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Histologischer Befund nach Prostataentfernung

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    Histologischer Befund nach Prostataentfernung

    Hallo zusammen,

    nun habe ich den histologischen Befund: pT3b pN1 (6/19) L1 V1 Pn1 pR1. Gleason 10

    In dieser Woche wird er dem Tumorboard vorgestellt...

    :-(

    LG
    Christine

    #2
    Liebe Christine,

    das ist nun wirklich kein guter Befund und ich kann eure Situation aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Ich war vor knapp 5 Jahren in einer ähnlichen Lage - T3b R1 N1 (5/21) L1 PN1 Gleason (4+4)8.
    Es ist dennoch gut, dass es durch die erweiterte RPE zu einer wesentlichen Reduzierung der Tumormasse gekommen ist.
    Mir wurde damals zu einer multimodalen Behandlung mit Hormonentzug für 3 Jahre und einer adjuvanten (begleitenden) Bestrahlung in Form einer IMRT der Prostaloge einschließlich der Lymphabflusswege geraten. Diesen Vorschlag habe ich auch angenommen. Ich habe bereits im Krankenhaus sofort nach Mitteilung des Pathologieberichts mit einer ADT (Androgen Deprivations Therapie) begonnen, zunächst eingeleitet mit einer 14-tägigen Gabe eines Antihormons (Bicalutamid 50 mg) zur Blockierung des anfänglichen ADT-bedingten Testosteronanstiegs (Flare-up). 12 Wochen postoperativ erfolgte dann die IMRT mit einer Gesamtdosis von 70,4 Gy verteilt auf 35 Sitzungen.

    Ich habe damals noch eine pathologische Nachuntersuchung erwirkt, damit eine neuroendokrine Entartung der Tumorzellen ausgeschlossen werden konnte, denn das Vorliegen eines solchen Zelltypus wäre mit einer schlechteren Prognose verbunden gewesen.
    Zum Glück waren keine neuroedokrinen Komponenten nachweisbar.

    Vielleicht kommt bei deinem Mann auch eine frühe Chemotherapie in Frage - aber ich denke da sollte man zunächst einmal den Vorschlag/die Vorschläge des Tumorboards abwarten.

    An dieser Stelle kann ich euch nur dahingehend versuchen ein wenig Trost zu spenden und ein bißchen aufzubauen, indem ich an meine damals von mir als hoffnungslos empfundene Situation erinnere und meinen nunmehr 5 Jahre anhaltenden rezidivfreien Zustand dagegen stelle.

    Trotz allem - zuversichtlich bleiben. Ihr packt das.

    LG
    Roland
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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      #3
      Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte Roland. Eigentlich stand es ja auch von Anfang an fest. War halt nur ein kurzer Schock, es schwarz auf Weiß zu lesen. Es ist, wie es ist... und nun müssen wir sehen, wie es weiter geht. Wir werden nun das Tumorboard abwarten, haben Vertrauen zu Prof. Jünemann. Er hatte schon kurz nach der OP davon gesprochen, dass bestrahlt werden muss. Darauf haben wir uns schon eingestellt. Wir haben ja von der Biopsie ein zweites Gutachten anfertigen lassen. Dort sind keine endokrinen Zellen nachweisbar gewesen. Das ist positiv... und ich sehe es auch immer noch als positiv an, dass (noch) keine Knochenmetastasen vorhanden sind. Ehrlich gesagt, hatte ich vor dem PSMA PET-CT damit gerechnet.

      LG
      Christine

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        #4
        Ich halte aber die von Roland geschilderte Bestrahlung für richtig und eine mögliche kurative Chance. Wenn die Lymphknoten erfolgreich behandelt werden, so ist die Wahrscheinlichkeit von neuen Knochenmetastasen meiner Meinung nach gering.

        Dazu noch eine Frage an Roland: werden bei der IMRT Bestrahlung der Lymphabflusswege auch die gesunden Lymphknoten in diesem Bereich zerstört oder nur weitestgehend die Krebszellen in diesen Lymphknoten?

