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PSA steigt, bin verunsichert..

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    #31
    Ich bin eigentlich niemend, der in Panik verfällt, aber ich hab vor 7 Wochen miterlebt wie mein Vater elendlich an seinem PK verreckt ist..
    Deswegen bin ich natürlich etwas sensilibisiert bei der ganzen Sache...

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      #32
      Zitat von Bernhard11 Beitrag anzeigen
      Der Anstieg des PSA Wertes innerhalb von 5 ein halb Monaten um über 1,6 ist doch ganz schön hoch, oder?
      Bleib bitte gelassen, lieber Bernhard.

      PSA-Messungen mit Prostata drin sind eine komplexe Angelegenheit,
      weil sich Werte aus verschiedenen Quellen mischen.
      Hast Du eine Prostataentzündung, hast Du Krebs?

      Das lässt sich aus nur zwei Werten nicht ablesen, daszu bedarf es
      einer Messreihe. Ein Charakteristikum von Prostatakrebs ist, dass
      sich der PSA-Wert in gleichen Zeiträumen jeweils verdoppelt, aber
      auch da stört die Prostata: Sie sezerniert einen Grundwert, je nach
      Grösse zwischen etwa 0.5 und 2ng/ml, der sich messtechnisch nicht
      trennen lässt von Entzündungs- oder Krebsanteilen.

      Diese PSA-Verdoppelungszeit (VZ) beträgt bei dir zwischen den
      beiden Werten etwa ein Jahr, aber eben:
      Woher der Anstieg komme, ist vorerst unklar.

      Einfache Berechnung der VZ ohne mathematische Kenntnisse:
      Labor-Budget berechnen, Medizinische Rechner, Medizinischerechner,



      Richtig ist, dass Du dir durchaus einige Monate Zeit nehmen kannst
      für eine seriöse Diagnostik. MRT wurde ja schon im Detail besprochen,
      und mit dem Befund lässt sich dann eine Biopsie gezielt durchführen.
      Spätestens VOR der Biopsie sollte noch einmal PSA gemessen werden.
      Je mehr Werte, desto klarer wird der Verlauf und die daraus gezogenen
      Schlüsse. Auch frühere Werte sind hilfreich, um den Verlauf zu verstehen,
      möglichst mit genauen Datum.

      Die Frage ist nicht nur, ob Du Krebs habest, sondern auch, wie
      aggressiv dieser wäre. Das hätte erheblichen Einfluss auf die Therapie.


      Carpe diem!
      Konrad



      PS:
      Du kannst ja schon mal etwas stöbern im 'Grundwissen', in dem Ralf,
      unser Vordenker, Moderator und Admin alles zusammengetragen hat,
      was man so wissen sollte, vom Krebsverdacht bis zum fortgeschrittenen
      oder auch geheilten Prostatakrebs.

      Man findet das 'Grundwissen' und weiteres Hilfreiches im gelben Link
      ganz oben auf der Seite.
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #33
        Danke erstmal für deine ausführliche Antwort..
        Ichbin nur etwas beunruhigt weil der erste Wert von Juli 16 3,79 war. Dann die Steigerung auf 4,14 im Februar 17. Und eben jetzt 5.82 in so kurzer Zeit.
        Prostataentzündung hat der Urologe ausgeschlossen.

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          #34
          Hallo Bernhard,

          Du bist erblich vorbelastet, leider bedeutet das, dass ein mögliches PCa schon früher zum Vorschein kommen kann (nicht muss) aufgrund der unterschiedlichen Entstehungsmechanismen.
          Insofern würde ich die Sache ernst nehmen (das tust ja anscheinend auch) und die Diagnostik zügig vorantreiben. Panik ist fehl am Platz, Monate warten würde ich aber nicht.

          Sollte sich tatsächlich ein oder mehrere Karzinome zeigen, bedeutet es aber nicht zwangsläufig, dass diese nur aufgrund des "jungen Alters" unbedingt besonders aggressiv sein müssen, Du hast also vermutlich auch
          im Worst-Case noch alle Karten in der Hand.
          Mit dem MRT und einer eventuellen gezielten Biopsie im Nachgang solltest Du auf der sicheren Seite sein. Mich wundert ehrlich gesagt wieder einmal vielmehr, dass der Urologe 6 Monate bis zum nächsten PSA-Test warten wollte?
          Hat er befürchtet, dass die erste Biopsie das Messergebnis nach weiteren 3 Monaten immer noch verfälschen würde?

