Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

"Wer älter als 45 ist und nicht regelmäßig zum PSA-Test geht, spielt mir seinem Leben

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    OT

    Die Gastroenterologen haben sich gerade geeinigt: Vorsorge-Koloskopie regelmäßig ab 50!

    Gruß
    Reinhold

    Kommentar


      #62
      Meine (arbeitsbedingte) Erfahrung beim Erstellen von Leitlinien ist, dass es schon verd* gut ist, wenn man 80 bis 90% der Realität abbilden kann. Eine 100℅ ige Früherkennung betrachte ich deshalb, auch wenn natürlich erstrebenswert, als unrealistisch. Trotzdem erscheint es mir vor allem bei "jungen" Männern angebracht, den Aufwand zu treiben die Früherkennung zu verbessern.

      Bei meinem Mann spendierte der amerikanische Arbeitgeber einen "flächendeckenden" PSA Test, den mein aufmerksamer Mann wahrnahm. Das Ergebnis war "3.9". Die OP war "erfolgreich" und im Moment betrachtet er sich als geheilt. Ohne den angebotenen Test wäre der Krebs sicher erst sehr viel später entdeckt worden. Da hatten wir Glück.

      Meinem jetzt 3 jährigen Sohn werde ich raten mit spätestens 40 die Vorsorgeuntersuchungen machen zu lassen (CAVE: mir ist bewusst, dass die in 35 Jahren+ ganz anders aussehen wird als heute) um Referenzwerte zu erhalten. Ohne Referenzwerte erscheint es mir schwierig.

      Mein Mann geht mit seiner Erkrankung offen um. Die meisten Kollegen können nicht glauben, dass man schon so jung erkranken kann und ich kriege €&-@# Kommentare zum Thema Sex. Denen, die es hören wollen rate ich zur PSA Messung in jungen Jahren, um Referenzwerte zu erhalten. Die anderen wissen es selber besser.

      Eva
      Schwierigkeit finden und damit besser werden.

      Kommentar


        #63
        Hallo Eva,

        du hast es schon benannt, bis in 35 Jahren werden andere Früherkennungsmethoden zur Verfügung stehen. Bis dahin wird jeder Mensch mit einem Chip ausgestattet sein über den wireless alle medizinischen Daten auf einem, wie auch immer gearteten, Endgerät ausgelesen werden können. Zur jeweiligen Krankenkasse besteht natürlich auch eine direkte Datenverbindung. Bei Auffälligkeiten erhält man dann automatisch die entsprechenden Medikamente von einem mit der Krankenkasse vernetzten Anbieter mit einer Drohne zugesandt. Im Falle einer operativen Intervention wird man einem in der Nähe befindlichen OP-Trakt zugewiesen. Dort erfolgt dann der Eingriff mit Hilfe von Robotersystemen, die durch einen räumlich nicht anwesenden Arzt über Datenleitungen oder Satellitenübertragung von einem krankenkasseneigenen überregionalen Zentrum aus gesteuert werden. Schöne Aussichten, oder?

        Die meisten Kollegen können nicht glauben, dass man schon so jung erkranken kann und ich kriege €&-@# Kommentare zum Thema Sex.

        Das Thema Sex und vielleicht auch noch die Thematik Inkontinenz stehen bei vielen Männern hoch im Kurs. Ich glaube schon manchmal beim Lesen des einen oder anderen Beitrags/Profils hier im Forum zu erkennen, dass die Angst vor Verlust an Lebensqualität in den bezeichneten Bereichen verschiedentlich Männer dazu verleitet, die für sie notwendigen Therapieschritte nicht zu gehen oder sich für vermeintlich nebenwirkungsärmere, aber weniger indizierte Therapien mit geringeren Heilungschancen zu entscheiden.

        Ich denke, als Diskussionsgrundlage hätte diese Problematik durchaus einmal einen eigenen Thread im Forum verdient.

        Roland

        Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

        Kommentar


          #64
          Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
          Die Gastroenterologen haben sich gerade geeinigt: Vorsorge-Koloskopie regelmäßig ab 50!
          Wer geht hin???
          Ist immerhin 'ne echte Vorsorge. Gewesene Bestrahlung der Prostataloge erhöht das Darmkrebsrisiko. Eigentlich also ein MUSS besonders für die Fans der Früherkennung.

          Kommentar


            #65
            Ja, ich bin hingegangen und mache regelmäßig so einen genetischen DNA-Stuhltest.