        Georg

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          #5
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Ich halte aber die von Roland geschilderte Bestrahlung für richtig und eine mögliche kurative Chance. Wenn die Lymphknoten erfolgreich behandelt werden, so ist die Wahrscheinlichkeit von neuen Knochenmetastasen meiner Meinung nach gering.


          Georg
          !
          Danke Georg

          Kommentar


            #6
            Hallo Georg,

            um allen Missverständnissen aus dem Weg zu gehen, hier die wörtliche Formulierung des Strahlentherapeuten, zitiert aus dem damaligen Arztbrief:
            "Es wurde die Prostataloge unter Einschluss der Samenblasenloge mit regionärem pelvinem Lymphabfluss bis zu einer Dosis von 50,4 Gy strahlentherapiert. Simultan erfolgte eine kleinvolumige lokale Dosiserhöhung (Boost) auf die Prostata- und Samenblasenloge mit kleinem Sicherheitssaum bis 56 Gy und anschließend einem weiteren Boost auf die Prostataloge mit kleinem Sicherheitssaum bis 70 Gy.

            Die Fraktionierung betrug 5 x 1,8 Gy bzw. 5 x 2,0 Gy (Boost) pro Woche. Grundlage der Therapie war eine CT-gestützte dreidimensionale Behandlungsplanung in helikaler, bildgeführter, hochfiligraner Multisegmenttechnik als invers geplante intensitätsmodulierte (IMRT) und bildgeführte Radiotherapie (IGRT). Der Patient wurde dazu mit einem Tomotherapie-Linearbeschleuniger mit 6 MV Photonen behandelt."

            Ich glaube nicht, dass bei der Bestrahlung der Lymphabflusswege irgendwie zwischen gut- und bösartigem Gewebe unterschieden wurde. Eine weitere Abklärung (mittels PET-CT), ob evtl. postoperativ noch bösartige Lymphknoten vorhanden sein könnten, erfolgte damals nicht. Demnach wurden einzelne Lymphknoten wahrscheinlich nicht gezielt bestrahlt, sondern eher ein ganzes Gebiet nach dem Gießkannenprinzip mit den Photonen beschossen. Somit nach meinem laienhaften Verständnis sowohl gut- als auch bösartige Zellen zerstört. Ob bei der angewandten Strahlengesamtdosis von 50,4 Gy auf die Lymphabflusswege Tumorzellen und "Normalo"-Zellen unterschiedlich auf den Beschuss reagieren, entzieht sich meiner Kenntnis (ich denke aber kaum ,dass es so ist). Dazu müsste sich vielleicht einmal der Strahlenexperte äußern.

            Roland


            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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              #7
              Moin Christine,
              Zitat von Weibsbild Beitrag anzeigen
              Hallo zusammen,
              nun habe ich den histologischen Befund: pT3b pN1 (6/19) L1 V1 Pn1 pR1. Gleason 10
              In dieser Woche wird er dem Tumorboard vorgestellt...
              :-(
              LG
              Christine
              schlimm, aber ich glaube ihr hattet Vorbereitung euch darauf einzustellen. mehr 1 nach dem Buchstaben neben dem Gleason 10 geht kaum. Gut, dass sich ein Tumorboard darum kümmert, denn ich glaube ihr werdet sowohl den Strahlentherapeuten als auch den Onkologen / Hämatologen noch brauchen. Strahlentherapie und eine ADT werden wohl unumgänglich kommen, aber ihr habt durchaus Chancen. Neuroendokrin und intraductal ausschließen, über eine early Chemo nachdenken, ansonsten seid ihr bei Jünemann denke ich in guten Händen.
              Mehr als alle Daumen drücken geht wirklich nicht und ich wünsche euch so viel Glück und Erfolg bei der anschließenden Therapie wie irgendmöglich.
              Gruss aus Tornesch
              Guenther
              SHG Prostatakrebs Pinneberg
              Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
              Serve To Lead

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                #8
                Danke Günther...

