        #41
                        Zitat von rolando Beitrag anzeigen
                        Bei den meisten Männern kommt bei der durchaus differenziert geführten Diskussion zur PSA-Bestimmung doch nur an: Die Verlässlichkeit des Markers ist nicht vorhanden, also verzichte ich besser auf eine solche Untersuchung
                        ... und wenn dann TV-Ärzte wie Hirschhausen ex-akt dieses Argument gegen den PSA-Test bei "Hart aber fair" in die Welt trompeten, dann fühlen sich viele halt bestätigt. So nach dem Motto "Oh, wenn sogar ein Arzt davon abrät und diesen Test bei sich nicht macht..."

                        Mikael

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                          #42
                          Aktuell eine ganz interessante Untersuchung aus den USA.

                          Conclusions

                          The incidence of fatal PCa substantially declined after widespread PSA screening and treatment advances. Nevertheless, rates of fatal disease among younger men have remained relatively stable, suggesting the need for additional attention to early onset PCa, especially among black men...


                          Würde vereinfacht bedeuten, dass der ganze PSA Früherkennungsheckmeck nur bei Männern über 54Jahren etwas bringt. Das wäre natürlich zutiefst unbefriedigend.
                          Who'll survive and who will die?
                          Up to Kriegsglück to decide

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                            #43
                            Hi LowRoad,

                            das heisst, dass ein erster PSA-Test vielleicht schon mit 30 und dann wieder mit 35 gemacht werden sollte.
                            Ist der PSA-Wert dann unter 0.5 ist das 10J-Jahres-Risiko für Prostatakrebs unter 1%.
                            Zwischen 0.5 und 1.0 wäre dann eine zweijährliche und bei Werten über 1.0 eine jährliche Testung sinnvoll.
                            So hätten auch die jungen Männer mit aggressiven Tumoren eine deutlich größere Chance.

                            Mein persönlich jüngster Prostatakarzinom-Mann war 31 Jahre alt und einen habe ich mit 35 daran sterben sehen,
                            weil erst, als es zu spät war jemand daran gedacht hat, dass es auch Prostatakrebs sein könnte (ist allerdings schon viele Jahre her)

                            Das Screening greift eben erst statistisch ca. 10 Jahre nach Beginn (bei uns 45 LJ offiziell, weswegen auch erst ab 55 LJ ein sichtbarer Effekt eintritt.
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                            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                            vor Ort ersetzen

                            Gruss
                            fs
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                              #44
                              Das ist eine logische Schlussfolgerung.

                              Deshalb habe ich schon immer für einen Basis PSA Wert in jungen Jahren plädiert. Dieser Wert kann intelligent genutzt, die Grundlage für eine persönliche Früherkennung legen. Diese Erkenntnis hat, in abgewandelter Form, bereits auch in den Leitlinien Einzug gehalten.

                              Ein Prostatakarzinom ist schon längst nicht mehr eine Erkrankung des alten Mannes. Mein Plädoyer ist daher die Früherkennung auch schon in jungen Jahren (spätestens ab 40) zu etablieren. Hierzu genügt es erst einmal überhaupt Männer in die Praxen zu bekommen und für das Thema urologische Karzinomerkrankungen zu sensibilisieren. Der PSA Test ist dann eine argumentative Folge und eine persönliche Entscheidung.

                              MD Weiss

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                                #45
                                PSA unterliegt bei gesunden Männern natürlichen Schwankungen, die neben der Lebensweise von Zufällen abhängen. Zur Ermittlung eines Basis PSA reicht demnach nicht 1 Pieks. Man kann ein Zufallshoch oder -tief erwischt haben. Es muss also schon eine ganze Reihe Piekser durchgeführt werden, um die individuelle PSA Statistik einigermaßen wieder finden zu können.

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