            Darüber hinaus noch ein Hinweis auf den Altmeister Patrick Walsh, der sich 2014 Gedanken zur Früherkennung gemacht hat. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass er Urologe, also Chirurg ist und seine Lebensaufgabe mit darin besteht 5ARIs (Finasterid/Dutasterid) zu verhindern. Trotzdem ganz interessant, wie ich meine:



            /www.med.unc.edu/urology/advances-in-urology-symposium/symposium-archives/2014-symposium/pdfs/controversies-in-prostate-cancer-walsh-presentation
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #66
              RE: Wer älter als 45 ist und nicht regelmäßig zum PSA-Test geht, spielt mir seinem...

              Hallo,

              ich glaube, dass sich die Frage, Früherkennung bei Prostatakrebs (durch PSA-Screening) ja oder nein in vielleicht 10 Jahren erledigt hat.
              Dann wird es Therapien geben, die auch einen Fortgeschrittenen Pca in den Griff bekommen.
              Vielleicht ja sogar, Spritze rein, dass war’s).

              Zitat Eva:
              (CAVE: mir ist bewusst, dass die in 35 Jahren+ ganz anders aussehen wird als heute) um Referenzwerte zu erhalten. Ohne Referenzwerte erscheint es mir schwierig.
              In 35 Jahren wird die Früherkennung wohl keinen großen Stellenwert mehr haben (siehe oben).
              Ich weiß, es ist eine hellseherische These.

              Durch Zufall habe ich ein altes Messergebnis, aufgrund einer Individuellen Gesundheitsleistung (IGL) vom April 2006, mit einem PSA Wert von 2.9 ng/ml gefunden.
              Mein Internist hielt es für nicht angebracht, mich über den erhöhten Wert zu informieren.
              2006 wusste ich noch nicht einmal, was eine Prostata ist.
              Hatte er richtig gehandelt?

              Ich kann mir die Frage nicht wirklich selbst beantworten.
              Ich stelle mir vor, dass ich damals mit 54 Jahren meinen PSA Wert alle 6 Monate messen lassen hätte. Ein paar Jahre später wäre es zur Biopsie gekommen, und wahrscheinlich auch zu einer Therapie.
              Bis April 2013 konnte ich trotz meiner zwei Vorerkrankungen mein Sexleben voll genießen.
              Ich habe dadurch sehr viel Zeit gewonnen.

              Es gibt einige wenige Erkrankungen, bei denen eine Vorsorge sinnvoll ist, z.B. eine Darmkrebsvorsorge. Gehört die Prostatakrebsvorsorge auch dazu?
              Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs werden es wohl nicht sein.
              Eine Vorsorge ist immer nur so gut, wie die festgestellte Erkrankung auch behandelt werden kann.
              Leben vs Lebensqualität. Jeder sollte selbst entscheiden dürfen.
              Dennoch, eine gute Aufklärung, im Zusammenhang mit einem Zwangs- Screening wäre nicht schlecht, wenn es dann einmal in ein paar Jahren eine wirklich gute Aufklärung gäbe.
              Momentan streiten sich die Mediziner noch, weil die Wissenschaft nicht genug liefern kann.

              Gruss
              hartmut
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

              Kommentar


                #67
                Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
                Dennoch, eine gute Aufklärung, im Zusammenhang mit einem Zwangs- Screening wäre nicht schlecht, wenn es dann einmal in ein paar Jahren eine wirklich gute Aufklärung gäbe.
                Momentan streiten sich die Mediziner noch, weil die Wissenschaft nicht genug liefern kann.
                Was ist denn bei Dir eine gute Aufklärung? Lese ich weiter, ist es wohl die, deren Ansicht Du vertrittst. Ich finde aber eine gute Aufklärung ist die, die den Stand der Wissenschaft erläutert. Und die streiten noch aus fachlich guten Gründen.

                Gehst Du denn wenigstens zur Darmspiegelung? Wenn PSA Screening schon bei der Debattenlage verpflichtend sein soll!

                Kommentar


                  #68
                  Warum nicht so:
                  Ich habe die 40iger Grenze noch nicht lange durchbrochen, bin fit, erblich nicht vorbelastet und wäre im Geiste noch unsterblich, wenn mein Mann nicht einmal diese Tür (PC) geöffnet hätte. Trotzdem ist (und war) es keine Frage, dass ich alle 1 - 2 Jahre zur Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen gehe. Der tastet dann meine Brüste ab und schabt am Gebärmutterhals herum etc. (alles definitiv nicht angenehm). Trotzdem ist das ein gesetzter Termin.