          Prostataentzündung hat der Urologe ausgeschlossen.
          Gab es hier mal eine Antibiotikabehandlung? Sollte doch eigentlich immer der erste Schritt sein, um zu hohe PSA-Werte einordnen zu können.

          Viele Grüße
          Arne
          Meine Beiträge stellen KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT, sondern die Meinung eines Betroffenen dar.

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            #35
            Eine Antibiotikabehandlung gab es nicht.. Auf mein Nachfragen dahingehend meinte der Urologe, das er das bei der Vorsorgeuntersuchung gesehen hätte. Das fand ich auch schon etwas fragwürdig habe aber nicht richtig reagiert. Mein Fehler wohl.. Nun ja..ich werde mich wohl bis nächsten Monat gedulden. Hoffe bloß, das dann nicht wieder 5 Wochen ins Land ziehen bei einer eventuellen Auffälligkeit und dann folgenden Fusionsbiopsie. Ich hab schon überlegt, ob ich einfach mal zu meiner Hausärztin gehe, den PSA Wert messen lasse und nach einer Antibiotikabehandlung zu fragen. Wobei der Wert ja stetig am steigen ist, bei einer Entzündung würde es ja wohl eher schwanken wenn ich richtig informiert bin, oder..?

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              #36
              Noch ein Nachsatz.. Der Urologe schlug sogar vor 1 Jahr bis zur nächsten Kontrollmessung zu warten, das mit den 6 Monaten ging dann von mir aus.. Fange langsam an zu zweifeln ob ich nicht woanders besser aufgehoben wäre....

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                #37
                Wenn Du ihm von der erblichen Vorbelastung berichtet hast, erscheint mir das auch verkehrt.

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                  #38
                  Ja...er wusste Bescheid... die Krankheit meines Vaters war der eigentliche Auslöser überhaupt zur Vorsorge zu gehen..

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                    #39
                    Der Urologe ist den Leitlinien gefolgt. Bei einem Privatpatienten hätte er vielleicht gleich das mpMRT statt der Biopsie vorgeschlagen. Mit 51 haben ca. 45% der Männer ein PCa, wenn man Dr. Stamey glauben kann (hatte ich hier zitiert: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...282#post101282). Über Grad und Gefährlichkeit ist damit nichts ausgesagt. Bei ausreichend niedrigem PSA-Grenzwert wird man davon einige in der Biopsie treffen; bei anderen wird daneben gestochen oder sie haben kein PCa. Die Leitlinie weiß auch nicht recht, wie sie diesen unnötigen Biopsien begegnen will. Bildgebung als primäre Diagnostik lehnt sie ja bisher ab. Dem Urologen bleibt praktisch nichts anderes übrig, als zu tasten, Ultraschall zu machen (beides nicht sehr empfindlich) und alle 6-12 Monate zur Biopsie zu schicken.

                    Bei erblicher Vorbelastung ist im Mittel das Risiko verdoppelt. Ob das für einen 51-Jährigen dann 90% statt 45% heisst, glaube ich nicht. Die erblich Belasteten sind ja in der Ausgangszahl drinnen, also sind es sicher weniger. Aber immer noch genug.
                    Die Klärung einer bakteriellen Entzündung ist in dieser Situation akademischer Natur, ebenso wie die Verfolgung von Kommastellen beim PSA. Auch wenn das PSA 2,0 ist kann ein PCa vorliegen. Erst bei dauerhaften Werten unter 1,0 ist das PCa-Risiko verschwindend gering. Ein PSA<10 als alleiniges Merkmal sagt auch nichts über die Schwere eines möglichen PCa aus.

                    Wie früh im Leben will man wissen, dass man ein PCa hat? Wenn man lange genug wartet, ist die Diagnose fast sicher (80%). Je früher man loslegt, desto wichtiger ist eine gezielte Diagnostik. Da sind mpMRT und eventuell Fusionsbiopsie die richtigen Schritte. Und die brauchen nunmal 8-10 Wochen. Eile ist hier nicht geboten.

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                      #40
                      Zitat von Bernhard11 Beitrag anzeigen
                      Ich bin nur etwas beunruhigt weil der erste Wert von Juli 16 3,79 war.
                      Dann die Steigerung auf 4,14 im Februar 17.
                      Und eben jetzt 5.82 in so kurzer Zeit .
                      Nun liegen also drei Werte vor:
                      Die Verdoppelungszeit der ersten Messperiode beträgt etwa fünf Jahre,
                      in der zweitem Messperiode sind es noch etwa ein Jahr (ohne genaue
                      Daten keine genaue VZ).
                      Eine Verkürzung der VZ ist zwar typisch für Krebs in diesem PSA-Bereich,
                      hier ging das aber zu schnell, sodass ich mindestens beim dritten Wert
                      durchaus einen Anteil Prostataentzündung vermute.
                      Aber die Tatsache allein, dass zwei Anstiege hintereinander erfolgten,
                      ist Anlass, die Diagnostik weiterzuführen. Ohne Hetze aber durchaus
                      nicht zögerlich.

