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Sind ärztliche Leistungen bei Sexualstörungen IGeL?

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    Sind ärztliche Leistungen bei Sexualstörungen IGeL?

    Hallo,
    sehr viele niedergelassene Urologen behaupten, dass Beratung und ärztliche Leistungen bei Erektionsstörungen (med. Erektile Dysfunktion, kurz ED) und anderen Sexualstörungen nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt werden und deshalb privat abgerechnet werden müssen (als sog. IGeL = individuelle Gesundheitsleistungen). Aber diese Argumentation ist nach unseren Recherchen falsch. Wir haben auch keinen Urologen gefunden, der uns entsprechende, rechtlich verbindliche Dokumente zeigen konnte. Wir wollen diese Vorgehensweise öffentlich machen und dazu beitragen, dass Männer mit ED finanziell korrekt behandelt werden. Weitere Informationen stehen in unserem Artikel "Kein Geld für falsche IGeL".

    Mich interessiert besonders, ob und in welchem Maß auch PCa-Patienten bei Sexualstörungen privat zahlen müssen. Deshalb wäre ich dankbar, wenn hier einige Leser von ihren Erfahrungen berichten würden.

    #2
    Wenn ich mir mal Cialis verschreiben lasse, zählt die Debeka (PV) aus Kulanzgründen 4 Tabletten pro Monat zu 50%. Die Beihilfestelle zählt hingegen nichts. Die Beihilfe würde Cialis 5 mg übernehmen bei gutartiger Vergrößerung der Prostata...
    Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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      #3
      Hallo buschreiter,
      mir geht es um die ärztlichen Leistungen und nicht um die Medikamente. Bei den Medikamenten gegen ED ist die Situation für gesetzlich Versicherte klar: Medikamente gegen ED werden von der GKV nicht gezahlt. Das wurde im Rahmen der Gesundheitsreform 2004 gesetzlich (§34, SGB V) festgelegt. Die Krankenkassen selbst haben da keinen Ermessungsspielraum.

      Ärztliche Leistungen, um die es in meinem Beitrag geht, sind z.B.: Untersuchen zur Ursache der ED (bei PCa sind allerdings die Ursachen oft klar), Beratung für die Therapie der ED, Dosisfindung bei SKAT, usw. Diese ärztliche Leistungen werden oft privat abgerechnet. Meine Frage war, ob und in welchem Maß das auch bei PCa-Patienten vorkommt.

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        #4
        Moin Günther,
        hier werden Diagnose bis hin zur Skatinjektion als Test als Regelleistung erbracht, PDE5 Hemmer werden nicht von der GKV übernommen und nicht auf GKV Rezept verschrieben. Bis auf Schwellkörperimplantate, da hatte ich bisher nur PKV Mitglieder und da wird es bezahlt, habe ich hinsichtlich Pumpe, Testosteronersatz etc. keine Ablehnung gesehen. Bedauerlich ist, dass die überwiegende Zahl der ED Betroffenen PDE5 Hemmer präferiert,
        und da ist aktuell nichts zu machen.
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

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          #5
          Es ist in der Tat so, dass die Grunduntersuchung bei ED KASSENleistung und kein IGeL ist, bis hin zur SKAT-Testung.

          Das Problem für den Urologen ist, das die notwendingen Laboruntersuchungen "sein Budget fressen" - er hat pro Patient
          ca. 7,50 Euro pro Quartal. Alles darüber hinaus wird ihm "vom Gehalt abgezogen" und dann bleibt meistens in Summe nichts mehr über.
          Deswegen versuchen - verständlich, aber nicht ganz korrekt - die Kollegen das über Selbstzahlerleistungen zu kompensieren.