                  Ich gebe aber zu, dass Frauen durch die Verhütungsproblematik und/oder Schwangerschaften einen anderen Kontakt zu ihrem Gynäkologen und ihrem Genitaltrakt haben, als Männer zu ihrem, was vielleicht das Verhalten beeinflusst

                  Ich denke nicht, dass man die Gesundheitsverantwortung vom Einzelnen weg delegieren kann. Zwangs-Vorsorgeuntersuchungen empfinde ich als ethisch falsch. Aber damit man entscheiden kann, muss man auch entsprechend informiert sein. Das PC eine Krankheit ist, die auch "jüngere" Männer treffen kann, ist noch längst nicht in den Köpfen der Menschen. Dementsprechend wird diese Vorsorge in jungen Jahren wohl nur von erblich Vorbelasteten betrieben.

                  Die öffentlich laut geführte Diskussion um den PSA Wert als Vorsorgeuntersuchung hat der PC Früherkennung aus meiner Sicht nicht unbedingt geholfen. So sagen mir die meisten meiner Kollegen "Warum soll ich den PSA bestimmen lassen? Der wird doch eh kontrovers diskutiert und hat dann keine Aussagekraft". Das ist aber sehr vereinfacht ausgedrückt, denn auch wenn es Fälle gibt, in denen der PSA Wert keine verlässliche Aussage zulässt, gibt es auch eine Mehrzahl von Fällen, bei denen der PSA Wert einen eindeutigen diagnostischen Fingerzeig gibt.

                  Eva
                  Schwierigkeit finden und damit besser werden.

                  Kommentar


                    #69
                    Liebe Eva, wenn dem so wäre...:
                    Zitat von eca_ch Beitrag anzeigen
                    ..., gibt es auch eine Mehrzahl von Fällen, bei denen der PSA Wert einen eindeutigen diagnostischen Fingerzeig gibt.
                    ...wäre der PSA Test längst als Früherkennungsmaßnahme fest etabliert. Oder meinst Du, die Ärzte hätten das Ziel den Männern zu schaden, wenn sie zB beim Krebsinformationsdienst so schreiben:

                    oder beim US Amerikanischen National Cancer Institute so:
                    Learn what a PSA test is, plus the limitations and potential harms of the test when used to screen for prostate cancer.


                    Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ein paar Patienten dieses Wissen über das Nichtwissen einfach auf den Kopf stellen können. Dabei ist der Patientenbias, wonach Patienten das Risiko und die Gefahren einer falsch positiven Tests ignorieren, schlicht ausgeblendet.

                    Merke: Die Treffsicherheit des PSA Testes ist denkbar schlecht. Das gilt besonders für das Auffinden hochaggressiver und entsprechend schnell wachsender Varianten. Einzelmeinungen wie von LowRoad zitiert mögen dagegen stehen, sie können aber die Ergebnisse objektiver Studien nicht widerlegen.

                    Die Beliebtheit von Früherkennung sieht man am gewaltigen Feedback auf meine Frage, wer hier besonders von der pro PSA Fraktion denn wenigstens zur regelmäßigen Darmspiegelung geht. Die Darmspiegelung ist gegen den PSA Test ein Felsen der Zuverlässigkeit. Aber ausgerechnet der PSA Test soll zur Pflicht werden.

                    Kommentar


                      #70
                      Noch ein Hinweis, wie der PSA-Test als IGeL von igel-monitor.de eingestuft wird.
                      Dieses Portal arbeitet im Auftrag des Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS). Für den IGeL-Monitor ist ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Evidenzbasierte Medizin und Öffentlichkeitsarbeit des MDS zuständig. Die inhaltliche Verantwortung liegt bei Dr. Michaela Eikermann, Leiterin des Bereichs Evidenzbasierte Medizin. Projektleiter des IGeL-Monitors ist der freie Medizinjournalist Dr. Christian Weymayr. Inhaltlich unterstützt wird das Projekt außerdem durch externe Wissenschaftler.
                      Hier der Link:
                      https://www.igel-monitor.de/igel-a-z...tml?no_cache=1

                      Durchaus kontrovers diese Früherkennungsthematik?!?!....
                      Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                      Kommentar


                        #71
                        Wie kam es zur PSA-Bestimmung?