                      Eine weitere Messung in drei Monaten und jedenfalls vor der nächsten
                      Biopsie wird den Verlauf weiter klären.
                      Ich empfehle ein Profil bei myprostate.eu. Dort werden die PSA-Werte
                      graphisch ausgewertet im Stile von Anhang [1]. Je steiler die Kurve,
                      desto kürzer die VZ, desto mehr sollte man wissen (Diagnose)
                      und tun (Therapie).
                      Das gilt auch für eine blosse Entzündung.

                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #41
                        Ich werde auf jeden Fall den MRT- Termin am 11.10 wahrnehmen. Ich hab mir für morgen einen Termin bei meiner Hausärztin gemacht und lasse den Psa Wert nochmal messen. Dann nehme ich 10 Tage das Antibiotikum um dann nochmals kontrollieren zu lassen. Ich möchte es auf jeden Fall geklärt haben ob nicht doch eine Entzündung für den Anstieg verantwortlich ist.

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                          #42
                          Wenn möglich, das gleiche Labor beauftragen wegen der immer gleichen Bestimmungsmethoden.
                          Mein Profil bei myProstate.eu

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                            #43
                            Ist das in dem Fall nicht egal? Ich hab ja dann den Ausgangswert von heute und dann in 10 Tagen den Vergleich dazu...

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                              #44
                              Wenn es nur grad um den Vergleich dieser beiden Werte geht,
                              müssen die beim gleichen Labor gemessen werden, aber es ist
                              in Bezug auf die restlizchen Werte egal.
                              Man wird dann sehen, wie die sich enordnen.

                              Wünschenswert wären Messreihen vom gleichen Labor aber
                              immer, siehe meine Früherkennungs-Messreihe in Anhang [3],
                              die bis auf 1% an der theoretisch errechneten Kurve lag.
                              Hausarzt und Uro hatten das gleiche Labor.
                              Der letzte Wert vor der RPE wich nach oben ab; der wurde
                              nämlich unmittelbar nach der Biopsie gemessen!

                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                                #45
                                Ist das in dem Fall nicht egal? Ich hab ja dann den Ausgangswert von heute und dann in 10 Tagen den Vergleich dazu...
                                Im Prinzip ja, die Relation der beiden Werte hast Du dann auch, kannst sie nur nicht in den Kontext mit den 3 anderen, bereits vorhandenen Werten einordnen.
                                Im Idealfall hättest Du eine Messreihe mit 5 vergleichbaren Werten, so sind es dann halt nur 3 vom Urologen bzw. 2 neue beim Hausarzt. Eine gewisse Vergleichbarkeit ist natürlich -abhängig von der Höhe- trotzdem gegeben.

                                Bzgl. der Wartezeit nach Antibiotika-Gabe hatte mein Urologe immer gesagt, dass man 3 Wochen mit der Nachmessung warten sollte. Ich denke, das hat mit der PSA-Halbwertszeit zu tun. Es kann also sein, dass der Nadir erst später erreicht wird als
                                in 10 Tagen. Ich persönlich halte die Antibiotika-Gabe erstmal für sinnvoll, da man ohne Einfluss der Entzündung eine bessere Einordnung der PSA-Werte und insbesondere der Verdoppelungszeit erhält. Das zusammen mit den MRT-Bildern sollte eine ganz gute Diagnostik ermöglichen.

                                Bzgl. Deines Urologen ist eine Fernbeurteilung natürlich schwer und auch unfair. Ich denke aber, dass man einen erblich vorbelasteten Mann mit 51 Jahren und erhöhten sowie steigenden PSA-Werten, dessen Vater zusätzlich kurz vorher an PK verstorben ist, einfach "aggressiver" und umfassender diagnostizieren sollte. Da sind die vorgeschlagenen Messintervalle von 1 Jahr für mich schlicht zu kurz.
                                Warte das MRT ab, vielleicht wird ja alles gut und es ist Fehlalarm!?

                                Alles Gute
                                Arne

                                EDIT: Ich sehe gerade, dass Konrad sich schon zu den Messreihen geäußert hat, daher sorry für das Doppelposting.
                                Meine Beiträge stellen KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT, sondern die Meinung eines Betroffenen dar.

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