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                  #9
                  Zitat von Georg_
                  werden bei der IMRT Bestrahlung der Lymphabflusswege auch die gesunden Lymphknoten in diesem Bereich zerstört oder nur weitestgehend die Krebszellen in diesen Lymphknoten?
                  Hallo Georg,

                  bei der bei mir vorgenommenen Bestrahlung ging es ja um eine Radiatio incl. der noch vorhandenen Prostata. Insofern kann man das wohl nicht mit dem vergleichen, was Roland verabreicht wurde. Nach meinem Verständnis wurde, wie Roland selbst inzwischen ausführte, kein Unterschied gemacht, welche Zellen bestrahlt wurden. Es hieß prophylaktische Bestrahlung der nächst gelegenen Lymphareale.

                  Nachfolgend ein Auszug aus meiner PKH bei www.myprostate.eu:

                  "Vom 26.3.2007 bis 18.5.2007 IGTR gesteuerte IMRT-Bestrahlung im Klinikum Mannheim bei Prof. Wenz mit 44 Gray auf Prostata, Samenblasen und die pelvinen Lymphknotenstationen. Anschließend wurde mittels integrierter Boosttechnik die Prostata und die Samenblasen bis zu einer Gesamtdosis von 74.29 Gy - entspricht biologisch 78 Gy - aufgesättigt."

                  Auf eine erneute Hormonblockade wurde bei mir wegen des eher niedrigen GS 3+4 = 7 verzichtet. Nächsten Monat sind 10 Jahre verstrichen, und das PSA war im Januar 2017 2.10 ng/ml

                  Ich wünsche Christines Mann, dass die Kieler Experten eine erfolgreiche kombinierte Therapie zusammenbasteln, damit er danach noch lange das Leben mit ihr gemeinsam genießen kann.

                  Gruß Harald

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                    #10
                    Vielen Dank Roland und Harald für die Berichte!

                    Ich meinte irgendwo gelesen zu haben, dass Tumorzellen empfindlicher auf Strahlen reagieren als gesunde Zellen. Bei der Suche mit Google habe ich dann dazu folgende Quellen gefunden:

                    Sehr vereinfacht dargestellt hier. Oder auch in der Apotheken-Umschau.

                    Der Krebsinformationsdienst und die Krebsgesellschaft haben auch dazu geschrieben.

                    Interessant auch eine neue Erklärung, warum die Hormontherapie die Wirkung der Bestrahlung unterstützt, die ja die DNA der Tumorzelle zerstören soll um damit eine weitere Teilung zu verhindern. Danach sollen die Androgenrezeptoren der Zelle Gene zuführen, die die DNA schützen. Eine Bestrahlung stimuliert diese Androgenrezeptoren und verstärkt damit deren schützende Funktion. Wenn die Androgenrezeptoren aber durch eine Hormontherapie blockiert werden bzw. kein Testosteron erhalten, so wird diese schützende Funktion gestört. Soweit, stark vereinfacht dargestellt, das Prinzip.

                    Georg

                    Die Studie ist leider nicht frei zugänglich, nur dieses etwas komplexe Bild.

                    Wenn diese Erklärung stimmt, dann müsste ein Jahr Hormontherapie nach der Bestrahlung reichen. Dann haben alle Tumorzellen vergeblich versucht sich zu teilen.

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                      #11
                      Bitte seid so lieb und eröffnet einen eigenen Thread oder unterhaltet euch per PN. :-)

                      Danke für euer Verständnis.

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Weibsbild Beitrag anzeigen
                        Bitte seid so lieb und eröffnet einen eigenen Thread oder unterhaltet euch per PN. :-)

                        Danke für euer Verständnis.

                        Zumindest ich wähnte, es ging um Deinen Mann und um nichts Anderes??

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                          #13
                          Sorry, dann hab ich da was falsch verstanden. :-)

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