                        Hallo Hermes,

                        Okt 11: PSA=70ng/mL Diagnose PCa nach Biopsie

                        Dez. 11 Radikale Prostata OP
                        pTNM(2010): pT3b, G3, L1, pN0(0/12), V1, pM1(LYM), R1
                        Gleason: 9 (5(95%) + 4)
                        Wie kam es zu deiner PSA-Bestimmung?

                        Winfried

                        Kommentar


                          #72
                          a) ich bin in Ferien und am Telefon, deshalb nur kurz
                          b) ich habe mich deutlich gegen einen Zwangs-PSA Test ausgesprochen, also lege mir das nicht in den Mund
                          c) eine ausreichende Information (über + und - ) ist wünschenswert, da gehe ich mir Dir einher
                          d) im Wesentlichen möchte ich bei meiner Aussage bleiben, sie aber um "bzw. die Dynamik des PSA Wertes" ergänzen.
                          "Das ist aber sehr vereinfacht ausgedrückt, denn auch wenn es Fälle gibt, in denen der PSA Wert keine verlässliche Aussage zulässt, gibt es auch eine Mehrzahl von Fällen, bei denen der PSA Wert *bzw. die Dynamik des PSA Wertes* einen eindeutigen diagnostischen Fingerzeig gibt."
                          Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde: weiss jemand in wieviel Prozent der Fälle ein erhöhter PSA Wert gemessen wird? Ich hab leider nicht die Zeit zum Suchen gerade.
                          e) wie ich schon schrieb ich bin noch mehr als 8 Jahre von der 50 entfernt, da ist die Darmkrebs Vorsorge noch nicht so "beworben" deshalb ist die für mich noch kein Thema. Die (fehlenden) Rückmeldungen hier aber als Evidenz zu werten schmeckt für mich auch nach einem Bias.
                          Schwierigkeit finden und damit besser werden.

                          Kommentar


                            #73
                            Zitat von Hermes_53 Beitrag anzeigen
                            wenn dem so wäre wäre der PSA Test längst als Früherkennungsmaßnahme fest etabliert. (...) Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ein paar Patienten dieses Wissen über das Nichtwissen einfach auf den Kopf stellen können. (...) Merke: Die Treffsicherheit des PSA Testes ist denkbar schlecht.
                            Danke, Danke, Danke! Endlich haben wir die Erkenntnis: PSA als Früherkennungs-Instrument ist für die Tonne. Kann das bitte mal jemand an die entsprechenden Stellen in Richtung Ärztekammern und Krankenkassen kommunizieren? Das erspart sicher enorme Kosten und noch viel wichtiger: Diese obsolete Diskussion Pro/Contra hat endlich ein Ende.

                            Wer die Ironie findet, bekommt ein Eis.

                            Kommentar


                              #74
                              Zitat von Hermes_53 Beitrag anzeigen
                              Wer geht hin???
                              Ist immerhin 'ne echte Vorsorge. Gewesene Bestrahlung der Prostataloge erhöht das Darmkrebsrisiko. Eigentlich also ein MUSS besonders für die Fans der Früherkennung.

                              Ich wiederhole es gern:
                              Ich war vor 2 Jahren zur Darmspiegelung. Weil ich aus Fehlern lerne.
                              Es war alles in Ordnung und es hat gar nicht weh getan.
                              Und die Kasse hat alles bezahlt.
                              Das Leben kann so einfach sein.
                              Und wenn ich in 8 Jahren noch lebe, geh ich wieder hin.

                              Detlef
                              Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                              Meine Krankheitsdaten:
                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

                              Kommentar


                                #75
                                Zitat von Muggelino Beitrag anzeigen
                                Ich wiederhole es gern:
                                Ich war vor 2 Jahren zur Darmspiegelung. Weil ich aus Fehlern lerne.
                                Es war alles in Ordnung und es hat gar nicht weh getan.
                                Und die Kasse hat alles bezahlt.
                                Das Leben kann so einfach sein.
                                Und wenn ich in 8 Jahren noch lebe, geh ich wieder hin.

                                Detlef
                                Als Pca Patient sollte eine Darmspiegelung alle 5 Jahre erfolgen.
                                Die wirst du bestimmt noch erleben!

                                Meine 1. Spiegelung war 2002. Die 2. folgte im Jahr 2012
                                Die Nächste ist nun Ende 2017 angesagt.

                                Gruss
                                hartmut
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X