          Umgekehrt ist dann aber auch so, dass es zu einer Behandlungsverweigerung kommen wird (erlaubt, weil ED keine lebensbedrohende, gesundheitsgefährdende Erkrankung),
          wenn eine konsequente Kassenbehandlung durchgesetzt wird.
          Keiner wird mehr für vlt. effektiv 10 Euro echten Verdienst Anamnese, Untersuchung, Ultraschall, Laborwerte, Beratung, Therapie und Überwachung machen wollen

          Ein zweischeidiges Schwert, leider .....
          ----------------------------------------------------------
          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
          vor Ort ersetzen

          Gruss
          fs
          ----------------------------------------------------------

          Kommentar


            #6
            Hallo Günther,

            Zitat von silver dollar Beitrag anzeigen
            hier werden Diagnose bis hin zur Skatinjektion als Test als Regelleistung erbracht, ...
            danke für deinen Beitrag! Auf mehr solche Informationen hatte ich gehofft, leider haben sich diese Hoffnungen (bis jetzt?) nicht erfüllt.

            Noch eine Frage zu SKAT: Was sind eure Erfahrungen, wenn es um die Einweisung und Dosisfindung von SKAT geht? Wird das privat abgerechnet?

            Zitat von silver dollar Beitrag anzeigen
            Bis auf Schwellkörperimplantate, da hatte ich bisher nur PKV Mitglieder und da wird es bezahlt, ...
            Wenn der Arzt das gut begründen kann, dann werden auch die Kosten für ein Implantat von der GKV übernommen.

            Zitat von silver dollar Beitrag anzeigen
            Bedauerlich ist, dass die überwiegende Zahl der ED Betroffenen PDE5 Hemmer präferiert, und da ist aktuell nichts zu machen.
            Warum findest du das bedauerlich? Nachdem der Patentschutz für Sildenafil (Wirkstoff in Viagra) abgelaufen ist, kann man billige Generika bekommen. Die Preise dafür sind sehr unterschiedlich. Deshalb muss man beim Einkauf darauf achten, dass man ein billiges Generikum bekommt (deutlich weniger als 2 € pro 100 mg Sildenafil-Tablette). Die Situation wird im kommenden November noch besser. Da läuft nämlich das Patent von Tadalafil (Wirkstoff in Cialis) ab.

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              #7
              Hallo fs,
              Ihre Aussage

              Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
              Es ist in der Tat so, dass die Grunduntersuchung bei ED KASSENleistung und kein IGeL ist, bis hin zur SKAT-Testung.
              hört sich so an, als wäre es verbindlich festgelegt, was bei einer ED Kassenleistung ist. Das ist aber nicht der Fall. Ich kann Ihnen sofort mindestens 4 oder 5 (oder auch mehr) Artikel aus hochwertigen Fachzeitschriften nennen, die eine ganz andere Meinung vertreten. Ich nenne mal nur eine (die ich natürlich als einzig richtige betrachte :-)):

              Zitat von Erstattungspflicht von urologischen Behandlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Springer Reference Medizin 2016
              Mit Ausnahme der medikamentösen Therapie sind alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei der erektilen Dysfunktion Leistungen der GKV.
              Woher habe Sie die rechtlich verbindliche Information, dass die GKV nur die Kosten für eine "Grunduntersuchung" übernimmt und diese Grunduntersuchung nur bis zum SKIT geht?

              Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
              Das Problem für den Urologen ist, das die notwendingen Laboruntersuchungen "sein Budget fressen" - er hat pro Patient
              ca. 7,50 Euro pro Quartal. Alles darüber hinaus wird ihm "vom Gehalt abgezogen" und dann bleibt meistens in Summe nichts mehr über.
              Deswegen versuchen - verständlich, aber nicht ganz korrekt - die Kollegen das über Selbstzahlerleistungen zu kompensieren.
              Sorry, aber ich finde es als unmoralisch, wenn sich Urologen unter diesen Umständen an das schwächste Glied in der Kette wenden und sich von dort holen, was Ihnen (berechtigerweise) fehlt. Wozu haben Sie Ihre Berufsverbände?

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